Viel Spaß beim Rendern!

Enorm detailliertes Mapping macht vielen Leuten Spaß. Wahnsinn, was es bei uns so alles an Besonderheiten gibt. Selbst historische Details fehlen selbstverständlich nicht.

Wenn ich mit dem Auto oder mit dem Rad unterwegs bin, interessiert es mich herzlich wenig, ob der Weg auf dem ich fahre, mal ne Eisenbahn war.
Also kam ich auf die glorreiche Idee, im Stile für mkgmap eine Zeile einzutragen, die bei railway=razed/abandoned etc. alle Tags entfernt.

Nun war ich in der Umgebung von Detmold unterwgs und erfreute mich fehlender Straßen:

Irgendwie fehlt da was an dem Kreisel, oder?

Auf der Webseite schaut das besser aus:
https://www.openstreetmap.org/#map=18/51.89267/8.97521

Tja, die Kreisstraße und ihre Fortsetzung nach Bad Meinberg hinein sowie die Bundesstraße um den Ort herum waren mal Eisenbahnen. Und ich habe sie weggelöscht…

Dann radelte ich durch den Teutoburger Wald, hinauf zum Sendemast des WDR, dann wollte ich weiter grob nach Südwesten. Viele Tracks waren eingezeichnet, aber siehe da: Da standen Schilder herum, die auf Englisch und Deutsch eindringlich vor einem Betreten warnten (“strafrechtlich verfolgt”).

access=military ist ja viel genauer als access=no, nur dummerweise hat mein schlechter Stil das irgendwie anders aufgefaßt, und wollte mich über’s Militärgelände schicken.

Nach ein paar Stunden Arbeit scheint’s nun zu passen.
Details sind wirklich wichtig!
:roll_eyes: :smiley:

Aaah, mein Lieblingsdetail … fast rechtwinklige Übergänge bei der Straßenaufteilung am Kreisel :smiley:

–ks

military ist halt kein dokumentierter access-value.
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key%3Aaccess
Von daher darf man da Navis keinen Vorwurf machen, die einen da drüber schicken. :stuck_out_tongue:

Ich bekenne mich schuldig. Das war ich.
Ja, inzwischen mache ich solche Übergänge mit flacherem Winkel… hatte früher versucht, mich sehr genau an die bauliche Trennung zu halten. Werde nach und nach hier in der Gegend die Winkel abflachen.

Auch hier bin ich für die meisten aktuellen Access-Werte verantwortlich. Ich habe access=military nur für die Durchgangsstraßen genutzt, die außerhalb ausgewiesener Sperrzeiten (die man im Internet nachlesen kann) für Radfahrer, Wanderer, Autofahrer freigegegeben sind. Ich habe aber daneben die genannten Verkehrsarten noch mit foot=permissive,… präzisiert. Access=no wäre falsch. Permissive trifft es meiner Meinung nach am ehesten. Eine Duldung, die jederzeit widerrufen werden kann. In diesem Fall: Schranke auf = Radfahren ganz offiziell geduldet, Schranke zu = Radfahren nicht erlaubt. Habe zudem alle diese Straßen in eine Relation gepackt, die sogar einen Link enthält, wo man die aktuellen Öffnungszeiten nachlesen kann.
Ich bin für Ideen, wie man das besser macht, durchaus dankbar!
Aber: Selbst wenn acess=military kein dokumentierter access-value sein mag, bicycle=permissive ist offiziell und sollte von einem guten Renderer nicht einfach als access=yes interpretiert werden!
Ansonsten:

Wenn Du Dir mal dies hier anschaust: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:abandoned: wirst Du als ein Beispiel diese Kombi finden: abandoned:highway=unclassified in Verbindung mit
highway=path für eine ehemalige Fernstraße, die aber aktuell noch als path genutzt wird. Wer also beim Rendern alle ways, die ein abandoned enthalten, komplett ausblendet, ignoriert die aktuell noch vorhandene Nutzung. In dem von Dir angesprochenen Fall ist die Straßenbahn abgebaut worden. Die Straße an sich gibt es aber nach wie vor. Natürlich kann man trefflich darüber streiten, ob die Info, dass dort mal eine Straßenbahn war, in OSM gehört - Dich interessiert es nicht - andere dagegen schon und hier vor Ort ist das Thema Straßenbahn schon noch sehr präsent und es interessiert viele, wo denn die Straßenbahn verlief. OSM ist halt eine Datenbank für sehr, sehr viele unterschiedlich Bedürfnisse und es ist die Kunst des Renderers, die relevanten Informationen richtig auszuwerten. Die Karten für die OSMAND-App aber auch die Karten, die ich mir für mein Garmin-eTrex-Gerät aus dem Netz runterlade, kommen alle klar mit den historischen Straßenbahnlinien. Ich hatte noch nie eine Kartendarstellung, bei der diese Straßen nicht dargestellt wurden.

Ich würde das aber nicht als abandoned:highway=unclassified taggen, sondern das in die description=* packen. Vielleicht sollte das WIKI so überarbeitet werden.

Auch sollte man description=* und note=* unterscheiden: https://www.openstreetmap.org/way/326001702

Ich hatte mal vor längerer Zeit - als ich in einem anderen Zusammenhang den Unterschied zwischen Note und Description gelernt hatte - versucht alle notes dort in descriptions umzuändern. Hatte wohl ein paar vergessen und hoffentlich jetzt alle korrigiert.

Jede Kartenerstellung muß einige Dinge zusammenfassen und andere weglassen - sonst wird’s unübersichtlich.

Bei einer Karte für’s Rad interssiert mich maxspeed nicht, bei einer Karte für’s Auto die Differenzierung von tracks (tracktype, smoothness, …).

“railway” interessiert mich prinzipiell schon: wenn ich auf die Karte schauend plane, hilft eine Unterscheidung zwischen dem Weg vor dem Bahnübergang und dem Weg nach dem Bahnübergang bei der nachfolgenden Umsetzung.
Aber wenn von der Eisenbahn vor Ort nichts mehr zu sehen ist, wird’s verwirrend.
Entsprechend wenn bei highway=proposed oder so von einer Straße - ja noch nicht mal Baustelle - was zu sehen ist.

Ähnlich ist es mit waterway. Manche Leute mappen längere unterirdische Wasserläufe (in Ortschaften sind manche Bäche unter die Erde verlegt). Es verwirrt, wenn solche unterirdischen Bäche auf der Karte erscheinen. Andererseits ist layer=-1 auch an oberirdischen Wasserläufen verbreitet, und plötzlich fehlt eine kilometerbreite Flußmündung…

Weiteres Problem ist der Umgang mit speziellen Werten. Es gibt soviele Arten von highway, was mache ich mit highway-Werten, die ich nicht ausdrücklich mit einer Regel berücksichtige? Hierfür habe ich eine Linie, die ein “da könnte ein benutzbarer Weg sein” ausdrückt.
Bei access und dessen Details (motor_vehicle, bicycle, foot, …) bilde ich letztlich auf ja/nein ab. military hatte ich bisher nicht ausdrücklich berücksichtigt.

Leute, die sich massiv mit Kartenerstellung auseinander setzen, kriegen viele dieser Details - mit entsprechendem zeitlichen Aufwand nach Rückmeldung - gebacken. Ich erstelle nur hin und wieder mal ne Karte mit meinem eigenen Stil für’s Garmin, der inzwischen enorm vom Standard-Stil abweicht (ein kleines Merge tut’s nicht mehr), so daß ich durch zu detailliertes Mapping in Probleme geraten kann.

ich finde das nicht unbedingt schlecht, es ist die logische Konsequenz, wenn man jeweils die Mitte der Fahrbahn mappt, dass sich am Punkt der Spaltung relativ harte Übergänge bilden, das repräsentiert die Situation der sich spaltenden Fahrbahn eindeutig und präzise lokalisiert

… wozu jedoch keinerlei Zwang besteht.

Kein Mensch fährt dort einen 45°-Knick nach rechts und sechs Meter weiter einen ebensolchen nach links. Man fährt mit einem weichen Bogen in die Trennung, das sollte IMHO dann auch mit einem entsprechend weichen Bogen abgebildet werden. Und überleg mal: Vor der Aufteilung ist der Way auf der Straßenmitte und damit mindestens zwei Meter links von der eigentlichen Fahrlinie. Was spricht dagegen, dieses geometrische Verhältnis während oder zumindest am Anfang der Aufteilung beizubehalten? Ist das nicht unterm Strich eine realistischere Abbildung (weil die Kurve dann in OSM nicht steiler aussieht als in echt) als wenn man den Way so schnell wie möglich auf Mitte zieht?

Und wenn du unbedingt Knicke machen willst, auch wenn deren Sinn sich mir nicht erschließt, dann tagge sie bitte mit placement=transition, damit klar ist, dass das steile Stück nicht den Straßenverlauf abbildet, sondern nur eine datenlogische Verbindung zweier versetzter Ways ist.

Siehe auch https://www.openstreetmap.org/user/kreuzschnabel/diary/43843.

Davon abgesehen rät das Wiki bei kleinen Kreiseln vom Aufteilen ab (https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag:junction%3Droundabout#Roundabout_Flares). Ich mach es aber auch gern, zugegeben :slight_smile:

–ks

Ich persönlich teile alle Fahrbahnen auf, bei denen sich in der Mitte ein nicht überfahrbares Hindernis befindet, seit es eine kleine Verkehrsinsel oder ein sich länger hinziehender Grünstreifen. Hier einen Unterschied zwischen kleine und größeren Kreiseln zu machen empfinde ich persönlich als inkonsequent.
Ich selber bin inzwischen aber zu den wie von Kreuzschnabel favorisierten eher sanften Kurvenverläufen vor einer solchen Fahrbahnaufteilung übergegangen, weil wie von Kreuzschnabel dargestellt man mit seinem Fahrzeug auch nur eine sanfte Kurve fährt und zum anderen habe ich den Eindruck, dass die Anweisungen eines Navis auch vom Winkel abhängen. Es ist schon ein Unterschied, ob ein Navi sagt: “Bitte rechts halten” (bei einem flachen Winkel) und “Bitte rechts abbiegen” (bei einem scharfen Winkel). Ersteres ist eine durchaus passende Ansage, die zweite ist irritierend. Auch vom Kartenbild her empfinde ich einen sanften Kurvenverlauf an diesen Stellen her als realitätsnäher als einen winkeligen Verlauf. Und mal ehrlich: Wenn man es ernst nehmen würde damit, dass eine Fahrbahnaufteilung erst direkt ab Beginn einer baulichen Trennung eingezeichnet werden dürfte, müsste man tatsächlich genau in einem 90-Grad-Winkel die Straße “springen” lassen. Dass dies aber wenig zielführend wäre, dürfte jedem klar sein.
Ich habe jetzt die Fahrbahnaufteilungen an dem genannten Kreisel so abgeändert, wie ich es nach meinem aktuellen Wissensstand für sinnvoll erachte: https://www.openstreetmap.org/#map=19/51.89381/8.97495
Die Winkel noch flacher zu ziehen, würde enweder einen Konflikt mit einer Zufahrt südlich des Kreisels mit sich bringen oder den Fahrspurwechsel bis in den Zebrastreifen hineinziehen. Aber jetzt knickt die Fahrbahn in einem Winkel von nur noch ca. 20 bis 25 Grad ab und nicht mehr mit ca. 40 bis 45 Grad (geschätzt nicht gemessen :slight_smile: )

zugegeben, bei Kreisverkehren ist es diskutabel wie man die Übergänge macht, bei Autobahnausfahrten u.Ä. ist es m.E. besser, den Übergang zu betonen, entspricht besser der realen Situation als es „sanft“ übergehen zu lassen. Wenn wir dem realen Verkehrsfluss hohen Stellenwert für die geometrische Abbildung in OpenStreetMap einräumen würden, dann wären z.B. viele „Durchgangskreisverkehre“ nicht als Kreise sondern als Ellipsen zu zeichnen :wink:

ich verstehe das Argument „entspricht besser der realen Situation“ immer noch nicht. Der Autobahn-Way vor dem motorway_junction-Node steht für die gesamte Fahrbahn, also auch für den Verzögerungsstreifen (deshalb ist der da drangetaggt), und die Ausfahrrampe schließt sich in einem weichen Bogen an den Verzögerungsstreifen an. Wo ist da ein harter seitlicher Sprung, der entsprechend in der OSM-Geometrie abgebildet werden müsste?

„Gefällt mir besser“ lasse ich als Geschmacksargument gelten, aber „entspricht der realen Situation besser“ wäre nur dann korrekt, wenn am Übergang des Verzögerungsstreifens in die Ausfahrrampe wirklich eine harte Verschwenkung wäre. Da ist aber keine.

–ks

entspricht besser im Sinne dass man den Verkehrsfluss der Autobahn verlässt und „ausschert“.

Du willst Abfahrten vor die turn:lanes setzen? Dann können wir die auch gleich weglassen. Oder verstehe ich Dich falsch?