Multipolygonitis - wie am besten lösen?

Ich bin auf dieses Monster gestossen in einem Gebiet, das scheinbar nur aus solchen Monster besteht:

https://www.openstreetmap.org/relation/2191134#map=11/58.1244/15.6006

Meine Lösung bisher: Wegschmeissen und alles neu zeichnen.

Nun ist das aber soviel, dass ich mir ueberlege, ob man die Dinger irgendwie sinnvoller entschlacken kann? Am besten ueber irgendein Tool?

Oder hat jemand der die Dinger liebt, Lust, da aufzuräumen?

Zumindest die beiden bereits abgetrennten nördlichen Teile könnte man ja mal ohne großen Aufwand aus dem MP entfernen und zu einfachen landuse ways machen, den Rest des großen Teils würde ich entlang größeren Straßen aufteilen. Viel Arbeit ist es so oder so, egal ob man komplett löscht und neu zeichnet, oder die bestehenden Teile zerlegt.

Ich schmeisse mittlerweile nicht mehr weg sondern “zerschneide”.

D.h. ich zerschneide typischerweise entlang der größeren Straßen. Mit Josm way einzeichen - Outer und way selektieren und mit alt-x (Utilsplugin) 2 polygone draus machen.

Dann kann man das in 2 relationen sortieren. Das ganze hat den Vorteil das es zu jedem Zeitpunkt valide und vollständig bleibt. D.h. wenn du keinen Bock mehr hast - hochladen und gut - Kann man zu jedem Zeitpunkt weiter machen. Man hat nicht den Druck das wenn man das lösche alles sofort neu machen muss.

Dauert vielleicht ein bisschen länger, und man hat so 10-15 Iterationen - Aber wenn man immer halbiert wird das mit jedem way halb so groß.

Flo

Wegschmeissen geht bei dieser Größe nicht.
Dennoch Wegschmeißen!

Auch, wenn ich mich wiederhole:
“Multipolygone sind der Tod von OSM!”

Fröhliches Mappen
Michael!

So hart wäre ich nicht. Aber ein Problem sind die großen und unübersichtlichen Polygone schon. Es geht viel zu schnell was kaputt. Mapper überblicken die konsequenzen nicht, es kommt deutlich häufiger zu layer fehlern (Einfach nen landuse noch in den landuse gemalt), und bei jedem edit invalidieren wir tonnen an tiles. Es macht also Sinn landuses eher kleinteiliger zu mappen.

In meinem Landuseoverlap analyse schmeisse ich auch einen Layer mit “Complex landuses” raus - Da summiere ich alle Winkel auf und markiere die die über 2000° Winkelsumme (Inner und Outer zusammen) sind:

https://osm.zz.de/dbview/?db=landuseoverlap-nrw&layer=complex#51.73915,7.2551,12z

Es gibt auch einen layer mit “Huge landuses”

https://osm.zz.de/dbview/?db=landuseoverlap-nrw&layer=huge#51.73915,7.2551,12z

Alles >20ha

Und natürlich gibt es auch den Umgekehrten fall - Landuses <40m² bzw 100m² - Ist auch eher atypisch - Zumeist ist das “mapping für den renderer”:

https://osm.zz.de/dbview/?db=landuseoverlap-nrw&layer=suspicious#51.7468,7.22042,12z

Das sind alles Kandidaten die man sich mal ansehen kann ob das Sinnvoll ist. Und 98% davon bekommt man aufgelöst. Dann lädt nicht ein Mapper der ein Straßenschild setzt die halbe Eifel als landuse.

Flo

das halte ich nicht für sinnvoll, die Geometrien (nodes und ways) sind ja vermutlich einigermaßen an der richtigen Stelle, d.h. weder finde ich es angebracht, die history “wegzuwerfen” noch macht das weniger Arbeit alles neu zu zeichnen, ganz im Gegenteil.

Wie Recoil16 in #2 schrieb, die disjunkten Flächen kann man in jedem Fall schonmal abspalten.

Ich mache es auch so wie die anderen: entlang von Straßen zerschneiden. Wobei ich das hier noch nicht soo riesig finde für einen Wald in einem dünn besiedelten Gebiet (außer Wald und Seen, die eigentlich auch ausgeschnitten gehören, ist da ja nicht viel).

Die Qualität der Umrisse ist auf den ersten Blick allerdings furchtbar hässlich, klar das Resultat eines Imports, wo wir in OSM den Ausgangsmaßstab überschreiten und alles “getreppt” wird. So was würde kein Mensch von Hand so zeichnen. Wenn Du Dir die Arbeit zumuten willst, dann wäre in diesem Fall das Neuzeichnen wirklich besser, allerdings macht es praktisch für so eine abgelegene Gegend, sofern man nicht noch mehr einzeichnen will, m.E. auch keinen Unterschied, weil man sich das sowieso nicht im Detail sondern eher in gröberen Maßstäben ansieht. :wink:

Auch sonst ist da einiges kaputt, z.B. hier:
https://www.openstreetmap.org/relation/2191134#map=15/58.0559/15.5208
https://www.openstreetmap.org/relation/1460079

Nee nach meiner Meinung ist genau das Problem. Da sind Inseln mitten im Wald, die ich aus ueberhaupt keiner Quelle nachvollziehen kann. Laut der Beschreibung soll es ein Import von “landcover” Daten der EU sein, von irgendwas mit 2006. Innerhalb von 14 Jahren ist die wahrscheinlichkeit, dass die irgendwie noch stimmen, ja sehr gering. Man verliert vielleicht Infos wie “leaftype” - andererseits sind wahrscheinlich Jungwald irgendwie ausgeschnitten, den man nach so langen Zeiten eh nicht nachvollziehen kann.

Ich weis nicht, wie man aktuellere Daten von der EU kriege n könnte, aber die Geometrie ist ja auch noch heftig grob.

ich schrieb ja auch weiter unten, dass es keine besonders schönen Daten sind, und Neuzeichnen eigentlich besser wäre. Das ist CLC also Corine Landcover von der EU (jeweils von dem entsprechenden Mitgliedsland beigetragen). Das sind einheitliche Daten für mittlere Maßstäbe, soweit ich weiß im allgemeinen computergeneriert aus Luftbildern, und für unsere Zwecke eher ungeeignet. Einige Länder (allen voran Frankreich) haben sich allerdings entschlossen, das trotzdem zu importieren, d.h. wenn man das grundsätzlich diskutieren will, dann am besten mit der Community des Landes. Meine Meinung ist, dass wir das besser nicht importieren, zu schlecht, und “verfeinern” heißt bei Corine praktisch alles neu machen, selbst wenn man vorhandene Objekt-IDs dazu verwendet.

Bei uns in Deutschland macht das ohnehin eigentlich keinen Sinn (mehr), da wir ohnehin schon eine weitgehende Abdeckung haben.