Die DWG ist mitnichten eine Hüterin der Tagging-Reinheit, sondern achtet schon sehr darauf, dass regionale oder nationale Communities nicht von eifrigen Besserwissern gegängelt werden - wenn zum Beispiel wieder mal ein Mapper aus Deutschland meint, er müsste jetzt halb Brasilien “reparieren” ;). Insofern stützen wir durchaus zuweilen lokale Sonderwege.
Klar, in diesem Fall geht es nicht um Mapper von der anderen Seite der Erde, sondern nur von der anderen Seite der Autobahn. Mir fehlt aber immer noch der konkrete Grund, warum hier ein “Fehler behoben” werden musste; worin genau bestand der Fehler praktisch und was war danach besser als vorher? (Der kreuzschnabel’sche Offroad-Fußgänger sollte doch dankbar sein, wenn Ihn dieser “Fehler” vor dem Versuch bewahrt, eine vierspurige Bundesstraße wild zu überqueren…?)
Es gibt allgemeine Gepflogenheiten, und man kann in begründeten Fällen von denen abweichen. Das ist in OSM ein ganz wichtiges Prinzip, dass wir eben keine Prinzipienreiter sind ;). Die allgemeinen Gepflogenheiten können überregional diskutiert werden; viele davon viellelicht sogar auf internationalen Listen und Foren und nicht länderspezifisch. Die Ausnahmen - zum Beispiel “warum ich an dieser Stelle eine Landesstraße als primary gemappt habe, obwohl wir das normal nur mit Bundesstraßen machen” - können nun doch wirklich am besten regional diskutiert werden. Und Changeset-Kommentare sind dafür nicht so gut geeignet. Wenn da eine regionale Liste existiert, auf der sogar das Thema schon angesprochen ist, dann ignoriert man das doch nicht einfach.
Mir ist nicht klar, wieso man hier die B55 mit zwei Fahrstreifen gemappt hat statt mit nur einem; ich hätte vermutlich nur einen genommen. Aber deswegen gehe ich doch nicht hin und verbringe eine Stunde meiner Zeit damit, das zu “reparieren”, ohne vorher mal mit jemandem drüber zu reden. Vielleicht gibt es ja einen triftigen Grund. Aus der weiteren Changeset-Diskussion war zu entnehmen, dass die “Reparatur” durch Galbinus angeblich einige Abbiegerelationen vermissen liess - kann ich nicht beurteilen. Was ich beurteilen kann, ist, dass die “Reparatur” zu einigen Fehlern geführt hat, wo lanes:forward+lanes:backward != lanes war. Alles Bagatellen, aber man hätte das bei Bedarf gemeinsam ordentlich besprechen und durchziehen können, statt mal schnell, schnell “reparieren”. Zusammen genommen, entsteht der Eindruck, dass hier nicht die Qualität im Vordergrund stand, sondern die Rechthaberei.
Es gibt genug Sachen in OSM, die wirklich kaputt sind. Diese B55 war es nicht, die war bloss ein bisschen exzentrisch gemappt. Die war kein “Blödsinn”, wie SunCobalt behauptet, das war nichts, wo Eile geboten war, weil irgendwas kaputt war.
Bye
Frederik