Betonklotz im Wald

Heute stieß ich auf dieses eindrucksvolle Gebäude an einem Waldweg:

Betonklotz mit Edelstahltür und einer Lüftungsöffnung aus nicht gerade industriell gelochtem Riffelblech. Steht nix dran. Gemappt als https://www.openstreetmap.org/way/719898821, aber könnte ich das noch spezifizieren? Was genau ist das?

Schräg gegenüber steht ein pipeline=marker, daher könnte es durchaus was mit einer Gasfernleitung zu tun haben. Aber da steht dann doch normal eine Bezeichnung und Kontakt zum Betreiber dran.

–ks

Ich vermute: es ist entweder eine Quelle oder eine Pumpstation (für Quellwasser, nicht für Gas).

hätte eher gedacht irgendwas mit “trinkwasserüberprüfungsstation”, aber dann sah ich in der nähe die tierkörperbeseitigungsanlage, wohl dann nicht oder iiii

Ich würde auch auf irgendwas mit Wasser tippen. Quelle, Reserve oder Zugang zum Rohr.

60 Höhenmeter drunter tut das dem Wasser nichts.

Edit: Hab mich verzählt … 120 → 60m

Gibt oder gab es in unmittelbarer Nähe einen Steinbruch?

Nach Sprengstoff-Depot sieht es mir nicht aus, falls Du das meinst. Ich tippe auch auf Wasserwirtschaft.

Steinbruch hab ich keinen bewusst gesehen, ist aber nicht ausgeschlossen. Nordwestlich ist eine Lichtung bzw. Gebüschfläche, und der Hang ist dort einigermaßen steil, so dass dort durchaus gesteinbrochen worden sein kann.

–ks

Das Geoportal RLP und diverse Geoviewer die ich befragte kennen an der Stelle keine Quelle und keine Wasserschutzgebiete.

https://gda-wasser.rlp-umwelt.de/GDAWasser/client/gisclient/index.html?applicationId=59783&forcePreventCache=14143139175&contextId=77712

Die Rohstoffkarte (WMS-Links auf https://www.geoportal.rlp.de/mapbender/php/mod_showMetadata.php?languageCode=de&resource=layer&layout=tabs&id=19618#tabs-6 ) weist keine Rohstoffvorkommen in dem Gebiet aus.

Was mir bei sowas immer einfällt: evt. Einstieg in eine alte Schachtanlage? Gab es da mal Bergbau unter Tage?

Die Karte https://mapire.eu/de/map/europe-19century-secondsurvey/?layers=osm%2C158&bbox=888187.7165620651%2C6482323.6804870535%2C902242.5751380019%2C6489011.920462007 schweigt such da aus, was aber nicht heißen mag…

[Edit] etwas weiter südlich auf der anderen Gewässerseite gab es mal alte Steinbrüche für Silber: https://mapire.eu/de/map/europe-19century-secondsurvey/?layers=osm%2C158&bbox=892834.0025327811%2C6481746.545905998%2C896347.7171767652%2C6483418.605899736[/Edit]

Sven

Die ganze Gegend ist seit dem Mittelalter (teils seit den Römern) bekannt für Eisenerzbergbau, die Hütte im benachbarten Michelbach, jetzt Passavant, war sehr bekannt. Denkbar, dass es da einen alten Stollen gibt, der im vergangenen Jahrhundert (wiederentdeckt und) gesichert wurde.

Ganz dumme Frage: Hat es in dem Betonklotz gerauscht? Ich kenne einen ganz ähnlichen Betonklotz bei Obergimpern, der definitiv zum Thema „Wasserversorgung“ gehört, was dort aber leicht zu erkennen ist (gewaltiges Rauschen dringt aus dem Inneren … nach einem trockenen Sommer weniger, nach einem nassen Frühling mehr ;)).

Genau in diese Richtung gingen meine Gedanken…

Sven
…ohne jegliche Ortskenntnis

Ich habe auch keine Orts-, aber ein bisschen Fachkenntnis. Ich kann mir nicht vorstellen, das irgendeine Gefahrenabwehrbehörde so ein massives Eingangsbauwerk auf einen alten Stollen setzt, vorallem ohne Fledermausfluglöcher. Normalerweise™ macht man die Dinger zu mit Betonplomben oder dicken Stahltüren mit Fledermauslöchern, sobald eine Gefahr für die Allgemeinheit da ist.

Ich würde, aufgrund des Pipelinemarkers, auf eine Gasleitung/Verdichterstation o.ä. tippen, bei der das Betreiberschild verloren gegangen ist. Alternativ noch ein Zugangsbauwerk für einen Bunker drunter (wo waren noch die deutschen Regierungsbunker? Auch in RLP, aber da in der Nähe?).

Nicht im Aar-, sondern im Ahrtal: https://www.openstreetmap.org/way/111609190

–ks

Ich hab das Ohr nicht an die Tür gelegt, aber aus paar Meter Entfernung war kein Rauschen zu hören.

–ks

Ich werfe mal hier das tagging mit:

man_made=cellar_entrance
access=no
cellar:material=concrete

als Node an der Türe in den Raum. Ohne nähere Hinweise sind hier doch jegliche Diskussionen nicht zielführend, innerhalb des tags man_made=cellar_entrance kann man sich austoben, und findet vielleicht auch Berücksichtigung beim Rendern in der Historic Place. Das building kann natürlich stehenbleiben. Mir scheint das Teil aber schon mindestens 40-50 Jahre alt zu sein, mit neuer Tür und versiegelter Entlüftung.

Interessant ist auch folgender Bericht (PDF) der Reaktivierung alter Bahnstrecken Edertalbahn / Lahntalbahn / Aartalbahn.
Auf S. 38/39 wird über die Aktionen im Abschnitt der Aartalbahn berichtet. Vielleicht ist der mögliche Stollen ja ein Zugang / Entlüftung zur alten Aartalbahn.
An meinem Vorschlag ändert sich dadurch nichts.
Sorry, es ist der alte Zugang zu einer Gaspipeline zur stillgelegten (2014 - die Tür ist so alt?) Tierkörperbeseitigung Sandersmühle. (Nachweis schwierig (große PDF)).

Vielleicht ist es ein aufgelassenes Sperrmittelhaus aus der Zeit des “Kalten Krieges”, gibt es in meiner Gegend öfters.

http://www.sperranlagen.de/sperrmittelhaeuser.htm

…könnte das der oberirdische, sichtbare Zugangsbereich zu einem unterirdischen Regenrückhaltebecken sein?

Könnte. Aber wer baut Regenrückhaltebecken mitten in den Wald an einem Steilhang? Die befinden sich doch eher in der Nähe größerer Kanalisationsleitungen.

–ks