Lizenzhinweis in Designprodukt

Hallo,

ich würde gerne bedruckte Produkte (z.B. Kissen, Taschen, T-Shirts, Bilder) gestalten und verkaufen, die Karten von Openstreetmap verwenden. Natürlich möchte ich dabei nicht gegen Lizenzen verstoßen und korrekt auf Urheberschaft von OpenStreetMap hinweisen.

Gleichzeitig würde ein Hinweis auf dem Produkt selbst das Design stören. Daher ist meine Frage, ob ein Hinweis an anderer Stelle (z.B. Produktbeschreibung im Shop oder auf der Rechnung oder ähnliches) ebenfalls möglich ist? In den Beispielen zur Attribution habe ich keine passenden

Hier ein Beispiel, das ich gefunden habe, wo ebenfalls im Design kein Hinweis erkennbar ist:

https://www.amazon.de/iksrgfvb-Kissenbezug-Manchester-organisierten-Schlafzimmer/dp/B08FJ3F9W5/

Auf https://www.openstreetmap.org/copyright habe ich keine passende Antwort gefunden.

Was wären meine Möglichkeiten?

Hallo opentra,

zumindest T-Shirts und Kissen haben normalerweise ein Etikett mit Angaben zum Material und Waschanweisung. Da wäre Platz für eine Namensnennung. Bei Taschen ist normalerweise mindesten ein Anhänger an einem “Nylon-Anker” im Stoff oder ein Anhänger mit Bucht-Knoten am Henkel dran, den der Kunde dann entfernt. Das wäre auch bei T-Shirts und Kissen denkbar. Hauptsache, es ist irgendwie im Moment des Verkaufs dran. Bei in Folie eingeschweißtem Produkt würde auch ein durch die Folie sichtbarer Beilagenzettel genügen.

Bei Bildern wäre auch die Rückseite denkbar. Bei Produkten wie z.B. Ohranhängern aus OSM-Karten wäre dann nur Produktbeschreibung und Beilagezettel oder Rechnung ok.

Viel Erfolg
Joachim

PS: Wenn die Produkte auf dem Markt sind, dann kannst Du zur Information und Dokumentation hier gerne einen Link ohne weitere Werbeprosa veröffentlichen.

zur Namensnennung gibt es vor allem die Lizenz, jeder der das Produkt sieht soll auch sehen, dass es OSM Daten enthält. Zur Interpretation der Lizenz hinsichtlich Attribution gibt es bisher diese Seite https://www.openstreetmap.org/copyright während die Attribution-Guidelines, die schon seit einiger Zeit angekündigt sind, wohl nicht so recht vorankommen. Die Vorschläge der Arbeitsgruppe sind bei der Community auf ziemliche Kritik gestoßen. Mittlerweile heißt es, man soll nicht den Atem anhalten wann sie rauskommen. Es geht da aber wohl vor allem um elektronische Nutzung. T-Shirts und Kissen hat niemand auf dem Schirm :wink:

Interessante Frage, auf die ich keine perfekte Antwort habe. Zu unterscheiden sind die Pflichten des Herstellers und die des Verwenders. Der Hersteller muss lediglich den Käufer darauf aufmerksam machen, dass die Karte aus OSM ist und unter der ODbL steht. Und zwar in einer Art und Weise, die auch wirklich “geeignet” ist. Ein Label am T-Shirt, auf das niemand guckt, würde dafür nicht reichen; ein großer Zettel im Lieferkarton oder ein deutlicher Hinweis auf der Rechnung schon eher.

Was aber muss der Käufer tun? Ein Kissenbezug fürs heimische Sofa braucht keinen Lizenzhinweis, es ist ja keine öffentliche Nutzung. Was aber, wenn ich mit einem OSM-Shirt in der Öffentlichkeit herumlaufe, benötigt das einen Lizenzhinweis, weil ich es “publicly use”? Klar ist: Wenn es einen Lizenzhinweis benötigt, dann muss dieser “geeignet sein”, jeden, der mit dem T-Shirt “interagiert”, darauf aufmerksam zu machen, dass die Daten aus OSM kommen - ein Label auf der Innenseite oder ein 3mm hoher Schriftzug wird dafür kaum ausreichen…

Bye
Frederik

Vielen Dank für die schnellen Antworten.
Es ist zumindest schon mal beruhigend zu lesen, dass es keine ganz klare und einfache Antwort gibt, die ich einfach überlesen habe.
Insgesamt steht also ein Konflikt im Raum zwischen ausreichender Attribution und der in der bisherigen Diskussion noch nicht vertieften Machbarkeit:

Realistisch betrachtet wird am Anfang einiges nicht möglich sein. Wenn ich Produkte gestalte, werde ich mit Sicherheit nicht mit einer Massenproduktion beginnen können, bei der ich alle Freiheiten habe, sondern eher auf Print on Demand Services zurückgreifen können.
Ein bekannter Anbieter für solche Dinge ist z.B. Spreadshirt (T-Shirts etc.).
Dort werde ich aber sicherlich keine Etiketten in T-Shirts nähen lassen können oder Anhänger ergänzen können.
Was aber sicher möglich wäre, ist eine Attribution im Beschreibungstext des Produkts (also bereits vor dem Kauf) und ggf. auch im Kontext von Hinweisen auf der Rechunung (aber auch da bin ich noch nicht sicher).
Die Frage bleibt also, ob das ausreichend wäre oder eine solche Idee von Anfang an unmöglich mit realistischem Aufwand zu umzusetzen wäre.

ich würde annehmen, dass wenn man “privat” durch die Stadt geht mit einem OSM-T-Shirt, das noch keine öffentliche Nutzung ist, während wenn man extra auf sich aufmerksam macht, z.B. durch eine Straßendarbietung, die Sache vielleicht anders aussieht (wobei man da eigentlich auch nicht die Karten darbietet, sondern irgend was anderes wie Musizieren oder Jonglieren), aber selbst wenn jemand im OSM Shirt auf einem reichweitenstarken Youtube Kanal streamt, oder im Fernsehen oder bei einem Konzert auftritt und da vielleicht ein Anrecht bestünde, würde ich solche Fälle eher ignorieren, unter dem Radar durchlassen, im Gegensatz zur Nutzung der Karten als “Karten”, z.B. in der Handlung einer Serie oder in den Nachrichten.

Völlig unter den Tisch fallen sollte die Attribution m.E. auf dem T-Shirt aber nicht. Einen kleinen Hinweis auf der sichtbaren Seite des T-Shirts würde ich einbauen, nach meiner Argumentation allerdings eher freiwillig, aus Dankbarkeit an die Community. Ein großer Zettel im Karton erfüllt vermutlich die Pflichten des Verkäufers, aber dass der von den meisten als erstes weggeworfen wird ist auch klar.