Hej,
ich habe gerade ein wenig erstaunt festgestellt, dass Menschen access-tags an Wege setzen, auch wenn es dafuer “on the ground” keinen Grund gibt.
Bisher dachte ich immer, dass es ein Konsens sei, implizite Verbote nicht in der Datenbank abzubilden.
Das ist meiner Meinung nach wichtig, da es bei sehr vielen Natursportarten diverseste Absprachen zwischen Nutzergruppen und Wegerechtsinhabern gibt.
Ein Beispiel: In NRW ist das Reiten auf Waldwegen generell verboten - in anderen Bundesländern nicht. Ich begehe einen ganz normalen Waldweg, auf dem keine Beschilderung existiert. Ich setze hier kein “horse=no” tag - da sich die Einschränkung ja nur aus einer uebergeordneten Regeln ergibt. 2 km weiter stosse ich auf einen ähnlich gebauten Waldweg - an diesem ist aber ein Schild befestigt, aus dem klar und deutlich hervorgeht, dass hier das Reiten verboten ist. Ich setze das access tag “horse=no”.
Hintergrund dieses Vorgehens: Es ist in vielen natursportarten Standart, dass es spezielle Vereinbarungen gibt:
- Forstämter sprechen oft Duldungen aus, die an viele verschiedene Bedingungen geknuepft sind. manchmal nur fuer Mitglieder eines bestimmten Vereines, manchmal … in der Regel “on the ground” nicht nachpruefbar und niemand kann wissen, ob so eine Vereinbarung existiert.
- Auch beim Mountenbikefahren gibt es dass oft, dass es eigentlich verboten ist, auf Bergwanderwegen herumzufahren - aber doch Duldungen unter Bedingungen gibt.
- Klettern ist in NRW an vielen Felsen nur fuer Mitglieder von gewissen Vereinen erlaubt
- die Liste kann sehr lange verlängert werden.
Mein Punkt ist nun, dass on-the-ground Schilder normalerweise eingesetzt werden, um Informationen zu transportieren. z.B. an meinem ehemaligen deutschen Wohnort eine ausgesprochene Duldung gegenueber bestimmten Reitvereinen vor - fuer eine Nutzung von Wegen auf denen das Reiten ansonsten verboten ist. Diese Wege werden einfach garnicht beschildert - das Reiten fuer ortsfremde Reiter verboten ist, ergibt sich ja auch den Gesetzen und wie ein Fahrzeugfuehrer muss auch ein Reiter wissen, welche Wegeklasse er benutzen kann. Besonders sensible Breiche werden durch explizite Schilder - die ja ansonsten keinen Sinn machen wuerden - gesperrt (Reitverbot).
Durch die Beschilderung wird also eine Zusatzinformation transportiert: auch wenn Du zu der Personengruppe gehörst, deren reiterliche Nutzung geduldet wird, ist die Duldung auf diesem speziellen Weg ungueltig.
Wenn ich nun unmotiviert access-tags ohne on-the-ground Grund verteile, mache ich diese Information kaputt.
Und auch bei längerem Nachdenken fällt mir einfach kein Grund ein, warum ich an manche Wege ein sich aus uebergeordneten Verkehrsregeln ergebendes Verbot explizit taggen soll - während es an allen anderen nicht steht.
Zusammengefasst: Fuer mich gibts einen Unterschied zwischen “verboten” und “nicht erlaubt”. Und nur verboten gehört aus meiner jetzigen Sicht in die Datenbank.
Uebersehe ich da was? Oder denke ich verkehrt?