Openrouteservice: Eigenartiges Routing

Ich habe heute beim Routing auf https://maps.openrouteservice.org in der Einstellung “Kfz” ohne weitere Änderungen an den Voreinstellungen auf der Strecke zwischen Braunlage und Schierke (nördlicher Ortsrand) https://www.openstreetmap.org/#map=14/51.7506/10.6470 ein eigenartiges Verhalten festgestellt. Openrouteservice routet noch vor Elend nach links in den Kolonnenweg hinein und dann unterhalb der Scherstorklippen um den Ort Schierke herum, um dann von Nordwesten in den Ort hineinzuführen.

Die durch Openrouteservice ab Einbiegung von der B27 in den Kolonnenweg gerouteten Wege sind durchweg als highway=track mit unterschiedlicher weiterer Attributierung getaggt. GraphHopper routet hingegen über die B27, L100 und K1356, so wie man es erwarten würde. Hat jemand eine Erklärung für dieses Verhalten des Openrouteservice-Routings? Gibt es eine einfache Möglichkeit, solche Routing-Fehler bei Openrouteservice zu melden (ohne Login)?

  • Screenshots mit den dargestellten Routen hätte ich gern hochgeladen; daran hapert es im Forum aber immer noch…

Hier der Routinglink für OSRM. Graphhoppler routet identisch.

Ist das die gewünschte Route?

https://www.openstreetmap.org/directions?engine=fossgis_osrm_car&route=51.7257%2C10.6096%3B51.7651%2C10.6579

Eventuell ist ORS nicht mehr aktuell mit den Daten.

Hier der Link für ORS, scheint mir auch OK zu sein?

https://maps.openrouteservice.org/directions?n1=51.747594&n2=10.654356&n3=13&a=51.726935,10.608759,51.762541,10.665632&b=0&c=0&k1=en-US&k2=km

Wenn der Zielpunkt weiter nördlich gesetzt wird (etwa bis an die DJH=Jugendherberge), passiert aber genau das Geschilderte. https://maps.openrouteservice.org/directions?n1=51.748634&n2=10.646739&n3=14&a=51.726202,10.60833,51.769486,10.650387&b=0&c=0&k1=en-US&k2=km

Ah ok. Na ja, der Weg ist halt kürzer.

Es sind keine Tags vorhanden die Autos über den Weg verbieten.

In dem Fall liegt es im Ermessen der Routers Feldwege für Autos herabzustufen oder nicht.
Die beiden Engines auf openstreetmap.org meiden Feld-/Waldwege im Kfz-Modus und “gehen” deshalb wie gewünscht.

[1] https://www.openstreetmap.org/way/27433392 Heißt der wirklich “Gelber Weg” ?

Was mich wundert ist, dass ORS selbst bei Präferenz “schnellste Route” den track nimmt.
Da scheinen die Gewichtungen nicht gut gesetzt zu sein.

Und einen Schalter “unbefestigte Straßen vermeiden” hat er auch nicht.

Ne, vermutlich aufgrund der Ski-Route ist es der Gelbe Weg.

Ich stelle mir nur vor, dass sich ein unbedarfter Autofahrer entsprechend führen lässt und damit unfreiwillig in die “Wildnis” gelangt. Da müsste wohl im Routing ein wenig Feintuning vorgenommen werden.

Wie gesagt, sowohl die Daten sind suboptimal (fehlende access-Tags) als auch die Routerprogrammierung.

Kein Tuning, nein.

Default access “track” für Kraftfahrzeuge = no

Wer das nicht versteht sollte die Finger davon lassen.

Laut diesem Wiki-Artikel nicht!

Dann schau mal in die Version-History, wie User “Fkv” aus Wien die Anpassung an die Mapping-Praxis torpediert. Dadurch verliert das Wiki seine Definitionshoheit:

https://wiki.openstreetmap.org/w/index.php?title=Talk:OSM_tags_for_routing/Access-Restrictions&action=history

https://wiki.openstreetmap.org/wiki/OSM_tags_for_routing/Access-Restrictions#Germany

destination bedeute für mich, wenn das Ziel an diesem Weg liegt - aber nicht über diesen Weg routen.
Also wenn Router (nach Vorschrift) diesen Weg ausschließen, falls das Ziel nicht an diesem Weg liegt, klappt es sicher auch.

Bei Kraftfahrzeuge=no dürfte kein Motorfahrzeug zu einem möglichen Wanderparkplatz, Forsthaus, Grundstück, …

PS: Mapfactor routet richtig.

Ist zu streng, da zumindest unbeschilderte Feldwege (nicht Waldwege) in Deutschland ganz legal mit dem KFZ befahren werden dürfen.

Wir haben ja insgesamt das Problem, dass viele Menschen aus Deutschland nicht wirklich den Sinn der Track Abstufungen kennen - und wir in Deutschland eine sehr, sehr aktive Community haben (schätze dass in Schweden ueber 1/2 der Änderungen von Leuten aus DACH gemacht werden).

Ich werde oft angesprochen wenn ich Nebenstrassen mit der surface “paved” (oder “compacted”) eintrage - obwohl da kein Asphalt liegt. Viele können den Unterschied zwischen einer in Schichten aufgebauten und verdichteten Strasse und einem Waldweg, der mit Schotter nur bestreut wurde nicht erkennen. Das Ergebniss ist dann a) eine meistens viel zu niedrige Klassifizierung der Strasse als Waldweg und b) selbst in der Waldwegklassifizierung zu niedrige Stufe.

Das macht es fuer Routerprogrammierer schwer, sinnige Entscheidungen zu treffen. Einen Waldweg Grad 2 ist mit dem Auto zwar befahrbar, aber mit hohem Aufwand, weil sehr niedrige Geschwindigkeit. Hingegen ist eine verdichtete “Schotterstrasse” mit richtigem Schichtaufbau wie eine normale Strasse zu befahren.

Aber wenn wir international manchmal sogar kleine Orte haben, die man angeblich nur ueber Waldwege erreicht, muss der Router da natuerlich hinfahren - was dann in Deutschland den unerwuenschten Effekt hat, dass er “Abkuerzungen” nimmt.

Und aus skandinavischer Perspektive kann ich auch ueberhaupt nicht nachvollziehen, wieso man davon ausgehen soll, dass ein Waldweg fuer Autos gesperrt ist. So eine kleine Änderung der Voreinstellungen hätte hier ziemlich grosse Auswirkungen.

Ich kenne diesen Irrglauben, es müsse eine 1:1 Beziehung geben zwischen der Beschilderung und dem OSM-Tagging, und ich kenne auch dessen militante Vertreter, und ich habe mir in Dresden den Mund fusselig geredet, um ihn zu beenden ( https://youtu.be/eO-9wW1aOJI?t=381 )

Prinzipiell muss man Zugangsberechtigungen eben taggen. Default-Access Rules sind nur eine Vereinfachung, wenn die Zugangsberchtigungen aus dem Kontext sowieso klar sind. Sie können aber nur klar sein, wenn es darüber einen OSM-Weiten Konsens gibt.

Wenn aber jeder Provinzfürst meint, die ganze Welt müsse seine lokalen Gegebenheiten kennen und deswegen unverzichtbare Informationen unterschlägt, dann kommen wir einfach nie zu einer routbaren Karte.

Beim Thema defauilt-track access hat die Mapping-Praxis die Glaubenskrieger einfach überholt, und wenn in Schweden jemand meint, er müsse das acces=yes an seinen Weg nicht dranschreiben, weil ihm das auch so klar ist, dann kann er das höchsten dann machen, wenn 90% der in Schweden entwickelten Routing-Software das auch so sieht.

Deshalb gibt es ja die länderspezifischen default-Werte
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/OSM_tags_for_routing/Access-Restrictions#Finland
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/OSM_tags_for_routing/Access-Restrictions#Norway
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/OSM_tags_for_routing/Access-Restrictions#Denmark

(irgenwie vermisse ich Schweden?)

… in einem unabgestimmten Proposal.

Ich geb’s auf.

Danke für den Vortrag, hatte ich mir bereits im März angeschaut… :slight_smile:
Irgendwann vorher bin ich auch mal auf die Matrizen gestossen und hatte dann die Info’ auch mal auf der deutschen access=* Seite bei “Siehe auch” hinzugefügt:
https://wiki.openstreetmap.org/w/index.php?title=DE:Key:access&diff=prev&oldid=1635298

Habe dies soeben mal noch fett davor geschrieben:
https://wiki.openstreetmap.org/w/index.php?title=DE:Key:access&diff=1912637&oldid=1885266
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:access#Siehe_auch
Bitte gern mal drüber schauen, und ggf. die Info’ weiter optimieren…

PS: Nebenbei :wink: *"…, es is einfach in Dtl. anders **wie *in Österreich, …" https://www.youtube.com/watch?v=eO-9wW1aOJI&feature=youtu.be&t=460

Wenn jemand für Österreich anderes Mapping vorschlägt sollte das auf einer AT:Seite passieren, aber nicht einfach die DE:Seiten geändert werden.

Da passiert mir in letzter Zeit viel mit VZ und auch im iD. Dort kann ein VZ als node angelegt werden: nach den Vorgabe steht dann dort
maxspeed=30
traffic_sign=maxspeed
raffic_sign:direction=both

Das aber maxspeed=30 an den Straßenabschnitt gehört wird nicht gemacht oder hingewiesen. (Da kann weiterhin maxspeed=100 bleiben)