Wie Reiterfurt taggen?

60cm (laut Schild) tiefe Reiterfurt. Ich hab das mal so eingetragen: https://www.openstreetmap.org/way/828241457

Leider routet Brouter nun in fast allen Modi durch den Fluss durch. Lässt sich noch was am Tagging verbessern, damit übliche Router die Strecke meiden?

Ich streube mich, dort foot=no oder bicycle=no zu setzen, da es nicht verboten ist. Und bei 60cm Tiefe würde ich gerade mal bis zu den Knien im Wasser stehen, es wäre also auch technisch möglich.

Ja, ich frage wegen Tagging für den Router, aber ich will nichts falsches Taggen. Wenn’s nicht besser geht, müssen die Router verbessert werden.

Aus dem von Dir fotografierten Schild kann ich ebensowenig wie Du entnehmen, dass dort Radfahrer und Fußgänger nicht durch den Bach dürfen. Daher gebe ich Dir Recht mit Deiner Zurückhaltung, hier mit access-Werten Eingrenzungen vorzunehmen, die es vor Ort nicht gibt. Du hast zudem sogar die Tiefe der Furt (0.6m) angegeben. Wenn Router mit diesen Angaben ohne jegliche Warnung dort Radfahrer und Fußgänger durchschicken, ist das aus meiner Sicht tatsächlich ein Problem der Router-Programmierung. Zumal Du das Teilstück durch den Bach schon als highway=bridleway eingetragen hasst. Ich finde es bedenklich, wenn Wanderer oder Radfahrer von Routern über solche Wege geschickt werden. Denn selbst wenn ein Reitweg nicht ausdrücklich so beschildert ist, dass dort Fußgänger oder Radfahrer nichts verloren haben (wäre bei dem blauen Reitwegschild der Fall), sind solche Wege nur eingeschränkt von diesen Verkehrsteilnehmern zu nutzen (oft sehr weiche, durch Huftritt durchpflügte, unebene Oberfläche).

Nun noch weitere, bislang noch nicht dokumentiere Attribute zu suchen, halte ich auch für wenig zielführend, da man Furten je nach Witterung und Jahreszeit oft sehr unterschiedlich passierbar sind und es schwierig sein wird, hierfür eindeutige Attribute zu finden und dann auch korrekt zu vergeben. Ich finde, eine gute Routingsoftware sollte eine Warnung ausgeben “Achtung, es befindet sich eine Furt auf der Strecke” und/oder die Auswahlmöglichkeit anbieten “Furten vermeiden”.

Fazit: Ich sehe es eher als ein Problem an, dass man durch bessere Programmierung von Routern angehen sollte.

Sehe hier auch ein Router-Problem. Das Tagging ist ausreichend.

Router haben bei einer Furt die Wahl, ob sie pessimistisch sein sollen, dann routen sie um seichte Furten herum obwohl ein Fußgänger sie passieren könnte, oder optimistisch, dann gibt es wie in Deinem Fall auch mal nasse Füße bzw. nasse Hose. In meinem Router werden Furten im Modus Pferd genutzt und bei Fußgänger vermieden. Die durchschnittliche Tiefe ist praktisch nie getaggt, deshalb würde ich nicht erwarten daß ein Router sie auswertet.

Aber Radfahrer und Fußgänger über einen Bridleway zu routen ist ganz klar ein Fehler im Router bzw. ist die Empfehlung eine Ordnungswidrigkeit zu begehen. Routing gegen die StVO sollte nicht das Standardverhalten eines Routers sein.

Naja, bei Reitwegen ist es ähnlich wie bei Radwegen. Es gibt mit blauem Schild ausgeschilderte Reitwege, auf denen gemäß StVO andere Verkehrsteilnehmer nichts zu suchen haben, es gibt aber auch als Reitweg angelegte Wege, die nicht mit diesen offiziellen Verkehrszeichen ausgeschildert sind. Dort kann einem Wanderer oder einem Mountainbiker niemand übel nehmen, wenn er auf diesem Weg unterwegs ist.

Ich finde den dazugehörigen Wiki-Artikel in dieser Hinsicht nicht ganz glücklich: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:highway=bridleway?uselang=de - es ist aus meiner Sicht schon ein Unterschied, ob es sich um einen Pfad handelt, auf dem auch Reiter unterwegs sein dürfen (also im Sinne des Wiki-Artikels “untergeordnet”) oder um einen als spezieller Reitweg ausgewiesenen oder angelegten REeitweg, ausgewiesen aber eben nicht per offiziellen StVO-Schild und somit ohne das implizite Verbot für andere Verkehrsteilnehmer. Ich würde mir eine vergleichbare differenzierte Regelung wie bei Fahrradwegen wünschen.

Die gezeigte Furt schein so ein Fall zu sein. Dort scheinen ja ganz reguläre Feldwege bis zum Bach zu führen und die Furt wird durch das Schild als Reiterfurt bezeichnet, es steht aber dort kein blaues Reitwegschild und auch ist auf dem Schild nichts davon zu lesen, dass dort nur Reiter durch den Bach dürfen.

Ohne blaues Schild ist es kein Bridleway. Das trifft die Wikiseite schon ganz gut.

Wenn man Wege mit Widmung und markierte Wege ohne Widmung mit dem gleichen Tag mischt, ist keine vernünftige Auswertung für das Routing für andere Fortbewegungsarten mehr möglich.

Bei Fahrradwegen haben wir historisch genau dieses Chaos, daß man nicht sicher sein kann, ob ein Radweg jetz eine Widmung mit implizierten Verboten hat oder nicht.

Die Furt ist doch eindeutig für Reiter vorgesehen (siehe Schilder). Ist das keine Widmung?

In dem Artikel werden paar Situationen definiert:

Also: Wenn Schild, dann highway=bridleway.
Da kein Schild steht, trifft das nicht zu. Aber der Umkehrschluss “Kein Schild → kein Tag” folgt daraus logisch nicht.

Also: Wenn allgemeiner Pfad, Reiten gestattet aber untergeordnet, dann highway=path.

Trifft auch nicht zu, weil das Reiten hier die Hauptnutzung ist.

Es ist nicht explizit erlaubt und ich tu mich schwer damit, dort bicycle/foot=yes zu taggen, weil das danach klingt, als sei dies für durchschnittliche Radfahrer/Fußgänger eine geeignete Strecke.

Also vielleicht doch lieber highway=path + horse=designated? Hab’s mal umgetaggt.

Vielleicht könnte man aus der Warnung vor starker Strömung und der Empfehlung nur für Reiter ein impliziertes bicycle=foot=discouraged konstruieren?
Ist etwas weit hergeholt, aber auch nicht völlig abwegig. Aber ob Router das wiederum auswerten? ratlos

Edit: ansonsten natürlich der Sachlage angemessene surface und smoothness Tags! Gibt es surface=mud? (Ist die Furt matschig?) smoothness=horrible oder so. Das müssten Router verstehen.

Edit 2: surface=mud ist ja schon getagged, sehe ich. Smoothness müsste wohl eher very_horrible sein, eventuell auch impassable?

Würd’ ich nicht setzen.
Laut taginfo
https://taginfo.openstreetmap.org/search?q=discouraged+#values
kam der Wert ‘discouraged’ wohl hauptsächlich ursprünglich im Zusammenhang mit key ‘hgv’ zu OSM.
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag%3Ahgv%3Ddiscouraged
Und das Attribut wurde wohl nicht subjektiv gesetzt, sondern vermutlich von einem solchen Verkehrszeichen abgeleitet.

Also wenn es dort keine ähnlichen Zeichen gibt, dann würde ich das dort auch nicht verwenden…

Hast wohl Recht, discouraged is eher keiner gute Idee. smoothness würde ich aber auf jeden Fall setzen. Auf dem Foto sieht das nach impassable aus, hilfsweise very_horrible im Sinne von: Geländemotorrad könnte das schaffen. Womöglich noch mtb:scale=6? :smiley: