Tagging für Ampelstreuscheiben?

Bei ways ja, bei Nodes gibt es Objekte, wo das access-Tag missbraucht wird, zB information=guidepost, bicycle=yes.

Router sollten deshalb bei Nodes zusätzlich auf barrier prüfen.

Andersrum wird ein Schuh draus, wenn ich darstellen will, dass es keine Ampel für Radfahrer (oder was auch immer) gibt, dann muss ich ein zusätzliches Tag erfinden.
Ob der Node eine Barriere ist oder nicht spielt doch hier gar keine rolle? access=no heisst access=no und nicht: “nur access=no, wenn auch ein barrier dabei ist UND es ein Node ist UND Vollmond” Und wenn sich da irgendwer im Wiki oder sonstwo was anderes dabei gedacht hat, ok, das ist dann aber nicht mehr intuitiv wie der grösste Teil des restlichen Taggings.

Was du aufzählst sind alles Dinge, die sich direkt aus der Situation ergeben und identisch wären, wenn da kein Zebrastreifen wäre. Sogesehen hat das gar nichts mit dem crossing sondern nur mit allgemeinen Regeln zu tun.

Es hat dann was damit zu tun, wenn dort osm-technisch EIN Weg für Rad/Fuß die Straße kreuzt.

Wenn dort KEIN Weg kreuzt, dann beträfe es “nur” den Längsverkehr, wie im auslösenden Bsp. Dann braucht es aber auch keine access-tags, weil da kein Verkehr kreuzt …

Wenn dort ZWEI Wege kreuzen, einer für Rad- und einer für Fußverkehr, könnte man, vorausgesetzt es gäbe das eben erwähnte Längsverkehrproblem nicht, der crossing des Fußweges das bicycle=no verpassen (aber warum macht man das dann nicht an den Weg?) und es am anderen crossing weglassen, aber wer macht bei sowas schon getrennte Wege für Fuß und Rad, wo sich viele schon darüber aufregen, dass es neben der Fahrbahn noch einen getrennten Weg gibt? Eben: praktisch niemand.

Damit sind wir wieder bei EINEM Weg, der da kreuzt, für Fuß und Rad mit segregated=irgendwas und dann ist das bicycle=no idR falsch, egal ob Zebra oder Ampel ohne Radstreuscheibe, weil es eben auch noch andere Regeln gibt als die des Zebras und der Ampel …

Und zum Längsverkehrsproblem:

Und die Vollmondfrage kann eh komplex werden.
Im Moment basiert eine Auswertung von Knoten mit access-Tags darauf, dass ein bicycle=no wohl nur für den querenden Rad-/Fußweg gilt.
Ich würde aber meine Hand nicht dafür ins Feuer legen wollen, dass es in NL oder DK nicht schon längst Fußgängerampeln über hochfrequentierte Radverbindungen gibt und dann stehste dumm da mit dem bicycle=no für den querenden Fußweg …

Also access-tags an die Wege, wenn die gerechtfertigt sind (eben nicht immer, wie schon beschrieben) und für “hat keine Radstreuscheibe” was eigenes erfinden, was am Kreuzungsknoten auch nicht so einfach ist, weil da immer noch nicht die Ausrichtung klar ist …

Was ich meine ist etwas anderes: Natürlich gibt es da einen Weg, und der hat natürlich kein bicycle=no. Ich rede von dem Kreuzungsknoten, der die Informationen zum Überweg darstellt. Der kann problemlos ein bicycle=no haben wenn die Überwegs-Informationen eben nicht für Radfahrer gelten. Dieses bicycle=no ist kein access-Tag, sondern eine Eigenschaft des Überwegs. Genau wie das bicycle=yes an einem Wegweiser hat es die Aussage “Dieser (Überweg|Wegweiser) ist für Radfahrer (nicht) gedacht”.

Wenn ich das im Wiki suche, lande ich aber bei access-tags.
Dass bicycle=no kein access-tag sein soll, muss man sich mühsam aus dem Zusammenhang zusammenreimen, was spätestens beim Vollmondfrage-Bsp. versagt … Bei einigen Routern anscheinend schon vorher …
Besser wäre es, wenn man den Zusammenhang klarer mit gibt, dass eindeutig kein access-tag sein kann, wie im “Not-Tag” “traffic_signals:bicycle=no” gemacht, auch wenn auch das nicht vollmondfragentauglich ist, weil noch die Ausrichtung am Kreuzungsknoten fehlt … Also noch besser eigenen kreuzungsfreien Ampelknoten …

genau, bicycle=* ist ein access-tag und für andere Bedeutungen sollte man andere tags verwenden. Besser spät (?) als nie.

Bitte keine überhasteten Umtag-Aktionen, die am Ende hunderttausende von Objekten betreffen, nur weil eine Routing-Software mal Mist gebaut hat.

es geht mir überhaupt nicht um eine spezielle Anwendung, bicycle=no auf einem node einer Straße, nur weil es keine Fahrradampel dort gibt, das ist der “Mist“ :wink:

+1

Zwei inzwischen. Auch Brouter in einigen Profilen (bspw. Liegerad), die
assign ignore_bicycle_no = false
verwenden … Evtl. kann ja noch jemand paar mehr Router testen …
Spöcker Testfall

Bei der gestrigen Mappingradelrunde mit Actioncam ist mir ein Paradebeispiel begegnet, wo bicycle=no falsch wäre,

  • weil man da trotz fehlender Radstreuscheibe radeln darf (Radwegweisung weist über diese Querung!)
  • und das sogar bei Fußgängerrot, da es keine Fahrverkehrsampel gibt, nur § 10 muss man beachten.

Habe mal eine Wikiseite dazu gemacht samt Bilder und Linls, wie sich herleitet, dass man dort radeln darf und auch bei Rot. Freie Fahrt für freie Radler (und freie Moppedfahrer auch noch …)

Der Weg war bisher als reiner footway getaggt und der Knoten mit
highway=crossing
crossing=traffic_signals
… was rouingtechnisch wohl weniger Probleme bereitet als highway=traffic_signals, und es war auch kein bicycle=no dran, aber es wäre ein potentieller Kandidat für problematisches tagging nach aktuellen Wikiseiten gewesen …

Wenn man meine 5 abzieht, wurde traffic_signals:bicycle übrigens schon 64x verwendet von anderen zwischen Paris und Helsinki …

Das ist ja mal eine interessante Interpretation, ich war bisher davon ausgegangen, dass man in so einem Fall die Straße nur schiebend und bei Fußgängergrün überqueren darf, aber wenn ich Dich richtig verstehe darf man da sogar bei rot querend drüberfahren, nur halt dann nicht schieben?

Die beiden Fragen muss man gestaffelt betrachten:

  1. Darf man da fahren? Dort m.E. ja, ergibt sich ja auch aus der Radwegweisung, dass die Stadt das dort nicht anders sehen kann, genaue generelle Herleitung siehe Wikiseite.
  2. Wenn man die 1. Frage bejaht, dann ergibt sich aus dem § 37, dass man auch bei Rot radeln darf, wenn, wie dort, sowohl Rad-, als auch allgemeine Fahrverkehrsampel fehlen. Wenn man die 1. Frage verneint, scheitert das Radeln bei Rot schon am Radeln …
    Das schiebende Queren dauert ja auch länger und ist wohl deswegen gefährlicher, weil ruckzuck ist ein Auto da und daher nur bei Grün erlaubt? :wink:

Anekdote am Rande: Es wurde hierzustadt mal eine Baustellenampel eingerichtet, dessen Furt mit “Gehweg, Radfahrer frei” beschildert war, also Radeln klar freigegeben. 2-3 Tage später gab’s einen Pressebericht, dass die Polizei Rotradler gebührenpflichtig rausfischte, nach Beobachtungen eines Bekannten mit regelrechten Verfolgungsjagden. Dort gab es aber keine Streuscheibe mit Radsymbolen. Unter einer Facebook-Diskussion dazu in einer Gruppe, von der ich wusste, dass ein hochrangiger Polizist mitliest, beschwerte ich mich, dass die Rotradler ohne Rechtsgrundlage rausgefischt wurden, musste mir dafür ziemlich heftige Kommentare des gemeinen Kommentatorenvolks gefallen lassen, aber beim Nachschauen 1-2 Tage später war dann die richtige Streuscheibe drin …
An meiner Interpretation der Rechtslage muss also was dran sein … :wink:
Über andere Freie-Fahrt-für-freie-Radler-Ampeln beschwere ich mich daher nicht mehr dort … :wink:
(Wenn’s nicht gerade gefährlichere Rechts-vor-Links-Fälle o.ä. werden bei Ungültigkeit der roten Ampel)

Wenn man mal an einer solchen Ampel “erwischt” wird, darf man aber nicht damit rechnen, dass der Polizist vor Ort diese Argumentationskette klaglos akzeptiert, aber spätestens bei genauer Darlegung auf dem Schriftweg sollte ein Bußgeld wegzukriegen sein … Und die Streuscheibe wird dann wohl gewechselt …

An vielen Stellen im Zuge normaler Kreuzungen wird es eine Ampel für den allg. Fahrverkehr geben, da stellt sich die Frage nicht unbedingt.
Anders sieht es bspw. bei Querungsstellen wie hier aus oder wie im Falle der Stelle am Anfang des Themas (das ist aber eine Alles-Dunkel-Ampel, also im Regelfall irrelevant). Noch mindestens eine weitere Stelle im hiesigen Stadtgebiet fällt mir da ein, wo eine offizielle Radroute des Nebennetzes eine Straße kreuzt und somit von legalem Radeln auszugehen ist und Radsymbole fehlen.
Ein anderer Fall: Ende von Fußgängerzonen an Kreuzungen mit Ampeln, gibt’s hier 3x, auch alle ohne Radsymbole bisher. 2x dürfen auch Autos raus (Lieferverkehr & Co.), die haben dann ebenfalls keine Ampel für sich und müssen nach § 10 ausfahren. 2x ist zeitweise, 1x ganztägig Radeln erlaubt.

Viele Jahre gab es hier auch eine Supermarktausfahrt mitten in eine Ampelkreuzung hinein, aber ohne eigene Ampel, nur Rechtsabbiegen erlaubt. Später war der Supermarkt weg und eine richtige Straße mündete dort so ein mit selber Regelung, erst mit Bau einer Tramstecke wurde eine vollbeampelte Kreuzung daraus mit Fahrtmöglichkeiten in alle Richtungen.
Vor dem Hintergrund, dass auch schon mal Autofahrer ohne Ampel gelassen werden können, relativiert sich die Angst davor, als Radler ohne gültiges Grün dazustehen …

Oft ist es aber nur Schlamperei der Behörden, die ignorieren, dass die Rechtslage an einigen Stellen seit gut 3 Jahren, an vielen Stellen aber schon viel länger anders ist als womöglich noch vor vielen Jahr(zehnt)en. Angesichts vieler illegal aufgestellter Schilder etc. ist das aber wenig verwunderlich, Radverkehr ist halt oft unbeachtetes 5. Rad am Wagen … Bissele erschreckender ist es, wenn auch bei Schienenquerungen die richtigen Symbole fehlen, dazu fielen mir auch paar Stellen ein … U.a. eben die Stelle vom Anfang des Themas. Wenn man sich mit Radverkehrsrecht beschäftigt, kriegt man halt oft Nackenschmerzen vom vielen Kopfschütteln … :wink:

Da der Radweg offenbar nicht auf der Straße fortgesetzt ist, würde ich eher davon ausgehen, dass er dort unterbrochen ist. Ich sehe aber ein, dass man das auch anders sehen kann.

Es gibt auch gelegentlich Radrouten, die über Wege mit Z250 führen. Während man da wohl oft davon ausgehen kann, dass das nicht so gewünscht ist und ggf. falsch ausgeschildert ist, würde ich vermuten dass man da rechtlich eigentlich nicht fahren darf.

Du meinst den querenden Weg in Ettlingen?

Ich weiß nicht, ob Du meine Wikiseite dazu gelesen hast, aber meine Argumentation ist ja kurz, dass Fahrbahn/Gehweg/Radweg/sonstiges erst mal nur in Längsrichtung eines “Gesamtkunstwerks” namens “Straße” definiert sind:
Gibt es einen Gehweg(/Seitenstreifen) parallel zur Fahrbahn, setzt die Gehwegbenutzungspflicht für Fußgänger nach § 25 ein, kommt dann noch ein Radweg hinzu dann Benutzungsfplicht/-recht für Radler nach § 2 (je nach Beschilderung Pflicht/Recht). Dieser Weg ist aber nicht parallel, sondern quer dazu, daher muss er separat betrachtet werden, ob diese “Straße” Fahrbahn, Gehweg und Radweg hat. Hat sie nur einen Teil, ist der Weg m.E. für alle Verkehrsteilnehmer da, wenn nicht anders beschildert, im Zweifel auch für Autos und Motorräder, Autos passen nur nicht an der Ampel vorbei …

Dass der Weg über einen Bordstein führt, ist kein Argument dafür, dass es nur ein Gehweg ist, weil inzwischen oft auch ganze Straßen mit zweifelsfrei zulässigem Autoverkehr über einen Bordstein in eine größere Straße führen, sehr gerne bei verkehrsberuhigten Bereichen so gemacht, aber nicht nur solche, oft bspw. auch kleinere Stichstraßen. (Dies eben noch im Wiki ergänzt.)

Bei Wald- und Feldwegen gehe ich auch von Falschbeschilderung aus, praktisch alle Wald- und Naturschutzgesetze sehen eine freie Befahrbarkeit vor. Erst recht mit Wegweisung, das sehe ich dann ähnlich wie das OLG Jena, auch wenn das Zivil- statt Strafrecht war. bicycle=no würde ich da nicht setzen wollen. Über bicycle=permissive könnte man nachdenken, denn die Wegweisung ist mindestens mal eine Duldung …

Das ist m.E. eher ein Fall für die Straßenverkehrsbehörde und die nächste Verkehrsschau. Die Ampel könnte aus der Übergangsregelung bis 2016 ohne Radfahrerstreuscheibe sein und wurde dann vergessen. Nicht mit Gewalt das Tagging auf inkonsistente Beschilderung/Beampelung hinbiegen.

Da hat die Behörde aber schon länger geschlampt …
Die Übergangsregelung galt nur für die sog. “Drei-Strich-Furten”, im Ettlinger Fall und in dem Fall meines Eingangsbeitrags sind es aber Zwei-Strich-Furten und für die war schon in der StVO 1997 die Fußgängerampel nicht zuständig …

Deswegen bin ich ja auch gegen bicycle=no am Knoten, weil das oft falsch ist … Nur eine falsche Streuscheibe begründet kein Verbot und als das wird das access-Tag am Knoten von einigen Routern interpretiert …

was soll man denn sonst taggen bei unlogischer Beschilderung, das was man denkt dass es logisch gewesen wäre?

Mal abgesehen davon, dass es für Streuscheiben einen eigenen Tag braucht (keine Ahnung wie das auf britischem Englisch heiß), sind wir, was das Verwenden von access Tags an Übergängen, wohl nicht weiter gekommen. Im Wiki finde ich diese jedenfalls auf etlichen Seiten. Siehe auch die allgemeiner Diskussion über access an Straßenknoten.

Bei Barrieren haben wir es vor Jahren hinbekommen auf crossing:barrier=* umzustellen. Wäre nicht auch ein crossing:TRANSPORTTYP=* eine Lösung, also crossing:bicycle=designated/yes/no?

Manche Sachen “bekommen wir nicht hin”, weil es kaum jemand vermisst. Mir reicht es, wenn der kreuzende Way ein entsprechendes access hat. Wofür an einem Node wiederholen? Wofür das Erfassen von “Ampelstreuscheiben”? Dafür wäre/ist mir meine Zeit zu Schade - auch wenn es ein perfektes Schema gäbe.