Nun, ich bitte Dich dies nun nicht in den falschen Hals zu kriegen. Ich habe den Eindruck, dass sehr viele Taggingdiskussionen von der Annahme geprägt sind, dass möglichst alles möglichst detailiert dargestellt werden soll. Da ich noch nie einen vernuenftigen Grund dafuer gefunden habe, habe ich oft den Eindruck dass die Diskussionen darum eine andere Sphäre haben - nu und da habe ich den Vergleich mit einer Religion gezogen. Polemisch war das nicht gemeint.
Und der zweiten Aussage kann ich nicht zustimmen. Ja: Konventionen die so gesetzt werden, dass a) Usability und b) Detailgetreue dabei hierarisch geordnet herauskommen und eben nicht durcheinandergehen, sind absolut sinnvoll und wuenschenswert.
Von mir aus kann man z.B.
barrier=gate
gate_type=swinggate
nehmen, so dass dieser indirekte Zwang zum Detail aufhört.
Genauso kann ich das bei den Strassenbelägen, Dienstleistern und noch vielen, vielen weiteren Punkten sehen.
Klare Konventionen - die auch die Perspektive der Pragmatiker eingeziehen. Eine Checkliste fuer jedes neue Tagging - das immer im die Balance zwischen “Details” und “Benutzbarkeit” im Auge behält. Das sind fuer mich notwendige Kompromisse.
je nachdem welche Quelle man liest merkt man jedenfalls, dass auch die ID Entwickler hier Schwierigkeiten haben. Und aus meiner eigenen Arbeit und den Kontakten mit Anfängern entsteht der Eindruck, dass die Positionen (einer kleinen Gruppe sind einige Dinge sehr wichtig, die breite Mehrheit wuenscht etwas anderes) nur in der Konsequenz (wir ignorieren ganz einfach gewisse Beduerfnisse - diesmal im Streit mit einer kleinen Gruppe) grundsätzlich falsch sind - nicht jedoch die Problembeschreibung.
Und nunja, ausser einigen Facebookgruppen und gelegentlichen Kommentaren im Forum hört man erstaunlich wenig von der Gruppe.
Und wenn ein Organisationsprocess nicht so läuft, dass er in der Lage ist, allen klarzumachen, wie dieser funktioniert, gibt es Probleme - und legitimiert am Ende das Handeln nach dem Moto “ich mach was ich will”.
Wir sollten einfach aufpassen, nicht den Boten zu töten, sondern den Inhalt der Nachricht zu bearbeiten. Sicherlich ist es im Moment nervig, wenn Leute dieses Vorangehen einfach tun - und dann nicht bereit sind, auf einzelne Einwände einzugehen. Ich habe allerdings nach wie vor die Hoffnung, dass die Beteiligten unter Moderation der einzig demokratisch gewählten Instanz die wir haben in der Lage sind, auf eine Metaebene zu gehen und Fragen “wie bewältigen wir den Konflikt zwischen Vereinfachung und Detailtreue”, “wer legt wann wie fest, was die verbindlichen Empfehlungen sind” gemeinsam beantworten.