Was tun mit abschnittsweisen defekten Asphaltstraßen?

Hallo zusammen,

hin und wieder treffe ich beim Radfahren auf Straßenabschnitte, die auf wenigen 100 Metern immer wieder den Belag wechseln. Oft handelt es sich hierbei um uralte Asphaltstraßen, an denen lange nichts mehr repariert wurde, deren Belag langsam zu zerbröseln beginnt, teils guckt der Schotter drunter raus, teils sind Risse drin, dann wieder mal 30 Meter Asphalt ohne Schaden bevor es dann sehr löchrig weitergeht. Und so weiter… vor ein paar Wochen hatte ich im Hunsrück mal so ein Stück von mindestens einem Kilometer quer durch den Wald - mit dem Mountainbike ganz lustig, mit dem Rennrad eine richtige Spaßbremse.

Doch wie taggt man sowas am besten? “surface=asphalt, tracktype=grade1” ist hier IMHO weit daneben und frustriert Rennrad- und Rollstuhlfahrer, die sich auf diese Angabe verlassen. Den Weg in 20-50 winzige Teile aufsplitten kann es jedoch auch nicht sein. (Wenn der Belag nur ca. alle 100 Meter mal wechselt, habe ich solche Splittings tatsächlich auch schon mal gemacht, aber dies alle paar Meter zu tun, ist mir dann doch zu albern…)

Der Velosoph

surface=asphalt;gravel / fine_gravel

smoothness=very_bad könnte dein Freund sein. Das sollte die Vorfreude von Rennrad- und Rollstuhlfahrern etwas dämpfen.

–ks

Weil nicht sicher ist, ob und wie Doppel-Tags ausgewertet werden, nehme ich im Zweifelsfall den schlechteren Belag. Falls es vorher schon anders gemappt war, zusätzlich eine note mit Grund für die Änderung hinterlassen.

Im Zweifelfall den ganzen Abschnitt (zwischen Abzweigungen) auf die schlechtere Kategorie runterstufen. Zerbröselter Asphalt wäre für mich Schotter. Also gravel, oder evt.l unpaved.

+1

Asphalt mit Schlaglöchern bleibt Asphalt.

Hallo,

ich kenne solche Straßen mit in Auflösung befindlicher Asphaltdecke aus eigener Anschauung (typischerweise mitten im Wald – ehemalige Militärbasen aus dem kalten Krieg?). Beim Tagging habe ich dann auch die Datenpflege im Blick und entscheide mich dafür, sie als tracktype=grade2 + surface=gravel + note=“Asphalt löst sich auf, mehr lose Steinchen als Asphalt” zu taggen. Wenn der nächste Mapper erst in knapp 10 Jahren die Straße kontrolliert (falls überhaupt), ist es besser, die Straße eine Qualitätsstufe zu tief einzustufen, dafür aber länger gültige Daten zu haben.

@PT-53 Es geht nicht um Holperpisten, sondern solche, Wege, die Schotterwege sind, die durch das Zerbröseln des Belags in Einzelsteinchen zu Schotterwegen werden (weil der Unterbau zum Vorschein kommt oder die Fahrbahndecke von Winter zu Winter mürber wird).

Viele Grüße

Michael

+1. Witzigerweise ist mir kürzlich erst https://www.openstreetmap.org/way/291746849 untergekommen. Zerbröselnder Asphalt. Ich hab eine Zeitlang überlegt, ob man das noch grade1 nennen kann, und dachte mir dann: Nicht wirklich :slight_smile:

Momentan wäre es für mich noch grade1 (was für den Fußgänger bedeutet: Weicht auch nach wochenlangem Regen nicht auf), aber wer weiß, wie lange noch.

–ks

Bei kleinen Steinchen tendiere ich zu fine_gravel.
gravel ist für mich grober Schotter, kommt aber häufig als Fehlinterpretation von grade2, umgangssprachlich “Schotterstraße” vor, sollte meist surface=compacted sein.

Bei langsam zerbröselnden Asphaltwegen kann aber auch der Unterbau aus grobem Schotter zum Vorschein kommen, da wird es mit dem Rad sehr unangenehm. Da ist eine genauere Unterscheidung per “echtem” gravel zusätzlich zu smoothness hilfreich, wenn diesen Stellen kaum mehr ausgewichen werden kann.

Es gibt vor allem im ehemaligen Ostblock auch vermeintliche “Asphaltstraßen”, die im Grunde Schotter sind, wo aber irgendwann vor >30 Jahren Bitumen drübergespritzt wurde, damit der Regen nichts wegspült und die Kfz weniger Staub aufwirbeln. Da war nie ein “Schwarzdeckenfertiger” am Werk, also gab es auch keine “Asphaltdecke” im landläufigen Sinn. Jetzt löst sich der ganze Mist auf, und es wird wieder Schotter.

… nennt sich wohl “Aufspritzbitumen” (oder so ähnlich) uns ist durchaus eine noch übliche Methode bei uns in der Region, niedrig frequentierte Straßen im ländlichen Bereich besser aussehen zu lassen, als ein normalerr Feldweg.
Für mich ist das immer fine_gravel, da auf den Bitumen auch noch Splitt aufgebracht wird, der sich mehr oder weniger in den Weg einarbeitet.

VG Uwe

Danke für die rege Diskussion und die Ideen - auf diejenige, die schlechteste Kategorie für die gesamte Strecke zu nehmen, bin ich auch schon mal gekommen, scheute mich jedoch bislang davor zurück, wenn größere Teile doch noch asphaltiert sind, selbst wenn Risse und große Löcher im Asphalt sind. Wenn der Belag häufig zwischen Schotter, Erde und “compacted” wechselt, was bei Waldwegen immer mal wieder vorkommt, habe ich mich oft mit “surface=unpaved” durchgeschummelt, wenn die Wechsel in zu kurzen Abständen erfolgen, aber wenn 50% davon doch noch asphaltiert sind, passt auch das nicht mehr.

Zukünftig werde ich also mutiger herunterstufen und das Risiko in Kauf nehmen, dass irgendwann ein Wunder geschieht, der Weg komplett neu gemacht wird und das dann niemand korrigiert. Und “note” mehr nutzen.

Der Velosoph

Wenn mit “gesamte Strecke” ein Stück zwischen zwei Kreuzungen/Abzweigungen gemeint ist, d.h. man muss da ganz durch, dann wäre das für mich ok.