Aus meiner Sicht handelt es sich bei den Wanderwegnetzen, um die es hier geht, um das Äquivalent zu den Radverkehrsnetzen mit Zielwegweisung. Ich denke da jedenfalls z.B. an die gelben Wanderschilde in Tirol, die mir gut bekannt sind. Diese zeigen ein Ziel an, aber nur selten eine Routenbezeichnung (Zahl). Bisher gehe ich davon aus, dass man diese Wanderwegnetze genau nach der gleichen Methode erfassen könnte wie die Radverkehrsnetze.
Die Definition und das Tagging der Radverkehrsnetze hat JochenB im Laufe des Jahres hier beschrieben:
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Bicycle/Radverkehrsnetze_kartieren
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Relation:network
Ein Beispiel für solch eine Netzwerkrelation ist hier (Ich habe nur 1 Minute gesucht, evtl. gibt es bessere?):
https://www.openstreetmap.org/relation/1771415
Im Wiki steht nun abweichend zu diesem Beispiel, dass man bei großen Netzwerken die einzelnen Wegeverbindungen in eigenen Network-Relationen erfassen sollte, um große Sammelrelationen zu vermeiden. Die einzelnen Wegeverbindungs-Relationen werden dann in einer Netzwerk-Relation zusammengefasst.
Ich verstehe das folgendermaßen: Die Rad-/Wanderwege sind an allen relevanten Kreuzungen ausgeschildert. Dabei gibt es zwei Fälle:
-
Der Weg führt nur in eine Richtung (“vor” und “zurück” sind ausgeschildert) (Zwischenwegweiser bei Radverkehrsnetzen)
-
An der Kreuzung verzweigen sich mehrere ausgeschilderte Wege des gleichen Netzwerkes (Schilder in mehr als 2 Richtungen) (Pfeilwegweiser bei Radverkehrsnetzen)
Eine Wegeverbindung ist nun die Strecke zwischen zwei Kreuzungen der 2. Art. Das bedeutet, alle Linienelemente dieser Strecke kommen in eine network-Relation. Die Gesamtheit dieser Relationen bildet dann das vollständige Netz. Voraussetzung für solch eine separate Erfassung der Wegeverbindungen ist meiner Meinung nach, dass der Abstand zwischen zwei Kreuzungen der 2. Art ausreichend groß ist, damit die Wegeverbindungs-Relationen nicht nur aus 1-2 Linienelementen bestehen. (Evtl. wäre selbst das ok, ich kann die Nachteile einer großen Anzahl an (kleinen) Relationen bisher nicht abschätzen.)
Im Prinzip handelt es sich dabei um die gleiche Methode, die in den Niederlanden für die Knotenpunktnetzwerke (Beispiel: https://www.openstreetmap.org/relation/3119030)) entwickelt wurde. Mit dem Unterschied, dass Knotenpunktrouten eben eine eindeutige Bezeichnung sowie einen festen Beginn / Ende habe und daher mit type=route statt type=network getaggt werden.
In den letzten Tagen habe ich angefangen, dieses Netzwerk nach dieser Methode zu erfassen.
Meiner Meinung nach ist dieses Methode zumindest auf die Wanderwegenetze, die ich kenne (v.a. Tirol), gut anwendbar.