Routing-Sonderregeln in Östereich ?

Hallo,

ich wohne in DE und mache seit einiger tool-gestützte Zeit Fernstrassen-QS, unter anderem auch in Östereich (näheres hier:
https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=59957 )

Dazu nehme ich eine Routing-Software mitsamt der darin eingebauten Regeln und die liefert dann Verdachts-Punkte, wenn’s irgendwo nicht weitergeht.

Zwar hatte ich schon davon gehört, dass einige dieser Regelm in Östereich teilweise anders gesehen werden, und hab’ das auch im Wiki gelesen, hab’ aber nicht wirklich geglaubt, dass das was mit der Mapping-Praxis zu tun hat.

Im wesentlichen geht es dabi um die Default-Zugangsberechtigung für highway=track und um das Tagging von Anlieger-Strassen und den angeblichen Unterschied zwischen “Anrainer” und "Anrainerverkehr.

Jetzt bin ich kürzlich ins Visier eines Power-Mappers geraten, der sehr strikte Regeln durchsetzt, unter anderem die beiden oben genannten (und ich war nicht wirklich überrascht, dass genau dieser Power-Mapper diese Regen ins Wiki reingeschrieben hat).

Und zusätzlich setzt er die Regel durch, dass Edits grundsätzlich nur dann zulässig sind, wenn man vor Ort war.

Jetzt ist das mengenmäßig nicht wirklich ein Problem, er hat bisher 3 meiner Edits revertiert und es geht da immer nur um Strassen mit nur regionaler Bedeutung. Aber es ist einfach demotivierend, wenn man Zeit investiert für ein konkretes QS-Ziel (eine routebare Karte) und jemand dagegen arbeitet der nur seine eigenen Regeln umsetzen will.

Hier zum Beispiel: https://www.openstreetmap.org/changeset/69499415

Das sind gleich zwei Ausflugs-Parklplätze, die (mit real existierenden Routern) nicht erreichbar sind, denn er hat’s ja wieder “repariert”.

Ich will hier keine Edit-Wars diskutieren (es gibt auch keine, denn wie gesagt nur ein Nebenschauplatz), aber ich würde gern vorfühlen, ob diese Routing-Sonderregeln in Östereich ein Community-Ding sind oder eine One-Man-Show?

Danke und Gruss, Arndt

Zu der private/destination-Geschichte fällt mir auf die Schnelle niemand anderer ein, der das dermaßen vehement vertritt.
Ich weiß, das ist nur Theorie, aber eigentlich sollte es für einen Router sogar gar nicht so einen großen Unterschied machen. Beides kommt nur in Frage, wenn das Ziel anders nicht zu erreichen ist, bei “private” müsste eben noch eine entsprechende Warnung ausgegeben werden.

Ich sehe gerade nur einen Parkplatz und da ist nicht klar, welche der beiden Straßen falsch ist, ich würde eher auf das kurze Verbindungsstück zur Bundesstraße tippen: https://www.openstreetmap.org/way/122951783#map=17/47.05401/16.36041
Hier ist ein 2ter, aber der ist von Urbersdorf kommend zu erreichen, die Beschränkung startet ja - anscheinend mittlerweile - erst nach der Abzweigung.

Was bei dem Track dagegen falsch sein muss, ist der KEY und nicht unbedingt der value. Vehicle kann nicht stimmen, wenn da 2 Radrouten darüber führen.

Also ich spreche mich in dem Punkt Unterschied von “Anrainer” vs. “Anrainerverkehr” ganz klar gegen oesterreichische Extrawuerstel aus. Der Punkt ist fuer mich ohnehin von sehr theoretischer Natur und meiner Einschaetzung nach in der Praxis auch durch die Strassenverwaltung (Aufstellung der Schilder) inkonsequent umgesetzt.

Von welchem Wiki-Eintrag (oder Eintraegen) redest Du genau?

highway=track ist in Oesterreich schon komplizierter, weil wir ein Forstgesetz haben, das die Nutzung von Forststrassen recht stark einschraenkt und somit ein entsprechender angepasster Defaultwert gerechtfertigt waere. Eigenartigerweise spiegelt sich das nicht auf dieser Wikiseite wider:

https://wiki.openstreetmap.org/wiki/OSM_tags_for_routing/Access-Restrictions#Austria

Die Nutzungseinschraenkung “private” sehe ich eigentlich immer im Zusammenhang mit “nicht oeffentlichem Besitz”: Firmengelaende, Privatbesitz oder aehnliches… Fuer mich ist das Tag fuer verkehrsberuhigte Strassen auf oeffentlichem Gut nicht anwendbar.

Lg, Gppes

Das hatte ich vor zwei Jahren auch schon mal angesprochen, es gab aber keine wirkliche Zustimmung zu einer Änderung.

Danke, ja, aber wie dort schon geschrieben, eingetragene Wege jener, die sich an die Regeln des Wikis gehalten haben, waeren mit einem Schlag alle nicht route-bar. Im Raum Leoben haben wir sogar eine Aktion gesetzt, viele Wege richtig zu stellen. Aus meiner Sicht betrifft das oft die Wegeklassen “unclassified” und “service” (die faelschlicherweise als “track” getaggt waren.

Von mir aus koennten wir aber gerne in Gesamtoesterreich auf eine Richtigstellung bei “track” hinarbeiten.

Lg, Gppes

Und nochmal was “Ausgenommen Anrainer” vs. “Ausgenommen Anrainerverkehr” betrifft. Das schaue ich mir an, ob der Moebellieferant hier an der Verbotstafel stehen bleibt und das Zeug mit der Ameise rein schiebt:

Strasse Weichenberg:
https://www.openstreetmap.org/way/9089822

Changesetdiskussion:
https://www.openstreetmap.org/changeset/62710874#map=17/47.06575/16.13116

Und selbst wenn dort wirklich “Ausgenommen Anrainer” steht. Dann verlangt der Hausverstand, dass man das im OSM-Tagging als “XXX=destination” interpretiert.

Im konkreten Fall: Das Zusatzschild “Ausgenommen Radfahrer” wuerde ich auch gerne sehen… Ich glaub nicht, dass dort jeweils eines angeschraubt ist…

Lg, Gppes

Was die Beschränkung für einen highway=track ohne access-tags ist, ist ja gerade die Frage, und erreichbar wäre der Parkplatz nur dann, wenn die Antwort “keine” wäre. Aber es ist ja nicht nur mein Eindruck, dass das weder der Mapping-Praxis entspricht noch von den Routern so gehandhabt wird.

Schau halt in die Versions-Historie, wer das am 15. Mai 2012 da hin geschrieben hat um am 13. Aug. 2015 die Problem-Diskussion gelöscht, so dass dieses nicht-abgestimmte Proposal besser aussieht…

Es ist schlicht ein Missverständnis: Default-Access Regeln für OSM sagen aus, wie das zu interpretieren ist, wenn ein OSM-Way keine Access Tags hat. Wenn jetzt jemand drüber referiert, was es bedeuted, wenn an einem Weg kein Schild steht und das mit lauter §§ dekoriert, dann hat er es einfach nicht verstanden.

Das ist die nächste Frage, die sich in diesem Fall auch nur stellt, weil bei dem abgetrennten Stück am Anfang wohl nicht nur die Beschränkung entfernt, sondern auch der Typ auf service geändert werden hätte sollen. Dein Bsp. war aber ursprünglich kein track ohne access-tags, sondern du hattest den gesamten Feld-/Radweg von delivery auf destination geändert und dass dort regulärer Verkehr auch zur Zufahrt nicht erlaubt ist und der Fehler wo anders liegt erscheint mir durchaus plausibel (auch wenn ich eher agricultural statt delivery erwarten würde).

So prägen eben Karten das Bild einer Landschaft. Es handelt sich um die ehemalige Bundesstrasse.

Ich hatte einen “unclassified” geändert, und diese Höherstufung durch Benutzer JM82 (die meinen Suspect erst getriggert hatte) hat er ja mit revertiert.

unclassified/track ist wohl die gleiche Diskussion, die wir hier mit ihm haben: https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=741954#p741954
so wie dort ist es aber auch sehr wahrscheinlich, dass die ehemalige Bundesstraße jetzt für den motorisierten Verkehr gesperrt ist, dafür gibt es ja den neuen Verlauf