Graue Kacheln in OpenStreetMap.com

Weil ein Kandidat nicht gewählt wurde, besagt nichts. Solche Aussagen geben uns aber einen Einblick mit welchen Themen sich unser Board beschäftigt.
Mapnik arbeitet nun in einer kritischen Balance, bestehende Mapper noch zu halten, aber nicht als Produktivsystem geeignet zu sein.
Neue Projektmitwirkende wird OpenStreetMap so keine mehr gewinnen.
Es fehlen klare Aussagen, man könnte auch Farbe bekennen, und OSM -wie Google Maps- über Nutzungs Limits regulieren. Was Google kann, kann auch OpenStreetMap. Dazu müsste man aber solche Limits definieren. Dazu gehört aber Mut und vor allem Offenheit.

Steve’s Aussage war nicht klar. Aus meiner Sicht soll OSM durchaus von allen als freier Tileserver benutzt werden können+dürfen, z. B. wenn ich eine Webseite betreibe, wo sich im Monat 20 Leute hinverirren. Aber alles was viel Traffic verursacht, muss selbst die Server stellen oder sich das irgendwo einkaufen.
Alternativ bräuchte OSM entsprechend Sponsoren. Also Firmen, die dann über OSM mitbestimmen wollen.

Server kosten Geld. Daran lässt sich nichts ändern!

Mal aus der Sicht eines Entwicklers einer Android-Open-Source-App, welche täglich rund 1 MTiles abruft und das, obwohl sogar Google Maps als Standard voreingestellt ist und die App Mapsforge-Offline-Maps unterstützt. Über Spenden könnten wir für Karten vielleicht 50 € im Monat finanzieren, die günstigsten Angebote liegen aber bei rund 400 €. Letztendlich wird es darauf hinauslaufen, dass wir OSM entfernen müssen und auf Google Maps setzen, das für Android kostenlos ist.

Ich persönlich glaube nicht, dass OSM mittelfristig drum herumkommt, sich unter einen kommerziellen Partner zu stellen, der von dem Projekt überzeugt ist und die Finanzierung der Infrastruktur trägt. Die kostenlose Bereitstellung geistiger Leistung ist das eine, und damit habe ich gar kein Problem. Der kontinuierlich Geld kostende Serverbetrieb, der für die Verwirklichung dieser Idee erforderlich ist, ist dagegen ein anderes Paar Schuhe. Wir können zwar versuchen, das freundlicherweise weiterhin auf Spendenbasis laufen zu lassen – wenn die Foundation regelmäßig den Hut rumgehen lässt, wird vermutlich genug zusammenkommen. Die Frage ist nur, wie lange die Gemeinde dazu bereit ist, auch kommerziellen Großnutzern die Serverinfrastruktur zu bezahlen.

–ks

Die Rechnung hinkt in meinen Augen ziemlich.

Zum einen sind die Dienste von Google nicht wirklich kostenlos. Sie sind entweder über Werbung oder über das Abgreifen von Daten finanziert oder nur so lange gesponsort wie Google irgendwo eine Marktmachtstellung ausbauen will. Sobald das erreicht ist, langt Google zu. Es gab eine Zeit wo Google Maps generell gratis war. Es gab eine zeit in der Werbung auf Google durch Kickbacks für Werbeagenturen praktisch kostenlos war. War alles nur Mittel zum Zweck.

Zum anderen sollte sich ein Großabnehmer die Kacheln einkaufen

  • ich finde spontan mit kurzer Suche im Netz Anbieter für OSM Tileserver, bei denen 1 MTile 70€ im Monat kostet. Update: täglich und monatlich verwechselt - war ein anstrengender Tag :slight_smile:
  • ein eigener Tileserver ist für ca. 70 € im Monat zu haben (plus einmalig 1-3 Tage Arbeit ihn in Betrieb zu nehmen) und sollte noch Leistung übrig haben

Beides ist weit entfernt von den 400€, die Du genannt hast.

Bei mir ging grad gar nichts mehr, komplett nur graue Kachel, minutenlang.

Seufzz.

Also, der OSMF Vorstand hat beschlossen die Kartenkacheln nur Nutzer von openstreetmap.org zugänglich zu machen.

Und zwar schon 2009, Steve hat nur vergessen, dass er es damals war der es verbaselt hat das auch umzusetzen.

Aber vergessen wir mal die historische Komponente, dass Problem ist das wir den “tileserver of last resort” anbieten und alles was sich für google, Apple und alle anderen sich nicht lohnt, sich bei uns wiederfindet. Das ist nun mal (ich spar euch mal die Kostenrechnung), nichts was sich betriebswirtschaftlich rechnet in irgend einer Form und deshalb will es z.B. google ja auch sogar mit Datenabsaugung und allem nicht machen (übrigens auch nicht die WMF mit einem 1000 mal grösseren Budget als die OSMF).

Wenn man also nicht radikal abstellen will (und übrigens die Situation mit Kacheln ist harmlos im Vergleich zu Nominatim), oder effektiv einen auf Wikipedia macht (mindestens 1-10 * 9 Nullen Euro teuer), wird man damit leben müssen das der Dienst durch einen Nachfrageüberhang beeinträchtigt wird.

Simon

Um die Zeit solltest du im Bett liegen :slight_smile:
1−10*9 = −89; und mit „mindestens −89 Nullen Euro teurer“ kann mein numerischer Parser nichts mehr anfangen.

–ks

Es gibt doch aber auch Städte die die Daten für ihre Stadtpläne nutzen (Rostock?, Köln?). Könnte für solche größeren Datennutzungen nicht um “Spenden” geworben werden? Auch TU Dresden u.a. - es müssen ja nicht “Tausende” sein und vielleicht liese sich “Suchen Caching-Server” auf der “Karte” platzieren. Ich bin kein Techniker, aber in Universitäten und großen Städten müsste doch ein Server einrichtbar sein.

So wie es jetzt ist, kann man sich ja gar nicht mehr getrauen “OSM” zu empfehlen.

Wikipedia hat seine finanziellen Probleme über Spendenaufrufe auf seiner Startseite gelöst. Ich kann auf unserer OpenStreetMap.org Startseite keinen einzigen Hinweis für eine Möglichkeit zum Spenden kleiner Summen finden.
Wenn wir -siehe aktuelle Tile Probleme- tatsächlich finanzielle Probleme haben, warum sprechen wir nicht den kleinen Spender an. Spender kleiner Summen stellen keine politische Forderungen.

https://en.wikipedia.org/wiki/Microgrant

Guck nochmal näher hin:

–ks

“1 bis 10” nicht “1 minus 10”, sprich 1 bis 10 Milliarden um einen konkurrenzfähigen, offenen Dienst aufzubauen, d.h. Karte + Luftbild + Strassenansicht, und ein bisschen zu betreiben (längerfristig gibt es in so einem Szenario dann keine Konkurrenz mehr, und man kann als unabdingbarer Dienst leichter um Geld betteln).

Den Gedanken finde ich gut. Universitäten, die OSM nutzen, können einen Kachelserver in ihrem Rechenzentrum anbieten. Für Repositories von Linux-Distributionen wird genau sowas gemacht. Soweit ich weiß, können Universitäten nicht einfach mal einen Betrag spenden, aber ein Beitrag in Form eines Kachelservers müßte möglich sein.

Ups, danke, jetzt mit meiner Lesebrille und dem extra Hinweis sehe ich’s auch. Das könnte man doch von Zeit zu Zeit an prominenterer Stelle plazieren, z.B. in dem Infofensterchen links oben auf osm.org. Wikipedia ist mit der Spendenkampagne immer recht aufdringlich, aber ganz so verstecken sollten wir die Möglichkeit nicht.
Wenn man sich da mal weiter durchklickt, kommt man aufdie vorläufige Einnahmen/Ausgaben-Rechnung fürs erste Halbjahr 2019. Es steht keine Einheit dabei, ich vermute mal GBP (Britische Pfund). Das verstehe ich so, daß es 4100 Spenden mit zusammen 9358 Pfund gab.
Mit etwas mehr Werbung könnte das zu steigern sein.

Tatsächlich da ist doch ein kleines Herzchen.
Bei der Wikipedia konzentriert man sämtliche Aktivitäten zu einem Portal, in diesem darf man dann einen Bildschirm breiten Banner weg klicken.
Wir leisten mit UMap, Maptiler und anderen ausgelagerten Projekten, das genaue Gegenteil: https://photos.app.goo.gl/fSoGGBgsiG7ue9xS9 Wir leisten uns ein Karusell welches beständig unsere Synergien fragmentiert.

Man könnte ausgelagerte Projekte -ab einer gewissen Größe- höflich dazu auffordern, jeweils prominent auf die OpenStreetMap Spendenseite hinzuweisen. Oder gleich den Spendenaufruf in unserem Lizenzhinweis c OpenStreetMap Donate unterbringen. Zum Beispiel mit einem Klick Banner hier: https://www.openstreetmap.org/copyright gezielt plazieren.

Selbst ein 99 Jähriger https://www.theguardian.com/world/2020/apr/16/coronavirus-capt-tom-moore-raises-12m-nhs-completes-garden-walk schafft es heute Spenden zu sammeln.

Einem Projekt mit inzwischen golbaler Bedeutung wie OpenStreetMap, sollte bei entsprechender Aufforderung das ebenso mit Leichtigkeit gelingen.

Edit+ CaptTom 99 Jahre

Leuten auf die Nerven gehen ist natürlich die Lösung…

Wenn die integriert wären, hätten wir genau das selbe Problem. Abgesehen davon sind Deine Beispiele ziemlich schlecht gewählt, bei umap kann man auswählen wo die Kacheln herkommen und maptiler verwendet, soweit ich weiss, gar keine .org-tiles.

umap ist ein gutes Beispiel, da mit diesem Tool ausgelagerte Pois, anschließend nur auf umap weiter administriert vom osm Kernprojekt abzweigen.

“bleibtoffen” basiert auf maptiler, wobei Claas für Korrekturen vorbildhaft zurück auf unser Kernprejekt verlinkt .

Habe ich das richtig verstanden: mehr Tileserver sollen ein Problem lösen, dass durch einen zu komplexen Mapnik Style verursacht wird?
So nach dem Motto: “Ein Schiff braucht 7 Tage von Hamburg nach New York. 7 Schiffe schaffen es an einem Tag”?

Mit ausreichend Geld, kannst Du durchaus auch was am Schiff verbessern, oder was noch besseres als Mapnik konzipieren. https://www.youtube.com/watch?v=U_ZcgdC6SSU&feature=emb_logo

Nein. Denn wenn es ev. auch einen Anteil “zu komplex” vor ein paar Wochen gab ist das schon längst gegessen, dass Problem aktuell ist schlicht Überlast des Cache Netzwerkes durch immer mehr Leute die die Kacheln verwenden, sprich also so wie immer.

OK, das ist beruhigend. Dann würde ich vorschlagen, anstelle von grauen Kacheln einen Text zu rendern, der auf die Möglichkeit der Spende hinweist. So was wie : “Hier fehlt uns leider das Geld” oder “Schade, wir haben nicht genug Rechenleistung”