Was ist ein Import?

Doch, u.a. deshalb ist ja die Diskussion entbrannt und lässt sich somit leider nicht so genau trennen. Letztlich geht es ja auch darum welche Daten evtl. importiert werden sollten oder halt auch nicht.

Danke, das hilft doch schon mal weiter und bestätigt prinzipiell meine Vermutung bzgl. “Plandaten”. So finde ich nämlich z.B. auch bei mir ein ca. 40.000 m² Grundstück mit Straßen und unzähligen Hausnummern, welches so lange ich denken kann grüne Wiese ist und die Planung auch schon seit mindestens 10-20 Jahren auf Eis liegt. Diese Daten aber in OSM einzutragen wäre absurd.
Vielleicht kann man es auf den Kompromiss runterbrechen auf die Nutzung der Liegenschaftskatasterdaten (bzgl. Hausnummern) zu verzichten, weil diese vor Ort nicht verifizierbar sind. Nur weil wir die Daten rechtlich nutzen dürften, ergibt das für mich keinen Sinn dies zu tun, da ich nicht ermitteln kann ob diese auch jemals so umgesetzt werden oder wurden. Bleiben also genau die Möglichkeiten meines letzten posts.

Straßen die es nicht gibt einzutragen wäre allerdings Quatsch, dafür gibt es den tag “proposed” (noch nicht mit der Ausführung begonnen) oder “construction” (in Bau). "Haus"nummern sind aber was anderes. Wenn die bereits vergeben sind könnte man sie auch eintragen (gut, der Nutzen wäre erstmal begrenzt).

wenn die Hausnummern im Liegenschaftskataster sind, dann sind sie doch bereits “umgesetzt”, oder was meinst Du?

Ich denke eher, man muß sich genau anschauen, was man vor sich hat, gerade und vor allem, wenn es Diskrepanzen zwischen Luftbild und Alkis gibt… Da kommt dann eine gute Portion lokales Wissen zum Tragen…

Folgende Situation habe ich hier in Lübben:
Ein Gebäude ist im Luft noch nicht zu sehen, es ist mittlerweile aber real existierend und ist im Kataster auch noch nicht als Gebäude verzeichnet: so z.B. hier in Lübben: Hauptstraße 1, frisch errichtet… in dem Webatlasdaten noch nicht existent, im Alkis noch als HsNr. 1 verzeichet… (im Zentrum des Kartenausschnittes, auf dem Flurstück 1087)

Das ist übrigens Hausnummernmäßig hier eine interessante Ecke da hier im niedrigen einstelligen Nummernbereich 5 Straßen auf dichtem Raum aufeinandertreffen (Brückenplatz, Hauptstraße, Poststraße, Badergasse, Brauhausgasse). Vor Ort lässt sich eine korrekte Zuordnung Hausnummer zu Straße nicht sicher in allen Fällen machen… In einem Umkreis von ca. 40m existiert 4mal (!) die Hausnummer 1. Da kann man die korrekte Zuordnung nur aus dem georeferenzierten Hausnummern ermitteln, was ich auch gemacht habe.

Sven

eben nicht, hier mein genanntes Beispiel https://bb-viewer.geobasis-bb.de/?projection=EPSG:25833&center=369142.42823198595,5825135.297634771&zoom=12&bglayer=4&layers=19
sieht hier so seit Ewigkeiten aus, die Straßen sind übrigens schon seit 7 Jahren in OSM als proposed :wink:

Und genau da es von der Ferne nicht klar ersichtlich ist sollten diese Einzelfälle den lokalen Mappern überlassen werden

+1

Was ja auch nicht schlimm ist… Note erstellt…

Sven

Ich habe lange überlegt, ob ich meine Nase überhaupt in dieses Pulverfass stecke - aber nun gut, einfach mal meine Meinung:

Ich habe kein Problem damit, in ländlichen weißen Flecken zulässige Plandaten für die Erfassung zu verwenden.
Ich würde dies aber im Changeset nicht mit anderen Änderungen mischen.

Auch wenn es sachlich gesehen ein Import ist, gehe ich davon aus, dass Jemand, der das händisch macht, auch andere Quellen (Luftbild) mit heranzieht und es mit Augenmaß macht - insbesondere bei Abweichungen vorhandener Geometrien.
Dies fällt für mich dann solange nicht unter die OSM-Import-Guidelines, wie nicht grobe oder massenhafte Fehler nachgewiesen werden.

Ich würde keine bereits vorhandenen Daten ändern - außer ich weiß es aus sicherer Quelle, dass es vor Ort stimmt.
Bei Unklarheiten Notes erstellen statt Daten einzutragen.

Ich würde auch Baulücken im Bestand an vorhandenen Straßen mit Adressen versehen - aber keine ganzen Neubaugebietsplanungen mitsamt Planstraßen.

Wenn es der lokalen Community - nicht anderen Theoretikern - sauer aufstößt, würde ich das respektieren - dann sollen die sich zukünftig selbst darum kümmern.
Ich an deren Stelle würde allerdings mit den vorhandenen Daten dann lieber gezielte QS betreiben - statt vieles Richtige erstmal wegzuschmeißen.

Kurzer Zwischenruf:

Ja, das hatte ich dort nach der Lizenzklärung reingeschrieben, weil ich es für nützlich halte, nicht um damit einen bestimmte Nutzungsart zu befürworten.

Das Hinzufügen eines Layers in JOSM kann jede Einzelperson tun, der sich im JOSM-Wiki anmeldet, das erfordert nicht einmal die Zustimmung der Software-Maintainer. Auch das hat weder eine rechtliche Bedeutung noch ist es eine Billigung der Community, damit bestimmte Handlungen auszuführen.

Wenn es so laufen würde wären wir auch schon einen großen Schritt weiter.

Ich glaube da missverstehen wir uns ein wenig. Es geht nicht darum ob sondern vor Allem auch welche Daten ohne Ortskenntnis importiert werden sollen. Wenn die Daten komplett 1:1 importiert werden ist eine QS mit den mir bekannten tools nahezu unmöglich, es sei denn man stolpert zufällig über einen Fehler. Lasse ich hingegen die Plandaten weg kann ich gezielt nach den potentiell fehlenden Daten z.B. mit Hilfe von regio-osm.de suchen und vor Ort nachschauen. Ich möchte also lediglich nur erstmal plausible Daten über diesen Weg eingespielt haben. Damit würden wir auch eine Abdeckung von weit über 90% erreichen, aber die Möglichkeit der Fehlerbereinigung und Datenvervollständigung ist so besser zu gewährleisten. Und das alles wäre ganz einfach zu erreichen wenn hier statt WMS BB ALKIS z.B. der WMS BB-BEWebAtlasDEFix genutzt würde.

die Straßen als proposed ist ok, aber die Hausnummern gibt es, sieht man ja in der Quelle die du verlinkt hast, HsNr.
Vor Ort ist da nichts zu überprüfen, gibt ja noch nichts :slight_smile:

d. h. dass eigentlich keine Plandaten importiert werden, denn

was sind plausible Daten?
Eine Adresse an einer Baulücke kann durchaus plausibel sein (katastermäßig vergeben oder von früher noch vorhanden - und nicht immer bleibt die ‘Hausnummer’ beim Hausabriss am Zaun erhalten).
Andersherum können auch ‘plausible’ Plandaten völlig verkehrt sein - (die bereits genannte ‘Nummerierung vertauscht’ o. ä.).

Aber ich gebe zu - bei der im Brandenburg-Viewer deutlichen Unterscheidung zwischen vergebener und geplanter Hausnummer würde ich auch die 'HsNr.'n weglassen.


Na ja - aber Adressen ohne Zielführung sind ja nun auch nicht gerade … zielführend. :wink:

wenn das Ziel nicht erschlossen ist, dann ist klar, dass die Zielführung nicht bis zur “Haustür” gehen kann

Ich frage mich nur, aus welchem Grund Polarbear die erste Quelle reingeschrieben hat, wo man sie doch nicht nutzen soll. Und noch besser: die zweite amtliche Quelle hat natürlich keine/viel weniger Fehler als die erste??? Die Daten beider Quellen stimmen ziemlich (wenn nicht gar 100%) überein bis auf die Adressen ohne Gebäude!

Und da scheint es zwei Meinungen zu geben:

  1. Es sollen nur Adressen für Gebäude eingetragen werden
  2. Es können daneben auch Adressen für Grund/Flurstücke eingetragen werden.

Einen Konsens werden wir meiner Einschätzung nach nicht erreichen.

Adressen können überall dort eingetragen werden, wo es sie gibt. Das können Gebäude sein (müssen es aber nicht, teilweise haben Gebäude keine “eigenen” Adressen, sondern nur die Grundstücke, trotzdem werden dann meistens die Adressen zu Gebäudeobjekten hinzugefügt), Adressen gibt es aber auch bei den meisten POIs (Museen, Läden, Büros, Ämter, Krankenhäuser, etc.). Wenn ein Grundstück eine Adresse hat (eine Hausnummer bekommen hat), wieso sollte man die nicht mappen sollen?

Das ist die Frage der Fragen, Du hast es sauber heraus gearbeitet.

Einige, darunter ich, meinen: Wenn die Liegenschaftskarte diese Adresse ausweist, dann gibt es die Adresse dort, unabhängig von einer möglichen Bebauung.
Manches Grundstück hat eine HausNr., weil da mal ein Haus stand, ein anderes Grundstück hat eine HausNr., weil da potentiell ein Haus gebaut werden könnte bzw. gebaut werden soll, irgendwann.

Die Anderen meinen vehement, man darf diese Adresse ohne Haus nicht mappen. Des weiteren sind hand-gemachte Importe amtlicher Adressdaten generell abzulehnen, weil da so etwas eben passieren kann, nämlich dass amtliche Adressdaten an unbebaute Grundstücke ran gemappt werden.

Ich bin jetzt übrigens auch schon soweit, dass ich “Adressen ohne Gebäude” vorsorglich lösche, wenn ich auf so etwas stoße - man möchte ja keinen “Stress” bekommen :wink:

Die Baufirma von dem potenziellen Häuslebauer wird das sicherlich nicht freuen, wenn das Navi die Baustelle nicht mehr findet, sei’s drum…

fürs Nichtlöschen wird es kaum Stress geben :wink:

Grundsätzlich ist die Situation in Deutschland so, dass Grundstücke die Nummern bekommen: “Der Eigentümer hat sein Grundstück mit der von der Gemeinde festgesetzten Nummer zu versehen” (Baugesetzbuch)

Im Detail kommt es aber dann auf landesrechtliche und kommunale Festlegungen an, z.B. Stadt Brandenburg: „ 3. Nummerierungsgrundsätze
3.1 Hausnummern dienen der Kennzeichnung von Gebäuden. Unbebaute Grundstücke werden nicht nummeriert. Werden unbebaute Grundstücke einer Bebauung zugeführt, so ist im Baugenehmigungsverfahren eine Hausnummer zu beantragen. “
https://www.stadt-brandenburg.de/fileadmin/pdf/10/Buero_SVV/Verordnungen/Hausnummern_VV.pdf

sofern die Nummern bereits zugeteilt sind sehe ich kein Problem, bei unbebauten Grundstücken die entsprechende Nummer zu taggen. Je nach Ort können sie teilweise auch vor Ort erkennbar sein, aber selbst wenn sie es nicht sind würde mir die amtliche Karte hier genügen.

hatte er bereits erklärt

Die Ausgangssituation der lokalen Community war keine Adressimporte vorzunehmen. Ging wohl so auch aus den Verhandlungen mit der LGB hervor. Genau weiß ich es nicht, ich war nicht dabei. Ich bin nicht die Community sondern auch nur Teil davon und habe versucht auf einen Kompromiss hinzuarbeiten. Ich lese nun deinen Kommentar so dass du dazu gar nicht bereit bist, schade.
Daher nun auch mein Zwischenfazit zum eigentlichen Thema: Dein Vorgehen entspricht nach meiner Einschätzung einem Import.

  • Übernahme der gesamten (Adress-) Daten aus ALKIS in OSM. Eine Prüfung der Daten wie von dir behauptet kann aus der Ferne gar nicht in der Größenordnung stattfinden (oder habe ich die Erklärung dazu überlesen?) Das schafft nicht mal die LGB, die braucht größtenteils Monate um gemeldete Fehler zu prüfen.
  • vorhandene (korrekte) Daten werden geändert, indem sie an (fehlerhafte) ALKIS-Daten angeglichen werden (wie hast du hier die Daten geprüft?)

natürlich ist “meine” Quelle nicht fehlerfrei, habe ich nie behauptet. In diesen saueren Apfel zu beißen ist halt mein Kompromiss, hinter dem ich nach wie vor stehe

vor allem in Verbindung mit den aktuellen Luftbildern und vor allem Rücksichtnahme auf vorhandene Daten

wenn du mich da auch mit meinst, habe ich so nie behauptet

Das ist ja nun Quatsch, ist hoffentlich nur ironisch gemeint :wink: Als erste Amtshandlung muß ein Häuslebauer vor Beginn der eigentlichen Arbeiten das Baustellenschild aufstellen, hier ist klar die Adresse des neu zu errichtenden Objektes ablesbar und somit vor Ort verifizierbar. Habe ich schon sehr häufig gemacht und kann man dann auch durchaus mit den ALKIS-Daten abgleichen.

Kann man sich vielleicht drauf einigen, dass wir keine OSM-Daten durch amtliche ersetzen, oder ist das hier gar nicht der Punkt?

Gehts hier drum, dass ich vor meinem normalen täglichen Workflow jemanden fragen muss, wie ich das zu tun hab?
So zumindest verstehe ich den Vorschlag in #1 und diverse Äusserungen dazu.

Zum Fehler “importieren”: Zieht Euch mal gängige QA-Tools intensiv rein, dann wird man sehen, dass 'ne falsch “importierte” Adresse (pro 1000 oder was auch immer) in Hintertupfingen unser allerkleinstes Problem ist.

So, geh mal Mapillary-daten importieren - sag’s nur, dass nich jmd. meckert hinterher…

Zum Beispiel Mapillary, wenn jemand aus Bildern Sachen die er erkennt einträgt ist das kein Import und die Daten sind seine, wenn man z.B. ohne sich die Bilder im Einzelnen anzusehen Verkehrsschilder oder Ampeln einträgt die eine KI in den Bildern entdeckt hat, dann ist es ein Import.