Dannenröder Forst

Stimmt, über irgendwelchen Dummsinn endlos lange zu diskutieren ist ja heute die große Mode und manche verdienen sogar damit noch Geld.

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Wenn es in diesen “Camps” tatsächlich um die Sache, nämlich den Schutz des Waldes, gehen würde, hätte ich kein Problem damit, dass z.B. eine Mahnwache oder ein Informationsbüro der Bürgerinitiative gemappt wird. Aber zumindest im Hambacher Forst geht es schon lange um etwas anderes: Untergrabung unseres demokratischen Rechtsstaats. Und in eine ähnliche Richtung wird das auch im Dannenröder Forst laufen. Ich bin nicht bereit einem solchen Klientel auf OSM eine Plattform für ihre Aktionen zu bieten.

genau, super dass wir das so ideologisch ungetrübt und neutral besprechen konnten!!!1!!11!!

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vielleicht sollte man eine Linie drum ziehen, als tags schlage ich vor:

landuse=military
description=war area
name:political_correct=Aktivisten-Kampfgebiet für die gute Sache

Es scheint sich da um Leute mit viel Tages-Freizeit zu handeln.
Diese liegen (da sie ja beim Baum-Campen keiner wertschöpfenden Tätigkeit nachgehen) wahrscheinlich den Eltern und/oder dem Staat auf der Tasche.
(Den Eltern, denen Sie es zu verdanken haben, das Ihre Zukunft versaut ist und der Staat ist ja sowieso nur zum bekämpfen gut und ansonsten eher Scheiße.)

Genau auf solche Threads wie diesen hier könnte ich im OSM-Forum eher verzichten.
Von mir aus könnt ihr den auch zu machen :wink:

Das sehe ich so wie Du. Ich dachte bei OSM gilt der neutrale OTG-Grundsatz. Ich fange dann auch mal an Einträge aus OSM zu löschen, die ich nicht unterstützen möchte und dessen Überzeugung ich nicht teile.

Bei allem Respekt: ich Mappe auch für die Nutzer. Und “in the fround” gibt es etwas, wo manche Menschen hinmöchten, dass sich ziemlich markant von einem Wald unterscheidet.

Daraus folgere ich:
A) es ist okay, soetwas mit einem passenden Tagging einzutragen. Auch Festivalgelände werden ja mit passendem Tagging gekennzeichnet.
B) für alle gilt, dass man keine Tags missbrauchen darf.
C) das ganze soll wie immer in OSM neutral beschreiben, nicht werben

Hallo zusammen,

danke für diese ausführliche Diskussion. Ich selbst habe ein paar Orte für den Dannenröder Wald eingebracht und gestehe zu, dass einige davon nicht richtig getaggt waren. Das hatte in meinem Fall den einfachen Grund, dass ich das über die Maps.me App gemacht habe und da viele der genannten möglichen Tags offenbar nicht verfügbar sind. Zudem habe ich vom Thema mapping insgesamt wenig Ahnung und hatte gehofft, eine kleine Ergänzung der Karte beitragen zu können. So habe ich versucht, den am besten passenden Tag auszusuchen.

Darüber hinaus fände ich es sinnvoll, dass es sowas wie “Tree House”, “protest camp” oder “Temporary settlement” gibt.
Zum Thema Vergänglichkeit der getaggten Orte: Der geplante Verlauf der Autobahn ist eingezeichnet. Die ist seit 40 Jahren in Planung und noch immer nicht vorhanden. Wieso hat das dann Vorrang vor einem Ort, der schon existiert. Die Argumentation, dass die Orte “eh bald weg sind” ist an der Stelle für mich nicht schlüssig.

Dazu halte ich die hier getätigten Vergleiche zwischen den Protesten im Dannenröder Forst und Reichsbürgerinnen oder Nazis für völlig unangemessen. Wer es hinnimmt, dass sich Klimaschützerinnen in eine Karte eintragen, muss das bitte niemals Nazis auch zugestehen. Hier besteht ein massiver Unterschied. Nazis sind menschenverachtend und demokratiefeindlich. Der Klimagerechtigkeitsbewegung geht es dagegen um mehr demokratische Mitbestimmung und eine gerechte Lebensweise für alle Menschen. Es ist in meinen Augen da also problemlos möglich, Protestformen zuzulassen und trotzdem bei rassistischen und anderen menschenverachtenden Aspekten eine klare Linie zu ziehen.

Schlussendlich empfehle ich, sich selbst vor ort ein Bild zu machen. Das wirkt respektlosen Äußerungen gegenüber politisch engagierten Menschen entgegen. Der Großteil der Menschen im Wald sind Berufstätige, die sich Urlaub nehmen, um dort zu sein, Studierende, die im verfügbaren Co-Working-Space nebenbei Online studieren oder Anwohner*innen, die seit Jahrzehnten gegen die Autobahn kämpfen.

… indem sie Polizisten mit Fäkalien bewerfen! Politisches Engagement sieht für mich anders aus.

Kopfschüttelnd

tracker51

OSM ist eine Geodatenbank und als solche unpolitisch, außer es geht um die Bereiche Geodaten / Urheberrrechte / Open Data, etc.

Meine persönliche Meinung ist auch, dass man diese Autobahn besser nicht bauen sollte. Aber für OSM ist diese Meinung irrelevant.

Es ist auch durchaus umstritten, geplante Objekte einzuzeichnen, wenn unklar ist, wann/ob das Projekt umgesetzt wird. Es ist auch schon vorgekommen, dass Planungen in OSM drin waren und dann nach Jahren wieder rausgeflogen wird, weil das Projekt real eingestampft wurde.
Aber bei der A49 scheint es so, als ließe sich das Projekt nicht mehr aufhalten.

Datenkonsumenten verarbeiten OSM-Daten verzögert und es dauert einfach eine gewisse Zeit, bis Updates beim Endbenutzer sind. Wenn mal für einen Tag eine Straße zwecks Sanierung gesperrt ist, braucht man das gar nicht erst zu mappen. Und ähnlich sehe ich das dann auch bei Protestcamps, wo die Polizei schon aktiv am Räumen ist.
Jetzt, 2 Wochen nach Start des Threads, ist die Polizei scheinbar immer noch nicht fertig. Ich hätte da mehr Tempo erwartet.

Das erzeugt Aufmerksamkeit in den Medien. Ziel erfüllt?

Allerdings mit einem sehr negativen Eindruck. Ziel erfüllt?

Hallo Gustavvonb und willkommen in Forum!

Für Baumhäuser gibt es bereits building=tree_house.

Ich habe auch schon ein Baumhaus gemappt. Ob dort aber jemand mit Fäkalien beworfen wurde weiß ich nicht und ist für OSM sicherlich auch irrelevant.

Für Protestcamps oder andere Veranstaltungen bietet es sich an eigene Karten z.B. mit uMap zu erstellen:
https://umap.openstreetmap.fr/de/
Tutorial: https://youtu.be/ZohcuwWMi3c

Ich wäre dafür, wie @Wulf4096 es oben schon vorschlägt, die Politik aus OSM herauszuhalten. Das lässt sich vielleicht in Bezug auf Grenzverläufe nicht realisieren, aber für den hier diskutierten Sachverhalt sollte es möglich sein, sich an die seit Jahren praktizierten “Regeln” zu halten.

Einige davon kann man hier https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Good_practice nachlesen.

Jeder Mapper sollte sich bewusst sein, dass die Daten, in der OSM Datenbank liegen, zum einen dauerhaft gepflegt werden müssen und zum anderen nur mit teilweise grosser Verzögerung beim Datennutzer ankommen. Deshalb haben wir in den oben verlinkten Grundsätzen auch https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Good_practice#Mappe_keine_vor.C3.BCbergehenden_Ereignisse_und_Objekte_tempor.C3.A4rer_Natur stehen.

Das von @OSM_RogerWilco verlinkte uMap ist perfekt für diese Ereignisse.

Da wird die On-The-Ground-Regel angewandt. Wenn eine Kriegspartei ein Gebiet lange genug de-factor kontrolliert, dann kann man das in OSM auch eintragen.
Das würde auch für Protestcamps gelten, würden diese dauerhaft existieren. Aber wenn ich die Medienberichte richtig lese, ist die Polizei am gewinnen, auch wenn’s länger dauert.

ich bin auch dafür, die Politik rauszuhalten. Deswegen würde ich so ein Camp auch mappen wenn es dort jahrelang ist. Die Argumente dagegen sind m.E. politisch motiviert, weil einem die Ziele oder die Methoden, oder beides nicht passen. Effektiv gibt es dort was, und wenn man es trotzdem nicht haben will in OpenStreetMap ist das aus politischen Gründen.

Martin, Du machst es Dir etwas zu einfach, finde ich. Ich finde: Genauso, wie man mit den Kartendaten spielen kann, um ein gewünschtes Resultat zu erzielen (“Mapping for the Renderer”), kann man auch mit der Realität spielen, um ein gewünschtes Resultat zu erzielen. Wenn ich in meinem Garten mit ein paar Tonnen Backsteinen ein kniehohes Mäuerchen errichte, das, von oben betrachtet, die Buchstaben “Corona=Lüge” formt, dann könnte ich, Deine Logik anwendend, zu OSM gehen und meinen Spruch für jeden sichtbar als barrier=wall auf die Karte eintragen. Jedem Kritiker würde ich sagen, er soll bitte die Politik raushalten, schliesslich ist meine Mauer ja tatsächlich da.

Genauso ist es, wenn jemand irgendwo im Wald ein Camp errichtet und Anspruch darauf erhebt, dies als bewohnten Ort in OSM zu mappen. Keiner von denen möchte dort wirklich wohnen; das “wir wohnen aber hier” ist genauso “echt” wie das barrier=wall im Garten des Landwirts. Echt auf einer rein physischen Ebene, aber nicht echt auf der Zweck-Ebene. Das Camp ist nicht wirklich zum Wohnen da und die Mauer nicht wirklich, um irgendwas voneinander zu trennen; beide sind Ausdruck einer politischen Meinungsäußerung.

Beide haben das recht, ihre Meinung zu äußern; aber inwieweit diese Meinungsäußerung nach OSM hinein transportiert werden muss…?

Bye
Frederik


tourism=artwork
artwork_type=miniature_wall
material=brick
artist_name=woodpeck
artwork_subject=religious
inscription="Corona=Lüge"

:stuck_out_tongue:

→ was Frederik sagt.

Dörfer sind das nicht. Dörfer dienen dem Zweck eines dauerhaften Wohnplatzes, sie sind erschlossen für einen gewissen Wohnkomfort und prinzipiell (auch wenn sie das im Einzelfall vielleicht nicht wollen) auf Wachstum angelegt. All diese Zwecke werden hier nicht verfolgt (im Gegenteil, für ein Dorf müsste ja auch Waldfläche gerodet werden). Ganz abgesehen davon, dass ein Dorf in die Verwaltungsstruktur eingegliedert ist und einen rechtlichen Status hat.

Man kann nicht auf einer Seite politisch motivierte Eintragungen dulden und auf der anderen Seite die politisch motivierte Streichung dieser Einträge mit dem Argument angreifen, Politik solle aus OSM rausgehalten werden. Dann bitte in beiden Fällen Politik raushalten und ausschließlich das mappen, was on the ground da ist, und das sind hier einzelne Baumhäuser.