Seltsames Tagging am residential highway

Mir begegnet bicycle=official ab und zu an Wegen, die zum mit grün-weissen bzw. rot-weissen Wegweisern ausgeschilderten Radverkehrsnetz gehören. Wenn es das ist, würde ich es durch lcn=yes ersetzen.

Wenn ich mich recht erinnere, war class:bicycle=* mal ein Ansatz, um die Eignung von Wegen für den Radverkehr zu erfassen. Hat sich aber wohl nicht durchgesetzt.

Der Weg war zwischenzeitlich mal highway=path https://www.openstreetmap.org/way/318431386

Auf Mapillary (Okt/17) ist kein Schild zu finden, was den Verkehr in irgendeiner Weise rechtlich einschränkt oder bevorzugt. Im Juni 17 wurden diese Änderungen eingefügt. bspw. surface=concrete. Ich bezweifle, dass die die dort zwischen Juni und Oktober ein Kopfsteinpflaster mit “30-Jahre-alt-Optik” eingebaut haben.
Hier ein Blick in die Strasse:
https://www.mapillary.com/app/?focus=photo&pKey=1afZ1B6nSwdmCrgaYtscsw&lat=53.260918781210876&lng=10.423193732286336&z=17 (links im Bild hinter dem Überweg)
Blick von der anderen Seite:
https://www.mapillary.com/app/?focus=photo&pKey=mDooLh_SULIyoRX-A80ghQ&lat=53.26087657832841&lng=10.42487740517629&z=17 links im Bild ist ein Schild, was recht sicher das selbe rechts nochmal steht.

Edit: falsche Links

die mapillary links gehen bei mir nicht. Weder in Firefox noch in Safari. Haben die was geändert?

ja, da is mir irgendwie das blur mit reingerutscht, das geht nur eingeloggt

Hier die richtigen Links:

https://www.mapillary.com/app/?focus=photo&pKey=1afZ1B6nSwdmCrgaYtscsw&lat=53.260918781210876&lng=10.423193732286336&z=17
https://www.mapillary.com/app/?focus=photo&pKey=mDooLh_SULIyoRX-A80ghQ&lat=53.26087657832841&lng=10.42487740517629&z=17

Hallo Geofreund1,
einige der Änderungen stammen aus einem Organised-Editing-Projekt der Uni Lüneburg (https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Organised_Editing/Activities/L%C3%BCneburg_Maps). Dazu zählt auch die class:bicycle=-Angabe, die vor allem für die Kennzeichnung einer (hier niedrigen) Verkehrs-/Abgasbelastung entlang der Strecke genutzt wurde (wie im Wiki vorgeschlagen: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:class:bicycle). Der Tag wird zwar nicht häufig angewandt, kann aber von Navigationsapps verarbeitet werden, um ein fürs Radfahren passendes Routing zu berechnen (vor allem in Städten wie Lüneburg, wo es nur wenige “echte” Radwege gibt, hilft class:bicycle=, Alternativen aufzuzeigen).
Eine Vorgabe für das Editieren der OSM-Daten im Rahmen des Projekts war, dass an bestehenden Tags nichts geändert werden sollte, was nicht ganz offensichtlich falsch ist (z. B. foot=yes auf highway=motorway). Ungereimtheiten wurden in der Gruppe besprochen oder mit einem Fixme, einer Note oder durch Kontaktieren des vorherigen Mappers geklärt. I. d. R. wurden nur radverkehrsrelevante Informationen ergänzt (Verkehrszeichen, surface, smoothness, width, lit, oneway, incline sowie Zugehörigkeit zu regionalen/lokalen Radrouten, jeweils für den Teil der Infrastruktur, den man als Radler*in nutzt bzw. nutzen darf). Alle Daten wurden durch eine umfangreiche Field Survey im Rahmen eines Seminars im Sommersemester 2019 erhoben. Für die Straße Am Domänenhof ist auf dem Datenerhebungsbogen der Arbeitsgruppe lediglich vermerkt, dass es sich um eine residential-Straße handelt (30 km/h max, behauenes Kopfsteinpflaster, Zustand mittel, Breite 6 m, keine Steigung, nicht beleuchtet). Wie es scheint, wurden hier aber Tags aus Jahre zurück liegenden Überarbeitungen übernommen oder beibehalten (hier z. B. https://www.openstreetmap.org/way/83706399/history, obwohl teils eine Aufwertung von path zu residential vorgenommen wurde. Das ist natürlich so nicht richtig bzw. entstehen/bleiben dadurch unnötige Redundanzen, wie auch dieterdreist angemerkt hat. Möglicherweise sind die Studierenden hier auch schlicht “übers Ziel hinaus geschossen” und haben alles auf “yes”/“official” gesetzt, was möglich war (das ist natürlich nicht Sinn der Sache und wird geprüft). Die Qualitätskontrolle läuft noch, insofern danke für den Hinweis - und: die Redundanzen können natürlich weg!
Viele Grüße
Antje

Mapillary ist von wenige Wochen nach dem Edit von holzheizer, der die Straße zum Path gemacht hat und die officials etc. dran gehängt hat, auch an den parallelen Fußweg incl. b=off., was heute b=no ist. Da gehe ich mal von irgendeinem Edit-Unfall aus …

Die “official” sind älter, von holzheizer, die wurden, wenn falsch, von Deinen Studis wohl korrigiert, wie das bicycle=off. am reinen Gehweg daneben, von daher sind deine Studis da unschuldig sondern im Gegenteil eher vorbildlich :wink: Das mit den überflüssigen Redundanzen alterfahrener Vormapper können die so jung und unerfahren ja noch nicht wissen … :wink:

Damit dürfte die obige These “vielleicht Fahrradstr.” wohl auch vom Tisch sein …

Bin mal gespannt, zu welchem Ergebnis ihr kommt. :wink:

Da ich derzeit in der Gegend bin, werde ich mir das ganze morgen mal direkt vor Ort anschauen.

Und bis wann kann mit einem Abschluß der Qualitätskontrollen gerechnet werden? Die Eingaben sind immerhin schon 5 Monate her.
Fragende Grüße

Ja, die Eingaben wurden im Sommer parallel zur Field Survey vorgenommen. Teil der Prüfungsleistung war ein Projektbericht, der von den einzelnen Arbeitsgruppen für ihre jeweils erhobenen Streckenabschnitte verfasst wurde. Diese Berichte sind sehr umfangreich und enthalten u. a. sämtliche Erhebungsbögen inkl. Field Maps und Fotos der Studis. Hier sitze ich gerade dran und gleiche die Eingaben mit der Erhebung ab. Parallel zur Eingabe im Sommer habe ich über die Last-Changes-Seite immer im Blick behalten, ob irgendwo grobe Fehler passiert sind (die sich leider auch nie ganz vermeiden lassen). Die konnten, auch mit Unterstützung der Lüneburger Mapper, schnell behoben werden.

@Geofreund1: Eine Vor-Ort-Kontrolle ist natürlich immer das beste! Stichprobenartig mache ich das auch, wenn etwas unklar scheint.

@Mueck: Ja, die sind unerfahren, aber lernbereit und hoch motiviert. Und wenn am Ende nur 5 dabei bleiben, sind das 5 gewonnene Mapper. Das wäre doch schon ein Erfolg.

Meine Frage

wurde noch nicht beantwortet.

Noch mal der Hinweis: Die hier hauptsächlich in der Kritik stehenden Eingaben stammen von holzheizer und sind jetzt 2 1/3 Jahre alt und seit 5 Monaten sind wenigstens dessen gröbste Fehler korrigiert …
Nur die weniger groben noch nicht, wohl wegen:

bicycle=offizial stört mich weniger als access=yes und motor_vehicle=yes an einer residential. Und letztere sind von Jott_Beh:
http://osmlab.github.io/osm-deep-history/#/way/318431386

So, hab’ mir heute mal die Zeit genommen und die Straße vor Ort besichtigt. Es handelt sich um eine ganz normale residential ohne irgendwelche Besonderheiten, vor allem gibt es keinen beschilderten Fahrradweg. Ein Fußsteig ist tlw. vorhanden, aber auch ohne Beschilderung.

Ich werde also die Tags entsprechend anpassen.

Dann lasse jemanden (der nicht viel mit OSM am Hut hat) einmal eine Straße mit iD editieren, was dort an Auswahl angeboten wird:

Nebenstraße → Ortsstraße → Erlaubter Zugang:
Alle=
Fußgänger=
Motorfahrzeuge=
Fahrräder=
Pferde=

Da steht nichts von default-Werten in DE oder das man es nur bei entsprechenden VZ nutzen soll.

Daß ID ein problematischer Editor ist, ist allgemein bekannt. Umso mehr wäre bei so einer Aktion (Organised-Editing-Projekt der Uni Lüneburg ) eine zeitnahe Qualitätskontrolle angebracht. Oder ist OSM eine Spielwiese für Unis?

Das stimmt. Es besteht gerade mal die Möglichkeit, dass dieser (der nicht viel mit OSM am Hut hat) ggf. etwas neugierig wird und den “i”-Info-Knopf hinter dem “Erlaubter Zugang” / “Allowed Access” [1] bei iD betätigt und er sich dann dort über die verlinkte wiki-Seite (https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:access) etwas ins Thema einliest.

Oder wäre es für den deutschsprachigen iD-Editor okay, wenn wir in transifex (an der entsprechenden Stelle [2]) die Notiz von “Erlaubter Zugang:” in “Erlaubter Zugang (per Zeichen angezeigt):” (oder so ähnlich) ändern?

[1] iD-Editor Vorlage für “Erlaubter Zugang”:


[2] https://www.transifex.com/openstreetmap/id-editor/translate/#de/$/11327097

Das Problem an diesem Transifex ist immer, dass man nicht vernünftig hinterlegen kann, WARUM man das eine jetzt genau so und so übersetzt hat und nicht anders. Der nächste Unerfahrene ändert die Übersetzung dann in Kürze wieder, weil er meint, es würde nur das wörtliche übersetzt werden müssen und dann hat’s sich’s wieder erledigt.

P.S.: Das heißt nicht, dass ich diesen Vorschlag nicht grundsätzlich befürworten würde.

@Geofreund1: Schön, das passt ja dann zu den Daten meiner Studis. Danke füs Entfernen der Redundanzen!
@PT-53: Wie lange das dauert, ist abhängig davon, wie viel Nacharbeit im Einzelnen nötig ist. Ich gehe zuerst den Projektbericht der Gruppe durch, gleiche stichprobenartig die Erhebungsbögen mit den OSM-Daten ab, prüfe gezielt die Stellen, von denen ich weiß, dass sie kniffelig sein dürften und gehe, falls nötig, alle Einzeleingaben durch. Im Zweifel prüfe ich vor Ort nochmal nach. Ich habe durchschnittlich 30 Streckenabschnitte pro Gruppe und 15 Arbeitsgruppen zu prüfen. Mein Zeitplan sieht vor, dass ich bis Ende des Jahres mit dieser ersten Projektphase durch bin. D. h. auch die Qualitätskontrolle sollte bis dahin erledigt sein (im Idealfall natürlich früher).
Dass ID nicht unproblematisch ist, wissen meine Studis. Er ist aber als Einstieg recht brauchbar - und im Rahmen dieses Einstiegsseminars haben wir ja auch nur kleinere Aktualisierungen der Daten vorgenommen. Damit die Studis die Datenstruktur hinter der OSM besser verstehen lernen und so vielleicht auch eher einen Zugang zu JOSM finden (den ich ihnen für die weitere Arbeit an der OSM empfohlen habe), haben wir uns zu Beginn des Semesters darauf geeinigt, dass möglichst nicht mit den Presets gearbeitet werden sollte. Stattdessen wurden i. d. R. die Eigenschaften der Objekte direkt im Text-Format eingegeben (key=value). Das war auch nicht immer ganz optimal, da hier natürlich wieder Schreibfehler passieren können. Am Ende haben mir die Studis aber bestätigt, dass sie durch diese Art der Eingabe das grundlegende Prinzip besser verstanden haben, als wenn sie mit den vorgegebenen Drop-Down-Menüs von ID gearbeitet hätten.
Ich finde nicht, dass unsere Art des Vorgehens die OSM als “Spielwiese” missbraucht. Wir haben mit viel Aufwand Daten erhoben und die OSM im Bereich Lüneburg damit aktualisiert (und möchten das auch gern weiterhin tun). Dass dabei Fehler passieren, ist nur menschlich (wenn auch ärgerlich, weil die Korrektur aufwändig ist). Ich sehe Organised-Editing-Aktionen speziell an Unis und Schulen als eine Chance, junge Menschen so für die OSM zu begeistern, dass sie “dranbleiben”, sich weiteres Wissen zur OSM aneignen und selbständig immer wieder Daten erheben/aktualisieren. Davon lebt die OSM doch, oder? Da dieser Teil der Diskussion eher eine Grundsatzfrage ist und nicht mehr wirklich zur ursprünglichen Frage gehört, könnten wir dazu ja, falls gewünscht, einen Extra-Thread eröffnen. Ansonsten nur noch eine Ergänzung: Als Organisatorin habe ich mit diesem ersten Organised-Editing-Projekt hier an der Uni einen Lernprozess durchgemacht, der mir hilft, beim nächsten Mal Dinge besser/anders zu kommunizieren (z. B. in Bezug auf Zeitpläne oder die Vorgehensweise bei der Qualitätskontrolle). Insofern ist diese Diskussion hier für mich sehr wichtig, danke also für die kritischen Rückmeldungen.
Viele Grüße
Antje