Schwäbische Alb

gehört das Brenz/Kocher-Tal nicht zur Schwäbischen Alb?
https://www.openstreetmap.org/way/628138759#map=12/48.7433/10.0635

Wenn ich hier drauf schaue, würde ich das als zusammenhängendes Gebiet sehen.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/28/Schw%C3%A4bische_Alb_-_Deutsche_Mittelgebirge%2C_Serie_A-de.png

Dieser Steg (am SW-Ende der Alb und bei Schelkingen befinden sich auch so Übergänge, allerdings kleiner) sieht so nach einer Multipolygon-Vermeidungs-Verbindung aus.

Bei so großflächigen Regionen wie der schwäbischen Alb könnte es im Einzelfall schwierig sein, eine genaue Grenze zu ziehen. Vermutlich wird die Einteilung geologisch getroffen (und auch da kommt es auf den Maßstab / die Auflösung an, wo genau man die Grenze zieht, und ob man ggf. Randflächen weiter fragmentiert).
Vielleicht hilft das weiter?
https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4rtsfeld
https://de.wikipedia.org/wiki/Albuch_und_H%C3%A4rtsfeld

Das steht und fällt natürlich mit der Frage, wie eng man den Begriff „Schwäbische Alb“ definiert.

Ist die Alb nur die Hochebene der oberen Schichtstufe, dann gehört das Kocher/Brenz-Tal nicht dazu, denn es liegt definitiv niedriger und unterbricht die Stufe deutlich, auch an der Wasserscheide.

In der naturräumlichen Gliederung (https://de.wikipedia.org/wiki/Naturr%C3%A4umliche_Gliederung_der_Schw%C3%A4bischen_Alb) ist das Tal (096.2) Teil des Naturraums „Albuch und Härtsfeld“ und gehört als solcher mit zur Alb.

Ich würd’s mit reinnehmen. Für die schmale „Brücke“ an der Wasserscheide gibt es topologisch nicht den geringsten Grund, wenn du durchfährst, ist das einfach ein langes Trogtal, das erst sanft bergauf und dann wieder sanft bergab geht, der Scheitelpunkt zwischen Oberkochen und Königsbronn ist praktisch nur am Hinweisschild „Europäische Wasserscheide“ zu bemerken.

–ks

Ergänzung: Soweit ich mich erinnere, wurde der Way seinerzeit ziemlich „nach Gefühl“ gezogen, ohne konsequente wissenschaftliche Grundlage. Es geht ja beim Regionen-Mapping auch mehr darum, die ungefähre Lage zu beschreiben. Vielleicht bin ich hauptschuldig, ich habe in der Ostalb mit Verfeinerung des grob gezogenen Ways angefangen.

–ks

Wenn man nur die Hochebene der oberen Schichtstufe nimmt, müsste man ja noch viel mehr Täler ausnehmen. Daher erscheint es mir auch besser, wenn man das Tal mit zur Schwäbischen Alb zählt. Ich begradige das im Süden mal. Im Norden würde ich es etwas ausgefranst lassen und unter Unterkochen die Lücke schliessen.

Lt. https://de.wikipedia.org/wiki/Naturr%C3%A4umliche_Gliederung_der_Schw%C3%A4bischen_Alb
sind das Obere Kochertal und Obere Brenztal Teile der Schwäbischen Alb.

Bei der Abgrenzung von Naturräumen sind auch die umliegenden Naturräume zu betrachten. Letztlich führt das zu einer Gliederung für ganz Deutschland. Keine Aufgabenstellung die man mal schnell erledigen kann …

Das entspricht dem, was im anschliessenden Beitrag des vorigen Fadens zu diesem Thema steht.

Danke. Jetzt weiß ich, wo diese Aufteilung herkommt. Wobei ich da nach etwas einlesen aus mehreren Gründen nicht mit Seichter übereinstimme.

Ich bin mir aber nicht sicher, ob die naturräumliche Gliederung der Schwäbischen Alb hier relevant ist. Wenn hier am Fuße der Schwäbischen Alb jemand den Begriff verwendet, ist damit eher die regionale Gliederung gemeint. Ich kenne zumindest niemanden, der sich bei der geographischen Bezeichnung einer Region an die Definitionen der naturräumlichen Gliederung hält. Die naturräumliche Unterteilung ist ja nur eine mögliche Gliederung. Dass die Schwäbische Alb auch eine Region ist, sollte eigentlich spätestens dann klar sein, wenn der Begriff durch kommerzielle Kartenunternehmen, lokale Zeitungen oder im Wetterbericht genutzt wird.

Auch wenn wir uns auf die naturräumliche Gliederung einigen, finde ich keine Quelle, warum die Täler nicht dazu gehören sollten. Die Schwäbische Alb ist eine Naturräumliche Großregionen 3. Ordnung. In den verfügbaren Karten ist keine kleinräumige Ausnahme der Täler von der Großregion Schwäbischen Alb ersichtlich. Im Gegenteil, in der Beschreibung des zur Schwäbischen Alb gehörenden Naturraums Albuch und Härtsfeld sind die Täler explizit mit aufgeührt.

Hier am südlichen Fuß der Alb käme niemand auf die Idee, Blaubeuren und Heidenheim auf der Alb anzusiedeln.

Genau das meinte ich mit „wie eng man das definiert“. Bei der Anlage eines region-Polygons würde ich aber nicht nur streng die Fläche des oberen Weißen Jura als Alb markieren und den Way penibel zwischen Unterweckerstell und Oberweckerstell durchziehen, sondern die Gegend „Schwäbische Alb”. Und dann leit au Blaubeira eher dadrin als im Spreewald.

Dass aus der Präposition an oder auf der Alb Bürgerkriege entstehen können, ist mir bekannt, ich hab lang genug da gewohnt :slight_smile:

–ks

Das meinte ich mit großräumiger Betrachtung vs. Details, wenn man sich die Gegend am nördlichen Fuß der Alb ansieht, bei Mössingen, könnte man da auch noch ein bisschen “zupfen”: https://www.openstreetmap.org/way/628138759#map=14/48.3954/9.1080&layers=C
Die Berge rund um Öschingen könnten ganz dazugehören (z.B. nord-westlich des Roßbergs), teilweise werden Täler am Rand ausgespart, teilweise gerade durchschnitten, etc., man muss das als work in progress sehen und bei Bedarf mit lokaler Kenntnis entsprechend verfeinern.

Naja, die Heidenheimer sehen das scheinbar anders
https://www.heidenheimer-brenzregion.de/unsere-region/schwaebische-alb/

Nehmen wir doch die dortige Übersichtskarte als Grundlage, dann liegen Stuttgart und Ulm auch noch auf der Alb :smiley: :smiley: :smiley:

–ks

Ich sehe das Mappen von Regionen weiterhin sehr kritisch, da die Grenzen unvermeidbar schwammig sind. Ich habe mich nur am Verfeinern beteiligt, weil die ersten Ansätze um etliche km ungenau waren.

Eine konsequente wissenschaftliche Definition gibt es nicht. Da liefert u.U. jedes geografische Institut eine andere Version.
Auch die oben erwähnte Version in Wikipedia der Bundesanstalt für Landeskunde ist nur eine davon. Sie teilt die Landesfläche einfach lückenlos in relativ große Einheiten mit natürlich Kompromissen an den Abgrenzungen. Die Schaffhausener wären vermutlich ziemlich erstaunt, zur Schwäbischen Alb zu gehören, aber der Randen war als Einzelgebiet halt zu klein und kommt erst als nächste Stelle hinter dem Komma.
Die Flusstäler gehen dann natürlich auch nicht extra. Wenn man um den “Brotlaib” Schwäbische Alb eine mindestens 10 km breiten “Linie” zieht, kommt man in etwa auch auf dieses Ergebnis. Die ist in OSM nur etwas schwierig zu realisieren.

Die Heidenheimer, Geislinger, Blaubeurer u.v.m. würden es weit von sich weisen, auf der Alb zu liegen. Die Karten der Tourismusverbände dagegen sind reines Marketing und um bis zu 50 km falsch (s.o.), vermutlich damit man zur Orientierung sieht, wo Stittgart liegt.

Wenn man präzise sein will, kann man die Grenze am Nordrand großenteils auf genauer als 100 m festlegen: Der Übergang am Steilabfall von Braunem zu Weißem Jura, in der Landschaft fast immer am Waldrand zu erkennen. Am Südrand und erst recht zum Randen hin ist das aber längst nicht mehr so eindeutig bis hin zu beliebig mal am Schreibtisch gezogen. Auch an den Zeugenbergen und abgetrennten Hochflächen wie dem Farrenberg bei Mössingen scheiden sich die Geister.

Auch die Abgrenzung von Schwäbischer zu Fränkischer Alb südlich des Ries entlang der Wörnitz ist eigentlich willkürlich, aber allseits anerkannt, denn irgendwo muss man halt die Linie ziehen.

Das Kocher-/Brenztal gehört kleinräumig weder geologisch, klimatisch noch sonstwie zur Schwäbischen Alb, beim Killertal südlich Hechingen ist das schon schwieriger, bei Albstadt erst recht. Man könnte da auftrennen, aber ich persönlich wollte da kein neues MP-Faß mit scheinbarer Genauigkeit aufmachen.

Fazit für mich: Solange es keine 10 km breiten Linien in OSM gibt, würde ich meine Energie lieber woanders einsetzen.

Wozu Details dies nicht gibt eintragen?

Generell finde ich, dass eine Zwischenstufe in der Genauigkeit zielführend ist. Die Angabe von Landschaftsnamen macht ja eigentlich nur bei Übersichtskarten Sinn.

Entwickelt man nun den Anspruch, dass solche “Grobgliederungen” auch im Detail richtig sind, kann man ja zu keinem befriedigendem Ergebnis kommen.

Ihr könnt Euch ja mal Deggingen am Albtrauf angucken. Da weis jeder was gemeint ist, wenn man von “Nordalbhängen” oder den “Ave- Wald” spricht.

Nur wenn man sich verabredet nimmt man ein ganz anderes Muster und verwendet andere Flurnamen, die einer eigenen Einteilung unterliegen.

Das ist ja nicht hierarchisch.