landuse=farmland / meadow und waterways

Moin!
Ich bin ja jetzt seit einigen Wochen dabei, mit landuse verklebte lineare Objekte zu “entkleben”, also insbesondere highway und landuse, aber auch waterway und landuse. Dabei habe ich ein kleines Problem:
In meiner Kindheit (70er Jahre) stand noch Vieh auf den Weiden und es war noch völlig normal, Kühe oder Schweine am Ufer im Wasser stehen zu sehen. Damals habe ich auch nicht zwischen Wiese und Weide unterschieden, und “meadow” scheint auch beides zu meinen.
Heutzutage hingegen sehe ich kaum noch Vieh auf Weiden, eigentlich sieht man praktisch nur noch Pferde und manchmal Schafe draußen, die meisten anderen großen (Nutz-)tiere stehen in Ställen und Landwirte fahren ein paar mal im Jahr mit großen Mähwerken auf den Weiden, um “Heu zu machen” oder diese in Folie eingewickelten Grass-Silage Dinger.
Bei landuse=farmland ist es für mich in meiner Gegend klar: Das ist nur die Fläche, die mit Maschinen bearbeitet wird. Da ist weder der Feldweg noch der Entwässerungsgraben dabei.
Wobei es auf Luftbildern oft nicht klar zu erkennen ist, ob eine Fläche zur Heugewinnung bearbeitet wurde oder weil dort irgendwas anderes angebaut werden soll.
Lange Rede kurzer Sinn:
Ich frage mich, ob ich ein landuse=meadow so “malen” soll, wie es ein freilaufendes Rind erleben würde oder wie es der Landwirt mit der großen Maschine behandlet. Letzteres ist deutlich kleiner und beinhaltet eben nicht die Uferzonen oder kleine Wasserläufe oder Flächen nahe anderer Hindernisse.

Ich fände beides akzeptabel, solange es nicht mit dem waterway verklebt ist. Wenn Du es detailliert machen möchtest, dann lass entsprechend Platz. Wenn die Flächen weder gemäht noch beweidet werden, verändert sich die Vegetation zunächst natürliche Graslaandschaft und später Buschland bis hin zu baumbewachsenen Bachufern. Wenn es schon freigelassen ist oder als separate Flächen angelegt, lässt es sich später einfacher ändern. Mir sind auch kürzlich Flächen untergekommen, die vor 8 Jahren gemappt wurden und die ich nach 8 Jahren problemlos in eine wuchshöhere Vegetationsstufe umtaggen konnte.

landuse=meadow beschreibt Dauergrünland, ob Weide oder Mähwiese ist egal. Zu bestimmten Jahreszeiten kann es vom Luftbild aber tatsächlich nicht von einem Acker mit bestimmten Kulturen unterschieden werden. Wo es einen Übergang zu einem Rasen (landuse=grass) um ein Haus oder an einer Straße gibt lässt sich nur vor Ort und auch nur zu passenden Jahreszeiten erkennen.

Moin,

Da ich nie die Zeit hatte / habe, so detailliert zu Mappen, bin ich Verfechter der Top-Down-Methode bei Landuse (landuse=farmland habe ich als ‘Basis’ immer ignoriert).
(Oh was wurde man von den ‘Spät-Geborenen’ beschimpft, weil man damals™ die Ortschaften als grobe residential in der weißen Karte erfasst hatte … :slight_smile: )
Ich mag es aber, wenn jemand sich die Mühe macht, und es detailliert erfasst.
Kleine Bereiche kriege ich auch schon manchmal hin. :slight_smile:

Grüße
Georg

Ich unterbreche Wiesen/Äcker an den Gräben und auch an tracks. Der Graben und dessen Böschungsfläche ist für mich keine Weide oder Acker sondern gehört ja zum Graben. Kann man als Pedantisch betrachten aber ich bin eh ein Verfechter von kleineren Landuses. Also kommt mir das entgegen.

Zum Thema meadow das ist ja schwierig. Denn meadow wäre ja Dauergrünland. Das lässt sich vom normalen mapper aber ja gar nicht beobachten ob da nicht alle 5 Jahre umgebrochen wird also würde ich da mal entspannt mit umgehen. Das was Weide oder ggfs zur Grassilage genutzt wird ist für mich meadow. Nur weil JETZT kein Vieh drauf steht heisst das ja nicht das morgen nicht was drauf steht.

Und ich mache die Flächen kleiner aus vielen gründen. Es ist einfach besser Handhabbar und änderbar wenn die Flächen nicht 100ha+ sind.

Du kennst meine Auswertungen dazu?

Ich habe was zum Thema “Verkleben” (wayareaconflict), “Große landuses”, “Komplexe landuses” (Gemessen an summe der winkel) und auch überlappend:

Ich mache das Bundesland weise - Wenn deines nicht dabei ist sag mal Bescheid:

https://osm.zz.de/dbview/

Flo

Würde empfehlen da ein bisschen an die Flurstücke zu denken.

Ein Bachlauf (oder auch ein highway=track) liegt in D häufig auf einen anderen Flurstück als die Wiese/Weide (oder auch der Acker) des Landwirts und dies zeichnet sich dann auch häufig im Bewuchs ab, also z.B. als als natural=wood oder scrub entlang des Bachlaufs. Das landuse=meadow (oder auch landuse=farmland) endet dann am Rand dieses Bewuchses.

Wenn dem nicht so ist, der Bach einfach über die Wiese von Landwirt X rinnt, dann ist das halt großflächig landuse=meadow.

Ich mache das in JOSM ganz simpel: Ein paar ha runterladen, alle Strassen auswählen, dann mit Ctrl+E alle verbundenen Wege auswählen und anschliessend schauen, wo landuse in der Auswahl auftaucht. Dort geht es los mit dem Bearbeiten, und wenn ich schon neu male, dann schau ich halt auch auf die Details. Wenn ich mir auf Deiner Karte die Gegend 20km um Wildeshausen so anschaue, dann sehe ich Licht am Ende des Tunnels. Sah vorher bestimmt genau so aus wie in Oldenburg.

Würde empfehlen da ein bisschen an die Flurstücke zu denken.
Wie hilft mir das weiter? Ich habe keine Ahnung, wo welches Flurstück anfängt. JOSM bietet mir keinen “Flurstück-Layer” an.
Wenn dem nicht so ist, der Bach einfach über die Wiese von Landwirt X rinnt, dann ist das halt großflächig landuse=meadow.
Das sehe ich ähnlich, aber ich weiß eben nicht, ob die Wiese einem Landwirt gehört oder mehreren. Tatsächlich wäre aber wohl eher wichtig, wer welches Land gepachtet hat.
Aber egal, ich denke, ich habe es ungefähr so gemacht wie hier vorgeschlagen, also lieber kleinere Flächen. Ob meadow oder farmland richtig ist, werde ich in den kommenden Monaten noch mal auf meinen Radtouren prüfen. Muss mir nur noch ein geeignetes Verfahren ausdenken.

Nein, aber wahrscheinlich das Geoportal deines Bundeslandes.
Ziel ist ja keine flurstücksgerechte Erfassung in OSM, aber die Kenntnis über Flurstücke und das was davon in der Landschaft abhängt, kann helfen die Gegebenheiten und die Vegetation vor Ort besser zu verstehen.

ich setze landuse=meadow nur auf die effektive Wiese und nehme da Gebüsch/Gestrüpp (an den Rändern, aber auch “Inseln” in der Mitte) aus, genauso wie Bachufer die von Bäumen (und Gestrüpp / Unterholz) bestanden sind. Wenn man explizit angeben will, dass es sich um Weideland handelt, kann man das z.B. mit einem weiteren tag wie meadow=pasture tun.
https://taginfo.openstreetmap.org/keys/meadow#values

Das mit den Bäumen ist auch so eine Sache. Wo Tiere auf der Weide stehen, spendet eine kleine Ansammlung von Bäumen im Sommer Schatten und ist damit für mich Teil der Weide. Wenn aber nur Maschinen unterwegs sind, dann stören die Bäume eher und damit wird die Fläche zwischen den Bäumen eher nicht als Weide genutzt. Ich finde es aber auch absurd, ein paar Bäume als Wald zu bezeichen. Ist jedesmal so ein Abwägen.
Das mit den Weiden ohne Tiere ist mir vor ein paar Jahren erstmals klargeworden, vielleicht wegen der absurden Milchwerbung mit glücklichen Kühen, die von ihren Bauern gekrault werden. Seither denke ich immer, wenn ich mal Kühe sehe: Ah, muss ein Biohof in der Nähe sein.

klar, ein paar Bäume sind kein Wald, aber landuse=forest bedeutet ja auch nicht Wald. :wink: