Wie gesetzliches Fahrradfahrverbot taggen?

Ich hätte zu einer delikaten Problemstellung eine Frage.

In einer Region xy gibt es auf 95% aller Wege, ein gesetzliches Fahrverbot. In OpenStreetMap sind solche Fahrverbote bislang aber noch kaum erfasst. Diverse Routing Programme, ignorieren daher dieses Fahrverbot, und routen durch dieses Gebiet.

Darf ich in OpenStreetMap auf allen Wegen ein Fahrverbot eintragen, auch auf die Gefahr, dass ich hierbei vorläufig ebenso einige Teilstrecken erwische, auf welchen man eigentlich fahren dürfte.?

Anschließend würde ich in einem Zetraum von ca. einem halben Jahr, Wegerechte korrekt eintragen. Derzeit bin ich mit dem Problem konfrontiert, dass dritte zwecks Unterbindung von Durchfahrten ganze Straßenzüge aus OSM immer wieder einfach löschen.

Edit: Subject vormals “Glas halb voll, Glas halb leer”, auf Anregung geändert.

  1. mit dieser Frage wirst Du hier im Forum den nächsten Glaubenskrieg entfesseln, und im schlimmsten Fall einen Edit War. Jetzt weiß ja jeder, nach wessen Edits man suchen muss. Besser wäre es, so etwas im Stillen einfach zu “machen”.
  2. Wenn Du mich fragst: Du solltest möglicherweise entstehende unnötige Umwege gegen illegale Durchfahrten abwägen. Die Entscheidung kann und will ich Dir nicht abnehmen.

Hallo,

Andersrum wird ein Schuh draus: Erst die korrekten Daten ermitteln, dann zu OSM hochladen. Sonst liegt die fragwürdige, weil ohne konkrete Ortskenntnis eingetragene Info “vermutlich Fahrverbot” in OSM und keiner weiss, ob es sich hier schon um was überprüftes handelt oder noch um etwas geratenes.

Mit den Dritten, die “zwecks Unterbindung von Durchfahrten ganze Straßenzüge aus OSM immer wieder einfach löschen”, würde die Data Working Group (data@osmfoundation.org) gerne ein Wörtchen reden.

Bye
Frederik

Von welcher Region reden wir denn? Wie groß? Wieviele Straßen? Woher kommt das Fahrverbot?

Mal davon abgesehen das ich die Idee das “einfach im Stillen zu machen” für ein extrem doofe Idee halte weil das nur schlechte Stimmung produziert.

Einfach Straßenzüge löschen halte ich ebenso für falsch.

Flo

volle Zustimmung!
So schnell wie möglich die korrekten Infos herausfinden und eintragen.
Mich würde aber auch mal interessieren, wieso in einem Gebiet so umfassende Fahrverbote existieren sollen, dass Leute auf die Idee kommen, ganze Straßenzüge zu löschen… handelt es sich um ein militärisches Sperrgebiet?

Ich glaube hier müsste motor_vehicle statt access.
access=agricultural
highway=track
lanes=1
name=Almen am Kitzbüheler Horn
tracktype=grade4
width=2

Es ist doch ganz einfach, was steht an dem Weg für ein VZ:
http://osmtools.de/traffic_signs/?signs=260,1020-30,1026-38
Meist steht auch an solchen Wegen “Privat, Benutzung auf eigene Gefahr”. Das sollte auch richtig in OSM-Access umgesetzt werden.

Glaube ich nicht. Selbst in einem Naturreservat haben Bergwacht oder Ranger Fahrerlaubnis. Und Wanderer erst recht, wenn es nicht ein Privatgrundstück (Zaun) handelt.

Hast du ein Beispiel?

Es handelte sich hierbei um eine größere Region, es gibt dazu gerade ein paralleles behördliches Projekt wo wir soeben die Erlaubnis zur Datennutzung erhalten haben. Ich habe diese Freigabe vorliegend, und diese bereits an unsere Dachorganisation zur Bearbeitung weitergeleitet. Im Moment warte ich daher auf eine Reaktion von dieser.

Unklar ist für mich trotzdem, wie ich hier vorgehen soll. Es wird fast zwangsweise zu Überschneidungen kommen. Eine Variante wäre natürlich eine maschinelle Übernahme, dazu fehlt mich aber das technische Wissen sowie das Rüstzeug. Schön wäre wenn OpenStreetMap Behörden Schnittstellen zur Verfügung stellen könnte.

Hallo geocodec,

es geht hier um die Fahrverbot in Tirol, oder?

Viele Grüße

Michael

EDIT: Tippfehler im Benutzernamen korrigiert.

Dann verlinke das doch einmal oder eine Vorschrift oder Zeitungsartikel. Größere Region? Tirol?
https://www.tirol.gv.at/verkehr/verkehrsrecht/fahrverbote-an-reisetagen/ ?

(Immer diese Detektivarbeit.)

Dann lässt sich auch so etwas (etwas komplizierter) in OSM lösen.

ich glaube nicht das sich das in OSM bzw mit den Routern in OSM Lösen lässt.

Das Problem mit solcherlei “motor_vehicle=destinations” ist ja jetzt das das mit einem mal “geschachtelte” access destinations sind.

Also ich darf von der Autobahn nicht runter und über die Dörfer. Innerhalb der Dörfer gibt es ja aber auch nochmal reine “Anlieger” Straßen.

Dazu kommt das ich gerade keinen Router kenne der *=destination restrictions zusammenfasst und deren gesamtheit mit einem penalty belegt beim traversieren der Grenzen. Bisher wird das so gelöst das =destination im A einfach höhere Kosten bekommt so das ggfs das doch benutzt wird.

Flo

Wird das etwa so abgebildet, dass sämtliche Straßen flächendeckend *=destination sind? Würde es nicht reichen, nur an die abgehenden Autobahnausfahrten access=destination dranzusetzen, um die Umfahrung von Autobahnen zu unterbinden? Dann wären die lokalen destinations innerhalb der Ortschaften wie gewohnt in Funktion.

–ks

Hallo geocodec beautifulplaces-repair (Oder liege(n) wir/ich da falsch? und falls wir/ich richtig liege(n): Warum versteckst du dich unter einem neuen Namen?),

ein flächendeckendes “pauschales” Ändern in einem Zug käme in meinen Augen einer auomatisierten Datenänderung gleich und ist wohl nach den OSM-Regeln nur nach Absprache statthaft. Damit würdest du nach eigenen Angaben auch billigend in Kauf nehmen, falsche Daten zu erzeugen, wenn du die falschen Daten dann erst später “in einem Zetraum von ca. einem halben Jahr” korrigierst.
Du würdest dich damit meiner Meinung nach für eine Sperre für die Mitarbeit qualifizieren. Das ist doch bestimmt nicht dein Ziel!?
Darüber hinaus solltest du bei der Verwendung von “freigegebenen behörlichen Daten” nicht in Rätseln sprechen und die enstprechende “Erlaubnis zur Datennutzung” vorab auch im osm-wiki dauerhaft dokumentieren. Andernfalls riskierst du, dass deine Änderungen rückgängig gemacht werden, da die Datenherkunft und -lizenz zweifelhaft ist.

Für die “Tiroler Lösung” der Verkehrsberuhigung sollte hier vor einer Änderung ein Schema gefunden werden. (Wer ist wann Anlieger respekive berechtigter Fahrzeuglenker und darf die sonst "gesperrten Straßen in welcher Situation und Ausnahme nutzen …) Da bleiben viele offene Fragen, die du hier gern erläutern kannst!

Beste Grüße
Uwe

Du meinst so etwas:
https://youtu.be/eO-9wW1aOJI?t=140

Ich werfe mal ein “Fahrradfahren in den Bergen” in Eure fröhliche Raterunde :wink:

(siehe letzte Zeile!)

… da denke ich ncht an alpine Wege, Pfade und Fahrradfahrer :roll_eyes:

… aber ich hoffe, er klärt uns bald auf!!

VG Uwe

Nö, das funktioniert nicht - und ist auch nicht nötig. Router würden sinnvollerweise den bequemsten Weg vorschlagen - und das dürfte die Autobahn sein. Das Problem sitzt also hinter dem Steuer :wink:
Warum funtioniert das nicht: Man dürfte auch nicht auf die Autobahn fahren, weil man dann auch durch “destination” fahren müsste. vehicle:foreward=destination" oder dergleichen funktioniert auch nicht, weil man dann von der Autobahn herunter durchfahren würde. Man müsste also tatsächlich alles mit motor_vehicle=destination erfassen - aber wie vorstehend gesagt, kann es das auch nicht wirklich sein.
Nur wenn man annimmt, dass Router Wege mit “destination” hilfsweise per “Kosten” meiden (was nach der reinen Lehre nicht richtig wäre), würde es näherungsweise funktionieren.

Edit: BauSatz

Danke für den Tipp,
ich warte derzeit die Veröffentlichung der Lizenz hier https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Contributors#Austria ab.
Bislang noch keine Rückmeldung von openstreetmap.at

Nein.

Nein… er hat noch mehr…

+1

Grundsätzlich sind access-Regeln nur über Erfassung vor Ort umzusetzen. Da sehe ich zunächst auch keinen Ansatzpunkt zur Disskussion. Alles andere ist Vandalismus.

Wenn es um diese spezielle (in meinen Augen fragwürdige) Regel geht, daß man gefälligst die Autobahn zu nehmen hat, muß man sich überlegen, ob das überhaupt ohne weiteres in Routing-Regeln umzusetzen ist. Letztendlich reicht es schon aus, wenn ich an der Stelle A die Autobahn verlasse, am Punkt B in einem Dorf zu Mittag Essen fahre und am Punkt C wieder auf die Autobahn fahre und ich benutze zwischen Punten A und C eine längere Strecke auf der Landstraße.

Sven

Das ist dann aber ein Argument gegen jegliches access-Tagging :slight_smile:

Ich dachte natürlich an den Fall, dass auf der Autobahn ein fetter Stau ist (nur auf diesen Fall beziehen sich ja die Verbote) und der Router den auf Landstraßen umfahren will.

Wieso das? An allen mir bekannten Autobahnabfahrten ist zumindest die erste Kurve hinterm hw=motorway_junction eine Einbahnstraße. Die würde ja reichen.

–ks