Mapping vor Ort - eure Methoden

Hi,

ich mappe (meist zufuß) mit Garmin Vista HCx und Fotoapparat. Während der Tour wird irgendwann auch die Uhrzeit des HCx abfotografiert, die Fotos sind dann praktisch Waypoints. Zuhause wird unter GNU/Linux mit gpsman, gphoto2, gpsbabel und josm eingetragen. Die Positionierung der Bilder anhand des o.g. Justierphotos macht der josm (mit Zeitzonenmacke).

Weide

Ich mappe überwiegend mit dem Rad. 60CXx mit Lenkerhalterung, wegen Lenkertaschenhalterung und Tacho am Rennlenker hängt die Klingel seitdem unter der Naviklemme nach unten. Dazu eine DigiKnipse, deren Bilder dann in JOSM geladen werden. Nachteil: das Sammeln der Daten geht so gut, daß das Eintragen dann durchaus doppelt so lange dauern kann, bei teils über 100 aufgenommenen Fotos je Stunde. Früher brachten diese Fotomengen JOSM regelmäßig zum Absturz. Stift und Papier als Backup gehören immer dazu. Die Selbstgefährdung sollte man dabei nicht vergessen: einhändig auf einer Straße mit Sand auf der Fahrbahn zu bremsen geht wahrscheinlich schief.

Hausnummern mappe ich dagegen zu Fuß. Früher mit Stift und Papier. Da ich in letzter Zeit etwas mehr jogge, trage ich die Daten dann im Navi direkt ein, da ich kein Papier und Stift mitnehmen will. Für erste und letzte Nummer werden die points in die Hausnummer umbenannt, der Rest wird dann interpoliert. Diese Vorgehensweise kann ich aber nur weiterempfehlen, wenn man umgehend wieder dort vorbeikommt und alles noch einmal überprüfen kann: Das, was ich vorhin aufgenommen habe, ist zur Hälfte für die Tonne.

Baßtölpel

Wie mappt ihr Gebäude?

Ich habe gerade einen Fehlversuch hinter mir …

Ich wollte heute ein etwas komplexes Gebäude erfassen. An den Wänden entlang laufen bringt ja wohl nicht viel, bei den zu erwartenden Reflexionen.

Ich hatte mir also vor genommen “Bemaßungslinien” abzulaufen - d.h. ich laufe auf die verschiedenen Fluchten des Gebäudes zu. Die jeweiligen Verlängerungen der Fluchten und deren Kreuzungspunkte, sollten dann den Umriss ergeben.

Vielleicht ein guter Ansatz (zumal man auch Gebäude erfassen kann, die sich hinter einem Zaun befinden) - im realen Ergebnis blicke ich aber durch die Kreuz- und Querlauferei aber nicht mehr richtig durch :wink:

Ich hatte vor, im RouteConverter die restliche Lauferei zu löschen, damit nur die “Maßlinien” übrig bleiben - habe hierzu extra mit der Taste am 747A+ Waypoints gesetzt, um die “Maßlinien” besser finden zu können - leider kann ich mir die speziellen Waypoints im RouteConverter nicht anzeigen lassen :frowning:

Als nächstes muss ich meine “Maßlinien” über eine längere Strecke herauslaufen - bin aber trotzdem mit meinem Workflow noch nicht zufrieden.

Wie geht ihr in solchen Fällen vor?

Wenn ich mit dem Rad, Bus oder Bahn unterwegs bin zeichne ich oftmals einen Track mit dem OSM-Tracker auf und erstelle Waypoints mit Notizen aus denen ich die OSM-Daten manuell ergänze.

Letzte Woche habe ich die Kombination von Ubuntu-Netbook und Handy in einem Park ausprobiert, das war äusserst angenehm.
Konfigurieren musste ich gar nichts, nur das Handy per USB verbinden und auf “Internerfreigabe” drücken. Ein paar Sekunden später konnte ich direkt vor Ort mit Potlatch mappen.

so mach ich das auch mit den Gebäudeaussengrenzen. Sind ja erstmal nur vier Linien.

Nach dem Ablaufen der Aussengrenzen mache ich einen neuen Track auf und zeichne eine Skizze. Dann werden analog zu den Fluchten die wichtigsten Besonderheiten “angelaufen” und male in der Skizze die Tracks mit ein. Teilweise, wenn wenig Platz ist, mach ich für jeden Lauf einen Track um die Auseinander halten zu können. Den Rest interpoliere ich dann anhand der Skizze. Hilfreich fand ich, auch umliegende, bereits erfasste Dinge mitzuzeichen., Dann hat man die Proportionen.

Wichtig ist, von möglichst weit weg an das Gebäude ranzulaufen und nicht zu nah ran.
Letztendlich kann man ohne DOPs eh nicht besser als 3 Meter genau zeichnen und selbst die 3m sind schon das Optimum

Ich mappe hautpsächlich mit dem Fahrrad, vorzugsweise ausserhalb von Ortschaften. Bis vor kurzem habe ich tracks (.gpx-Dateien) mit dem Mainnav MG 950 DL aufgezeichnet (meine Erfahrungen dazu siehe hier: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Datalogger_Mainnav_MG-950d#Erfahrungen_mit_dem_Schwestermodell_MG-950_DL ), dazu dann Wegpunkte als Favoriten im Garmin nüvi gespeichert. Da finden sich dann Einträge wie ‘ptgnd’ für Highway=path / Surface=ground oder ‘mvdes’ für Motor_vehicle=destination oder ‘gd3agri’ für Tracktype=grade3 / Access=agricultural .

Seit kurzem besitze ich ein Android-Smartphone, das ich zusätzlich zum Logger verwende. Da nutze ich die sehr empfehlenswerte Software ‘OSM tracker for Android’ ( http://code.google.com/p/osmtracker-android/ ) , d.h. track, Sprachaufzeichnungen (oft genutzt), Fotos (eher selten), Wegpunkte (oft) habe ich alle in einem Ordner auf der SD-Karte des Smartphone. Zuhause in JOSM öffne ich dann nur die .gpx-Datei und kann von da aus alles andere aufrufen (die Sprachaufzeichnungen und Fotos sind geokodiert) - sehr komfortabel und effizient!

Wichtig ist nach meiner Erfahrung eine exponierte Position des GPS-Loggers - egal ob billig oder teuer; ein noch so guter Logger in der Jackentasche bringt keine wirklich guten tracks. Beim Rad habe ich die Halterung oberhalb / vor dem Lenkrad, wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, befestige ich den Mainnav-Logger an der Dachreling (das Smartphone dann aber doch nicht… :wink: - das liegt auf dem Armaturenbrett möglichst weit vorne in der Mitte).

Wishing you HAPPY MAPPING!

Ähm - wie machst du das, Logger kurz aus und wieder einschalten?

Die Genauigkeit sollte eigentlich nicht darunter leiden.

Die Umrisse zuvor ablaufen war teilweise nicht möglich, da ich durch eine Wasserfläche hätte laufen müssen :slight_smile:
Aber wenn es geht - als Orientierung sicherlich wertvoll.

Werde es also mit längeren Strecken und und Einzeltracks nochmal versuchen.

Viele Grüße
Dieter

Achso…sorry. Wie man mit einem Logger einen neuen Track macht, weiß ich nicht. Habe ein Garmin

Mit “Logger kurz aus und wieder einschalten” meinte er wohl die Abschaltung der Trackaufzeichnung, nicht die Abschaltung der GPS-Verbindung.

Hallo,

meine Vermessung von Gebäuden läuft etwas altmodischer ab, da ich nur einen älteren GPS-Empfänger (Garmin eMap) habe, der in Häuserschluchten oder im Wald keinen Empfang mehr hat und den ich deshalb kaum benutze. Auch konnte ich die Wiederholrate der Track-Aufzeichnung nur auf minimal 30 Meter einstellen - keinen Zeit-Takt (ich finde das Menü auf dem Gerät aber nicht mehr wieder). Die von diesem Gerät exportierten Tracks als *.mps-Dateien konnte ich heute endlich mit gpsbabel erfolgreich in *.xml umwandeln und in JOSM öffnen (hatte das vorher mit den exportierten *.txt-Dateien probiert (TAB-Delimited), was gpsbabel nicht mochte) .

Für Notizen nutze ich einen älteren Palm mit 160x160 Pixel Anzeigefläche und vertikaler Scrollmöglichkeit der Grafik-Eingabe (macht 150x360 Pixel je Skizze bei fast beliebiger Anzahl dieser virtuellen Skizzenblätter) (fast wie das Programm Paint auf dem PC, nur schwarzweiß und nur die Auswahl zwischen Zeichnen in drei Strichbreiten oder Löschen mit dem Stift ist möglich). Das WePad, das bald auf den Markt kommen soll sieht für diese Zwecke auch recht interessant aus. Meine kleine Kamera bietet auch die Möglichkeit einer Sprachaufzeichnung, die ich getestet, aber noch nicht genutzt habe.

Hier in der Stadt schreite ich die Länge von Häusern mit Meterschritten ab - ist bei kurzen Entfernungen sicher genauer als eine einmalige Messung mit GPS - (genauer wird es da nur noch mit einem Rolltacho/Straßenmessrad) und ebenso den Abstand zur Straßenmitte - also wie weit ein Haus von der Straße bzw. nächsten Kreuzung entfernt ist (3 Meter Breite je Fahrspur - und die unterbrochene Mittellinie auf den Straßen innerorts wiederholt sich meistens alle 6 m, außerorts alle 12 m und auf Autobahnen alle 18 m). Mit einem geschätzten Winkel von 45° zwischen Straße und einer Hausecke (Gehwegplatten-Diagonale) beginnend kann man auf dem Gehweg die Länge messen, die die Hausecke (rechtwinklig) vom Gehweg entfernt ist (gleichschenkliges Dreieck mit rechtem Winkel - gibt es dafür eine Art optisches Hilfsmittel, das fest auf 45° eingestellt ist?) - ein Sextant wäre hier recht hilfreich (gibt es (auch) aus Pappe günstig bei einem bekannten online-Buchversender).

Auch mit der Photogrammetrie, also zwei oder mehr Fotos eines Hauses/Platzes, die von einer Geraden (dem Fußweg) aus in bekannten Abständen (z.B. 10 m) gemacht wurden (aus der Hand, ohne Stativ), habe ich Versuche gemacht, aber der Fehler nach der händischen Auswertung und Berechnung lag bei 30%. Hat jemand damit schon Erfahrungen gemacht und Erfolg gehabt?

Angefangen hatte ich mit Straßenoberfläche=Kopfsteinpflaster und POIs wie Telefonzellen, Recycling-Containern und Briefkästen - bei letzteren das Schild fotografiert und Leerungszeiten sowie später die Adresse unten rechts als ref=* in die Datenbank eingetragen. An einem Samstag im Januar war ich in der Stadt mit dem Fahrrad unterwegs und hatte innerhalb von etwa 5 Stunden 47 Briefkästen fotografiert.

Viele Grüße,
Franz

Touchscreens sind auch äusserst nützlich. Heute musste ich 5 Minuten auf die Straßenbahn warten und hatte in der Zeit mit dem Stylus auf dem Handy einen Platz skizziert. Zuhause habe ich mit Irfan View ein Negativ der Grafik erstellt (ein schwarzer Hintergrund stört im JOSM nicht so sehr) und das Ergebnis im JOSM direkt unter die Karte gelegt.

Ich verwende einen Loox N560 mit externer Antenne für bessere Qualität des Empfangs und habe diesen in einem Palmcase mini gebettet.

http://images.dantotec.de/palmcase/PALMCASE-mini_sw.jpg

Da ich immer mit dem MTB auf mehr oder weniger holbrigen Wegen unterwegs bin, hat die Hülle mir schon oft viel Schaden erspart.
(Natürlich legt man sich hin und wieder mal auf die Fresse im Trail :wink: )

Zum Traggen hab ich mir seit kurzer Zeit den OSM-Tracker installiert. Wie hier schon erwähnt, kann er Sprache mitschneiden, Waypoints speichern und Bilder aufnehmen.

Das ganze sieht dann so aus:

http://img717.imageshack.us/i/zwischenablage01qn.jpg/

Ich persönlich würde es nicht wieder hergeben wollen. Wie oft habe ich während dem fahren getraggt, und wusste nachher nicht mehr welche Werte ich dem Track zuordnen sollte.

Kann ich nur jedem empfehlen, sofern er Software nachinstallieren kann…

Da ich ueberwiegend in gut gemappten Gegenden unterwegs bin, bleibt meist nur das Hinzufuegen von POI’s uebrig. Dafuer verwende ich GpsMid auf meinem java Handy (Nokia 6220c). Damit kann ich POI’s direkt nach OSM hochladen und muss keine weitere Nachbearbeitung mehr zu Hause machen. Somit kann ich auch besser die genaue Position abschaetzen und muss nicht spaeter versuchen mich zu errinnern ob der Gps trace schlecht war und auf welcher Seite der Kreuzung der Briefkasten nun wirklich stand. Das ist besonders wichtig wenn auf Grund der Urban Canyons hier das Gps mal wieder um mehr als 100m abweicht…

Ansonsten verwende ich noch gelegentlich Audio mapping auf dem Fahrrad. Allerdings macht es nicht so viel Spass sich hinterher X minuten lang Strassengeraeusche anhoeren zu muessen.

Seit ich ein Netbook habe gehe ich nur noch mit diesem vor Ort. Der GPS Empfänger ist über Bluetooth verbunden. Das JOSM plugin liveGPS ist inzwischen bestens geeignet um direkt in JOSM aufzuzeichnen. Großer Vorteil: kein konvertieren zu oder von einem anderen Gerät.

Mit dem JOSM plugin Piclayer lege ich zu Hause andere Karten unter die OSM Daten und ermittle fehlende Straßen und plane umfangreichere Touren in einer weiteren OSM Ebene.

Vor Ort gehe ich in der Innenstadt wenn die POI dicht liegen zu Fuß, GPS Empfänger an der Schulter. Mittlere Touren fahre ich mit einem kleinen Motorrad (115 ccm), GPS Empfänger auf dem Lenker. Große Touren mit PKW, GPS Empfänger auf dem Armaturenbrett. Netbook Akku reicht 6, GPS Empfänger Akku 8 Stunden. PKW haben bereits, für das Motorrad habe ich einen Stromanschluss angebracht, so dass ich dank Stromadapter solange Benzin da ist auch mappen kann. Schwierige Dinge skizziere ich sofort vor Ort, trage POI inzwischen gleich mit thailändischem und englischem Namen ein oder mache in schwierigen Fällen ein Foto.

Zu Hause wird ein 22er Bildschirm ans Netbook angeschlossen, alles überprüft und verfeinert. Am Schluss oder bei großer Menge immer wieder zwischendurch wird an die OSM Datenbank geschickt.

Siehe auch User:Casualwalker und User:Willi2006

Und wie muss man sich das dann vorstellen? Hast du das Netbook in einer Hand und trägst mit der anderen die Sachen ein? Stelle ich mir recht kompliziert vor. Ich habe es allerdings auch noch nicht ausprobiert.

Ich nutze ein Handy (mit Bluetooth GPS) mit QWERTZ-Tastatur und GpsMid (vorher TrekBuddy) um hauptsächlich Waypoints aufzunehmen. Geht sehr schnell und einfach (insbesondere wo man viele Waypoints schnell hintereinander braucht, wie Hausnummern), muss aber natürlich noch am PC mit JOSM eingetragen werden. Aber man hat eben nicht viel (Gewicht und Größe) in der Hand und kann trotzdem recht schnell tippen. GpsMid zeigt auch die gerade aufgenommenen Waypoints mit Bezeichnung an, ebenso die schon erfassten Hausnummern (je nach Kartenstyle). Also lässt sich auch unterwegs noch nachvollziehen was fehlt und was man gerade erfasst hat, nur eben nicht die genauen Tags.

Gruß

@edwin-ldbg:
Wie ist denn da der gemappte Bereich? 200 Meter im Durchmesser oder hast Du noch mehr Kabeltrommeln?

Weder noch… hat einfach nicht alles auf ein Foto gepasst:

Im Gehäuse ist ein kleiner Fussionsreaktor

Low Budget aber effektiv: Ein GPS-Nokia mit installiertem Sports-Tracker (Anwendung und Nokia-Kartenmateral zur Orientierung kostenlos). Die Anwendung verknüpft alle unterwegs aufgenommenen Fotos und Audiokommentare mit den Tracks und kann sie live an einen Nokia-Server senden, GPX- und Medien-Export zuhause über Bluetooth/Speicherkarte.
Nachteil: Nur 2-3 Stunden Akkulaufzeit, mit Solarlader das doppelte. Deshalb zusätzlich eine sparsame GPS-Pulsuhr die ständig simples GPX aufzeichnet.