source:maxspeed vs. maxspeed:type

Wahre Worte.

Wahre Worte.

Richtig. Das will westnordost auch nicht. Ebenso möchte er aber auch nicht, dass man mit maxspeed=100 nur die Interpretation der Beschilderung für eine Fahrzeugklasse dran schreibt. Das ist eben nicht otg! Jedenfalls habe ich noch keine “50”/“100” auf einem VZ310/VZ311 gesehen. Was da aber steht ist, dass man sich hinter einem VZ310/VZ311 innerorts/außerorts befindet. Wo entspricht das nicht dem otg, wenn man genau das taggt?

Ich persönlich mappe - wie in guten alten Zeiten und ohne lästiges Hinterfragen - maxspeed + source:maxspeed=sign/DE:urban/DE:rural. :wink: Allerdings bringt mich westnordost jetzt zum Nachdenken.

Und wieso ist das Ortsendeschild nicht OTG?
Natürlich kann (sollte) jeder Autofahrer die zulässige Höchstgeschwindigkeit vor Ort feststellen können. Und das muss nicht ein Schild mit der Zahl “100” sein. Jedenfalls dürfte das die Polizei so sehen :wink:

Genau. Ein Router kann das anhand der Angabe “Du befindest Dich außerorts/innerorts.”. Diese Information wird benötigt und nur diese Information ist otg. Ein maxspeed=100 ist eine unvollständige Interpretation für eine Teilmenge der Datennutzer.

Es gibt in D eine klare gesetzliche Regelung, dass ein gelbes Ortsschild bedeutet, dass bauartunabgängi alle Fahrzeuge auf der einen Seite des Schildes max. Tempo 50 fahren dürfen, auf der anderen Seite max. Tempo 100. Das hat nichts damit zu tun, dass Mofas nie schneller als 25 fahren dürfen und LKW auch nie Tempo 100. Das ist für mich eine klar vor Ort ausgeschilderte Situation. Und Ortschaften, in denen diese Tempo-50-Regelung nicht gelten soll, wird dies entweder durch zusätzliche Schilder ausgeschildert oder es wird statt einer Ortstafel eine Ortshinweistafel ausgestellt.
Ich fände es schwierig, allein mit maxspeed:type zu arbeiten, da es innerorts diverse andere Regelungen gibt, die die grundsätzlich mit der Frage: Ortseingangsschild ausgeschilderte Tempo-50-Beschränkung ändern: Tempo-30-Zonen, Verkehrsberuhigte Zonen… bekämen die dann einen eigenen maxspeed:type zugewiesen? Oder würde hier dort maxspeed:type weggelassen? Oder würde hier maxspeed:type ergänzt mit maxspeed=*?

Im Grunde ist ja die sogenannte “geschlossene Ortschaft” zwischen Ortseingangstafel und Ortsausgangstafel eine Art “geschlossene-Ortschaft-Zone”, nur mit der Besonderheit, dass sie nicht dort endet, wo eine “Tempo-30-Zone” oder eine “Fußgängerzone” beginnt. Auch dort ist dann immer noch geschlossene Ortschaft. Und mit “geschlossener Ortschaft” sind außer der Maximalgeschwindigkeit noch weitere Regelungen verbunden. maxspeed:type=rural würde diese ebensowenig abbilden wie maxspeed=50

Was den Aufwand bei einer eventuellen Gesetzesänderun betrifft, gebe ich folgendes zu Bedenken:
Selbst wenn irgendwann man die Straßenverkehrsordnung in der Weise geändert würde, dass statt Tempo 50 nur noch Tempo 30 in geschlossenen Ortschaften gelte, müssten alle Straßen vor Ort überprüft werden. Denn es könnte nicht ausgeschlossen werden, dass im direkten Nachgang einer solchen Gesetzesänderung einige Straßen vor Ort “manuell”, d.h. durch ein Schild auf Tempo 50 “updraded” würden. Und auch jetzt muss man gerade Geschwindigkeitsbegrenzung relativ oft überprüfen und korrigieren. Tempo-30 Zonen werden immer mehr ausgeweitet, vor Altenheimen und Schulen werden Tempo-30-Schilder aufgestellt, … und auch außerorts ändert sich vieles in kurzen Zeitabständen. Und ob man dann maxspeed:type=* ändert oder maxsspeed=* ist meines Erachtens der gleiche Aufwand.

stimmt nicht, das betrifft nur Kraftfahrzeuge, und es gibt auch Ausnahmen (Fahrrad mit Hilfsmotor wird unter bestimmten Umständen (geringe Leistung) den Fahrrädern gleichgestellt).

Zu der Ortsschild-Diskussion:
Genau das meine ich ja, wieso nicht einfach das taggen was das Ortsein- und ausgangsschild bedeutet? Nämlich dass hier eine geschlossene Ortschaft beginnt/aufhört?

  1. Tagt man maxspeed=50 an Straßen die innerorts sind, tagt man wie gesagt das ggf. unvollständige Resultat einer aktuell hier geltenden Regelung für eine bestimmte für Höchstgeschwindigkeit relevante gesetzliche Kategorie von Straße.

  2. Tagt man maxspeed:type=DE:urban für Straßen die innerorts sind, ist das schon ein bischen besser, denn man tagt die für Höchstgeschwindigkeit relevante gesetzliche Kategorie von Straße.

  3. Tagt man urban=yes oder sowas, tagt man dass eine Straße innerorts ist, so wie es auf dem Schild steht. Und zwar ohne direkt zu implizieren was das jetzt für Auswirkungen hat, denn das steht im Gesetzbuch und muss nicht an jeder Straße in Deutschland als Tag dran hängen.

In Deutschland impliziert der Ort einer Straße (inner oder außerorts) ja nunmal nicht nur die Höchstgeschwindigkeit, sondern auch andere Dinge z.B. Parkverbot. Ort der Straße kann man ggf. ableiten aus maxspeed:type=DE:urban, aber dieser Tag wird ja überhaupt nur gesetzt wenn kein Schild zur Höchstgeschwindigkeit vorhanden ist, also nicht allzu hilfreich!
Oder möchte demnächst jemand mit sowas wie parking:lanes:both:type=DE:rural um die Ecke kommen? Ich hoffe nicht! Aber das wäre eine konsequente Fortführung dieses Schemas.

Zu 30-Zonen:
Das 30-Zone-Schild bezieht sich eindeutig auf die Geschwindigkeit, das ist was anderes als ein Ortsschild.
Übrigens gilt bei einer Fahrradstraße eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h ohne dass es auf dem Schild selbst steht, da tun wir und wollen wir auch **kein **maxspeed:type=DE:bicycle_road ranhängen, denn der Geltungsbereich des Schildes selbst wird ja schon als bicycle_road=yes getaggt.

wenn man nur die Ortsschilder taggt macht man es den Anwendungen ziemlich schwer, so schwer, dass es vermutlich nur die wenigsten hinbekommen würden, und außerdem ziemlich fragil, weil ein fehlendes Ortsschild große Auswirkungen hätte.

Dass man maxspeed=50 und source:maxspeed=DE:urban gemeinsam taggt soll in der Kombination ja genau das bedeuten, was Du auch von einem maxspeed:type alleine erwartest, nur dass man es den Anwendungen leichter macht. Zumindest am Anfang war das definitiv sinnvoll, ob es das jetzt 10 Jahre später immer noch ist, kann man diskutieren.

Ein “urban=yes” wäre mit viel zu generisch für so eine spezifische Eigenschaft wie “innerhalb einer geschlossenen Ortschaft nach STVO” (oder STVG, keine Ahnung).

das 30er Zonen Schild hat auch noch andere Auswirkungen als nur die Geschwindigkeit. Z.B. dürfen dort keine benutzungspflichtigen Radwege ausgewiesen werden.

Ich werfe mal den Schlüssel zone:traffic in den Ring:
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:zone:traffic
Damit wäre eine Unterscheidung der Straßen Innerorts und Außerorts möglich.

traffic_context

Kann es sein, dass ich missverstanden wurde? Ich plädiere für maxspeed, weil ich das eben anhand der Beschilderung eindeutig OTG ableiten kann. Und das sollte jeder Autofahrer können!
maxspeed=100 heißt ja nicht, dass dort ein rundes Schild mit 100 dort steht, das kann man dann ja mit den entsprechenden source:maxspeed bzw. maxspeed:type genauer beschreiben.
Beides halte ich jeweils nicht für unlogisch und es ist letztlich egal, welche Variante man nimmt:
source:maxspeed bedeutet ja im Grunde, dass man die Quelle analog zu source:name=“BlaBla” etc. beschreibt (https://taginfo.openstreetmap.org/search?q=source)
maxspeed:type ist eine andere, eher technische Beschreibung.
Wer das automatisiert auswerten will, der braucht dafür aber so oder so eine größere Übersetzungstabelle: https://taginfo.openstreetmap.org/keys/maxspeed:type#values vs. https://taginfo.openstreetmap.org/keys/source%3Amaxspeed#values :wink:

Mir ist es auch ansonsten lieber, wenn ich einfach die Zahl in OSM stehen habe und ich nicht das jeweilige Landesrecht studieren muss, bevor ich ein maxspeed in OSM erfassen/korrigieren kann.

Wie gesagt: keep KISS

das Landesrecht musst Du allerdings trotzdem studieren zum Erfassen wenn es um implizite Limits geht, weil ansonsten ist es source:maxspeed=sign und nicht CH:rural oder so

Das Wiki empfiehlt source:maxspeed=DE:bicycle_road zu setzen und bei den meisten Fahrradstrassen, die ich sehe, wurde dies auch getan. Auf das bisschen Redundanz kommt es nun auch nicht mehr an.

Osmose zeigt uebrigens einen Level 1-Fehler an fuer eine Fahrradstrasse, die von einer 30er Zone umgeben ist, da es auch dort gerne ein zone:maxspeed=XX:30 sehen würde. Und das trotz eines vorhandenen source:maxspeed=DE:bicycle_road. (Andererseits ist die Einteilung von Osmose in Fehlerstufen ziemlich daneben. Unter Level 1 fallen so extrem entscheidende Dinge wie: Grossbuchstaben im Namen oder fehlende noexit=yes, die sowieso nur fuer andere Mapper gesetzt werden.)

Doch ich verstehe Dich schon richtig. Es ist aber nur die Sichtweise eines eingeschränkten Datennutzerkreises (Autofahrer:innen). OSM-Daten sollten aber möglichst neutral sein. Was ist mit Mappern, die keinen Führerschein haben? Soll das eine Voraussetzung für OSM sein?

Genau! Ortstafel → way auftrennen → innerorts|außerorts → Fertig! :slight_smile: Alles weitere kann Software.

Uhm… oha. ok. Man man man.

Naja, im Forum wie in der Mailingliste postet man ja tendenziell eher nur um einen Einwurf zu machen oder zu widersprechen, daher ist es schwierig ein Meinungsbild zu bekommen. Jetzt aber mal explizit nach dem Meinungsbild gefragt: Wenn ich ein Proposal im Wiki starten würde, auf wessen Unterstützung könnte ich dabei zählen? Denn ich denke ohne Befürwortung der deutschen Forums-community brauche ich mir erst garnicht die Mühe zu machen.

Grob der Inhalt wäre:

  1. Einführung von urban=yes/no (oder rural=yes/no, oder Nutzung von zone:traffic=*(?) müsste mal überlegen was jeweils dafür und dagegen spricht). Input/Gegenüberstellung vor Erstellung eines Proposals ist willkommen.

  2. Einführung von maxspeed:signed=yes/no (analog zu opening_hours:signed, maxweight:signed usw.)

Grob die Begründung wäre für 1. dass der Ort einer Straße auch abseits von maxspeed relevant ist für Mapper und Datenanwender, Beispiel Parkverbot auf Landstraßen und Default-Werte/Annahmen über lit und sidewalk.
Die Begründung für 2. wäre dass Mapper atomar nur die Information festhalten können dass kein Schild vorhanden ist d.h. implizite Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten - ohne gleichzeitig eine Aussage darüber treffen zu müssen unter welche gesetzliche für Höchstgeschwindigkeiten relevante Kategorie von Straße es fällt. (Dass das notwendig und sinnvoll ist, ist Deutschen evtl. schwer zu vermitteln weil die Kategorien in Deutschland reelativ geradlinig definiert sind, da müsste ich wohl im Proposal noch mehr zu schreiben. Hier nur ganz kurz mal ein Link wie es international aussieht: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Default_speed_limits, z.B. PA (Panama))

wie schon oben erwähnt, urban und rural halte ich für ungeeignet als keys, viel zu allgemein, außerdem macht es keinen Sinn yes/no properties zu haben für innerorts/außerorts im verkehrsrechtlichen Sinn, weil es ja nur entweder oder sein kann. Weiterhin bliebe es so immer noch unmöglich, zu erkennen dass eine Straße unbegrenzt ist, sofern es keine Autobahn ist.

traffic:zone trifft es auch eher nicht, kann jedenfalls auch falsch verstanden werden. Auch ist es ggf. gar keine Zone (z.B. Autobahn innerhalb einer Stadt).

Mein key-Vorschlag wäre traffic:context bzw. traffic_context, Werte wie source:maxspeed.

maxspeed:signed wäre sozusagen source:maxspeed=sign in grün. Ein tag der bereits 334.000 mal in Benutzung ist.

Mit dem Unterschied dass man eben auch maxspeed:signed=no taggen kann, und das ist ja das wichtige (Siehe Begründung letzter Post).

Okay, kann ich verstehen, da ist aber die Frage ob es sich lohnt, noch einen weiteren Key mit gleichem Schema für die Values einzuführen nur um eine leicht andere Bedeutung zu auszudrücken - mit anderen Worten wäre ich mir da dann nicht sicher ob es dafür einen Konsens geben würde.

  • source:maxspeed = “Das ist woher ich weiß dass maxspeed soundso ist!”

  • maxspeed:type = “Das ist die die für maxspeed relevante Straßen-Kategorie”

  • zone:traffic = “Das ist die für Verkehr allgemein relevante Zone”

  • traffic_context = “Das ist der für Verkehr allgemein relevante Kontext”

Je allgemeiner man das formuliert, d.h. nicht nur relevant für einen Aspekt (z.B. maxspeed), desto schwieriger wird es, hier sinnvolle Werte zu finden. Man muss garnicht aus Deutschland heraus, um festzustellen dass es problematisch ist. Allgemeines Parkverbot auf Landstraßen gilt nur für Vorfahrtsstraßen. Das bedeutet, es müsste ein DE:rural_major_road und ein DE:rural_minor_road geben, zusätzlich zu DE:trunk (o.Ä.) wegen der unterschiedlichen Höchstgeschwindigkeiten.

Der Sinn von urban=yes/no ist eben, wegzugehen von der Festlegung der hier und da geltenden gesetzlichen Kategorien hin zu reinem OTG-Mapping. source:maxspeed=DE:urban mag ähnlich aussehen wie urban=yes, ist aber ein komplett anderer Ansatz. Zweck von urban=yes/no wäre zu erfassen welche Straßen innerhalb von Orten liegen. Man könnte dem Tag auch andere Werte geben, z.B. urban=open/closed (offene und geschlossene Ortschaften).

das sind die anderen 1,2 Millionen source:maxspeed-Werte :wink:

gemeint war das als Alternative zu zone:traffic, der key gefällt mir überhaupt nicht, und ist auch noch nicht allzusehr in Benutzung (knapp 140.000, ist nicht gerade ganz wenig, aber z.B. nur ein Zehntel von source:maxspeed). Sofern es auch außerorts 30er-Zonen geben kann, würde das nicht einmal für diese Unterscheidung funktionieren.

defakto sind source:maxspeed und maxspeed:type Synonyme, dass maxspeed:type keine “Straßenkategorien” beschreibt siehst Du daran, dass der häufigste Wert “sign” ist.

ich glaube das würde ich eher mit einem Attribut lösen: priority_road=yes/no

“urban” bedeutet städtisch, urban. Da ist es zu “verkehrsrechtlich geschlossene Ortschaft” ein weiter Weg. Wenn man nur diese Eigenschaft isoliert sehen will, dann macht yes/no durchaus Sinn, aber der key muss viel spezifischer bezeichnen, was gemeint ist.
“highway:built-up” wäre vielleicht eine Möglichkeit.

Im Vereinigten Königreich ist glaube ich die Regel so, dass man das am Vorhandensein von Straßenbeleuchtung festmacht (?).
In Italien ist es wie in Deutschland durch Ortseingangsschilder erkennbar.

Ok, bitte lies nochmal den letzten Absatz von https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=796293#p796293

Ja, ich auch! Ich würde gern alles mit Attributen lösen, die direkt von Schildern oder anderen vor-Ort Informationen ablesbar sind.

das passt auch besser zu StreetComplete :wink:

Im Ernst, einerseits verstehe ich das, andererseits gibt es ja schon ein System (bzw. mehrere) das auch schon ziemlich verbreitet ist. Wenn man jetzt zusätzlich noch, für bereits getaggte Objekte redundante, tags einführt, wird das mit 99,8% Sicherheit dazu führen, dass diese redundanten tags alle zusätzlich getaggt werden, aber die bereits vorhandenen nicht entfernt werden. Je mehr tags auf einem Objekt sind, um so weniger Lust haben die Leute, die alle zu prüfen wenn sie ein Objekt ansehen, und um so eher machen sie auch Flüchtigkeitsfehler. Ein bestimmtes Augenmaß macht m.E. also durchaus Sinn, selbst wenn man technisch so viele tags haben kann wie man will.

Ich gebe zu, dass das derzeitige Modell ein paar Probleme hat, insbesondere, dass man bei Straßen mit explizitem Limit nicht (oder nur mühsam) feststellen kann, ob sie außer- oder innerorts liegen (wobei der Hauptgrund, weshalb man das normalerweise wissen will, nämlich das maxspeed zu kennen, hier wegfällt). Auch gibt es wie von Dir oben gelistet, diverse Alternativen um im Prinzip dasselbe auszusagen, was eigentlich nicht wünschenswert ist. Wenn man bestimmte tags, die deutlich weniger genutzt werden, und dabei bis auf den key komplette Duplikate sind, pusht, trägt man daran allerdings auch eine Teilschuld :wink: