ist zwar grade nicht aktuell, aber immerhin letzten Winter wurden diese ja mal relativ lange (ca. 2 Wochen) gebraucht und es kommt wohl im Schnitt alle 2 - 3 Jahre vor, das diese Vorrichtung für zumindest wenige Tage im Winter genutzt wird: Im Gebirge gibt es an Straßen die bei sehr hoher Lawinengefahr (Im allgemeinen bei LWS 5; LWS=Lawinenwarnstufe) gefährdet sind Schranken um den ganzen Straßenabschnitt zu sperren. Die Schranken tragen dabei als Verkehrszeichen sowohl Zeichen 250, als auch 259 (damit klar ist das wirklich niemand durch darf). Natürlich gilt das nur wenn die Schranken unten sind, dann ist es aber ein absolutes Betretungsverbot.
Wie taggt man so etwas? Irgendwas mit access:conditional=avalance@no?
Für mich stellt sich nicht die Frage, wie man sowas einträgt. Für mich stellt sich da nur die Frage, ob sowas eingetragen werden soll.
Meine Antwort dazu: Nein
Die Existenz der Schranke dürfte vor Ort sicherlich überprüfbar sein, wahrscheinlich ganzjährig. Dass eine Schranke dazu dient, bei Lawinengefahr eine Straße zu sperren, ergibt sich entweder aus fest an der Schranke montierten Verkehrszeichen (ggf. aufklappbar) oder Ortskunde Einheimischer (“Da machen die Straßenwärter dann die Schilder dran und die Schranke zu”). Es gibt meiner Meinung nach kein Argument, das für deine Position spricht.
Zur Taggingfrage: “no @ avalance” ist nicht schlecht. Falls es an eine bestimmte Mindestwarnstufe gekoppelt ist, kannst man auch einfach “no @ (avalance_danger_level > 4)” schreiben. Das ist zwar vermutlich nirgendwo dokumentiert, aber irgendjemand muss ja anfangen. Ein access=yes wäre u.U. auch sinnvoll.
Natürlich kann man die Schranke in OSM eintragen.
Ich bin aber mal gespannt, wie eine pauschale Sperre mit z.B. “no @ avalance” oder “no @ (avalance_danger_level > 4)” jemals in der Routing-Praxis funktionieren soll.
Wer sagt dem Router wann wo welche Lawinenwarnstufe ausgerufen wurde?
Gibt es überhaupt eine einheitliche Vergehensweise, wann Straßensperren wegen drohenden Lawinen vorgenommen werden?
Fragt doch zuerst einmal im Österreichischen und Schweizerischen Forum nach, wie das dort gehandhabt wird.
Ja, die Schranke ist eine feste Schranke, die natürlich ganzjährig vorhanden ist. Die Verkehrszeichen sind dauerhaft daran befestigt.
Eine strikte Kopplung an eine Mindestwarnstufe gibt es nicht, aber im allgemeinen gibt es Strassensperren erst bei LWS 5, manchmal kann es aber vorkommen, das einzelne Strassen auch schon bei LWS 4 gesperrt werden (die Skala geht von 1 - 5).
Ein Router könnte die Warnstufe aus dem Internet abrufen. Aber das ist zugegeben Zukunftsmusik. Derzeit wird das wohl kein Router machen.
Und ja, es gibt natürlich eine einheitliche Vorgehensweise: Über Strassensperrungen muß immer die zuständige Gemeinde entscheiden. Das tut sie natürlich immer auf Empfehlung und unter Beratung mit der örtlichen Lawinenkommission. Alle Informationen laufen dann beim Lawinenwarndienst Bayern zusammen. Strassensperrungen werden hier bekannt gegeben:
Dazu kommt, daß die LWS i.d.R. von Region zu Region auch noch unterschiedlich hoch sein kann.
Gibt des denn bei den Lawinnenwarndiensten in D, A + CH … festgelegte Regionen, in denen jeweils die gleichen LWS-Höhen gelten oder ist das schon von Tal zu Tal unterschiedlich?
Für jede Region wird jeden Tag eine neue LWS bekannt gegeben (vom 1.12. bis zum 1.5.) und zwar jeweils 2 für 2 unterschiedliche Höhenstufen. Die Höhenstufen sind dabei manchmal als Höhenmeterzahl angegeben und machmal heißt es auch einfach für über, bzw. unter der Waldgrenze.
In A sind die Bundesländer zuständig (also z. B. Tirol, Vorarlberg, etc.). In Tirol wurde erst voriges Jahr der Lawinenwarndienst des österreichischen Nordtirol, mit dem des italienischen Südtirol zusammengelegt und seitdem gibt es dort keine feste Regionsaufteilung mehr, sondern die Regionen werden flexibel je nach derzeitiger Situation aufgeteilt. Siehe z. B. die Aufteilung hier: https://lawinen.report/bulletin/2019-01-01?region=3b63c54c-8894-456e-95df-2b73fef5242e
Der regionale Lawinenlagebericht entscheidet nicht über die Sperrung einer Straße. Das passiert beim Kreis oder bei der Gemeinde, beraten von der örtlichen Lawinenkommission. Diese Kommissionen sind für eine Gemeinde zuständig oder für ein paar Gemeinden in einem Tal (Liste mit OSM-Karte). Es ist auch nicht so, dass eine regionale Warnstufe 5 automatisch zur Schliessung führt, kann ja sein dass die Straße besonders geschützt liegt oder gerade dort der Schnee im Augenblick besonders ungünstig ist.
Ich denke, man kann die Schranke mappen, aber die Öffnungszeiten/Bedingungen eher nicht. Ein Link auf den Lawinenwarndienst wäre nicht hilfreich, die Infos hätten die Gemeinden.
Ja, da steht ein Schild. Die Schranke ist eben nur 99 % der Zeit oben und wird dann nicht beachtet. Sobald sie runtergeklappt wird, sind die Schilder gut sichtbar. Die Schranken gehen im allgemeinen auch mehr oder weniger über die ganze Fahrbahn, so daß man diese mit dem Auto gar nicht umfahren kann.
Wobei, wenn ich so darüber nachdenke könnte es sogar sein, das Autonavis diese Infos bereits bekommen und zwar per Verkehrsfunk. Soetwas muß ja eigentlich auch in den TMC Informationen drin sein.
Dann wäre das einzigste was man tatsächlich noch mappen könnte in dem Zusammenhang tatsächlich nur das physische Vorhandensein der Schranke.
Aufgrund eines Verweises im Schweizer Forum: Hierzulande ist eher von “Wintersperre” die Rede, d.h. aufgrund von winterlicher Witterung und Schneefall sind die Passstrassen nur mit Winterausrüstung resp. Ketten / 4x4 befahrbar, oder ganz geschlossen. Meldungen kommen am Radio, sind beim Schweizer Radio / Fernsehen und Touring Club der Schweiz TCS auf der Website (auf eine Google Maps Karte) einsehbar. Die Befahrbarkeit hängt also nicht von einem Lawinenrisiko ab, sondern ob die Schneemenge so hoch ist, dass ein Durchkommen möglich ist. Im Frühjahr werden die Wintersperrungen schrittweise aufgehoben, wenn die Strassen schneefrei resp. von der Schneefräse befahrbar gemacht worden sind, es ist hat sehr unterschiedlich, wann die Pässe wieder offen sind. Gewisse Alpenpässe (mit Scheiteltunnels) sind wintersicher ausgebaut und meistens befahrbar, es sei denn, die Neuschneemenge war enorm und man muss zuerst räumen. Ähnliches gilt auch für einige Bahnverbindungen. lg Martin