Frühere Bahnstrecken

die sind alle nicht vergleichbar mit aufgegebenen bzw. rückgebauten Bahnlinien. Selbst beim Zustand razed wird man bei Bahnlinien normalerweise noch Spuren finden, vollkommen rückstandsfrei werden die normalerweise nicht abgebaut (z.B. bleiben Bahndämme und Tunnel normalerweise erhalten, Gleisbette werden zugeschüttet aber nicht abgetragen, Querungen von Wasserläufen, etc.)

… von denen ich nicht gesprochen habe. Was aktuell existiert, gehört natürlich in die Daten.
Ich bezog mich ausdrücklich auf

Mich würde ernsthaft interessieren, was du z.B. hier noch von der Bahnstrecke zu sehen erwartest. Mitten durch Wohnhäuser.

–ks

Einfach den tag entfernen und als “way” ohne tag in der https://www.openstreetmap.org/relation/1765740 lassen?

https://www.openstreetmap.org/way/29314456/history - vor 11 Jahren

Und razed ist noch Bestandteil des Wiki - deshalb verstehe ich auch nicht (unterstrichen von mir):

Gab es ein Proposal zu dem Thema, das demokratisch durch die “Community” beschlossen wurde? Wieviel % Wahlbeteiligung gab es?

Allen, die damit argumentieren, dass razed: doch genau dafür da sei, sei dringend die Lektüre des einleitenden Absatzes von https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Lifecycle_prefix ans Herz gelegt. Da steht ausdrücklich, dass razed: nicht dazu da ist, historische Features für immer in der Datenbank zu belassen, sondern dazu, klarzustellen, dass ein auf Luftbildern noch sichtbares Feature real restlos beseitigt wurde, um gutgemeinten Neueintragungen vorzubeugen.

Dann steht da auch noch groß und breit der Satz: Historic objects with no relevance to current state of an object generally do not belong in OpenStreetMap.

Insofern ist mir schleierhaft, inwiefern das ewige Drinlassen ausschließlich historischer und on-the-ground nicht mehr verifizierbarer Daten vom Wiki gedeckt sein soll.

–ks

Gar nicht gesehen. Andererseits: Diese Wiki-Seite existiert erst seit 25 January 2015 (aber mit dem Satz). Wurden die Bahnstrecken schon vorher gemappt?
Und erst kürzlich wurde https://wiki.openstreetmap.org/w/index.php?title=Lifecycle_prefix&type=revision&diff=1878521&oldid=1878519 eingebaut. Klares Beispiel, dass man komplett entfernte Bahnstrecken nicht mappen soll.

Ist das nun der Konsens der Community, weil’s doch so im Wiki steht?

Dieselbe Diskussion wurde hier schon 2011 geführt:
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Talk:Railways#Abandoned_railways_where_all_evidence_has_been_removed

Was vor Ort einst sichtbar und ich auch jetzt noch nachvollziehen kann, kann ja bleiben, wenns denn mal erfasst wurde.

Was ich vor Ort nicht mehr vorfinde, weder als Weg oder Schneise oder sonstwas … Wo Gras drüber gewachsen ist oder etwas neues gebaut wurde … Egal, das kommt weg und wird neu erfasst.

Es wäre so einfach, razed im Standard aus den Editoren auszublenden. Wer es sehen und bearbeiten will, schaltet es einfach ein. Mich nerven auch manchmal Dinge und ich wäre froh, sie einfach ausblenden zu können, z.B. entweder landuse oder highway, je nach dem, was ich gerade mappe.

Ist doch mit JOSM überhaupt kein Problem. Einfach einen entspr.Filter erstellen.

Okay, warum regt ihr euch dann über ein Datenchaos auf?

Stichwort “Dammbruch”. Wenn die Bahnfans das dürfen, warum dann nicht auch alle anderen?

Ich stand dort zwar nicht OTG, aber mit geübtem Bahnmapperaugen kann man aus dem Zusammenhang erkennen, dass es der Weg rechts am Gebüsch vorbei gewesen sein muss und dass die Bahntrasse schon vorher im südlichen Gebüschstreifen lief, hab’s entsprechend geändert.
Es ist immer eine Sache der Erfahrungen und Hintergrundkenntnisse zum Bahnbau und des geübten Auges, ob man was erkennt oder nicht. Manchmal auch der Erinnerung, wenn man vor Ort aufwuchs.
Von der anderen Stelle dieser Bahn etwas weggehend, konnte ich nach einem von mehreren Luftbildern eine S-Kurve verfeinern, weil man in einem kleine Unterschiede im Bewuchs erkannte, eine bewährte Methode, mit der schon Archäologen Fundstätten ermitteln konnten.

An anderen Sachen laufe ich dagegen blind vorbei. Wenn es nach mir ginge, müsste man sämtliche Unteflurhydranten aus OSM löschen, weil die fallen mir nur sehr selten auf, sieh man ja fast ga nicht OTG! Sind ja UTG … Aber nur weil ich die übersehe, muss man die nicht löschen …

Was ich im übrigen irgendwie noch NIE OTG gefunden habe, sind PLZ-Grenzen … flöt duck&renn

“Kommt weg” fände ich schade.
Ich betreibe viel Flächenmapping.
Die eingezeichneten Trassen der früheren Bahnstrecken waren oft schon hilfreich beim Verständnis von Landschaft und Flur-Gliederung.
Aus Respekt vor der Arbeit der Mapper, welche das in die Karte eingetragen haben und weil mich diese Trassen an sich noch nie gestört haben, werde ich da auch nicht ran gehen und irgendwelche Teilstücke raus löschen, auch wenn sie inzwischen z.B. mit Gebäuden überbaut sind, weil das dann die Bahn-Streckenrelationen womöglich komplett zerstören würde.
Klar ist es schon mal störend, wenn z.B. Irgendwer den Radweg direkt mit der ehemaligen Bahntrasse verklebt hat und der Radweg aber nicht exakt der Trasse folgt und man da mal was verschieben muss - dann muss man das eben aufdröseln und die Linien voneinander trennen…
Ist nicht schön, geht aber. Wer es nicht hin bekommt, sollte dann das Editieren dort lieber lassen!
Mir würde nicht einfallen, deshalb die Bahntrasse zu löschen, bloß weil das Editieren dann einfacher ist und man die OTG-Regel als Alibi vorschieben kann.
Als Natur- und Heimatfreund muss ich jetzt mal den Eisenbahnfreunden beistehen :wink:

Besonders störend finde ich, dass z. B. OsmAnd Bahnstrecken, die als razed bezeichnet und auch OTG nicht sichtbar sind, noch gnadenlos darstellt.

Strange english by the way: … do not belong in OpenStreetMap.

Das ist aber ein Fehler von OSMAnd und sollte dort gelöst werden.

Rein aus Neugier war ich heute mittag da mit dem Hund spazieren. (Und habe verblüfft entdeckt, dass fast alle Straßennamen noch fehlten! Wir sind da langgelaufen, wo jetzt sogar Hausnummern gemappt sind.) Von der Bahnstrecke ist für mein laienhaftes Auge nichts, aber auch gar nichts mehr sichtbar. Keine Absätze im Gelände, keine Einschnitte, keine Böschungen, keine Erhebungen, keine schmalen Gebüschstreifen, rein überhaupt gar nichts. Und das Wohngebiet, durch dessen Häuser sie verläuft, steht schon mindestens 40 Jahre da, vom Baustil der Häuser zu urteilen.

Durch diese beiden Bilder läuft die gemappte Strecke mitten durch (nicht auf dem Weg!):
https://ibb.co/52bwvrW
https://ibb.co/WKWfVwy

–ks

Schön, dann ist diese Stelle jetzt aufgelöst und war demnach schon lange falsch, dann habe ich sie seinerzeit sogar teilweise verbessert. Freut mich. Aber dass diese von dir beschriebene Art des, sagen wir mal, forensischen Mappings dem OSM-Grundsatz „we map what’s on the ground“ fast diametral widerspricht, ist dir wahrscheinlich schon bewusst. Wir mappen im allgemeinen ja keine Vermutungen oder Schlussfolgerungen, sondern überprüfbar validierbare Objekte.

–ks

Das würde ich jetzt nicht so eng sehen. Photonen reizen Sehnerven und damit Neuronen und das Gehirn “macht” daraus etwas. Andere Gehirne machen was anderes daraus. Wo der eine einen langweiligen Buckel in der Landschaft sieht, sieht der andere vielleicht eine aufgegebene Bahnstrecke und der nächste einen Schutzwall und wieder ein anderer vielleicht erstmal eine geologische Verwerfung. Sprich, Menschen neigen dazu, Muster zu erkennen, und natürlich besonders die Muster, die sie interessant finden.
Wenn ich auf einem Luftbild eine Weg erkenne, der kurzzeitg zwischen Bäumen “verschwindet”, dann nehme ich natürlich an, dass der Weg dort weiter verläuft, auch wenn ich keine GPX Tracks habe, die das bestätigen.

Am Ende solcher Sackgassen habe ich tatsächlich schon gestanden :slight_smile: aber meistens hast du vermutlich recht.

–ks