Richtig, das ist das simpelste Tagging und ja schon seit dem PrÀkambrium von OSM im Einsatz, quasi ein lebendes Fossil
Damit Router und andere Datennutzer sich unter footway etwas konkretes vorstellen können, sind weitere sub-tags nicht nur nett, sondern im Interesse der Eindeutigkeit notwendig.
Ist mit diesem VZ immer âFuĂwegâ - dort können andere access entfallen.
Sollte es allerdings als âPfadâ (Fahrrad frei gehört nicht an einen FuĂweg) sein ist der default wert auszuschlieĂen durch horse=no und foot/bicycle=designated
Ist eindeutig ein hw=footway (access ist nur foot=yes laut default-Werten - in DE)
Im Prinzip hast du Recht, highway=path/footway + foot=designated impliziert in DE ja einen Sonderweg mit Vz 239 und schlieĂt damit gemÀà StVO bicycle und horse ohnehin aus.
Was ist schon eindeutig und unabhÀngig von persönlichen Vorlieben in OSM?
Es ist aber eine unbestreitbare Tatsache, dass designated in DE ganz ĂŒberwiegend im Sinne von rechtlich âgewidmetâ fĂŒr Sonderwege (Vz. 237, 238, 239, 240 und 241) verwendet wird.
Es wird immer Mapper geben, die aus Unwissenheit oder absichtlich, Objekte so erfassen, wie sie es subjektiv einschĂ€tzen und nicht wie sie objektiv konzeptionell tatsĂ€chlich sind, siehe auch highway=track fĂŒr nicht asphaltierte GemeindeverbindungsstraĂen.
Ein Problem ist, dass im Wiki irgendwelche seltsamen Begriffe wie ârechtsverbindlich vorgesehenâ stehen. Was soll das bitte bedeuten, insbesondere das ârechtsverbindlichâ?
Der Rest von https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:access%3Ddesignated liest sich grob âWenn ein Schild steht, dann mach =designated dazuâ.
Aber was bedeutet so eine ârechtsverbindliche Widmungâ in der Praxis im Vergleich zu einem unbeschilderten Weg? FuĂwege dĂŒrfen generell nicht von Fahrzeugen genutzt werden (§2 Abs. 1 StVO); bei highway=footway ist klar, dass man dort nicht mit Fahrzeugen fahren darf. Ein Z.239 Ă€ndert daran nichts. Wer §25 Abs. 1 Satz 1 âWer zu FuĂ geht, muss die Gehwege benutzenâ in OSM taggen will, muss an der Hauptlinie ein âfoot=use_sidepathâ anbauen. Ob ein Gehweg ein Z.239 hat oder nicht Ă€ndert nichts daran, ob man auf der Fahrbahn laufen darf.
In meinen Augen bedeutet â=designatedâ nur, dass da ein Schild hĂ€ngt, aber das hat keine anderen Auswirkungen. Aber Schilder kann man mit traffic_sign=* taggen. Access restrictions kann man mit =yes und =no taggen.
Aber vielleicht mag mir nochmal jemand in einfachen Worten erklÀren, welche Bedeutung + Relevanz =designated hat?
Siehe meine Posts weiter oben: es gibt keine Benutzungspflichten. Die Zeichen drĂŒcken gleichzeitig Benutzungsverbote, die man an der Hauptlinie mit bicycle=use_sidepath taggt, sowie Benutzungsrechte, die man an der Nebenlinie taggt, aus. Aus der Kombination Benutzungsrecht an Nebenlinen und Benutzungsverboten an der Hauptlinie kann ein Router was berechnen.
Von einer Benutzungspflicht bei access=designated gehe ich nicht aus, sonst hĂ€tte ich an diversen Gabelungen die in mehrere Richtungen mit 239 beschildert sind ja ein Problem AuĂerdem will ich die mit 239 beschilderte Promenade ja in eine abzweigende SeitenstraĂe ohne Schild verlassen können usw.
Ich gehe bisher davon aus access=yes bedeutet âich darf den Weg mitbenutzen der aber eine andere Hauptnutzungsart hat (die mit designated gekennzeichnet ist) und muss mich deshalb im Zweifel dieser anderen Nutzung unterordnenâ indem ich z.B. als FuĂgĂ€nger auf die Seite ausweiche oder als Radfahrer notfalls absteigen
und access=designated bedeutet âder Weg ist fĂŒr meine Nutzungsart gedacht. Andere Nutzungsarten dĂŒrfen ihn ggf. auch nutzen (yes), mĂŒssen dann aber im Zweifel auf mich RĂŒcksicht nehmenâ.
Router können das berĂŒcksichtigen und designated bevorzugen.
Ist das ĂŒberwiegend so? In meiner Gegend gibt es massenhaft alte highway=footway. Viele davon sind vermutlich schon immer auch fĂŒr FahrrĂ€der (und Pferde) erlaubt und wurden frĂŒher einfach nach GutdĂŒnken als footway eingetragen, ohne bicycle=yes oder sonstwas. Korrekt wĂ€re dort m. E. highway=path da keine Bevorzugung irgendeiner Nutzungsart erkennbar ist (gab es damals vielleicht noch gar nicht), aber ich werde noch lange brauchen um die alle zu ĂŒberprĂŒfen und dann zu korrigieren. Wenn das anderswo auch so aussieht, dann ist highway=footway eben aktuell nicht klar.
Vielleicht sollte man highway=footway und highway=cycleway komplett durch highway=path ersetzen, dann wĂ€re es klar: Eine nicht per access Tag ânoâ verbotene einspurige Nutzungsart ist erlaubt. Statt bei Zeichen 239 alle anderen Nutzungsarten mit ânoâ auszuschlieĂen könnte man traffic_sign taggen und damit die Default-access Werte von highway=path steuern (sofern sie nicht explizit angegeben wurden).
Wenn man highway=footway/cycleway/bridleway taggt, ist die Hauptnutzung schon klar. Wenn es keine Hauptnutzung gibt, finde ich highway=path passend.
Davon abgesehen ist es in der Praxis egal, ob man als Radfahrer auf einem FuĂweg âRadfahrer freiâ fĂ€hrt oder auf einem gemeinsamen Geh-und-Radweg. Man muss auf FuĂgĂ€nger RĂŒcksicht nehmen und darf sie nicht umfahren. Wenn keine FuĂgĂ€nger in der NĂ€he sind, darf man schneller als Schritt-Tempo fahren (steht im âKettlerâ).
highway=footway heiĂt, dass anderer Verkehr verboten ist. Wenn es tatsĂ€chlich nicht verboten ist, dann bringâs in Ordnung. Ob ein Weg ĂŒberprĂŒft ist, kann man z. B. mit traffic_sign taggen.
Das macht die Softwareentwicklung kompliziert, weil man Tausende lokale Regelungen berĂŒcksichtigen muss. Aber vielleicht wĂ€re es tatsĂ€chlich der richtige Weg. Schilder sind vor Ort ĂŒberprĂŒfbare Fakten. Zusammen mit Regelwerken (StVO etc.) lieĂe sich auch ableiten, was erlaubt und was verboten ist.
Wer sich durch das deutsche StraĂenverkehrsrecht durcharbeiten und selbiges richtig verstehen will, muss paar wichtige Sachen beachten und genau unterscheiden:
StraĂe versus Fahrbahn bspw. oder begleitender Weg versus eigenstĂ€ndiger Weg. Letzteres macht einen groĂen Unterschied bei der Frage, was die An- oder Abwesenheit von Schildern bewirkt.
I. Die deutsche StraĂe!
Diese fĂ€ngt mit der Existenz einer Fahrbahn an. Diese ist fĂŒr alle da, vom FuĂgĂ€nger und Radler ĂŒber das Pferdefuhrwerk bis hin zum Porsche oder Schwertransport!
⊠es sei denn, es sind rot umrandete Verbotsschilder da âŠ
Kommt ein begleitender Weg dazu auf einer Seite oder auf beiden Seiten, ist es zuvorderst ohne Schild ein Gehweg. Dieser ist nach § 2 nicht fĂŒr Fahrzeuge aller Art, sondern ausschlieĂlich = designated fĂŒr FuĂgĂ€nger und nach § 25 fĂŒr diese benutzungspflichtig = Fahrbahnverbot
Kommt auf derselben Seite noch ein zweiter begleitender Weg zum ersten begleitenden Weg hinzu, ist ohne Schild der fahrbahnnĂ€here nun ein fĂŒr Radfahrer angelegter = designated Weg, fĂŒr alle anderen verboten, der fahrbahnfernere Weg ist dann der Gehweg mit den Folgen nach 2. FĂŒr Radfahrer bewirkt die reine Existenz des Weges ohne Schild keine B-Pflichten/Fahrbahnverbote im Unterschied zum schilderlosen Gehweg fĂŒr FuĂgĂ€nger und im Unterschied zu E-roller-Fahrer, fĂŒr die reicht auch schon die reine Existenz des Weges fĂŒr B-Pflicht/Fahrbahnverbot
Bei Vorliegen von Indizien kann auch schon EIN begleitender Weg ohne Schild fĂŒr beide (FuĂ und Rad (und E-Roller)) designated sein, bspw. Piktogramme auf dem Weg oder ein âRadfahrer freiâ-Schild ohne Gehwegschild darĂŒber, siehe Diskussion hier kĂŒrzlich erst
Die Kombi âGehweg, Radfaher freiâ ist dagegen designated nur fĂŒr FuĂgĂ€nger, nicht fĂŒr Radfahrer, die nur yes
FuĂgĂ€ngerschilder stehen bei begleitenden Wegen nur im Falle von 5., um das Zusatzzeichen anzuhĂ€ngen, oder in anderen FĂ€llen, wo eine Klarstellung nötig ist (bspw. um einen Radweg/Radfahrerfreigabe zu beenden oder um etwas, das nach einem nur mit Strich gemalten Seitenstreifen aussieht, zum Gehweg zu machen, das gibt es hier in KA in einigen ganz wenigen StraĂen), ansonsten ist die Existenz des Gehwgschildes relativ egal
Bei Radwegschildern sieht es etwas anders aus, weil damit die Frage B-Pflicht/Fahrbahnverbot verbunden ist, Fahrbahnverbot aber nur bei Benutzbarkeit etc., nicht unbedingt fĂŒr breite RĂ€der und zum Einordnen zum Abbiegen etc., weswegen das nur ein eingeschrĂ€nktes Fahrbahnverbot ist, daher ja use_sidepath und nicht no
Bei Mofas sieht es noch mal anders aus: auĂerorts DARF man immer auf Radwegen, innerorts darf man NUR mit Zusatzzeichen. mofa=designated eher nie âŠ
II. EigenstÀndige Radwege
Ohne âAutofahrbahnâ (die eine solche ja eigentlich gar nicht ist nach I. 1.) sieht die Rechtslage bei abzweigenden Wegen völlig anders aus, da § 2 und § 25 dann nicht angewendet werden können, der Weg selbst ist dann ja die Fahrbahn.
Ein Gehweg- oder Radwegschild schlieĂt somit alle Kraftfahrzeuge vom gesamten Verkehrsweg aus, zieht aber auch keine âFahrbahnverboteâ nach sich wegen Abwesenheit einer extra Fahrbahn fĂŒr Kraftfahrzeuge aus, wobei man sich noch streiten kann, ob dann der Weg als solches dann die Fahrbahn ist, wenn Radfahrer fahren können ⊠FahrradstraĂen können ja bspw. auch Gehwege haben bzw. haben solche oft auch, da gibt es trotz §Radweg"schild auf jeden Fall eine Fahrbahn âŠ
Will man da auĂerorts auch Mofas weg haben, mĂŒsste man statt 240 ein 260 aufstellen, dann hat man aber Reite rauf dem Weg âŠ
mit 2xx wĂ€re trotzdem designated gegeben fĂŒr die jeweilige Verkehrsart, die weiĂ auf blau angegeben ist, âfreiâ dann ggfs. mit yes
Was schmale Wege (zu schmal fĂŒr Autos) ohne Schilder sind, die Frage ist offen ⊠Bei begleitenden Wegen wĂ€ren sie, wie oben ausgefĂŒhrt, trotzdem designated ggfs. fĂŒr FuĂ/Rad nach § 2 und § 25, das fĂ€llt aber bei eigenstĂ€ndigen Wegen aus âŠ
Sind es Wege durch Parkanlagen, könnte eine kommunale GrĂŒnflĂ€chensatzung o.Ă€. sie zu Geh- und/oder Radwegen definieren, dann sind sie designated.
FĂŒhren sie in Feld und Wald, mĂŒsste man ins Naturschutz- und Waldgesetz des Bundeslandes schauen. In Ba-WĂŒ wĂ€ren sie nach der 2-m-Regel fĂŒr Radler und 3-m-Regel fĂŒr Reiter wohl nicht frei fĂŒr diese. Ob man sie daher als fĂŒr FuĂg. designated bezeichnen sollte, eher wohl nicht âŠ
Wenn in einem Wohngebiet nix dransteht, nur ein Pfosten bei abgesenktem Bordstein davor ⊠Hmmm ⊠Eigentlich könnte und dĂŒrfte man da m.E. auch mit einem Kraftrad durch ⊠Sehe jedenfalls kein Verbot in der StVO, dass man bei eigenstĂ€ndigen Wegen anwenden könnte ⊠Ob das so gedacht ist, kann man oft bezweifeln ⊠Wahrscheinlich hat sich die Schilder aufstellende Behörde einfach beim Verzicht nichts gedacht ⊠path oder service bzw. designated oder yes verteilt man dann wohl eher nach GefĂŒhl âŠ
Das setzt aber voraus, dass ein Wegenetz aus allen Richtungen stets gleich beschildert ist.
RegelmĂ€Ăige Wegenutzer wissen, dass man davon leider nicht ausgehen kann âŠ
Steht das da so, auch bei âFuzo/Gehweg, Schleichradler freiâ? So wie ich da die StVO lese, gilt dabei STETS Schrittgeschwindigkeit ⊠Im Unterschied zum 240er Weg, wo die âangepassteâ Geschw nur beim Vorhandensein von FuĂgĂ€ngern gilt âŠ