Hallo,
Treffender kann man es nicht beschreiben.
Zur Sachfrage selbst: Ich bin, wie ich im österreichischen Forum geschrieben habe, gegen das Ändern von Öffnungszeiten. Diese ändern sich in solchen Situationen zu oft. Die OSM-Community hat im deutschsprachigen Raum in der Vergangenheit Besonnenheit bewiesen und sich nicht zu wildem Aktionismus verleiten lassen. Ich bin daher kein Freund von speziellen covid19:*-Tags. Unsere Daten sollten seriös sein und bleiben. Zwar traue ich vielen erfahrenen Mappern zu, temporäre Objekte korrekt zu taggen. Ich befürchte aber, dass Neulinge und unerfahrenere Gelegenheitsmapper, die auf den Zug aufspringen, nicht mit der Sorgfalt tätig sind [1], wenn OSM eine große Virusmappingkampagne startet.
Derzeit relevante dauerhafte Infrastruktur und die Folgen der Krise können aber ein relevantes Thema für die OSM-Community sein/werden. Beispiele sind:
- Jetzt gibt es noch mehr Gründe Arztpraxen und andere medizinische Einrichtungen zu mappen.
- In ein paar Wochen und dann erst recht nach der Krise werden die wirtschaftlichen Folgen zahlreiche Gastronomen und sicherlich auch manches Ladengeschäft zur Geschäftsaufgabe zwingen. Manchmal war das Geschäft vorher schon nicht profitabel genug und die Krise gibt ihm den Rest, manchmal wollte der Inhaber schon altersbedingt aufgeben. Hier wäre z.B. eine Kampagne zur Nachschau bei Hotels und Gaststätten im ländlichen Raum (Stichwort Gasthaussterben) denkbar.
Alles, was aber jetzt in Zelten aufgebaut ist, wird bei der Normalisierung genauso schnell wieder abgebaut sein und bedarf daher auch jetzt keinem Mapping. Wir sind nicht Haiti oder ein anderes Entwicklungsland, wo die Hilfsorganisationen OSM benutzen (müssen), weil es nichts anderes gibt. Bei uns gibt es gewisse Strukturen und Pläne. Diese mögen zwar nicht perfekt sein, vieles wird auch improvisiert, aber es ist nicht völlig chaotisch.
Wie ToniE schon schrieb, sind diejenigen, die Informationen über temporäre Einrichtungen benötigen, diejenigen, die in der Nähe wohnen. In vermute, dass in der aktuellen Lage sich die Leute über solche Infrastruktur v.a. auf den Webseiten der Behörden und der Lokalpresse informieren. Wenn wir in dem Bereich zu mappen anfangen, interessiert sich wohl kaum jemand darum und wir selbst verschwenden nur Zeit. Da gibt es sinnvollere Aufgaben (siehe Posting von Chrysopras).
Viele Grüße
Michael
[1] weil sie es nicht besser wissen, nicht weil sie es nicht besser wollen