Private Grundstücke

Ich lebe in einen Dorf.

Wie verfahre ich mit Privaten Grundstücken? Das Haus wird als Fläche (Gebäude) gemacht. Aber wie Handhabe ich die Gärten vor, neben oder hinter Häusern? Sind das dann Garten Flächen? Oder etwas anders?

Konsens in OSM ist, dass auf privaten Grundstücken außer Gebäudeumrissen und Zuwegen keine Details erfasst werden. Flächen mit überwiegend privater Wohnbebauung sind landuse=residential. Detaillierteres Flächen-Micromapping im privaten Raum ist schon deshalb grenzwertig, weil du damit nur einen Momentanzustand erfasst (wohl den Aufnahmezeitpunkt des Luftbildes), der schon längst nicht mehr stimmen muss. Die Bewohner können ja jederzeit einen Rasen pflügen und einen Garten anlegen, oder im jetzigen Blumenbeet nächstes Jahr Kartoffeln setzen. Das wird niemals die Aktualität, die es vortäuscht, wirklich haben.

Viele Bewohner werden es auch als bedenkliche Annäherung an ihre Privatsphäre betrachten, jedes Detail ihres privaten Wohnbereiches, wo ihre Kinder unbeaufsichtigt und unbesorgt spielen, in einer öffentlichen Online-Karte vorzufinden.

Grasflächen zwischen Wohneinheiten mit teilöffentlichem Charakter (geht ja jeder Besucher durch) kannst du landuse=grass nennen.
leisure=garden sind ausschließlich öffentliche Gartenflächen zum Lustwandeln.

–ks

Würde ich auch so ähnlich sehen, aber kann man das tatsächlich aus dem entsprechenden aktuellen wiki-Artikel so herauslesen?:
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag:leisure%3Dgarden
Falls ja, an welcher Stelle?

edit PS: und gab es da nicht mal eine andere Forum-Besprechung, in der verschiedene Kartenausschnittsbeispiele angeführt wurden, bei denen viele private Vorgärten eingetragen wurden? (Somewhere in UK?)

Wie ist das dann mit einen Öffentlichen Garten z.B. an einer Kirche mit Blumen,gras, bäumen. Gilt das dann als Garten?

Oder eine gemeinde betriebene flächen, mit Blumenbet, umrandet mit einer kleinen Hecke, Bänken und Mülleimer. Gilt dies auch als Garten?

back yards in Edinburgh: https://www.openstreetmap.org/#map=17/55.95759/-3.19981
Grundstyxgrenzen und leisure=garden sind gemappt. Aber keine weiteren Details, z.B. keine Wege auf den Hintergärten.

–ks

Du meinst wie auf einem Luft- oder Sat-Bild? :slight_smile:

Spaß bei Seite, ich denke man sollte immer differenziert an die Sache herangehen und nach dem Motto, wenn einer offensichtlich den Inhalt seines privaten Grundstücks versteckt - sollte man das auch respektieren. Ich z.B. habe aber auch schon mal das ein oder andere Merkmal erfasst, auch wenn es auf privatem Grund steht. Klassisch ist das für mich z.B. die Garage (die ja auch in offiziellen Karten enthalten sind), oder der gemauerte Schuppen. Was ich auch noch erfassen würde, wären z.B. von außen sichtbare Mauern oder hohe Hecken, denn die gehören für mich zum “öffentlichen Blick” - den jeder haben kann wenn er am Grundstück vorbei läuft. Beim “Pool” im Garten sehe ich das schon differenzierter, ich würde ihn vermutlich nicht mappen, es sei denn er wäre extrem hervorgehoben und ein Merkmal, welches so auch in die Öffentlichkeit gezeigt wird. Also auch hier, wäre mein Maßstab wieder, “der Blick der Öffentlichkeit”. Einen echten “Konsens” kann ich aber in der OSM nicht erkennen - für so eine Aussage sind mir dann doch eindeutig zu viele Dinge auf privaten Grundstücken in der OSM gemappt :wink:

Ja – was man aus dem öffentlichen Verkehrsraum heraus sieht. Zäune oder Hecken sind natürlich in Ordnung, markante Bäume auch. Aber ob man auf einem kleinen Weg von der hintersten Ecke aus zum Kellereingang kommt, hat in einer öffentlichen Karte IMHO nichts verloren – auch wenn man es auf Luftbildern sieht. Schon deshalb, weil die Bewohner / Eigentümer das jederzeit ohne Planfeststellungsbeschluss umbauen dürfen, ohne dass wir eine große Chance haben, das mitzubekommen.

–ks

Vielleicht sollten wir gar nichts mehr Mappen.
Wenn ich irgendwo kurzzeitig in der tiefsten Povinz bin, werde ich also zukünftig schauen ob ich jemanden finde der dort mappt, wenn ich etwas ändern will. Sonst gibt es ja keine Chance mitzubekommen wenn sich das wieder ändert :wink:

Ich sehe das gänzlich anders.
So viel Mappen wie bekannt, klar können infos irgendwann nicht mehr stimmen, aber das kann man einfach nicht verhindern und ist völlig normal…

Leider haben die meisten Leute mit der Benutzung von z.B. WhatsApp kein Problem ihre kompletten Adressbücher an freundliche Konzerne von nebenan weiter zu geben. Da wird auf die informelle Selbstbestimmung geschissen. Aber wenn wir etwas mappen, was jeder sehen kann und sie gar nicht direkt betrifft, dann wird ein Larry draus gemacht…

Was ist denn die Gefahr wenn Kinder irgendwo “unbeaufsichtigt und unbesorgt spielen”, wenn das in einer Karte auftaucht?
Sollten wir vielleicht anfangen alle Spielplätze zu löschen damit Kinder dort “unbeaufsichtigt und unbesorgt spielen” können?
Ich weiß es ist ein falsch Schluss von dem einen auf den anderem zu schließen, aber vielleicht sollten die Leute mal lernen zu verstehen welche Daten wie wichtig sind…

Ich hätte zum Beispiel noch nicht mal ein Problem wenn meine Wohnung Indoor gemappt werden würde. Allerdings als einzige Wohnung in dem Umkreis Indoor gemappt zu werden fände ich etwas seltsam.

Meinegüte, ich hab doch nicht gesagt „mappt bloß nichts, was sich irnkwann mal ändern könnte“. Das war nur ein ergänzendes Argument zum Hauptpunkt „es geht niemanden als die Bewohner etwas an, was in dem privaten Garten rumsteht, und es stimmt möglicherweise eh schon nicht mehr“.

Du kannst aber meine Standpunkte gern weiterhin ins Absurde ziehen, wenn du dich dann besser fühlst :smiley: ich mappe derweil Dinge, die für die Allgemeinheit sinnvoll sind, zum Beispiel öffentliche Spielplätze, und überlasse dir die privaten Sandkästen.

–ks

Es hat niemand dafür plädiert, Blumenbeete und Sandkästen in 50m2 großen RH-Gärten zu erfassen. Aber warum sollte man ein 5000m2 Gartengrundstück mit einem 500m2 großen Teich nur undifferenziert als landuse=residential mappen? Am deutlichsten wird das, wenn sich ein solches Anwesen isoliert im Aussenbereich inmitten von Feldern und Wiesen befindet. Da ist imho landuse=residential völlig unangebracht. Ich mappe so etwas als leisure=garden, auch weil ich mich durch das Wiki bestätigt sehe:

Ich würde landuse=grass nehmen, wenn es eher ein Rasen ist, und leisure=garden, wenn es mit Blumenbeeten voll ist.

Das hat für mich fast schon Parkcharakter.

Im Zweifelsfall mal in der Umgebung gucken, wie sowas dort gemappt ist.

im deutschen Forum ist das evtl. Konsens, aber in Deutschland habe ich schon etliche Beispiele gesehen habe, die dem widersprechen (siehe unten taginfo). Außerhalb von Deutschland hat sowieso kaum jemand einen Detaillierungsgrad erreicht, dass auch einzelne Gänseblümchen gemappt werden.

+1 (sofern sie so genutzt werden, es geht nicht um die Bebauung sondern um die Nutzung)

gilt für jegliches Micromapping und ist kein spezielles Argument für oder gegen das Mappen von privaten Grundstücken.

Kinder? Das Privacy-Argument ist sicherlich wichtig in diesem Zusammenhang, aber Kinder? Die Karte könnte Pädophilen helfen, in private Grundstücke einzudringen und Kinder zu entführen, ist das gemeint? Erinnert ein bisschen an die Internetzensurdebatte.

Dem würde ich klar widersprechen. leisure=garden ist für alle Gartenflächen, genauere Informationen kann man mit access und garden:type und garden:style ergänzen, ersteres hat z.B. zu 94,7% (57.663 mal) den Wert “residential”, und weitere 0,9% “private” (was immer das heißen mag).

Diese Einschätzung von Dir steht aber im Gegensatz zu diesem OSM-Wiki-Artikel https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:leisure=garden
“… bezieht sich ausdrücklich auch auf private Gärten.” und im englischsprachigen Gegenstück heißt es: “Residential gardens are typically designed at human scale, as they are most often intended for private use”, was ich so verstehe, dass auch dort die Nutzung von leisure=garden auch bei Privatgärten vorgesehen ist.

Das sehe ich in der Tat genau so :slight_smile: