service=driveway

Ich muss den Uralt-Thread mal aus aktuellem Anlass aufwärmen.

Sehe ich das zusammenfassend richtig, dass es Konsens ist nur Stichstraßen/Sackgassen ohne weitere Abzweigungen (wie zum Beispiel Track oder Path) als service=driveway zu taggen? Also Wege ohne öffentliche Relevanz?

Es geht zum Beispiel um um so einen Weg hier.
Falls ja, müsste ich den wirklich sehr produktiven Mapper mal anschreiben.

Kannst ihn auch gern auf https://www.openstreetmap.org/user/kreuzschnabel/diary/39830 verweisen. Ich stehe nach drei Jahren immer noch dazu :slight_smile:

–ks

Also für mich ist das ein driveway bis zum Gehöft. (Straßen nach Bedeutung)

Ich halte das grundsätzlich so, wie in dem Blog-Beitrag von KS beschrieben. Das Beispiel hier ist ein Grenzfall, kann man so oder so sehen. Wenn das ein Handwerksbetrieb wäre, z.B. eine Autowerkstatt, und das Gelände beiderseits des Wegs als Betriebsgelände erkennbar, dann gäbe es da m.E. gar keine Diskussion.

Sind die Fußwege denn “öffentlich” oder eher “geduldet”?
Bei “öffentlich” würde ich das driveway weglassen, bei “geduldet” durchaus belassen.

Ich halte das für keinen Grenzfall sondern für einen eindeutigen Fall für highway=service ohne Zusatz, da dieser Zufahrtsweg u.A. zwei Wohnplätze (Hausnummer 20 und 22) erschließt.
Als Konsens aus diversen Diskussionen habe ich mitgenommen, dass Zufahrtswege, die mehrere Anschriften erschließen, als highway=service eingeordnet werden im Gegensatz zu Zufahrten, die nur eine Anschrift erschließen, die als highway=service mit dem Zusatz service=driveway eingeordnet werden.
Ob die beiden Pfade, die bei der Zufahrtsstraße im Beispiel weiterführen, rein private Trampelpfade sind oder eher Wander- und Spazierwege, kann man natürlich nur mit Ortskenntnis entscheiden. Sind allerdings die access-tags korrekt gesetzt, sind sie öffentlich nutzbar (foot=yes, bicycle=yes) und somit wäre hier auch das zweite Kriterium erfüllt, den Zufahrtsweg ohne Zusatz service=driveway einzuordnen.
Nicht gar so eindeutig, aber aus meiner Sicht durchaus auch gerechtfertigt wäre, dass die Zufahrtsstraße offensichtlich auch der Erschließung von anliegenden Weiden dient. Dies gilt insbesondere bei den etwas südlich gelegendenen Wohnstellen. Dort zweigen nicht nur Pfade sondern zweispurige Feldwege von der Zufahrt ab. Auch dort sollte unbedingt der Zusatz service=driveway entfernt werden.
Übrigens: Die Standard-Karte blendet Wege mit service=driveway folgeríchtig ab Zoomstufe 15 oder niedriger aus, während Feldwege und Pfade noch angezeigt werden.

Ja. Doof ist hingegen, dass sie auch hw=service ohne service=* in ZL 13 ausblendet, während hw=track und hw=path noch dargestellt werden, was auch zu unschönen optischen Lücken im Wegenetz führt – bei einem Maßstab, der für Streckenplanung durchaus noch brauchbar ist. Ich bin daher sehr dafür, die Renderinggrenzen von hw=service und hw=track/path/[foot|cycle|bridle]way zu vereinheitlichen.

Meine gefühlte Sinnvoll-Grenze für hw=service liegt übrigens bei ein paar hundert Metern. Kilometerlange Zufahrten sind bei mir unclassified, auch wenn da nur ein Haus steht. Sie sind mir wander-/radfahrtechnisch einfach zu wichtig für „nur“ service – das Kriterium „Verkehrsbedeutung“ bezieht sich ja nicht nur auf Autoverkehr.

–ks

Danke für eure Antworten.

Tracks und Pfade sind dort vor Ort generell foot=yes. Permissive (durch irgendwelche Privat-Schilder) sind mir dort noch nicht untergekommen.

Primär wäre mein Argument (und auch von Galbinus, kreuzschnabel und GeorgFausB?), dass driveway keine öffentliche Bedeutung hat, hingegen alle anderen highway-Typen schon. Damit wäre ein driveway automatisch hochgestuft zu einem reinem service, wenn es zu einem Netz aus öffentlichen typen gehört (path, track, …), oder?

Die Frage stellt sich eigentlich nur im ländlichen Raum, in welchem es ein “Betretungsrecht der freien Landschaft” gibt und Gehöftzufahrten oft Teile von Wanderwegen sind. In der Stadt ist driveway eindeutig.

Anderes Beispiel.

Ich sehe da keinen prinzipiellen Unterschied. Zum Beispiel ist je immer üblicher geworden, mehrere Häuser gemeinsam mit einem gemeinsamen Zufahrtsweg zu erschließen. Ich selber bin von so etwas betroffen. Der von uns “Wohnweg” genannte Zufahrtsweg ist gemeinschaftlicher Eigentum von allen Grundstücksbesitzern, deren Grundstück darüber erschlossen ist, insofern keine öffentliche Straße und auch kein highway=residential, weder von der Verkehrsbedeutung her noch von der öffentlichen Widmung her. Es ist aber auch kein service=driveway, weil diese Zufahrtsstraße mehrere Adressen (mind. 2) gleichzeitig erschließt. Das gleiche gilt für Zufahrten, die zwar nur eine Adresse erschließen, dann aber in einen weiterführenden, öffentlichen Fußweg übergehen, z.B. zur nächsten parallel laufenden Straße.
Beispiel für service=driveway https://www.openstreetmap.org/way/286962799 - erschließt ein einzelnes Haus (in Hinterbebauung)
Beispiel für highway=service ohne Zusatz https://www.openstreetmap.org/way/39226472 - weiterführender Fußweg
oder https://www.openstreetmap.org/way/275261770 - erschließt zwei Anschriften

Dort stellt sich mir die Frage, ob diese “Zufahrt” nicht westlich dieser Kreuzung als Feldweg anzusehen ist.
Dies https://www.openstreetmap.org/way/117357918 ist für mich highway=service ohne Zusatz und dies https://www.openstreetmap.org/way/231495266 auch, da dort zwei Wohnanschriften mit erschlossen werden.
Dies hier https://www.openstreetmap.org/way/317720281 scheint eine Scheune zu sein. Daher reicht es aus, dass die Zufahrt dorthin als higway=track eingezeichnet ist.
Man könnte westlich von diesem Punkt https://www.openstreetmap.org/node/300435695 das Ganze zu einem highway=service erklären, da dort ein Parkplatz (vermutlich vom Altenheim) liegt, der noch nicht eingezeichnet wurde. Ob man den Teil bis zur mutmaßlichen Scheune als higway=service oder als higway=track einträgt, darüber könnte man noch nachdenken.

Ich sehe das recht entspannt… Wenn am Ende eines Weges nicht nur ein sondern auch ein zweites Gehöft ist, muß man nicht sklavisch versuchen das driveway zu eliminieren.** Es kommt immer auf die Situation an.** Von daher:

+1

Im übrigen fände ich es fair, den betreffenden User zunächst einmal hier zur Disskussion einzuladen…

Ich hab das mal nachgeholt: https://www.openstreetmap.org/changeset/78740637#map=13/47.5488/9.9610

Sven

Danke für die Meinungen.

Danke streckenkundler. Ich wollte bk erst anschreiben, sobald ein Konsens gefunden wurde wurde, denn vielleicht hätte sich das alles erledigt. Aber das ist natürlich besser. :slight_smile:

Vorsicht, das ist Bayern, da sind viele schmale “Feldwege” gerne mal öffentliche Sträßlein. Bei Feldweg impliziert man eher eingeschränkte Nutzung, das muss hier nicht gegeben sein.
Ähnlich in manchen norddeutschen Gegenden mit Streusiedlungen …

Nun ja, das ist ein Thema wo es zwar grundsätzlich eine Meinungsrichtung gibt, es aber immer wieder berechtigte Ansätze zur Disskussion gibt.

Hier bei mir Spreewald haben wir in der Streusiedlung Burg ähnliche Beispiele… Gelegentlich teilen sich zwei, seltener drei Gehöfte eine Zufahrt. Das immerwieder angesprochene Merkmal “Verkehrsbedeutung” hier im Zusammenhang ob nun service=driveway oder nicht ist hier oft so hilfreich wie der Bedarf an Klopapier für eine Kuh, die einen Fladen abläßt… Sorry für die Worte. Darum schrieb ich

…unt erst eine höfliche Nachfrage ist da immer besser als…

Sven

Danke an Swen,
der das Topic an mich, den Verursacher weitergeleitet hat. Ich war mir nícht bewusst darüber, wie weit die Diskussion um "driveway"mittlerweile in die Tiefe geht und ich sogar die Anlieger abzählen sollte - (ironisch) die Häuser, oder die erreichbaren Familien? Aber im Ernst, was mich wie schon oben erwähnt auch stört ist die Darstellung im Gegensatz zu tracks bei verschiedenen Stufen. Und, ich kann das driveway jederzeit gerne auch löschen, bzw. es stört mich überhaupt nicht, wenn es ein anderer macht, der es besser weiß.
bk

Musst du nicht. service=driveway ist schlicht und einfach eine reine Grundstyxeinfahrt zu einem einzigen Anwesen ohne jegliche Verkehrsbedeutung für die Allgemeinheit – das heißt, dass von ihr nichts Weiteres mehr abzweigt und sie nur von Leuten, die zu dem Anwesen wollen, sinnvoll benutzt wird. Nicht von Spaziergängern, nicht von Radwanderern.

–ks

… warum ich es bei service=driveway locker sehe…

Hier im Spreewald (Speziell Burg (Spreewald)) haben wir soviele Zufahrten, die auch sehr oft mit “Privat” gekennzeichnet sind, daß eine reine VorOrtErfassung kaum möglich ist.
Von der abzweigenden Hauptstraße ist auch nicht immer erkennbar, ob es die Zufaht zu einem oder zu zwei Gehöften ist. Gerne haben einzelne Gehöfte zwei Zufahrten… Per Luftbild kann man den Weg erst mal erfassen, Zustand und access des Weges ist nicht mal so schnell gemacht… und eine schematische Einstufung nach Luftbild lehne ich ab. Da belasse ich lieber ein paar mal mehr das driveway, ein Schaden passiert dadurch nicht…

Für mich ergibt sich hier beim mir eine “Verkehrsbedeutung” allerhöchstens dadurch, wenn der Weg z.B. Teil eines Wanderweges oder Radwanderweges ist, wenn am Ende z.B. eine Gaststätte, oder Pension oder so ist mehr eigentlich nicht…

Gabelt sich hingegen am Ende der Weg zu zwei simplen Wohngrundstücken, halte ich es für unnötig, beim Wegeabschnitt bis dahin auf driveway zu verzichten. Ist ein Weg ein “vermeindlicher” Verbindungsweg zwischen echten Durchfahrtsstraßen, Dieser “Verbindungsweg” aber mit access=private und in der Mitte des Weges ist ein Wohnhgrundrück, ist der Weg immernoch driveway.

Ich mag “Verkehrsbedeutung” aber ohnhin nicht, weil es höchstgradig subjektiv ist und man bei drei Mappern gerne mal 5-6 Meinungen haben kann.

Sven

Siehst du, und genau das mag ich an der von mir vertretenen Herangehensweise (die sich mit dem Wiki deckt): Sie ist nicht subjektiv, sondern klar faktisch entscheidbar. Beschränkt sich die Verkehrsbedeutung in allen Verkehrsarten auf reinen Anliegerverkehr zu einem einzigen Ziel (könnte also problemlos access=destination getaggt werden), dann driveway. Ist das Ding auch als Durchgang woandershin nutzbar, und sei es nur für Spaziergänger, oder führt es zu mehr als einem einzigen Ziel, dann nicht.

Im Zweifelsfall kein driveway setzen. Das schadet nicht; das Tag ist schließlich (wie auch service=parking_aisle) nur dazu da, dass die unwichtigsten Wege in niedrigen Zoomleveln ausgeblendet werden können.

–ks

Ich habe mich überzeugen lassen und im beschriebenen Bereich soweit alles, was für mich sinnvoll erschien von driveway in was anderes geändert (öffentlich zugänglich oder weiterführend, wie auch immer).
Wer noch unbearbeitete Strecken findet, darf sie behalten :°)

Tja und genau geht hier das Problem los. Die access-Tags sollte man erst nach VorOrt-Begehung setzen und nicht vom Sessel heraus, darüber sind wir uns auch einig. Ich lade dich gerne ein, mal einen 14tägigen service-driveway-Urlaub mit dem Rad in der Streusiedlung Burg hier im Spreewald zu machen, nebst Abarbeitung angrenzender Siedlungsflecken (Byhleguhrer Kaupen, Straupitzer Kaupen, Radduscher Kaupen, etc…). Ich bin mir sicher, daß man als Mapper in der Zeit nicht mal ein Drittel der Fläche schaffen würde…
Nebenbei können auch noch fehlende Hausnummern erfasst werden und Rad-und Wanderwege geprüft und ggf. ergänzt werden.

…und genau das sehe ich lockerer… warum? Wenn am Ende des Weges zwei Grundstücke sind und am Anfang des Weges ein Schild mit “Privat” ist für mich der ganze Weg driveway feddich! Ein Großteil solcher Wege hier ist bereits kein öffentlicher Straßenraum und führen gerne mal 200 oder 300m oder mehr über Privatgelände, um dann Grundstücke zu versorgen.

Sven