Tile-Usage

Ich glaube nicht, dass das ausreicht.

Darum geht es nicht, du hast das nicht verstanden. Keiner wird was sagen, wenn eine kleine oder auch große kommerzielle Seite auf einer per Definition eher selten aufgerufenen Seite (Anfahrtsweg im Impressum zum Beispiel) OSM-Tiles direkt einbindet.

Wenn aber ein Webauftritt auf geschätzten mehreren 100+k Seiten (kein Tippfehler!) für eine kleine Karte mit ca. 300x300px auf jeder Seite 36 unterschiedliche Tiles von a.tile.openstreetmap.org (ja alle von a) einbindet und dieser Webauftritt dazu noch zu den geschätzten Top-150k weltweit gehört, halte ich das nicht für in Ordnung. Wenn es sich rumspricht, dass “Großkunden” die Tiles kostenlos bekommen, wird sich jeder, der bisher bei Tile-Anbieter dafür zahlt, fragen warum er das machen sollte. Wer soll denn die Kosten tragen? Traffic und Server sind nicht umsonst.

Auf den Rest deiner Ausführungen möchte ich höflicherweise nicht eingehen.

150k klingt nach ziemlich weit unten.

Warum würde ein einzelner Webauftritt mehrere 100k Seiten mit OSM haben?! Um was geht’s denn da?

Upps, ich dachte ich hatte vorhin schon geantwortet.

Für mich hört sich das ziemlich weit oben an, insgesamt dürfte es wohl über 1 Billion Websites geben. Aber da kann ich mich auch irren… Mit Ranking kenn ich mich nicht aus (weils mich nicht interessiert).

Wenn man in der Datenbank um die 400.000 verortete Objekte hat und für jedes dieser Objekte eine Detailseite erstellt?

Yep! Mich nervt’s auch, wenn ich irgendwo OSM-Karten sehe mit Jahre alten Datenständen.

Ich denke da geht’s weniger um Geld als vielmehr um Aufwand. Aber naja Zeit ist Geld.

Das widerspricht klar den Zielen von OSM und der ODbL.

Bietet die Geofabrik überhaupt QA gegen Geld an? Kann ich die für’s Mappen bezahlen?!

Wie sich die Firma geofabrik finanziert, weis ich nicht. Jede Firma benötigt Einnahmen.
Deren QA Arbeit und QA Arbeit vieler anderer ist für OSM wichtig, diese gilt es auch unter in OSM möglicherweise geänderten Rahmenbedingungen zu erhalten. Wir leben in einer dynamischen Zeit, alles geht Online, warum nicht auch OpenStreetMap. Arbeit wird hierdurch aber nicht weniger, man benötigt bei geänderten Modellen, jedenfalls Mut und Vertrauen in die Gemeinschaft.

Full ACK. Dooley geht es hier um Anwendungen, die einen hohen Traffic haben, und die Tiles abgreifen. Und genau das habe ich auch gemeint. Wer Projekte betreibt, die so interessant sind, dass sie eine hohen Taffic erzeugen,wenn sie Tiles abgreifen haben meist auch das Know-How sich selbst Karten aus den Rohdaten zu erzeugen.

Das gilt erst recht, für Kommerzielle Anbieter.

Vielleicht wäre daher für unsere Tileserver, eine andere Lizenz als ODbL besser geeignet.

a. ODBL unverändert für Offline Daten,
b. für jene welche ein kleines Projekt realisieren, Fair Use.
c. Für Poweruser wird es dann eben teuer.

b und c Produkte Live, OSM Plugin Funktion z.b für Amtliche Adressen, und direkter ID Integration.

Also eine nicht-offene Lizenz? Wofür steht dann nochmal das “Open” in OpenStreetMap?

Und das unterscheidet sich dann noch genau wie von Google Maps?

Mal ganz davon abgesehen, dass die wenigsten selbst aufgesetzten Tile server den “Original” CartoOSM Stil nutzen dürften, sondern eigene Stile oder Overlays rendern?

PS: wie stände es dann mit Dingen wie meinem MapOSMatic-Server? Die Ergebnisse die der liefert sind zwar schlußendlich “offline”, aber der Service an sich ist online, ich importiere minütliche Diffs, und da jeweils “on demand” gerendert wird ohne jegliche Caches sind auch die Druckkarten, die mit dem Standard CartoOSS Stil gerendert werden, oft aktueller als OSM Tiles von den offiziellen Tile Servern.

Wäre unter einen hypothetischen Tileserver-Verbotsregime mein Anwendungsfall noch OK, oder eher nicht? (Wobei der MapOSMatic Renderer auf den generierten Karten im (C) Footer auch Erstellungsdatum und Datum der letzten Datenaktualisierung angiebt …)

Und was, wenn ich für die angebotenen Stile, für die es keine öffentlichen Tile Server (mehr) gibt, dann doch irgendwann mal selbst gerenderte Tiles für die Vorschau anbieten würde (was schon länger angedacht ist, und eigentlich im Hintergrund auch schon funktioniert, ich biete es nur bisher aus Performancegründen nicht an):
würde ich in dem Moment in die Tileserver-Verbotsfalle tappen?

Oder was wäre mit Angeboten wie zB der OpenTopoMap oder der OpenSnowMap, die viel Mühe in die Anreicherung von OSM-Daten mit Höhendaten (als Höhenlinien und/oder Hillshading) gesteckt haben: auch hypothetisch verboten?

Du hast natürlich recht, Verbote passen nicht zu Open und OpenStreeMap.

Vielleicht nehmen wir einen Dicken Filzstift, und Färben einen schmalen Bereich zwischen Wünsche und Beschwerden als unsere Kernaufgabe Dick ein.
Innerhalb dieses Bereiches fehlt aktuell ein OSM Kernprojekt. Für diesen Kernbereich könnten andere Regeln als ODBl gelten, dort gilt es eine Wohlfühl Oase für Mapper, und kleine OSM Anwender aufzubauen. Aber auch strengere Regeln gegen Missbrauch.

Google nennt diesen Bereich Google Pixel.

@beautifulplaces sag doch einfach direkt, dass Du meine Fragen nicht beantworten willst ;(

Ich möchte mich bei den Personen bedanken, die auf meine Frage eingegangen sind.

Tut mir leid, dass ich durch eine simple Frage wieder so eine Diskussion ausgelöst habe. Das werde ich nicht mehr machen. Versprochen. Meine Restlebenszeit ist mir dafür auch zu schade.

Ich kann Deine berechtigten Fragen nicht in entsprechender Tiefe beantworten, vielleicht kennt unter den Forumsteilnehmern jemand bessere Lösungsvorschläge als zu sperren. Das Thema polarisiert offensichtlich.

Interessant finde ich jedenfalls in diesem Kontext die Aussagen von Allan Mustard: Winds of Change in OpenStreetMap
https://media.ccc.de/c/sotm2020

Vielleicht setzt du den Link besser auf die Aufzeichnung des Vortrages?

Die Finalen Veröffentlichungen sollten unter diesem Link in Kürze erscheinen. Lg Johann

Ein Web-Browser schickt in der Regel einen “Referer” mit, odrt steht die Web-Adresse der Seite drin, von welcher aus er zur angefrahten Resource (neue Seite oder Bild/Kachel) gekommen ist. Der Web-Server schriebt sowas normalerweise in seine Logdatei. Da könnte also ein Administrator mal reingucken und nachschauen, welche Web-Seite wieviel abfragt.
Und dann mal um nen kleinen Obulus bitten (haste ma n Dollar für uns über? - Freundliche Anfrage zur Unterstützung).

Die Anschreib- und Blockier-Aktion neulich hat hauptsächlich Paul Norman (Freiwilliger in der Operations Working Group) gemacht, nachdem Grant Slater (Freiwilliger Sysadmin) eine Liste der Top Sites erstellt und um Hilfe gebeten hat:
Identify heavy app tile users by User-Agent · Issue #371 · openstreetmap/operations

Da ging es hauptsächlich um Apps, die keinen eindeutigen User-Agent Header setzen und damit klar gegen die Policy verstoßen.

Ich glaube nicht, dass da sonst jemand regelmäßig was unternimmt, wenn nicht gerade einzelne Sites wegen erhöhtem Traffic auffallen. Es gibt halt auch keine klare Definition, was eigentlich ein Verstoß ist.

Es gab eine Diskussion zur Einführung von API-Keys, mit denen man automatisch Limits durchsetzen könnte:
Adding API key support for tile.osm.org? · Issue #342 · openstreetmap/operations

Wenn generell hier im Forum über “die OSMF” geschrieben wird, habe ich immer das Gefühl, dass das viel zu abstrakt ist und die Erwartungen zu hoch sind.

Ich hätte einen, können wir es nicht wie Google mit ihrem “Development Purposes” bei Zugriff ohne API-Key machen?
Karte etwas abdunkeln und hell “Please contact this website operator for tileserver-Setup” draufmalen, wenn ein gewisses Kontingent an Zugriffen/Tag erschöpft ist,

Konkretes Beispiel für kommerzielles Arcgis (Zumindest scheint es mir so, korrigiert mich wenn ich falsch liege)
https://gis.geoportal-nordhessen.de/BauAuskunftService/login.jsp → F12 → suche Openstreetmap.org https://gis.geoportal-nordhessen.de/BauAuskunftService/scripts/arcgis_js_v320_api/arcgis_js_api/library/3.20/3.20/init.js

this.tileServers=a&&a.tileServers||["//a.tile.openstreetmap.org","//b.tile.openstreetmap.org","//c.tile.openstreetmap.org"];this.serversLength=this.tileServers.length;this._displayLevels=a?a.displayLevels:null;this.copyright=a&&a.copyright||"Map data \u00a9 OpenStreetMap contributors, CC-BY-SA";

Googlet man dann noch ein bisschem mehr nach “UT Bauauskunft” bekommt man als Verwender beispielsweise (auch OSM-Tileserver in den init.js):
https://wbau10-energis.prhos.com/BauAuskunftService/login.jsp
https://bauauskunft.evng.de/BauAuskunftService/newUser.jsp
https://wbau10-vse.prhos.com/BauAuskunftService/login.jsp

Man stellt fest: Ein Ingenieurbüro nutzt OSM für (wahrscheinlich) all ihre Projekte, ist zu faul/geizig/ sich selbst einen Tileserver aufzusetzen und man hat nicht mal eine Möglichkeit zu sehen ob überhaupt korrekt attributiert wird.

Und so wird das mit vielen der Arcgis-Instanzen laufen, die einzelnen Instanzen mögen wenig Traffic erzeugen, aber die Masse macht es dann.

Das einzig gute an Esri sind ihre Sat-Tiles, aber die dienen IMHO auch nur dazu sich von solchen Sünden reinzuwaschen…

Edit: Typo fix und:
Scheinbar wird ja ein Copyright-String erzeugt, aber ob er auch so gebaut ist, dass die Anwender ihn wahrnehmen steht ja nicht bei…

Haben wir Komponenten, die es einem durchschnittlichen Webentwickler ermöglichen, einen Tile-Cache für seine Website zu betreiben?
D.h. daß sich die Karte auf seiner Website die Kacheln aus “seinem” Cache holt, der sie ggf. aus “unserem” Cache holt und für spätere Verwendung auf “seinem” Server zwischenspeichert (und nach geraumer Zeit aktualisiert etc.).
Die meisten Fälle werden mit wenigen Kacheln auskommen, die immer wieder geliefert werden.

Derzeit braucht man für eine Webseite mit OSM-Karte nur paar statische Dateien auf einem Webserver. Das kriegt man überall hinterhergeschmissen.
Für einen Cache müsste man eigene Software installieren. Der “durchschnittliche Webentwickler” dürfte daran scheitern.
Ansonsten: apt install squid oder nginx. Und entsprechend konfigurieren.

Die Idee gefällt mir, die Umsetzung sollte im Prinzip nicht weiter schwer sein.

Ob das in der Praxis funktioniert, dürfte sich erst irgendwann zeigen.
Vielleicht werden dann irgendwann diese Server missbraucht, um Rate Limits zu umgehen? Da müsste man vorsorgen und jede Webseite individuell programmieren, dass sie sich am Cache autorisiert. Der Aufwand für die Parasiten das zu analysieren muss entsprechend größer als der Nutzen sein.

Aber alternativ könnten kleine Webseiten auch api-tokens nutzen, die kleine rate limits haben. Es lohnt dann nicht, diese Tokens zu stehlen und den OSM-Servern tun vermutlich nicht die ganzen kleinen Seiten weh, sondern die großen bzw. irgendwelchen Scrapern und Apps.

Wo denn? Alles was ich dazu bisher gefunden habe, waren winzige bboxen zum Download.
Wenn’s nen vernünftigen Style für Maperitive gäbe (der ganz nah an OSM.org rankäme), wäre mir auch schon geholfen.
Gibt’s aber nicht, also bin ich einer von einer Million Leuten, die den osm.org-server nach unten ziehen.