bicyle=yes auf allen Wegen die mit Rad befahrbar sind?

Ich hatte neulich bei meiner Knotenpunktbereisung in meinem heimischen Landkreis die Schilderkombination aus Zeichen 240 und 1026-38 aus dem Augenwinkel gesehen…

In dem Fall würde ich entgegen vom Verkehrszeichentool mindestens highway=track nehmen und anstelle von access=agricultural;forestry motor_vehicle=agricultural;forestry

Also:

Auf solche Art als Radweg ausgeschilderte, oft aspaltierte Waldwege stoße ich immer wieder, gerne sind diese sogar nur als highway=cycleway erfasst (=cycleway-Seuche) :frowning:

…und ja, gelegentlich setze ich auch an Wegen traffic_sign=*…

manchmal fällt mit nüscht besseres ein…

Sven

PS: Hach, das ewige Radwegthema…

Ein weiterer Fall ist Zeichen 250 an einem Feldweg / einer Durchfahrt mit Zusatzzschild „Fahrräder frei“. Letzteres wird ja gern vergessen, wohl weil Verwaltungen davon ausgehen, dass Radfahrer sich eh nicht um Zeichen 250 scheren, aber wenn es schon beschildert ist, sollte es auch in die Daten, oder?

DE:240 +
agricultural=yes;
foresty=yes;
… finde ich treffender.

Bei highway=track sind die beiden impliziert (für mein empfinden da es sich ja um Wirtschaftwege handelt).

Ja, kenne ich… Kann man ja auf dem Luftibld nicht erkennen… :confused: On-the-ground hilft ziemlich häufig… :slight_smile:

Davon bin ich inzwischen ein riesiger Fan! Richtiges tagging ist manchmal schon nicht einfach. Wenn man aber gar nicht mehr so wirklich weiß wie die Beschilderung denn tatsächlich war dann werden die Tagging-Diskussion absurd…

-1, ich sehe schon das länderspezifische Default kritisch, es gibt 200 Länder und wenn jedes da andere Defaults hat, und die Listen würden schnell noch viel länger werden wenn man das noch mehr verbreitet, aber dann auch noch auf Länderebene, vielleicht auch Kommunal? Dann wird OpenStreetMap schnell zur Babelmap

Richtig. Das wäre ein weiterer Fall.

Irgendwann mal hatte jemand hier im Forum die Vermutung, daß die Gemeinden sich aus Kostengründen (wegen Rabatt und so…) nur eine Sorte Schilder kaufen. Nämlich die DE:250… :wink:

Was ich so erlebe ist eine willkürlicher Einsatz von DE:250, da in der Regel kein Grund ersichtlich ist warum Fahrradfahrer ausgesperrt werden sollen.

Das lesen hier jetzt einige nicht gerne… Ich mappe DE:250 als DE:260 - und zwar grundsätzlich!

die Verkehrsschilder gelten nach ihrer gesetzlichen Bedeutung, wenn der Sinn der Schilder nicht der Intention des Aufstellers entspricht sollte man sie auswechseln (lassen)

Bitte weder noch! forestry=yes ist nicht gültig. agricultural=yes ist eine Fahrzeugklasse. Doppelte Werte für access-Tags sind auch nicht empfehlenswert:
motor_vehicle=agricultural
motor_vehicle:conditional=yes @ forestry

Warum die Beschränkung auf Motorfahrzeuge? Wenn der Bauer hoch zu Ross oder mit einem Snowmobil kommen will, darf er das laut Beschilderung (auch wenn es in der Praxis wohl eher um Traktoren geht).

Weil die Beschränkung nur für Motorfahrzeuge für die Allgemeinheit gilt - ausgenommen sind eben land-/forstwirtschaftlicher Verkehr.
Hoch zu Ross oder mit Snowmobil darf sowieso Jeder jederzeit - erst recht der Bauer.

Dann hätte ich eine Geschäftsidee: Die offiziellen Auto-/Moppedsymbole zum Draufkleben.

Ich behaupte, daß mindestens 95% der als highway=cycleway erfassten Wege ohne weiteres Tags eigentlich mit Zeichen 240 oder Zeichen 241 ausgeschildert sind oder gleich ganz schlicht und ergreifend asphaltierte Waldwege sind. …und ja… On-the-ground ist die einzige Lösung…

Ursache ist meiner Ansicht nach überwiegend die OpenCycleMap, wo viele Nutzer die Radwege sehen wollten… Also Mappen für den Renderer… Aber das Kind liegt schon lange im Brunnen und die Schreie hört keiner mehr… :frowning:

Sven

Tja, wenn sogar der ID-Editor suggeriert, es so zu mappen, darf man sich nicht wundern. Einen “Rad- und Fussweg” bekommt man dort nur angezeigt, wenn
man hw=cycleway + foot=designated taggt, mit hw=path bleibt es einfach bei “Pfad”.

Andererseits, hat hw=cycleway+foot=designated irgendwelche ungewollten Nebenwirkungen? Fussgaenger werden doch sicher von jedem vernuenftigen Router gerne ueber solche Wege geschickt.

Wenn wenigstens foot=* dran wäre…

Ich meine explizit Wege die kein foot=* haben und nicht in geschlossenen Ortschaften liegen: http://overpass-turbo.eu/s/Yde

Sven

Stimmt so nicht. Reiten darf man auf dem Radweg erst mal nicht.

Hier hängt Verkehrszeichen 240 https://dejure.org/gesetze/StVO/Anlage_2.html#Zeichen240 und das verbietet allen “anderen Verkehr” inklusive Reiter (da steht nicht “Motorfahrzeuge”). Das wird durch 1026-38 relativiert.

Ich finde den Umgang des Carto-Stils der sogenannten Standard-Karte ist recht konsequent im Umgamg mit bicycle=yes

highway=path in Kombination mit bicycle=yes - wird rot dargestellt wie jeder allgemeine Pfad
highway=path in Kombination mit bicycle=designated - wird blau dargestellt wie highway=cycleway

Denn bicycle=yes sagt nichts darüber aus, ob es sich um einen Radweg handelt oder nicht, es sagt ja nur aus, dass es erlaubt ist, dort Fahrrad zu fahren.

Wenn es doch so ist, dass es keine deutschlandweit einheitliche Gesetzeslage zu Radfahren auf Wald- und Feldwegen gibt, sollte mal dringend diese Tabelle überdacht werden: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/OSM_tags_for_routing/Access_restrictions#Germany

Dort steht übringens schon ewig bei den Defaulwerten zu highway=track als Status “proposal” (Vorschlag)

Die dort vogeschlagenen default-Werte sind u.A. “destination” für alle “motor_vehicle” und “yes” für Radfahrer.

Dies würde ja logischerweise bedeuten, dass ich bei jedem Feldweg, der nicht für Anliegerverkehr freigegeben ist, für motor_vehicle passende Werte eintragen müsste also entweder “yes” pder “no” - denn die wenigsten Waldwege sind “Anlieger frei”, sie sind in der Regel entweder für die Öffentlichkeit frei oder zumindest in Bezug auf Motorfahrzeuge nur für forstwirtschaftlichen Verkehr (motor_vehicle=forestry)

Und in Bezug auf Fahrrad: Müsste dann nicht an jedem Waldweg, auf dem nach spezifischer Landesgesetzgebung das Radfahren nicht erlaubt ist, nicht bicycle=no eingetragen werden? Was bedeutet es aber dann, wenn nichts da steht? Das Radfahren erlaub ist (Defaultwert) oder dass es unbekannt ist, ob man dort fahren darf? Ist da nicht sinvoller, wenn man dort “bicycle=yes” einträgt, wo man aufgrund Kenntnis der spezifischen Gesetzeslage bund/oder Beschilderung vor Ort weiß, dass auf diesem Weg radfahren darf? Wäre es nicht sinnvoll, das OSM die Unterschiede zwischen den Bundesländern auch an den Wegen abbildet und nicht voraussetzt, dass ein Niedersachse weiß, was in Bayern Gesetzeslage ist?

Insofern habe ich auch schon einige Waldwege (befestigte Forstwege) mit bicycle=yes versehen… (und natürlich auch schon Trampelpfade mit bicycle=no) - aber halt dort, wo ich mir sicher bin, dass das auch tatsächlich zutrifft. Denn in NRW (wo ich überwiegend mappe) ist es ja nicht so, dass man auf allen Waldegen uneingeschränkt Radfahren darf). Das sehe ich als Service für den ortsunkundigen Radfahrer und für Routing-Apps an. Denn wenn zu bicycle kein Wert eingetragen ist, bleibt die Situation unklar.

ganz genau, wenn nichts da steht weiß man es nicht genau, daher funktionieren die defaults nicht, und darum ist die Idee auch nicht grundsätzlich akzeptiert.

Fahrradrouter sollten wenn es die Wahl zwischen hw=cycleway mit und ohne foot=designated gibt immer den Weg ohne foot wählen, allerdings wird wohl kaum ein Fahrradrouter einen Blick auf foot=* werfen.

Nur weil ID blöde Übersetzungen hat sollte das kein Grund sein das korrekte hw=path foot=designated bicycle=designated nicht zu verwenden.

+1
Und vor Ort als unnötig festgestellten access-Wildwuchs lösche ich auch.
Meistens sieht es so aus, als ob da einer seine bevorzugte Routen damit versehen hat, damit er die dann schön auf seiner Karte sehen kann.

Es kommt doch auch keiner auf die Idee, auf Autobahnen wheelchair/horse/foot/bicycle=no einzutragen oder auf Ortsstraßen ein motor_vehicle/bicycle=yes , “nur weil das ja stimmt und er den Aspekt vor Ort geprüft hat”.

Es gibt berechtigte bicycle=yes, die sind meistens auch durch entsprechende Beschilderung erkennbar.
Z.B. Wege in Nationalparks mit Wegekonzept oder Pfade, die gem. einem LandWaldG eigentlich verboten, aber als “MTB-Route” explizit vom Forst freigegeben sind.
Wenn dann einer überall unnötige bicycle=yes reinpflastert, sind die berechtigten nicht mehr in der Karte erkennbar.

OT: Warum das Zeichen 250 (oft ziemlich verblasst und gerne mit vergessenem “Radfahrer frei”) noch so oft zu sehen ist anstatt dem zutreffenderen Zeichen 260, liegt daran, dass Zeichen 260 erst 1992 eingeführt wurde. Da muss man die betr. Gemeinde eben mal bitten, für korrekte Beschilderung zu sorgen.

Bei mir in Lübben wurde mal vor ein paar Jahren von 240 auf 239 + 1022-10 umgeschildert…

Wie ich schrieb… stoße ich gelegentlich auf 240 + 1026-38 (!)

Das ist u.a. der Grund, warum ich traffic_sign gelegentlich an den Weg packe…

Nur track wäre zwar richtig, ist aber primär als Radweg ausgeschildert und Lawi und Fowi freigegeben…

Sven

Hast ja Recht, sollte schon komplett auf das Zitierte eingehen. Wobei bei hw=track sind Ross und Snowmobil ja nicht ausgeschlossen. Bei hw=path wird das komplizierter

Neuer Versuch:

hw=path
foot=designated oder official
bicycle=designated oder official
horse=agricultural
horse:conditional=yes @ forestry
vehicle=agricultural
vehicle=yes @ forestry
segregated=no

path, da es sich hier um einen offiziellen, gemeinsamen Rad- und Fußweg handelt. Auf access=* habe ich verzichtet, da ich ja horse eh schon gesondert behandel aber gegen access=agricultural und access:conditional= yes @ forestry ist nichts einzuwenden.

Mit official anstatt designated kann über hw=track geredet werden, aber bei designated geht mit track Information verloren.