OSMF-Vorstandswahlen 2019

Update 2: Wahlergebnisse sind verfügbar (genaue Aufschlüsselung und Rohdaten, verfügbar bis 15. Februar 2020)

Update: Die Stimmabgabe ist noch bis Samstag, den 14. Dezember am Nachmittag möglich (genaue Deadline). Reguläre Mitglieder sollten außerdem einen separaten Link für die Satzungsänderungsanträge bekommen haben – vergesst nicht, auch dort abzustimmen!

[Alter Titel: OSMF-Vorstandswahlen: Aufruf für Kandidaten und Fragen]

Die alljährlichen Wahlen zum Vorstand der OSM Foundation stehen vor der Tür. Diesmal werden ganze 4 von insgesamt 7 Vorstandsmitgliedern neu gewählt. Die Kandidatur ist nur noch bis diese Woche Samstag möglich. Da Frederik, Kate und Heather bereits angekündigt haben, nicht zur Wiederwahl anzutreten, hoffe ich, dass sich einige Mitglieder der Community einen Ruck geben und sich aufstellen! Falls jemand Zweifel hat, ob das etwas für sie oder ihn wäre, bin ich gerne bereit, etwas über meine Erfahrungen im Vorstand zu plaudern. :slight_smile:

Wie letztes Mal werden auch wieder Fragen an die Kandidaten gesammelt, aus denen dann ein offizieller Fragenkatalog zusammengestellt wird. Diese Sammlung läuft derzeit im Wiki.

Zusätzlich zu den Vorstandswahlen stehen außerdem Abstimmungen über Änderungen an der Satzung und den Beitragsregelungen an, deren Ziel es sein soll, die OSMF etwas robuster gegen mögliche Übernahmeversuche zu machen (wie sie letztes Jahr im Zusammenhang mit den ~100 Mitarbeitern von GlobalLogic diskutiert wurden). Die finale Formulierung der vorgeschlagenen Änderungen ist noch in Arbeit, dazu später mehr. Wer möchte kann sich aber im Mailinglisten-Archiv schon einmal den Entwurf und die zugehörige Diskussion durchlesen.

Bei Satzungsänderungen dürfen übrigens nur reguläre Mitglieder abstimmen. Wer sich also beim Beitritt z.B. aus Datenschutzgründen für den Status als “associated member” enschieden hat, wäre leider nur bei den Abstimmungen über Vorstand und Beitragsregelungen mit dabei. Wer noch kein Mitglied der OSMF ist (oder seinen Mitgliedsstatus ändern möchte) hat noch eine gute Woche Zeit dazu.

Ich möchte hier den Aufruf von Tobias auch noch mal unterstreichen und zusätzlich wie im letzten Jahr einen Übersetzungs-Service für Fragen anbieten.

Noch mal in kürze der Zeitplan:

  • Ihr habt bis zum 09.11. Zeit, Euch als Kandidat auszustellen,

  • ihr habt bis zum 12.11. Zeit, Fragen an die Kandidaten zu stellen (welche vor der Weiterleitung an die Kandidaten durch Michael Collinson redigiert werden) und

  • ihr habt bis zum 13.11. Zeit, Mitglied der OSMF zu werden, um an den Wahlen Teil zu nehmen.

Es sind diesmal zwar auch ausdrücklich Fragen in anderen Sprachen als Englisch erlaubt, aber gleichzeitig ist auch erwünscht, Fragen in lokalen Communities zu diskutieren und zu koordinieren. Auch ist der gesamte Zeitplan relativ eng, so dass es hilfreich ist, wenn wir Fragen auf Deutsch gleich mit einer Übersetzung einbringen. Wer also Fragen hat ist eingeladen, diese hier vorzustellen und ggf. zu diskutieren und ich kann - wenn gewünscht - das Ergebnis einer solchen Diskussion auf der offiziellen Frage-Seite mit Übersetzung einreichen.

Auch denjenigen, die keine Fragen stellen möchten, möchte ich - wenn Sie aktive Mapper sind oder ihnen OpenStreetMap am Herzen liegt - sehr nahe legen, bis zum 13.11. OSMF-Mitglied zu werden und an den Wahlen Teil zu nehmen (falls Ihr das noch nicht seid). Die OSMF kann sehr viel Positives für das Projekt bewirken - wenn sie denn die richtigen Entscheidungen fällt. Und das hängt maßgeblich davon ab, ob Ihr qualifizierte Leute in den Vorstand wählt.

Hallo,

Stand jetzt haben wir sechs Kandidaten: Guillaume Rischard aus Luxemburg, Allan Mustard (USA), Steve Coast (USA, britischer und amerikanischer Staatsbürger), Eugene Alvin Villar (Philippinen), Mikel Maron (USA), Rory McCann (Deutschland, irischer Staatsbürger). Wenn ihr geliebäugelt habt, zu kandidieren, tut es!

Wenn ihr noch nicht Mitglied seid, denkt daran, es zu werden!

Weil ich gerade gefragt wurde, ob ich kandidieren werde, möchte ich mitteilen, dass ich das nicht tun werde. Mit FOSSGIS-Vorstand und der OpenRailwayMap, deren Maintainer ich die Tage geworden bin, ist mein Zeitkontingent erschöpft.

Viele Grüße

Michael

EDIT: nicht weiter begründete Aussage über die Anzahl für mich voll und ganz oder bedingt wählbarer Kandidaten entfernt

Wer entlastet eigentlich die ausscheidenden Vorstände? Gibt es so etwas wie einen Rechenschaftsbericht?

Es gibt vor der Jahreshauptversammlung (am 14.12.) Berichte des Kassenwarts und der Vorstands-Vorsitzenden. Das hat aber im Vergleich zu dem, was man aus deutschen Vereinen kennt, eher informellen Charakter. Die auch bei der OSMF im Prinzip bestehende Aufsichts-Funktion der Mitglieder über den Vorstand müssen diese schon explizit in Anspruch nehmen. Das ist aber nicht an die Jahres-Hauptversammlung gebunden, das geschieht im Rahmen des normalen Tages-Geschäftes (auf osmf-talk, auf den öffentlichen Vorstands-Treffen auf Mumble). Und ich würde mir wünschen, dass dies auch öfter mal von Mitgliedern in Anspruch genommen wird.

Ich kann Michael nur beipflichten, wem OpenStreetMap am Herzen liegt, wer sich ein bisschen im Projekt auskennt und halbwegs in der Lage ist, auf Englisch zu kommunizieren der oder die sollte ernsthaft überlegen, zu kandidieren. Die Dominanz englischer Muttersprachler und von Leuten aus ehemaligen Britisch/Amerikanischen Kolonien unter den bisherigen Bewerbern ist recht deutlich. Da wären ein paar weitere Bewerber aus Kontinental-Europa (oder auch von anderswo) sehr schön, um den Mitgliedern gute Wahl-Möglichkeiten zu bieten. Wer gute Kontakte in Nachbarländer hat (z.B. Polen, Frankreich, Schweiz, Österreich) sollte auch dort gerne ein bisschen Werbung dafür machen (sowohl für die Vorstands-Kandidatur als auch für die Mitgliedschaft).

Dies bestätigt mich in der Einschätzung, dass die Arbeit des Vorstandes leider sehr intransparent ist.

Hallo toc-rox,

immerhin ist ein Teil der Vorstandssitzung live mitzuhören. Das gibt es seit 2 oder 3 Jahren. Davor wollte der Vorstand komplett abgeschottet untereinander sprechen.

Das einiges vertraulich ist, also im nicht öffentlichem Teil besprochen wird, verstehe ich. Allerdings kam es mir vor, das einige Themen übertrieben vertraulich behandelt wurde, u.a. der Versuch von Globallogic Ende letztes Jahr, mit Masseneintritten Einfluss auf OSM zu nehmen.

viele Grüße

Dietmar

Was schlägst Du vor? Da ich die Prüfung für 2018 vermutlich in den nächsten Tage machen werde, bin ich für Vorschläge offen.

Ich hatte mich mit dem Bericht im letzten Jahr eigentlich an Berichten zur Kassenprüfung deutscher Vereine orientiert bspw https://app.meinverein.de/Frontend/assets/img/informationpages/docs/06_Musterkassenbericht.pdf
Teilweise sind die Berichte deutscher Vereine fast einzeilig:
http://www.kreissportbund-basa.de/vereinsarbeit.html?file=files/KSB-Downloads/Vereinsarbeit-und-Vereinsgruendung/prot_kas.pdf

Daher bin ich mir jetzt nicht sicher, was Du mit “eher informell” im Vergleich zu deutschen Vereinen meinst.

Meine Erwartungshaltung …

Der Vorstand erzeugt halbjährige Tätigkeitsberichte die an alle Mitglieder verschickt werden:

  • Was wurde konkret im letzten halben Jahr erreicht?
  • Was soll im kommenden halben Jahr erreicht werden?
  • An welchen Themen wird darüber hinaus gearbeitet?

Ein solche einfache Maßnahme hat erhebliche Außen- und Innenwirkung.

Ich habe dazu zwei Anmerkungen:

  1. Ich stelle immer wieder eine Kluft zwischen der Forderung nach Transparenz und der Inanspruchnahme von Angeboten fest. Viele von uns kennen das vielleicht aus dem Berufsleben: Nichts ist undankbarer, als wenn man gesagt bekommt “bitte dokumentiere das alles genau” und man weiss: Niemand wird das jemals lesen, was ich hier schreibe. So ein bisschen ist das auch, wenn man in der OSMF tätig ist. Alle sind immer schnell dabei, Transparenz zu fordern, aber wenn man sich dann die Mühe macht, regelmäßig Berichte zu schreiben, liest sie keiner. Es reicht den Leuten, die Berichte lesen zu können, aber dann ist ihnen doch ihre Lebenszeit zu schade, es zu tun. Ich verstehe die Forderung nach Transparenz, aber vielleicht versteht ihr umgekehrt auch die Frustration des Berichte-Schreibens-ohne-Leser. Mir ist es zehnmal lieber, auf eine konkrete Frage auf der Mailingliste zu antworten, wo ich denke, hier interessiert es wirklich jemanden, als eine halbjährliche “bitte schreib alles auf, was wichtig ist, damit sich niemand die Vorstandsprotojolle durchlesen muss”-Übung zu machen. Als Vorstandsmitglied bin ich auch nur ein Freiwilliger mit beschränkter Frustrationstoleranz.

  2. Vorsicht mit der Forderung nach regelmäßigen Tätigkeitsberichten. Das hört sich vielleicht bequem an, aber Transparenz ist damit nicht gewährleistet. Als Tätigkeitsberichtsschreiber kann ich sehr leicht die Fehlschläge unter den Teppich kehren und die Glücksfälle als meine Erfolge feiern - ich rede da gar nicht von Lügen, nur von rhetorisch geschickter Darstellung. Es wäre für den Vorstand ein Leichtes, die Mitglieder mit einem vierfarbigen Magazin einzulullen. Bei der Gelegenheit kann man dann gleich noch einfliessen lassen, wie ungeeignet doch die Person X für einen Vorstandsposten wäre oder sowas, um die eigene Macht zu erhalten. Nein, Transparenz ist nicht etwas, wo man sich auf den Hosenboden setzen sollte und fordern, dass einem Berichte in den offenen Rachen fliegen. Das funktioniert viel besser, wenn von unabhängiger Seite kontrolliert wird - von einem Kassenprüfer, von Local Chapters, von der Wochennotiz, und so weiter.

Bye
Frederik

Hier muss ich Frederik deutlich beipflichten - formelle Transparenz in der Form Berichtspflichten etc. bringt überhaupt nichts und ist nur nervig für alle Seiten (und am Ende auch extrem peinlich, wenn da totaler Stuss drin steht und niemand merkts). Wichtig ist eine Transparenz-Kultur in der Organisation, die die Leute auch wirklich verinnerlichen und dann ohne dass es sie nervt einfach selbstverständlich transparent arbeiten und kommunizieren. Das zu erreichen erfordert viel individuelles Engagement und es sind bis jetzt wirklich nur eine Hand voll Leute, die sich da regelmäßig mit Nachdruck für einsetzen.

Wem also substantielle Transparenz in der OSMF wichtig ist: Engagiert euch, kandidiert für den Vorstand, wenn ihr da von innen dran arbeiten möchtet, werdet OSMF-Mitglied und wählt Leute in den Vorstand, die glaubwürdig und engagiert für eine Transparenz-Kultur eintreten und engagiert euch auf osmf-talk und in den Vorstands-Treffen, indem Ihr die Arbeit des Vorstands und der Arbeitsgruppen kritisch begleitet.

Für mich sind das bislang nur schwache Argumente warum der Vorstand keinerlei Rechenschaft schuldig sein soll. Fragen wir doch mal konkret: Was waren denn die zählbaren Ergebnisse der letzten 6 Monate? Und warum soll es so schwer sein die zu benennen? Fakt ist, dass sich ein Vorstand mit einer solchen Verpflichtung auch selbst auf den Prüfstand stellt. Das meinte ich übrigens mit “Innenwirkung”.

Bis Februar dieses Jahres hat Dorothea regelmässig einen Bericht über wichtige Aktivitäten in der OSMF - Board und Working Groups - geschrieben: https://wiki.osmfoundation.org/wiki/OSMF_updates/2019-02. Aus Gründen der Arbeitsbelastung ist das im weiteren Verlauf des Jahres zu kurz gekommen, aber es ist geplant, das wieder aufleben zu lassen. Deine Anforderung wird damit formell erfüllt sein. Sicherlich hast Du, da Transparenz Dir wichtig ist, diese Berichte in der Vergangenheit auch aufmerksam verfolgt :wink:

Bye
Frederik

Der Begriff “Transparenz” scheint ja geradezu ein Reizwort zu sein und wurde in der bisherigen Diskussion meines Erachtens überbewertet. Der Vorstand wird durch die OSMF-Mitglieder gewählt und soll (unter anderem) dessen Interessen nach Außen hin vertreten. Insofern sollte der Vorstand gegenüber den Mitgliedern auch ausführen, in welcher Art und Weise er dies getan hat. Genau dies funktioniert nur sehr eingeschränkt. Die einzigen direkten Informationen die ich in vielen Jahren erhalten habe, waren entweder Aufforderung zur Beitragszahlung,
Informationen zu Vorstandswahlen oder zur Generalversammlung. Selbst die kürzlich durchgeführte Befragung “Mit welchen Themen sollte sich der Vorstand befassen?” wurde nicht direkt an die Mitglieder gerichtet. Aus meiner Sicht besteht hier ein deutliches Kommunikationsdefizit für die Richtung “Vorstand an Mitglieder”. Warum soll man sich als Mitglied also um die Auswahl von geeigneten Vorstandskandidaten kümmern? Es fließen ja (direkt) keinerlei Informationen zurück. Dies finde ich bedenklich.

Oh, schade, das heisst die free Members dürfen nicht wählen.

Doch, dürfen sie. Die Formulierung ist etwas unglücklich. Fee Waiver Mitglieder dürfen wählen, wenn sie zum Stichtag gültige Mitglieder sind. Als Associate oder Normal bist Du berechtigt, wenn Du am Stichtag bezahlt hast. Als Fee Waiver Member muss zum Stichtag Dein Antrag bewiligt sein.
Die Möglichkeit bei der OSMF Wahl teilzunehmen, steht auch im MWG Fee Waiver Manual

Ok, wenn man die Email mit dem Betreff NOTICE 13th Annual General Meeting of the OpenStreetMap Foundation bekommen hat, ist man also noch Mitglied und darf wählen.

Hallo,

am Wochenende sind die Wahlprogramme und die Antworten der Kandidaten auf die Mitgliederfragen veröffentlicht worden. Falls ihr eine längere Bahnreise vor euch habt, wird euch er Lesestoff nicht ausgehen. :slight_smile: Ich habe weit über eine Stunde für das ersten Durchlesen gebraucht.

Hinweise zum Ablauf des Wahlverfahrens und wichtige Hinweise zur Benutzung der Abstimmungsseite (Opavote) gibt es unter https://wiki.osmfoundation.org/wiki/Annual_General_Meetings/2019 Beachtet bitte, dass ihr eine einmal abgegebene Stimme nicht ändern könnt.

Viele Grüße

Michael

Wichtig ist auch (das steht auch noch 100x auf den entsprechenden Seiten): Wenn ihr einen Adblocker, Javascript-Blocker o.ä. benutzt, dann wird Euch eine leere Kandidatenliste angezeigt. Wenn ihr dann (weil ihr eine leere Liste seht und endlich etwas zum Abstimmen sehen wollt) auf “Vote now” klickt, dann habt ihr eine leere Stimme abgegeben. Die könnt ihr dann auch nicht mehr ändern.

Also, bei der Wahl unbedingt Adblocker, Javascript-Blocker usw. abstellen!

Bye
Frederik

Hallo,

SJFriedl, einer der beiden Autoren des GlobalLogic-Untersuchungsberichts, hat in seinem Benutzerblog eine konkrete Wahlempfehlung und eine Abwahlempfehlung gegeben. Mikel Maron habe nach Abschluss des Berichts der MWG gesagt, sie hätte ihr Mandat überschritten.

Ich bewerte das hier absichtlich nicht, sondern werde das in einem noch ausführlicheren Blogeintrag tun.

Viele Grüße

Michael