Hallo,
Event-Mapping gibt es an der Stelle schon seit OSM-Ewigkeiten (ein Änderungssatz ist ca. 11 Jahre alt, da war rundherum vermutlich noch weißes Niemandsland), dennoch ist es schlechter gemacht als Das Fest, das in OSM ähnlich alt ist. Grundsätzlich ist Event-Mapping in OSM nicht erwünscht, außer es ist wirklich gut gemacht. Das Fusion-Festival ist es nicht. https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Good_practice#Mappe_keine_vor.C3.BCbergehenden_Ereignisse_und_Objekte_tempor.C3.A4rer_Natur
Ich halte von Event-Mapping nicht viel. Es widerspricht unseren Grundsätzen, was die Dauerhaftigkeit der erfassten Objekte angeht. Wer eine Karte seines Veranstaltungsgeländes haben möchte, hat zwischen den folgenden Möglichkeiten die Wahl (es gibt sicherlich noch weitere):
- umap.openstreetmap.fr
- Shapefiles als lokale Dateien pflegen und in QGIS laden
- OSM-API selber aufsetzen (dann hat man gleich die Benutzerverwaltung usw., ein Karten-Rendering-Stack ist dann noch erforderlich)
- ohne Geo*: Grafiksoftware (Illustrator und dessen Wettbewerber)
Die auf dem vorletzten Chaos Communication Congress verwendete Indoor-Karte für das Leipziger Messegelände zeigt eigentlich, dass eine eigenständige Lösung, die OSM allerhöchstens als Hintergrundkarte für die Umgebung verwendet, recht gut funktionieren kann. (Man konnte sogar selber Sachen beitragen, wenn ich mich recht erinnere.)
Meine Meinung nach gehört mindestens ein Teil der Daten gelöscht.
Viele Wege sieht man auf den uns zur Verfügung stehenden Satellitenbildern, insbesondere die befestigten. Manche sind aber nur als Verfärbungen im Gras erkennbar – wahrscheinlich der mechanischen Anspruch durch die Menschen, die darüber laufen, geschuldet.
Neben temporären POIs, wie einer Reihe an Toiletten und Duschen, gibt es auch noch ein “Arbeitsamt” und eine DRK-Station, die so getaggt sind, als stünden sie dort jeden Tag. Besonders populär unter den falsch verwendeten Tags ist landuse=common für diverse Bühnen und ähnliche Orte. Das ist Tagging für den Renderer in der Ich-wills-aber-sehen!-Variante.
Ebenfalls Tagging für den Renderer sind die als Wohngebiet erfassten Zeltplätze, die über die Jahre hinweg, auf denen die uns zur Verfügungs stehenden Satellitenbilder aufgenommen worden sind, als Grasflächen erkennbar sind. Es ist also keine dauerhafte Siedlung und vermutlich nicht einmal ein mehrmonatiges Flüchtlingslager, dessen Mapping in Ordnung wäre.
Mit den Wegenamen habe ich Bauchschmerzen. OSM erlangt nach und nach an Bedeutung, sodass es jetzt schon Fälle gibt, in denen Leute mit OSM Namen schöpfen (z.B. der eine “Berggipfel” aus dem Wienerwald). Wenn da dauerhaft Schilder hängen, ist die Entscheidung einfach: Die Eintragung in OSM ist berechtigt. Wenn die Schilder nur kurzzeitig hängen, ist es nicht in Ordnung. Andererseits kann die Teilnehmerzahl an der Veranstaltung und der mehrjährige Gebrauch die Namen so festsetzen, dass sie so gebräuchlich sind wie Gewannnamen in einer Dorfbevölkerung. Solche Namen mappen wir (ich auch gern, wenn ich sie weiß) und begnügen uns mit “Frag die Leute” als Quelle.
Ich habe ein paar Mapper, auf deren Edits beim Blick in die Versionsgeschichte ich gestoßen bin, per Änderungssatzkommentar auf diesen Thread hier hingewiesen.
Wenn niemand die Dauerhaftigkeit belegt, würde ich vorschlagen, Folgendes zu löschen/ändern:
- alle Wege außer die auf den Bildern erkennbaren (liberale Auslegung) löschen (d.h. die meisten Wege im östlichen und mittleren Teil bleiben da, im westlichen Teil verschwinden einige Fußwege)
- als Graswege aussehende Wege nicht mehr mit tracktype=grade2, sondern ohne tracktype
- POIs löschen
- Namen von Gebäuden löschen, sofern regelmäßige Verwendung über die Jahre hinweg nicht gegeben ist
Viele Grüße
Michael
PS Dieses Thema wurde schon einmal in https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=623750#p623750 diskutiert (aber der Thread “Kurioses” ist für Diskussionen nicht wirklich geeignet).