Entwurf: Positionspapier Geheimhaltung

Thema Hydranten: Viele Wasserwerke veröffentlichen diese Daten absichtlich nicht (kritische Infrastruktur). Die Feuerwehr verfügt natürlich darüber. Somit ist es wenig hilfreich, wenn in dem betreffenden Gebiet von den Mappern anhand der Schilder dennoch Hydranten erfaßt werden. Diese Daten werden, zumindest von der Feuerwehr, nicht genutzt …

Natürlich kann man Informationen immer auch für schlechte Zwecke verwenden. Z.B. mappen wir Stromleitungen und Kraftwerke, Krankenhäuser, Polizeistationen (mit Dienstzeiten), Feuerwehren, Staudämme, und auch sonst jede Menge kritische Infrastrukturen. Wenn jemand einen terroristischen Anschlag mit maximalem Schaden planen wollte, dann wäre OSM als Planungsgrundlage natürlich ziemlich gut geeignet. Wenn es nach dem Innenministerium ginge, dann würden die OSM wahrscheinlich am liebsten verbieten, oder zumindest das v.g. löschen wollen. Ähnlich wie auch schon das Mitnehmen von Wasser auf Flugreisen verboten wurde (dass man es auf Bahnreisen noch mitnehmen darf, wundert da schon fast, aber falls es mal einen entsprechenden Anschlag oder “dringende Hinweise” auf so was geben sollte, dann kommt das wahrscheinlich auch noch).
Wenn irgendwo ein Weltkriegsbunker rumsteht wo es in den letzten 74 Jahren (wie Du auf 3 Tage kommst erschließt sich mir nicht) noch nicht genügend Ressourcen, Zeit oder gefühlte Notwendigkeit gegeben hat, den zu sichern, dann sollen sie halt ein Schild hinmachen “Betreten verboten, Lebensgefahr” oder so. “Ungeachtet dessen muss die Behörde natürlich die Bunker sichern”, wirklich? Stehen die auf Kinderspielplätzen? Müssen die Behörden auch alle Klippen sichern, wo jemand runterfallen könnte? Alle Seen wo jemand reinfallen und ertrinken könnte? Zäunen wir als nächstes die Straßen ein, weil man da in Autos laufen kann? müssen natürliche Höhlen alle verschlossen werden? Haben die Leute keine eigene Verantwortung mehr, muss man alles dranschreiben oder besser absperren? Vorsicht, Kaffee kann heiß sein?

Klar, niemand wird gezwungen etwas zu mappen, und manchmal entscheidet man sich aus Verantwortungsbewusstsein (z.B. auch zum Schutz der Natur, von gefährdeten Personen oder Arten, von Kindern, etc.) dafür, etwas nicht zu mappen (veröffentlichen), das kann jeder so halten wie er will und für richtig hält, aber was m.E. nicht OK ist, ist das Löschen von solchen Informationen, die jemand anderes erfasst hat. In so einem Fall würde ich die Erfasserin kontaktieren und versuchen sie zu überzeugen, das selbst rauszunehmen.

Vielleicht sollten wir keine Straßen mehr mappen, das erleichtert Einbrechern nur unnötig die Planung der Flucht SCNR

Wie immer: Kosten-Nutzen-Rechnung aufmachen.

Öffentliche Straßen erleichtern nicht nur Einbrechern die Flucht, sondern auch vielen Nicht-Einbrechern die Orientierung, während das Mappen von Terrassentüren fast keinem Nicht-Einbrecher einen messbaren Nutzen bringt. Die nichteinbrechenden Bewohner wissen auch so, wo sie ist, und wer es nichteinbrechend wissen muss, ohne jemals dort gewesen zu sein (z.B. um eine Lieferung dort abzulegen), kann es direkt von den Bewohnern erfahren.

–ks

Der Nutzen für Einbrecher zu erfahren dass es hinten eine Terrassentür gibt ist allerdings auch sehr begrenzt. Wenn man dazutaggen würde welche Widerstandsklasse die Türen und Fenster haben wäre das anders, weil man sich dann als Einbrecher gezielt die gut geschützten Häuser automatisch suchen könnte (weil es da was zu holen gibt), während es andererseits normal sein dürfte dass wer eine Terrasse hat (aus Luftbildern erkennbar) dazu auch einen Zugang haben wird.

Terrassentüren sind nicht so meine Interessenlage, aber Privatgärten im Gegensatz zu versiegelten Flächen haben durchaus einen Informationswert, der zwar nicht für das Routing relevant sein dürfte, aber z.B. für die Analyse der Flächenversiegelung.

Möglich. Ich habe nur geschrieben, dass der Nutzen für den nichteinbrechenden Teil der Allgemeinheit praktisch Null ist und dass das für mich als Grund ausreicht, die Terrassentür nicht zu mappen.

–ks

Spannender ist vielleicht die Frage ob man private Videoüberwachung mappen will, vor allem, wenn die Aufnahmen in irgendeiner Cloud landen.

Es gibt auch Gegenden, in denen die Feuerwehrleute selbst bei OSM die Daten erfassen, weil das, was ihnen “amtlich” zur Verfügung gestellt, einfach zu schlecht oder zu veraltet ist. Sollen wir, nur weil in manchen Gegenden die Wasserwerke auf Zack sind, überall das Hydrantenmapping ablehnen und den Feuerwehren sagen “sorry, geht zum Wasserwerk”?

Das ist richtig. Festzuhalten ist allerdings, dass die Nutzergruppe die Daten auch entsprechend erfaßt (und auch gegen Veränderungen überwachen muss). Die Intension meiner Anmerkung war vielmehr, dass man immer den Kontext sehen sollte und nicht alles mappen sollte was möglich ist. Wichtig ist meines Erachtens, dass die Erfassung immer sinnvoll sein sollte.

und wie kann man das erkennen?

Und wie kann man das erkennen?

Nutzt die Feuerwehr die Daten ist es sinnvoll, ansonsten nicht. Erkennen kann man diesen Umstand allerdings nicht, man muss es wissen.

Hallo,

bitte entfernt euch nicht zu weit vom Thema. Vielen Dank.

Viele Grüße

Michael

Wir sind voll beim Thema “Können wir uns auf einen Regelsatz einigen, und wollen wir überhaupt so ein Positionspapier?”

jetzt aber wieder OT

Behörden kommen leider immer mehr in die Richtung, ja. Stichwort Verkehrssicherungspflicht.

https://www.ksta.de/den-bunker-kroent-ein-luxus-gelaender-14542848
https://www.nwzonline.de/cloppenburg/politik/cloppenburg-aerger-um_a_50,1,3542735602.html

Das ist so, das können wir doof finden (und das tu ich!), aber wir erzeugen mit unseren Karten physische Effekte. Ich bin daher stark gegen eine solche Richtlinie/ein Positionspapier in dem Umfang, in dem es vorgeschlagen ist.

@Nakaner: dürfen wir jetzt wild in deinem Text im Wiki rumschreiben oder sollen wir dafür irgendwo ein Etherpad machen?

Hallo,

Kleine Änderungen könnt ihr direkt machen, größere bitte in einem separaten Entwurf.

Viele Grüße

Michael

was bedeutet eigentlich „ Der FOSSGIS e.V. ist das „Local Chapter“ der OpenStreetMap Foundation in Deutschland und fungiert als Ansprechpartner für Dritte bezüglich OpenStreetMap in Deutschland.“?
Kann man den FOSSGIS verklagen für Inhalte in OSM?
Eigentlich doch nicht, oder? D.H. auch wenn es für Außenstehende so aussehen mag, im Ernstfall (d.h. man wird sich nicht einig) wird man sich an die OpenStreetMap-Foundation in London halten müssen.

Hi,

mich erreichen hin und wieder ebenfalls Mails/Anfragen, daher finde
ich die Idee eines Dokumentes in dieser Richtung ebenfalls gut.

Auch wenn ich (noch keine) bessere Idee habe, könnten wir den
Titel des Positionspapier vlt. noch einmal überdenken?

Viele Grüße
Pascal

Ich hab mal kleinere Änderungen gemacht, https://wiki.openstreetmap.org/w/index.php?title=User:Nakaner/Positionspapier_Geheimhaltung&diff=1931432&oldid=1931355 .

Ich schreibe noch einen neuen Abschnitt “Was kann ich denn dann tun?”.

Hallo Pascal,

Der Titel einschließlich des Begriffs “Positionspapier” ist ein Arbeitsttitel.

Viele Grüße

Michael

Hier https://cryptpad.piratenpartei.de/pad/#/2/pad/edit/aPqao7rJRS6UIVKDJjE2PHbV/ , als Ideensammlung und zur Weiterbearbeitung gerne!