Unverpackt-Läden

Volle Zustimmung.
Nachträglich umdeuten funktioniert nicht. Das einzige was gehen würde, wäre ein Proposal, das ein völlig neues Tag definiert und dieses hier deprecated macht. Halte ich aber auch nicht für eine gute Idee in diesem Fall. Es geht hier ja alleine um das mehrdeutige Wort “bulk” - das heißt entweder, dass ich eine große Menge kaufe, oder der Laden große Säcke hat, aus denen man sich nehmen kann soviel man braucht.

So, jetzt haben wir den Salat. Es gibt jetzt 2 Tags für “Unverpackt”-Einkaufen. Das bulk_purchase habe ich wieder etwas zurückgebaut, dafür ist in Konkurrenz dazu das Tag zero_waste von mir beschrieben worden. Wenn jetzt jemand sagt, das ist das gleiche tagging mit 2 verschiedenen Namen, also obsolet, dann müssen wir weiterdiskutieren. Ich suche noch nach differenzierteren Ausdruck in der tagging-Beschreibung.

P.S. Nach meinem Empfinden könnten sogar alle Milchtankstellen ein “zero_waste” Tag bekommen, denn da füllt man man auch in eigene Behälter ab oder die wiederverwendbare Glasflasche kann dort erworben werden.

Für einen Laden, der irgendwo auch Unverpacktes verkauft, würde ich den Tag zero waste nicht verwenden, insofern ist er aus meiner Sicht keine Konkurrenz zum bulk purchase. (Wobei er zu ein paar jetzt mit bulk purchase getaggten Geschäften sicher passt.)

Unverpacktladen oder zero waste ist aus meiner Sicht ein komplettes Geschäftsprinzip. Das hat der Laden oder nicht. Dabei wird nicht nur auf Plastikverpackung verzichtet, sondern das Ziel ist ganz auf Verpackungsmaterial zu verzichten. Kunden bringen Behälter mit, normalerweise den Behälter, in dem sie die Sachen zuhause aufbewahren. Nur Vergesslichen verkauft man ein Schraubglas oder eine Stofftüte.

Es mag einen Unterschied geben, wie konsequent das Prinzip durchgehalten wird. Entweder man verkauft gar nichts, was nicht unverpackt bzw in mitgebrachten Behältern verkauft werden kann oder man verkauft auch Dinge, die sinnvollerweise verpackt sind: Produkte in Pfandverpackungen, wie es sich bei Flüssigkeiten anbietet, z.B. bei Bier, Reinigungsmitteln oder aus hygienischen Gründen umweltfreundlich verpackte Produkte z.B. Zahnbürsten.

Für mich kann ein Laden auch als zero waste eingestuft werden, der Verpacktes anbietet, wo es wegen des Produkts (fast) unvermeidlich ist, um ein sinnvolles Sortiment zu bekommen.

Da sollten yes und only als Werte reichen.

Ich finde den key bulk_purchase auch missverständlich, aber er beschreibt in der ursprünglichen deutschen und in der englischen Version genau das was hier unter zero_waste verstanden wird, nämlich unverpacktes verkaufen.

Heute hat @Rogehm bulk_purchase im deutschen Wiki erheblich umdefiniert.

Vorher: Schlüssel um Geschäfte zu kennzeichnen, die Produkte ohne Verpackung verkaufen.
Jetzt: Schlüssel für Geschäfte, die Grosspakete von Waren, dann entsprechend verbilligt, verkaufen.

https://wiki.openstreetmap.org/w/index.php?title=DE%3AKey%3Abulk_purchase&type=revision&diff=1857230&oldid=1823455

Die einseitige Änderung dieser Definition im deutschen Wiki steht nun im Widerspruch zum englischen. Gleichzeitig wurde von @Rogehm ein key zero_waste neu in deutsch/englisch angelegt, welcher der ursprünglichen deutschen Version entspricht. Somit existieren in der englischen Version zwei konkurrierende tags für prinzipiell dieselbe Sache.

https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:zero_waste

Ich würde darum bitten, diese nicht abgestimmten Änderungen rückgängig zu machen.

Idealerweise sollte unter Beteiligung der tagging-Liste eine ausreichende Meinungsbildung stattfinden, dabei könnte auch das mögliche Missverständnisspotential von bulk erörtert werden.

Gruß
geow

edit typo

das „deutsche Wiki“ ist hinsichtlich der Tagdefinitionen eine Übersetzung als Handreichung für die Mapper die mit englisch Probleme haben, es sollte nicht abweichen von der „Hauptversion“ und auf keinen Fall ist es eine Parallelversion im luftleeren Raum, wo man wieder von vorn anfangen kann.

Das ist nicht “zurückgebaut”, das ist umdefiniert. In dieser Form ist das nicht akzeptabel, schreibe bitte ein Proposal und lasse darüber abstimmen wenn du das erreichen möchtest.

+1

Das ist praktisch überhaupt kein Problem, zwar nicht schön, aber auch nicht wirklich schlimm. Was wirklich ein Problem wäre sind tags die nicht so verwendet sind wie sie definiert sind, z.B. derselbe tag, der für unterschiedliche Dinge verwendet wird. Ersteres ist höchstens lästig, die Daten sind dabei aber trotzdem klar, nur einen Tick aufwendiger auszuwerten, der zweite Fall dagegen bedeutet, dass die Daten unbrauchbar sind, bzw. unklar.

bulk würde ich intuitiv als Großhandelsmenge verstehen, auch wenn mir die “Schüttgut”-Bedeutung mit freier Menge geläufig ist.

Ich würde aber die ideologische Komponente stärker beachten; bei bulk_purchase ist der Sinn nicht primär, verpackungsfrei (oder -arm) anzubieten, sondern in großer oder beliebiger Menge.
Bildlich ist die Palette, auf der die Ware steht, die Verpackung, und diese wird nicht mitverkauft.
Vor 30 Jahren hätte man wohl Discounter so taggen können.
Bei Unverpacktläden steht aber zero waste für das Konzept.

Ein Problem werden die Mischformen sein, die sich ähnlich wie bei Bio-Ware entwickeln werden.
In der Anfangszeit wäre bio als Marke wie Reformhaus oder Naturkostladen vergleichbar, was inzwischen Einzug in jeden Supermarkt gefunden hat.
Eine ähnliche Entwicklung werden wir auch bei Verpackungen (Stichwort “Plastikverbot”) sehen.

Daher plädiere ich dafür, tatsächlich nur ein Zusatzattribut wie zero_waste einzuführen, wobei man zusätzlich noch Hinweise auf die Striktheit geben können sollte (only oder zusätzlich). Das ist zukunftsfähiger.

bezieht sich zero waste dann auf die komplette Herstellungs- und Verteilungskette, oder nur auf den Verkauf an den Endkunden? Eigentlich müsste ja die Kuh dann im Laden stehen, wenn man es strikt auslegen will? Waste bezieht sich nur auf die Verpackung sondern auch auf die Herstellung und den Transport? Wasser und Energie die zur Herstellung eingesetzt wurden werden unterschlagen?

Ich empfehle die Lektüre der Wiki-Diskussionsseite und der History zu bulk_purchase:
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Talk:Key:bulk_purchase
https://wiki.openstreetmap.org/w/index.php?title=Key:bulk_purchase&action=history

Für mich liest sich das so, als wäre bulk_purchase ursprünglich genau für die hier diskutierten “unverpackt”-Verkäufe gedacht.
Es wurde zwischenzeitlich mal zu “Verkauf von großen Mengen” geändert und dann, nach Rücksprache mit der anfänglichen Tag-Erstellerin, wieder zurück geändert.

kopfschüttel sorry, was ist das für eine verquere Ansicht. Wir reden hier von waste=Abfall, in Bezug auf Verpackung sind damit ausschließlich Wegwerfverpackungen gemeint. Üblicherweise sind die Milchkannen, Milchtanklaster und die klassischen Milchflaschen wiederverwendbar und fallen nicht unter waste.

dann versuche Mal einen Liter Milch zu erhalten, ohne der Kuh zu saufen zu geben. Und wenn Du nicht selbst auf dem Bauernhof lebst und nur für den Eigenbedarf produziert, wird damit dem Verzicht auf Transport auch schwierig.
Wir reden hier von zero_waste, nicht von absolutly_zero_emission

Mehrwegverpackungen müssen aufwendig gereinigt werden, in den Achzigern gab es mal eine Untersuchung, dass Milch in Schläuchen (verschweiste Plastiktüten) umweltfreundlicher seien als Mehrwegflaschen.

Komme erst jetzt wieder dazu. Erst mal Danke am @mueschel wegen dem Rückgängig-machen der “bulk_purchase” Änderungen. Da war ich wohl etwas zu übereifrig bei der Sache. Hätte ich dann auch heute abend so gemacht. Aber ich sehe im tagging mit zero_waste doch einen Zugewinn. Es gibt mittlerweile eigene Märkte und Abteilungen, die verpackungsfrei verkaufen. Der Begriff Zero Waste ist ein Oberbegriff.
Hier geht es darum, in vielen Bereichen in Transport, Verkaufsanbietung, Kompostierung, Recylen von Waren aller Art und deren Verpackung Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu betreiben. Imho wäre das Tag “bulk_purchase” für mich nur ein Untertag, um darzustellen, das die Warenabgabe mittels sogenannter “Bulk Bins”, also durchsichtige, hygienisch einwandfreie Behältnisse im Schüttverfahren ermöglicht wird.
Das ist natürlich in den kleineren Zero Waste Läden immer der Fall, aber es gibt auch immer mehr Produkte dort, die nicht darunter fallen. Auch Obst und Gemüseverkauf verpackungsfrei ist für mich nicht “bulk_purchase”. Da sich die Präsentation von Waren (somit es für den Kunden es immer schwieriger wird - “Was muss ich jetzt mitbringen”) immer mehr zersplittet wird, sehe ich eine Einführung eines 2. Tags in diesem Bereich als nötig an und wollte dann hier nur Vorarbeit leisten. Die Beschreibung ist jedoch noch nicht fertig, vielleicht sollte man daraus wirklich ein Proposal machen.

Hinweis: Es gibt aktuell auch eine Frage dazu im Help Forum.

Ich stecke jetzt in dem Thema nicht wirklich drin, aber da ich kürzlich auch auf so einen Laden gestoßen bin…

Ist “Zero Waste” als Begriff für die Information “hier werden Waren unverpackt verkauft und du kannst/musst deine eigenen Behälter mitbringen” dann nicht zu unspezifisch? Unverpacktläden sind ja nur eines von diversen Konzepten, die unter diesen Oberbegriff fallen, und haben daher z.B. auch ihre eigene Wikipedia-Seite.

Vielleicht wäre da ein superkonkreter Schlüssel wie bring_your_own_packaging (aus der Frage aus help) letztlich die beste und unmissverständlichste Lösung? Bisschen lang vielleicht, aber dafür gibt es ja Vorlagen und Autovervollständigung.

Ja, das spezifischere Tag ist tatsächlich bulk_purchase.
Das sagt eben nur aus, hier kann (Schütt)-Ware aus “Großbehältern” in deine eigenen abgefüllt werden. Es fehlt eigentlich der Oberbegriff, wo du das machen kannst. Und das geht nur eben hierzulande in den “Unverpackt”-Läden, den Abteilungen bestimmter Kaufhäuser oder in Einkaufszentren. Auf bestimmten Märkten (international in Fernost wird wohl massenweise “unverpackt” verkauft (Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Obst, Gemüse… ), in Bio-Läden und Bauernläden ist dies nur tlw. möglich. Hier wird Ware auch anderer Art unverpackt verkauft. “Zero Waste” steht stellvertretend für die Geschäftsphilosophie und den Wünschen des Kunden, etwas für die Umwelt zu tun. Da bin ich als kleiner Junge mit aufgewachsen. Wie oft bin ich mit unserer (leicht zerbeulter) Alu-Milchkanne zum Bauern gelaufen, der seine noch warme Frischmilch umgefüllt hatte, ohne jede Aufbereitung und meine Familie alle ein Glas “frische Milch” geniessen durften (1970-1973). Das geht heute nach langer Abstinenz auch wieder!
Der Begriff “Zero Waste” wird wohl nicht in Fernost verwendet, aber hierzulande (bitte googlen) findet man massenweise Einträge. Eigentlich ist dieses Tagging auf westliche Verhältnisse orientiert, aber nötig, um vielleicht später das mitzubringende Einkaufsequipment zu spezifizieren (Man kann natürlich auch übertreiben). Also das Superkonkrete würde in einem 3. Schritt (vielleicht) erfolgen.

Edit: Text ergänzt Edit2: Natürlich Ja im ersten Satz., Edit3: Satz umgestellt.

Nachdem ich hier schon 'ne Weile mitlese, habe ich heute den englischen Muttersprachler in meiner Abteilung gefragt, was er unter “bulk purchase” versteht. Da war nichts dabei, was die Unverpacktläden eingeschlossen hätte. Erste spontane Reaktion: sowas wie Metro. Auf die Frage, wie man solche Läden, in die man seine Gefäße selbst mitbringt und die Ware einfüllt, bezeichnen würde, meinte er “packagefree”. Dann schlug ich “zero waste” vor, was er gut und griffig fand, aber “packagefree” würde die Tatsache, daß die Ware unverpackt verkauft wird, genauer beschreiben. Eine kurze Überlegung war noch “refill”, aber das würde eher auf Flüssigkeiten passen.

M.E. ist es noch nicht zu spät, für Unverpacktläden einen Schlüssel zu definieren, der klar aussagt, daß Ware ohne Verpackung verkauft wird und der nicht mißverständlich ist. “bulk_purchase” ist für mich mindestens mißverständlich, wenn nicht unpassend.
Nach der heutigen Diskussion tendiere ich zu “packagefree”, eben weil es sehr gut beschreibt, worum es geht. “Zero waste” klingt eher nach Werbetexterjargon.

Es stellt sich die Frage, welche Information OSM Nutzer denn brauchen können. Bei einem typischen Unverpacktladen brauchen sie die Information: ich muss Behälter mitbringen. Bei einem Laden, der auch lose Ware verkauft, aber kein Unverpacktladen ist, müssen sie das nicht. Da wäre die Information: ich kann beliebige Mengen kaufen. Ich würde nicht einmal davon ausgehen, dass das Mitbringen eigener Behälter in jedem Fall begrüßt oder akzeptiert wird. Das macht nämlich beim Wiegen mehr Arbeit - oder - wenn die Kundschaft Pech hat - wird nicht korrekt gewogen. Wenn man noch mehr Pech hat, wird man mit diversen Tüten und Schachteln des Diebstahls verdächtigt.

Wenn es einen neuen Tag geben soll, was ich für sehr sinnvoll halte, könnte man den aus dieser Perspektive benennen und definieren. Dabei wäre muss / kann Verpackung mitbringen wichtiger als die Information, dass es etwas Abfüllbares gibt und die Becher oder Tüten dafür gleich daneben liegen und eigene Verpackungen unerwünscht sind.

Die Information ist dann auch wirklich international verwendbar.

Vorschlag:

bring_packaging

Werte:
yes (wird erwartet, der Laden stellt kein kostenloses Verpackungsmaterial zur Verfügung)
welcome (kann man machen, ist aber nicht notwendig)
no, wenn es Abfüllbares gibt, aber eigene Verpackung nicht geduldet wird

Wenn man das ohne Kontext liest, klingt das Tag wie ein Recyclinghof :stuck_out_tongue_winking_eye:

Leute, ich bin nicht bereit, das schon etablierte Tagging mit “bulk_purchase” komplett zu ersetzen, aber dieses zu “stutzen”.
Wenn ihr euch mit dem Thema auseinander gesetzt habt, würdet ihr schon erkennen, das ein selbst-konstruierter Begriff für Detailmapping es erst in weiterer Zukunft möglich ist, es zu etablieren. Es geht erst mal darum, ein Tag in 2. Ebene zu etablieren, wobei ich das tagging mit “bulk_purchase” gleichberechtigt einstufen möchte. Das könnte folgendes Tagging Schema bedeuten:

shop=convenience
zero_waste=only
bulk_purchase=yes

Hier gibt es also einen kleinen Laden, und man weiss, das alle Waren Verpackungsfrei sind und man Waren umfüllen kann. Es gibt wohl auch andere “verpackungsfreie” Waren.
Später könnte man noch ergänzen (soweit sind wir noch nicht, das ist kein Vorschlag!):

bring_packaging=screw glasses, lid containers
offer=Fruit, vegetables, dry food, drugstore articles
bins=buy, lend