Grundsätzlich ist es hilfreich, wenn eine Fehlermeldung “graue Kacheln” möglichst präzise ist. Wann wurden vom von wo aus graue (oder eben keine, oder nur sehr langsame) Kacheln geliefert, welche Fehlermeldung gab es genau, und vorallem auch: Wann hat es gut funktioniert? Sicher sind nicht alle in der Lage, überhaupt so genau zu diagnostizieren, aber für die, die sich dafür interessieren, hier ein paar Hinweise.
Zunächst einmal kann man in den meisten Browsern eine “Entwickler-Werkzeuge-Ansicht” öffnen und dort einen Netzwerk-Monitor anschalten. Da sieht man, welche Anfragen der Browser an den Server schickt, und wie lange die Antworten gebraucht haben (oder ob es eine Fehlermeldung gab).
Da sieht man oben rechts auch (“remote address”), welche Server diese Anfrage bearbeitet hat. In meinem Beispiel ist das der Server 195.201.226.63. Wer “whois” und “traceroute” kann, der sieht, dass dieser Server bei Hetzner steht; das DNS verrät mir, dass der “keizer.openstreetmap.org” heisst. (Ich könnte auch in der Liste aller für Deutschland verwendeten Caches unter https://github.com/openstreetmap/dns/blob/master/src/tile.openstreetmap.yml#L155 nachsehen und dort die IP-Nummer finden).
Details über den Server, der mich bedient hat, finde ich dann auf https://munin.openstreetmap.org/openstreetmap.org/keizer.openstreetmap.org/index.html - dort kann ich eventuell schon erahnen, falls ich gerade einen schlechten Service hatte, woran das lag. Hier zum Beispiel sehe ich, wie viele Anfragen der Server insgesamt beantwortet (eine hereinkommende Anfrage landet zuerst beim “nginx”):
https://munin.openstreetmap.org/openstreetmap.org/keizer.openstreetmap.org/index.html#nginx
Zum Zeitpunkt dieser Nachricht waren das im Durchschnitt 450 pro Sekunde über die letzte Woche. Wenn der nginx den Request nicht selber beantworten kann, geht er an den Squid
https://munin.openstreetmap.org/openstreetmap.org/keizer.openstreetmap.org/index.html#squid
das sind im Durschnitt nur noch 120 pro Sekunde, d.h. 330 pro Sekunde federt der nginx direkt ab. Von den 120 pro Sekunde, die beim Squid ankommen, sind ca. 80 “cache misses” und werden an den Renderingserver weitergereicht.
https://munin.openstreetmap.org/openstreetmap.org/keizer.openstreetmap.org/squid_icp.html
Hier sieht man, welche Rendering-Server von diesem Cache angesprochen werden - in meinem Fall “germany.render.openstreetmap.org” (IP: 130.117.76.15, Standort: Amsterdam). https://github.com/openstreetmap/dns/blob/master/src/hosts.js verrät mir, dass der Server “odin” heisst, und ich kann dann wieder auf https://munin.openstreetmap.org/openstreetmap.org/odin.openstreetmap.org/index.html schauen, wie die Last auf dem Renderer so aussieht.
Das ist alles ein bisschen mühevoll, aber auch sehr interessant; man kann mit ein bisschen Arbeit nachvollziehen, wo genau es eigentlich gerade “hakt”, und so natürlich auch eine bessere Fehlermeldung produzieren.
Bye
Frederik