Politik in OSM-Änderungen

https://www.openstreetmap.org/relation/8101234
Hier hat jemand einen “Tag” mit dem Namen “Resolution on Georgian occupied territories 2018/2741(RSP)” und dem Inhalt “Russia constantly reinforces its illegal military presence in Georgia’s occupied territories by constructing new bases, bringing in new troops and equipment, and conducting military exercises” eingefügt. Für mich ein klarer Fall von Vandalismus, oder liege ich da falsch?

Auch in anderen Changesets ist das der Fall, wie etwa hier: https://www.openstreetmap.org/node/2706851374

Für mich hat das in den Daten da nix verloren und gehört revertet.

Das ist ein nachträglich eingefügtes politisches Statement und hat in der Datenbank nichts zu suchen.

Die übliche Verfahrensweise ist CS-Kommentar. Wenn er/sie/div nicht selber reverted, reverten. Das könnte evtl… in einen Editwar ausarten.

Hab den User bereits in einem anderen CS darauf hingewiesen, aber ich bin mir nicht sicher, ob er versteht / verstehen will, dass sowas nicht in eine Datenbank gehört…

Hallo,

Wenn ein berechtigter Revert revertiert wird, hat ein Editwar begonnen. Solche Fälle bitte der DWG (data@osmfoundation.org) melden und den Fall kurz beschreiben (Link zu den problematischen Changesets angeben).

Viele Grüße

Michael

Das Problem hier ist aber auch, dass der Nutzer in vielen seiner Changesets auch sinnvolle Änderungen drin hat. Beispielsweise Gebäude gezeichnet und gleichzeitig solche politischen Kommentare. Von daher wollte ich bisher nicht revertieren…

Hallo Maturi0n,

ob du das jetzt mittels Revert oder einfach per Änderung mit einem OSM-Editor deiner Wahl machst, ist egal. Mit Revert meine ich hier einen Korrektur-Edit.

Viele Grüße

Michael

Da der Benutzer auch nach meinem Kommentar noch ähnliche Edits gemacht hat, meine Frage:
Was machen, wenn er entsprechende Hinweise auch in Zukunft ignoriert?

“illegal” ist bei internationalen Fragen immer schwierig. Der key ist nicht üblich, aber einen Hinweis in Form einer note würde ich nicht grundsätzlich als Vandalismus bezeichnen, selbst wenn es um politische Fragen geht, sofern dadurch ein Hinweis an andere Mapper gegeben wird, die dem Verständnis der Daten dienen. In dem Fall hier würde ich einen Hinweis wie “russisch besetzt” oder so durchaus für hilfreich halten. Hingegen ist “name:de=russische Militärbasis” sicherlich nicht der deutsche Name für das Objekt.

Gibt es eigentlich keine tags dafür, welches Land (oder wer sonst) eine Militärbasis betreibt? Oder hat es einfach nur niemand getaggt? Man könnte sich für einen tag z.B. an den tags aus dem Bereich der Botschaften orientieren.

Ergänzungsfrage: Wenn das eine russische Militärbasis ist, wieso ist deren Namen in georgisch und der russische Name nur in name:ru?

Ich seh da keinen Namen, nur eine Beschreibung.

Der Name ist das was im name tag steht, Beschreibungen wären in description :stuck_out_tongue:

Georgisch? Meinst du die oben verlinkte Basis? Da wäre der Name auf Ossetisch. Oder meinst du eine andere Basis, die der Benutzer jetzt umgetaggt hat und Georgisch in den “name”-Tag gepackt hat?

Falls es ersterer Fall ist: Ossetisch deswegen, weil die Sprache (neben Russisch) dort Amtssprache ist und die lokale Community vor einigen Jahren beschlossen hat, Ossetisch als Haupt-Mappingsprache für die Region zu verwenden. Beispielsweise auf Straßenschildern dort ist der ossetische Name über dem russischen Namen abgedruckt, und auch deutlich größer.

Nunja, das ist aber auch schon wieder eine Interpretation des Konflikts. So klar, wie es der georgische Mapper aus meinem Eingangspost darstellt, ist die Lage nämlich nicht. Fakt ist, Russland unterstützt in Südossetien Separatisten, die ohne russische Hilfe nicht lebensfähig wären, hat dort Militärbasen und fast jeder Bewohner dort hat auch einen russischen Pass. Ob die massive Unterstützung einer abhängigen und freundlich gestimmten Separatistenregierung eine direkte Okkupation darstellt oder eben nicht, ist meines Erachtens nach durchaus debattierbar, aber eben außerhalb von OSM. Südossetien ist nicht so annektiert, wie das bei der Krim der Fall ist. Es gibt durchaus eine gewisse Eigenständigkeit dort. Das zeigt sich auch beispielsweise an der Rolle der ossetischen Sprache, die in Südossetien wesentlich stärker gestellt ist, als im offiziell zu Russland gehörenden Nordossetien. Ein kleines Beispiel dafür ist dann auch die Tatsache, dass auf OSM die primäre Mappingsprache für Südossetien eben nicht Russisch, sondern Ossetisch ist.

Wenn man die politische Lage des Gebiets kommentieren will, dann wäre meines Erachtens nach maximal noch die Grenzrelation von Südossetien angemessen. Willkürlich Militärbasen und place-Nodes der größeren Orte des Gebiets rauspicken und politisch kommentieren halte ich für deplatziert.

Es gibt ein paar (neun?) Einrichtungen ausländischer Streitkräfte oder ähnlichem, die mit country=* getagged sind (hier oder da oder dort). Finde ich eigentlich passend für sowas.

operator=* gibts oft, ist aber halt schwer maschinell einem Staat zuzuordnen, schon wegen der Schreibweise und der Vielzahl an möglichen Betreibern. target=* wie bei Botschaften üblich weiss man ja leider nie so genau, das würde ich weglassen.

+1 so ähnlich wollte ich grad auch vorschlagen. Das wäre politisch wertfrei aber auswertbar getaggt. (ich stelle mir da gerade eine Weltkarte mit allen US und RU Militärbasen im Ausland vor oder eine Übersicht aller deutschen Auslandseinsätze…)
Bei der verlinkten Basis könnte auf Grund der Gebäudestruktur ein augenscheinliches military=barracks ergänzt werden.