studentische Cafés wie taggen?

Hallo,
ich stoße auf studentische Cafés bzw. studentische Räume mit Kaffee-Angebot in Hochschulgebäuden, die als amenity=cafe getaggt sind. Das scheint mir nicht zu passen, weil sie nicht öffentlich sind (Zugang rechtlich nur für Mitglieder und Gäste der jeweiligen Hochschule, und Gast der Hochschule wird man nicht einfach durch Betreten des Hauses und Bestellen eines Kaffees), und auch, weil garantiert keine Zulassung als Gewerbe, Ausschankgenehmigung usw. vorliegt. Das ist auch der Unterschied zu Kantinen und Mensen, die öffentlich sein können und auf jeden Fall aber Gewerbebetriebe sind.

Wie damit umgehen? Löschen wie wir auch Teeküchen für die Belegschaft in Betrieben nicht mappen (oder?)? Mit access=private taggen?

Privates nicht erfassen, das ist mrine Meinung.

Ich finde die halböffentlich, immerhin kann eine Uni Zehntausende Studenten haben. Ich würde solche Cafés nicht mappen, aber löschen finde ich zu radikal.
Access=private ist wahrscheinlich das beste IMO.

Evtl. kann man auch an access=permissive denken, weil ich noch nie gesehen habe, dass jemand aus so einem Studicafe geworfen wurde, weil er kein Mitglied oder registrierter Gast der Hochschule gewesen wäre. M.E. wird es toleriert dass da auch Hochschulfremde hingehen (sofern sie sich integrieren). Allerdings bin ich auch dafür, einen Zusatztag einzuführen, um den Charakter des “Cafe” besser zu beschreiben.

Es gibt für amenity=cafe keine Anforderung, dass es ein angemeldetes Gewerbe sein muss und wir prüfen auch nicht, ob Steuern gezahlt werden oder Quittungen ausgestellt. Ist ein Graubereich, es gibt da vermutlich auch keinen signifikanten Missbrauch, deshalb ist permissive evtl. zu viel, weil wenn erstmal alle da hingehen würden, dann würde vermutlich auch kontrolliert werden.

Solche Graubereiche findest Du bei weitem nicht nur in der Uniwelt. Auch viele Vereine, Haus der Familie, Haus der Jugend, Bildungsstätten und und und haben solche *Servicepunkte".

Ich finde nicht, dass wir das komplizierter machen müssen als es ist. Der Kartennutzer interessiert sich wohl kaum für Spitzfindigkeiten.

meinst Du damit, dass wir sie einfach als cafe lassen sollen wenn ein Mapper entschieden hat, dass sie so gemappt werden können, oder würdest Du tags ergänzen oder ändern?

Vielleicht sind sie ja eine Art cafe das einen neuen Haupttag bekommen soll, so was wie
amenity=semipublic_cafe

Damit wären sie erstmal von allen Karten verbannt, die sich keine Gedanken machen, und wer sich für solche Informationen interessiert, oder z.B. auch nur die von einem bestimmten operator oder network oder so, der könnte sie finden. Wie taggen wir denn first class lounges?

Was man auch bedenken sollte dabei, ist, dass viele von diesen Verkaufsstellen vermutlich streng genommen gegen Auflagen verstossen, wenn sie nicht ausschliesslich “intern” verkaufen. Also für den Kartennutzer ist es vielleicht zwar interessant, dass er hier auch ohne Mitgliedsausweis einen Kaffee bekommt, aber wenn das Gewerbeaufsichtsamt dann unsere Karte anschaut, bekommt bald überhaupt niemand mehr hier einen Kaffee. Wenn das jetzt in OSM einfach 08/15 als “Cafe” gemappt ist, dann können sich die Betreiber immer noch rausreden und sagen, ja das ist falsch. Wenn da aber superpräzise vom Mapper dieterdreist dransteht “offiziell nur für Uniangehörige, aber in einer von mir gemachten Stichprobe am 27.5.2020 wurde von 10 nicht-Uniangehörigen keiner rausgeworfen, daher als permissive eingetragen” dann ist das vielleicht schon eher ein Problem :wink:

stimmt, das spricht auch gegen permissive, das wäre ja ein Indiz das den Betreibern zur Last gelegt werden könnte. Es ist ja klar, dass niemand alle Uniangehörigen kennen kann, von den Gästen ganz zu schweigen, aber wenn man alle Unbekannten erstmal mit “Ausweis zeigen” begrüßen würde, wäre das auch eher kein so schöner Stil, von daher kann man denen m.E. keine Absicht unterstellen.

Ich finde es aber auch nicht so schön, dass diese “Cafes” sich meistens nicht von anderen Cafes unterscheiden lassen anhand ihres taggings, irgendwas zu tun wäre schon sinnvoll.

Bei mir konnte man auch ganz offiziell ins Uni-Café gehen, wenn man gar nicht immatrikuliert oder angestellt war.

Mein Ansatz ist eher andersherum, es für Nutzer einfacher zu machen. Wer zum Beispiel in Berlin als einer der jährlich 4 Mio Besucher aus einem der Museen der Museumsinseln tritt und mit Kaffeedurst auf OSM schaut, sieht als nächstes “Café” in der Umgebung das “Krähenfuß” in 250 m Entfernung, das aber ein Multifunktions- und Arbeitsraum der AStA-Referate zwar offenbar mit Kaffeemaschine aber eher so gar nicht auf die Bewirtung von Touristen ausgelegt ist. Das kann schon irreführend für eine Menge Nutzer sein.
https://www.openstreetmap.org/node/1927805998

Wenn es nur eine Kaffeeküche mit Pausenraum ist, würde ich da gar nichts mappen. Das ist intern und geht die Öffentlichkeit nichts an.

Wenn es wirklich Cafe-Charakter hat, mit studentischen Hilfskräften als Servicemitarbeitern, kann man ja access=private machen.Access=permissive hat dann doch noch mal einen anderen Charakter. Dann kann man als offizieller Gast mit entsprechender Begleitung bzw. Besucherausweis immer noch rein. Das Problem ist nur, auf der Karte wird es wahrscheinlich immer noch als Cafe angezeigt. Die Zugangsbeschränkung sieht man wahrscheinlich nicht.Ich denke, ist es daher sinnvoll, auch sowas nicht zu mappen.

Ich mach ja auch gern mal Micromapping. :sunglasses: Mann kann es aber auch übertreiben.

access=permissive ist in den Fällen, die ich meine, sachlich falsch. Die Hochschulen dürfen da gar keine Öffentlichkeit bewirten, wegen Wettbewerbsrecht, versteckter Subventionierung aus Steuergeldern etc. Dass die Studis, die den Raum der Hochschule betreiben, auch mal Externen einen Kaffee einschenken oder den Status gar nicht überprüfen (wollen), ändert an der grundsätzlichen Situation nichts, dass der Betreiber - die Hochschule - eben keine Erlaubnis gegeben hat, Externe zu bewirten. Sonst müssten dort auch Marktpreise verlangt werden.

Ich finde die Idee mit amenity=semipublic_cafe ganz gut.

es ging ja um ein Studentencafe und nicht um den Pausenraum einer Firma. Hast Du mal ein Bild vom Asta-Besucherausweis?

Bei steuerfinanzierten Unis könnte man das unterstellen, das beträfe dann aber eben nicht alle im Lande.
Der andere Rechtsgriff ist, so scheint es, einfach alles in eine getrennte Gesellschaft auszulagern, die unter dem Namen Studentenwerk operiert und die Mensen wie auch Cafes betreibt (zumindest die, die mehr als nur eine “Teeküche mit Aufwandsentschädigung” sind und die zumindest auch den Segen des Gesundheitsamtes vorweisen müssen).

Es gibt ja drei Arten von Cafes:
Einmal die professionellen vom Studierendenwerk, dann die von Studierenden als Cafe betriebenen und dann die Räume zum Sitzen mit Kühlschrank und Dose zum Geld rein werfen daneben.
Erstere sind glaube ich unstrittig, es muss nur vermerkt werden, ob man da auch Bar zahlen kann oder nur mit Mesakarte, die sich ja auch jede Person holen kann.
Dann nächsten sich glaube ich recht unterschiedlich organisiert, sie nicht als Cafe zu bezeichnen fände ich aber in jedem Fall falsch.
Für letzte passt Cafe wirklich nicht. Da braucht es ein eigenes amenity tag für.