Ich habe in meiner Gegend diverse StrassengrĂ€ben (ca. 170) als barrier=ditch erfasst, wo diese deutlich auf dem Luftbild erkennbar waren. Jetzt ist mir klar geworden, dass ich eigentlich waterway=ditch verwenden hĂ€tte mĂŒssen. Ich hatte fĂ€lschlicherweise angenommen, dass barrier=ditch das passende Tag fĂŒr GrĂ€ben ist, die meist trocken sind.
Problem:
Ich kann jetzt natĂŒrlich einfach alle umtaggen, aber ein âwaterwayâ hat eine Richtung (zumindest deutet JOSM das so an), und die ist bei StraĂengrĂ€ben alles andere als klar. Auch âwollenâ waterways immer mit anderen waterwayss verbunden sein, nach dem Motto, wo Wasser fliest da muss es auch irgendwo ein Ziel geben.
In meiner Gegend ist es aber sehr flach, da steht in vielen GrĂ€ben das Wasser einfach, bis es versickert ist. Die GrĂ€ben sind oft ĂŒber Röhren miteinander verbunden, aber nicht immer (bzw. wenn doch dann kaum erkennbar, auch nicht vor Ort.
Ich frage mich jetzt, ob ich besser die falsch getaggten Wege ganz lösche oder ob es irgendein besseres Tag dafĂŒr gibt?
Wenn irgendwie klar ist, wohin das Regenwasser entwĂ€ssert (Ansschluss an ein Regenwassersammelbecken, Abfluss in einen Bach âŠ) dann sollte man die Richtung beachten und die Verbindungen mappen.
âSollteâ ist kein âmussâ, wenn also FlieĂrichtung und AnschlĂŒsse unklar sind (oder das Wasser versickert), dann ignoriere ich solche Warnmeldungen. Die Richtung Ă€ndern oder AnschlĂŒsse ergĂ€nzen, wenn man spĂ€ter bessere Kenntnisse hat, geht ja immer noch problemlos, das wĂŒrde ich nicht so eng sehen.
Wenn rechts und links eines abzweigenden Weges oder einer GrundstĂŒcks- oder Feldzufahrt jeweils StraĂengrĂ€ben enden, dann kann man hierzulande meist davon ausgehen, dass die Enden mit einer Röhre verbunden sind, auch wenn sie mangels Wartung vielleicht nicht mehr sichtbar und verstopft ist.
Bitte nicht löschen. waterway=ditch ist richtig. Wenn etwas unvollstĂ€ndig ist, ist das weniger schlimm. Wenn sie meistens trocken sind, dann intermittent ergĂ€nzen. Die FlieĂrichtung halte ich fĂŒr untergeordnet und weniger relevant, da wird kaum einer mit nem Kanu fahren wollen.
ich hĂ€tte das schlicht als waterway=ditch erfasst, ggf. mit intermittent=yes fertig⊠Bei so etwas wĂŒrde ich nicht zwingend vorraussetzen, daĂ alle Abschnitte zwingend miteinander verbunden sind oder sein mĂŒssen.
FĂŒr FlĂ€chen gĂ€be es ja landuse=basin + basin=infiltration⊠eigentlich wĂ€re es deiner Beschreibung nach was Vergleichbares in linearer Form.
Ja, landuse=basin hatte ich auch schon in Betracht gezogen, aber das wird halt auf Karten gerne als WasserflĂ€che gerendert. TatsĂ€chlich sind aber viele GrĂ€ben eher selten mit Wasser gefĂŒllt, oft ĂŒber lange Zeit komplett trocken. Manche sind eher mit Grass bewachsene Vertiefungen, andere voller StrĂ€ucher, die dann ab und zu mal mit Baggern entfernt werden. Letzteres eher an Feldwegen oder zwischen Ăckern. Es gibt auch tunnel=culvert, die quer unter einem Acker zu verlaufen scheinen. Zumindest kenne ich Stellen, wo Rohre Richtung Acker âverschwindenâ. Da brĂ€uchte man schon aufwĂ€ndige Tests wie bei den Höhlenforschern, um rauszufinden, wo das Wasser herkommt bzw. hinfliest
Bei StraĂengrĂ€ben muss man meines Erachtens damit leben, dass sie unvollstĂ€ndig bleiben, d.h. manchmal irgendwo enden. Das Problem mit der FlieĂrichtung kenne ich auch. Ich wĂ€hle dann die mir am wahrscheinlichsten erscheinende Richtung. Das fĂŒhrt dann manchmal auch zu Fehlermeldungen, die ich dann in der Regel ignorieren muss.
Ich halte es trotzdem fĂŒr eine wertvolle Information, solche StraĂengrĂ€ben einzuzeichnen, da sie zum Einen ein Hinderniss darstellen, zum Anderen bei der Orientierung helfen können. Wenn z.B. zwischen einem Rad- und FuĂweg und der StraĂe ein solche Graben verlĂ€uft, ist das schon ein deutlicher Unterschied, als wenn dort lediglich ein Grasstreifen verlĂ€uft.
StraĂengrĂ€ben werden von mir meistens mit intermitttend=yes ergĂ€nzt.
Ich habe mir gerade klar gemacht, dass diese GrĂ€ben wohl nur dort existieren, wo es eher flach ist. In bergigen Gegenden fliesst Regenwasser halt einfach in den nĂ€chsten Bach. Bei uns gibt es halt diverse FlĂ€chen, die nach lĂ€ngeren Regenphasen einfach ĂŒberflutet werden, und damit StraĂen davon nicht betroffen sind, grĂ€bt man daneben einen Graben. Und ja, oft verlĂ€uft ein Radweg auf der anderen Seite des Grabens, einer der GrĂŒnde, warum ich ĂŒberhaupt auf die Idee kam, die Linien zu zeichnen.
Seht oft könnte ich auch noch eine zweite Linie mit natural=tree_row einzeichnen, denn das ist hier das Standard-Bild: StraĂe, rechts und links ein Graben mit BĂ€umen dran oder auch drin, oder eben BĂŒschen.
Nein - Nicht löschen. Tag die um und ignorier die FlieĂrichtung erstmal. Irgendwann ergibt sich die ganz automatisch wenn man die ganzen AnschlĂŒsse hat. Dann ist es leicht die mal eben alle umzudrehen oder so.
Ich mappe auch waterway=ditch eher erstmal âfleckigâ - Mit der Zeit ergibt sich aber ein Netz - Und wenn man mal nach den ganzen Verohrungen sucht findet man sie meist auch und dann ergibt sich ein Gesamtbild der EntwĂ€sserung.
Es ist hĂ€ufig so das die FlieĂrichtung im groĂen in einem Gebiet immer in dieselbe Richtung ist. Ergibt sich einfach durch die
topographie.
D.h. im Kreis GT wo ich mappe geht die FlieĂrichtung meist nach (Nord-)Westen - Weg vom Teutoburger Wald, Richtung MĂŒnsterland.
Und wenn das dann alles schön auch connected ist kann man bei Martin Kompf dann auch Farbe genieĂen WĂ€re schön wenn da höhere Zoomstufen auch noch drin wĂ€ren.
OK, ich werde also zunÀchst mal barrier zu waterway Àndern. Ob intermittend=yes zutrifft oder nicht ist zur Zeit schwer zu beurteilen. Fast alle GrÀben sind voll.
Edit: Siehe https://www.openstreetmap.org/changeset/99606361
Aber was spricht jetzt genau dagegen, die GrÀben mit barrier zu erfassen?
Kennt man ihre Funktion nicht, ist der Aufbau nicht klar und fĂŒhren sie ĂŒberhaupt nur manchmal Wasser ist das meines Erachtens richtig.
Fast jede vernĂŒnftig gebaute Strasser hier hat einen Graben und es ist richtig den als Hinderniss das er ohne Zweifel ist darzustellen. Aber ein richtiger Wasserweg sind deswegen lange nicht alle - eben weil sie nirgendwo hinfĂŒhren und kein Netz bilden
Das sind m.E: keine Voraussetzungen dafĂŒr, ob etwas ein waterway sein kann oder nicht.
I.d.R. lĂ€sst sich auch fĂŒr den Laien-Mapper unterscheiden, ob es sich bei einem Graben primĂ€r um ein Ăberwindungshindernis handelt oder primĂ€r der WasserfĂŒhrung oder EntwĂ€sserung dient. Und natĂŒrlich sind WassergrĂ€ben fast immer eine barrier (wenn es nicht gerade verrohrt ist) und HindernisgrĂ€ben oft auch wasserfĂŒhrend (Burgen, Schlösser, Festungsanlagen âŠ) - fĂŒr mich kommt es aber auf die primĂ€re Funktion an. Und der StraĂengraben dient nicht primĂ€r dazu zu verhindern, dass Du die StraĂe verlĂ€sst
Nun primĂ€r dient er dazu, eine Barriere zu bilden, vorallem fĂŒr Pflanzen und Feinerde, aber auch Tiere und sonstiges was auf der Strasse nichts verloren hat
(Vergleich Bauskitze des Trafikverket. FĂŒr die StrassenentwĂ€sserung werden noch tiefer aber nĂ€her an der Fahrbahn sogar Drainagerohre verlegt)
Weil âbarrier=ditchâ an sich schon ein Unsinn ist. barrier= definiert Dinge die aufgebaut worden sind um etwas zu verhindern. Pömpel/Bollard, Steine etc als Modalfilter.
Ein Graben wird gebaut um Wasser aufzunehmen. Entweder von der StraĂe, oder zur EntwĂ€sserung. Das das eine barrier ist ist ein Nebeneffekt des Anlegens eines Grabens. Wenn du einen Graben hast der zufĂ€llig Wasser fĂŒhrt aber dessen primĂ€rer Zweck ist eine HĂŒrde darzustellen kannst du ihn als barrier=ditch taggen. (BurggrĂ€ben z.b. - Wobei deren Schutzwirkung auch seit 300 Jahren auch nicht mehr der primĂ€re Zweck ist)
Du Tagst ja auch Laternen nicht als Fahnenmasten die zufĂ€llig Leuchten. Oder StraĂen als ParkplĂ€tze auf denen zufĂ€llig Autos auch fahren.
Ich möchte mal sehen wie so ein Graben ein Hindernis ist fĂŒr etwas was nur ein klein bisschen gröĂer ist als eine Maus. Ratten, Nutria, Hasen, Kaninchen, Katzen, Rehe, Marder, Eichhörnchen lachen sich alle schlapp ĂŒber das bisschen Graben wo der typische 2 Beiner oder das Auto verzweifelt.
Also nach meinem VerstÀndnis dienen die GrÀben in meiner Gegend nur der EntwÀsserung. Da gibt es ja auch alle Nase lang eine Stelle, wo man (bzw. ein Landwirt) auf die andere Seite kommt. Die Tiefe der GrÀben ist sehr unterschiedlich, von 20 cm bis viellecht 1.5 m. Vermutlich wird das nach anfallender Wassermenge bestimmt.