Hallo,
bei Wegen die durch umgestürzte Bäume blockiert sind, sind meiner Meinung nach sowohl access=no als auch highway=construction + construction=path/track/… richtig, sofern die Sperrung mehr als nur ein paar Wochen anhält. Wenn die Wiederherstellung der Wege beabsichtigt ist, ist highway=construction besser, weil es die Information enthält, dass die Sperrung temporär ist und irgendwann wieder aufgehoben werden kann.
Allgemein kann man zum Mappen temporärer Veränderungen sagen, dass diese mindestens sechs Wochen bis sechs Monate Bestand haben sollten (das ist so in etwa das Spektrum, wo verschiedene Mapper ihre Grenze gesetzt haben). Wenn ein Gebiet gut gepflegt wird, kann man guten Gewissens eine sechswöchige Sperre eintragen. Da der Nationalpark danach schaut, dass seine Sperrungen in OSM erfasst sind, kann man von einem gut gepflegten Gebiet sprechen. Wenn Komoot nur alle zwei Monate seine Kartendaten aktualisiert, muss man sich halt fragen, ob die Firma seriös genug ist. Man kann auch öfter aktualisieren, wenn man gescheite Technik verwendet (das sage ich als einer, der die gescheite Technik kennt).
Die Darstellung in Karten ist irrelevant, solange das Tagging richtig ist. Wenn eine Karte highway=construction auch mit construction=path prominenter als highway=path darstellt, ist das ein Bug im Kartenstil. Deshalb nicht highway=construction zu verwenden, ist Tagging für den Renderer (also kein valides Argument).
Wenn sich die Dauer einer Sperrung nicht abschätzen lässt (z.B. technische Schwierigkeiten, Personal-/Geldmangel), der Nationalpark den Weg aber nicht dauerhaft sperren möchte, ist der Punkt erreicht, wo access=no genauso richtig ist wie highway=construction. Ein krasses Beispiel hierfür ist die L 154 im Kreis Waldshut, die aufgrund hoher Steinschlaggefahr seit 2015 gesperrt ist, aber reaktiviert werden soll. Seit 2018 gibt es dort die Zusage des Landes, die Wiedereröffnung zu finanzieren. Ich würde bei Wegen im Nationalpark sagen, dass access=no besser ist, wenn die Wiedereröffnung wiederholt nach hinten verschoben worden ist und man nicht mal mehr grobe Aussagen über die Wiedereröffnung treffen kann.
Ob Nationalparkbesucher Sperrungen missachten und sich in Gefahr begeben, ist das kein Grund weder access=no noch highway=construction zu taggen. Der Weg ist gesperrt, gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen.
Bei allen Sperrungen ist es sinnvoll, in note=* oder description=* die Hintergründe zur Sperrung (z.B. Totholz, Brutgebiet, Kernzone, …) anzugeben, damit andere die Sperrung beurteilen können.
Viele Grüße
Michael
PS Für einzelne umgestürzte Bäume, die nicht mehr weggeräumt werden, gibt es barrier=log.