Ab wann sollte man highway=service|unclassified verwenden?

Ich würde den Bildern nach zu urteilen surface=compacted wählen.

Hallo,

wenn ich es global betrachte, ist das eine ganz passable Straße. :slight_smile:

Der Ausbau ist bei highway=* ein Aspekt, die Durchfahrtsverbote der zweite (nur Land- und Forstwirtschaft frei wäre ein klarer Fall für track), die tatsächliche Nutzung und Verkehrsbedeutung ist ein dritter. Daher die Frage: Wird dieser Weg nennenswert genutzt? Wird er von den Leuten aus Freidorf für Fahrten zur A 13 (statt woanders auf die A 13 zu fahren) oder nach Baruth genutzt?

Wenn der Weg eigentlich nur von Radfahrenden, zu Fuß Gehenden und LuF genutzt wird, könnte man auch über highway=track + motor_vehicle=designated nachdenken. Grundsätzlich passt highway=unclassified von der Straßenklasse her jedoch schon. Es gibt keine Regel, dass eine Gemeindestraße mit Ortsverbindungscharakter ausgebaut sein muss. Sandigen Böden können auch bei Nässe gut fahrbar sein, da das Wasser schnell versickert. Eine Schotterdecke bringt da u.U. keine großen Vorteile.

Bitte bedenke, dass es sicherlich noch weitere Wohnplätze oder kleine Weiler in Deutschland (v.a. Ostdeutschland) geben dürfte, die keine staubfreie Zufahrtsstraße habe. Deren Zufahrten verdienen je nach Größe der Siedlung auch unclassified (mehr als ein oder zwei Haushalte) oder service (einzelnes Gehöft). Da die Siedlungen/Ziele an beiden Enden der Straße aus mehreren Haushalten bestehen, kommt highway=service nicht in Frage.

Ich denke, dass von einem PKW-Router verlangt werden kann, wie es bei Fahrrad-Routern üblich ist, ungeeignete Oberflächen auszuschließen.

Viele Grüße

Michael

Ja - OSRM - Wenn du nur track hast ist das nicht im routing, wenn du ein access=yes drauf machst ist es mit drin (leider).

Ich halte sowas für total rottig. Wir taggen ja das was da ist. Was macht den track zu einem “access=yes” - Steht da ein Schild “Ab hier dürfen alle!” ?

highway=track ist ein weg die überwiegend oder ausschliesschlich Land- oder Forstwirtschaftlichen zwecken dient und nicht zum Straßennetz gehört. Das ist hier (Sieht man ja an den Spuren) definitiv nicht so. Da fährt 2 mal im Jahr der Harvester aber jeden tag ~50-100 Anwohner.

Flo

Woher kommt das denn mit der Anzahl der Haushalte !??!

service ist definiert als Wege auf Privatgrund (Firmengelände, Zufahrten zu Häusern etc). Die Anzahl spielt da keine Rolle. Richtig ist das die Hauszufahrt zu einem einzelnen Haus oft Privatgrund ist und damit service.

Das muss aber nicht so sein. Wenn das eine Öffentliche Straße ist würde ich nie auf die Idee kommen das als service zu taggen. Und Öffentliche Straße erkenne ich z.b. daran das sie einen Namen hat (Ausnahmen bestätigen die Regel). Dazu sowas wie StVO Zeichen, Straßenlaternen, Bürgersteige. Kann IMHO alles kein service sein.

Flo

aus meiner Sicht:
highway=unclassified + surface=compactet + smoothness=bad (zu letzterem siehe Beispielbilder: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:smoothness))
Access-tags gehören da meines Erachtens nicht drann.
Wieso highway=unclassified? Ich gehe davon aus, dass dieser Weg als “Schleichweg” bzw. Verbindungsstraße zwischen Freidorf und Dornswalde genutzt wird. Zumindestens bei gutem Wetter auch als kürzeste Verbindung zwischen Freidorf und der Autobahn. Ich sehe den Verbindungscharakter zwischen zwei Siedlungszielen als gegeben an.

In diesem Zusammenhang: Ich stelle in Frage, ob um Freidorf herum alle Straßen passend eingruppiert sind. Die nach Norden führende Straße sieht auf dem Luftbild nach einer gut zweispurigem Straße in gutem Ausbauzustand aus. Auch wenn sie keine Kreisstraße ist, erfüllt sie somit meines Erachtens die Kriterien für highway=tertiary. Denn “Die Klassifizierung von Straßen erfolgt in Deutschland nach Verbindungsfunktionsstufen. Die Einteilung erfolgt dementsprechend nicht nur nach Ausbauzustand, Oberfläche und Breite der Straße, sondern nach ihrer Verkehrsfunktion.” (Quelle: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:highway%3Dtertiary )

Naja, ich lasse mich ja gerne belehren, deswegen hab ich ja auch um Meinungen gebeten…

Ich denke aber, man kann das, was man bei einem unclassified hier in D erwartet, nicht 1:1 auf jeden Punkt im Rest der Welt übertragen. Der entsprechende Weg ist z.Z. mit surface=sand + smoothness=horrible erfasst. Besser kann man es auf gar keinen Fall setzen… Fall andere anderer Meinung sind: Bitte zu erst da lang fahren! Auf ein Foto kann man nicht die Sand-Berg- und Talbahn bannen…

Ich hadere sehr damit, einfache Fahrwege als unclassified zu “öffnen”. Verkehrsbedeutung hin und her… Verkehrsbedeutung ist eh eine extremst subjektive Eigenschaft, die man nach deinem eigenen gutdünken auslegen kann und es jeder auch tut. Klar fahren da wenige Einheimische auch lang, das machen Einheimische auf anderen Wegen auch…

Das hieße aber auch, daß z.B. Wege wie https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=822153#p822153 oder wie https://www.openstreetmap.org/way/60698243 oder eigentlich alle tracks ohne explizite Waldwegsperrung nach unclassified umwidmen kann und sollte…

Auch Wege wie z.B. den hier: https://www.openstreetmap.org/way/165974697

auch hier: smoothness und surface passen nicht wirklich…

Wenn man sich eine Gegend mal anschaut, würde man viele weitere Beispiele finden, wo man dann track nach unclassified umwidmen kann…

Sven

Sven, wir können nur nach dem urteilen, was ihr an Informationen haben. Das jetzt von Dir gepostete zweite Foto zeigt eine andere Oberflächenbeschaffenheit als das erste.

Nein, nicht automatisch. Aber letztlich kann man sowas nur als Ortskundiger einschätzen. Aber Du hattest ja allgemein gefragt und nicht nach Ortskunde :wink:

Ob die Einteilung immer passt… Ach naja… Richtig einschätzen kann das hier auch nur einer, der die Straßen regelmäßig befährt (gefühlt mind. 2x am Tag, mind 3-4 Tage die Woche)…
Eine Einschätzung nach “Verkehrsfunktion”, “Verbindungsfunktion”, Verkehrsbedeutung" was immer angeführt wird, sind für mich alles extremst subjektive Eigenschaften, die jeder für sich auslegen kann, auch smoothness.

Du kannst einen guten Tag haben, Weg ist fest, viele fahren lang… och hohe Verkehrsbedeutung, guter Zustand… oder einen schlechten… hatte gerade geregnet. Pfützen ohne Ende, keiner fährt solche Wege lang… …oder trocken, Mollsand… In der Karte steht “unclassified” … Ach dann kann man da mit dem Rad lang, und das böse Erwachen kommt, wenn man 2-3km das Rad mehr schiebt, als fährt.

Einen Blick aus dem Luftbild reicht da nicht, auch nicht eine einmalige Befahrung…

Sven

Gerne… leihst du mir dein Auto? :stuck_out_tongue:

Auf dem Foto sieht’s nicht mehr ganz so toll aus, aber bin schon deutlich schlimmeres mit nem Starlet gefahren.

ist auch ein anderer Weg…

Wie ich schrieb, alle Fotos mit Geokoordinaten und Kompassrichtung… Das nachgeschobene Foto ist von hier: https://www.openstreetmap.org/?mlat=52.06299&mlon=13.65646#map=17/52.06298/13.65646&layers=Nnach Südsüdost gemacht.

Die anderen beiden Wegefotos im Ausgangsbeitrag: etwa hier: https://www.openstreetmap.org/?mlat=52.0632&mlon=13.6612#map=16/52.0632/13.6612&layers=N im Abstand von maximal 50 -100 Meter.

Ich bin auch der Meinung, daß man gerade bei solchen Wegen und auch Straßen eher 1-2 Stufen pessimistischer herangehen sollte…

Ich wäre da ja auch mal an Vergleichsbeispielen aus D in Form von Fotos interessiert, wie es mit vielleicht vergleichbaren Wegen/Straßen aussieht…

Ein Bild sagt da mehr als 1000 Worte…

Sven

Komm her, dann fahren wir da lang… Wir sollten uns aber einen Regentag aussuchen (hier gar nicht do einfach), oder einen Tag nach 2-3 Wochen brütender Sonne… :smiley:

Sven

Ich würde es hier so halten wie auch im Rest der Welt:
*track *ist für Zwecke der Land- und Forstwirtschaft vorgesehen, endet (auch ohne Schild) an einem anderen track oder irgendwo in Acker, Wiese oder Wald. Ist damit nicht Teil des Straßennetzes.
unclassified endet an einer anderen Straße von unclassified aufwärts oder in einer Siedlungsfläche, dient zur Verbindung von besiedelten Gebieten und ist Teil des Straßennetzes.
service im Freiland ist die Zufahrt zu einem einzelnen Haus, zu einem Gehöft, zu und in einem Firmengelände, zu und in einem Parkplatz u.ä.
Letzten Endes geht es um die Verkehrsbedeutung.

Der Zustand gehört in die anderen Tags. Es gibt weltweit und gelegentlich auch in DE viele Siedlungen, die bei schlechtem Wetter höchstens mit Allrad erreichbar sind.
Das kann bis zu seasonal/intermittent=yes gehen.

Die beschriebenen Straßen gingen woanders fast als trunk durch :sunglasses:. Aber so international müssen wir in DE dann doch nicht sein ;).

ich sehe das vorhandene Tagging als passend mit highway=unclassified, und surface und smoothness. Da es rechtlich eine Straße ist und nicht nur ein Versorgungsweg, und auch klar die Anbindung von Freidorf an die Autobahn schafft (die anderen Dörfer werden wohl eher andere Auffahrten benutzen sofern die Zufahrten nicht genauso aussehen, daher wäre tertiary zu viel).

highway=unclassified
smoothness vorsichtig geschätzt very_bad
surface=compacted

Andere Perspektive: https://www.mapillary.com/map/im/s1MGnzhlcE3vTQwtgddkyw

Ich glaube, ich kenne diese oder eine sehr ähnliche Straße in dieser Gegend. Ist aber schon etwas her, war ne Orientierungsfahrt mit dem Motorrad und ich war froh, mit drei Rädern und etwas grobstolliger Bereifung zu fahren. Hatte viel Spaß gemacht. OSM gab es damals noch nicht und man wollte unweit noch Luftschiffe bauen.

Die sandigen Waldwege sind eine Herausforderung, aber legal befahrbar gewesen - scheint sich wohl nicht geändert zu haben.
Ich denke, unclassified ist treffend gewählt. Mit den richtigen smoothness. Betrifft bestimmt auch noch die eine oder andere Straße in der Gegend.

zur Einsortierung von surface hier in der Region… Asphaltbereich endet… (für mich) compacted beginnt… Das ist völlig anders…

Aufnahmeort: https://www.openstreetmap.org/?mlat=52.06296&mlon=13.65652#map=19/52.06296/13.65652&layers=N Bildrichtung Nordnordwest (Auch hier: Foto mit Geokoordinaten und Bildrichtung).

Der Eingangs angesprochene Weg nach Freidorf ist definitiv kein surface=compacted. Es ist nur festgefahrener Sand! Darum auch die bisher erfassten surface- und smoothmess-Werte und denn übrig gebliebenen tracktype=grade4 -Rest…
Sicher gibt es gelegentlich Stellen, an denen gefühlt vor 10-12 Jahren mal große Löcher mit Schotter aufgefüllt wurden. Auf solchen Wegen wird auch gerne man illegal Bauschutt zur Wegebefestigung entsorgt. All das macht es aber noch nicht zu compacted… Erst recht nicht wenn man manchmal einen linearen Höhenunterschied von 50cm auf einer Strecke von geschätzt 10-15 m oder weniger hat… Bei compacted erwarte ich sowas nicht…

Die Wegeeigenschaft surface sehe ich in diesem Kontext auch als Semisubjektiv an… nach 3-4 Jahren kann ein als surface=compacted erfasster Weg einen Zustand haben wo man dann denkt “Hä? das soll das den…?”

Nochmal: ich würde äußerst gerne Vergleichsbeispiele aus anderen Regionen hier sehen! Auch um das eigene Auge zu schärfen.

Sven

Ja, auf dem Schild mit dem Lolli mit dem Rücken zum Fotografen steht “70” und ist etwas rechts daneben das Stationierungsschild mit dem Beginn Kreisstraße 6150… Ab das geht die Berg- und Talbahn los…

Sven

Das kannst du vor Ort sicher besser beurteilen.
Auf dem zweiten Foto “Blick in Richtung Freidorf” sah es im Vordergrund etwas nach compacted aus, nachdem ich jetzt herangezoomt habe, sehe ich etwas weiter hinten auch, dass das Sand ist.

Ich kenne die Strecke Baruth-Freidorf vom Fahrrad aus und würde zu track mit motor_vehicle=yes tendieren. Wenn der Router mich da mit dem Auto bevorzugt langschicken würde, wäre ich sauer (ich habe bisher nicht das Gefühl gehabt, dass Router im Automodus die Oberfläche berücksichtigen, lasse mich aber belehren). Und für diejenigen, die ganz “oldschool” per Blick auf eine Karte navigieren, ist klar, dass das keine für Autos empfohlene Straße ist. Bei unclassified oder service würde ich mir verarscht vorkommen. Im deutschen Kontext ist die Erwartungshaltung des ortsfremden Autofahrers an eine “Straße”, vor allem wenn sie vermeintlich eine Abkürzung ins Hinterland bietet, eine andere.

Dann aber bitte access=yes. Unmotorisierte Verkehrsteilnehmer sind ja sicherlich nicht verboten hier!
Wobei ich das Argument mit den Routern nicht gelten lassen würde. Wenn die surface und smoothness nicht auswerten, sind die ihr Geld nicht wert. Fahrradrouter können das ja auch.
Das Argument mit dem Blick auf die Karte finde ich aber stichhaltig. Wobei, auch das könnten Kartenmacher ziemlich einfach auflösen, indem sie befestigte und unbefestigte Straßen anders darstellen. Ist mal üblich gewesen hierzulande, ist es andernorts wahrscheinlich heute noch. Danach bliebe nur noch tagging for the renderer.