Hallo,
black_bike und ich sind in Sachen Löschen von “unnötigen Dingen” verschiedener Meinung (z.B. Wahlkreise). Der Beitrag von black_bike mag zwar irgendwo nahe an der Grenze des Akzeptablen in diesem Forum sein, aber er drückt aus, was mir als Nichtteilnehmer der Löschkampagne auch aufgefallen ist. Wichtig ist folgendes Zitat:
was soll dieses ängstliche und zögerliche Vorgehen? Erst werden alle associated-Street-Relationen in OSM vernichtet obwohl die dazu stattfinden Abstimmung noch nicht beendet war.
Wenn ihr eine vierwöchige Abstimmung ansetzt und gleich anfangt, systematisch zu löschen und das auch noch mit einer Art Countdown “feiert”, braucht ihr euch nicht wundern, wenn ihr Leute verärgert. Wer eine Abstimmung beginnt, aber nach wenigen Tagen richtig loslegt, weil (?) es keine Nein-Stimmen gab, zeigt Andersdenkenden gegenüber keinen angemessenen Respekt. Würdet ihr so etwas mit etwas machen, was mir sehr am Herzen liegt, hätte ich die DWG gebeten, euch mal zu erklären, wie unvorbildlich euer Verhalten ist.
So und jetzt noch eine Anmerkung zur Sache:
In meiner beruflichen Tätigkeit bekomme ich gelegentlich den Auftrag, Straßenlisten zu erstellen. Dabei soll jede Straße pro Gemeinde und Postleitzahl nur einmal auftauchen, aber es soll in der Liste eine Mittelpunktskoordinate enthalten sein. Dazu fasse ich mit der PostGIS-Funktion ST_ClusterWithin Straßenstücke mit gleichem Namen, die nahe beieinander liegen, zusammen. Meist sind das 100 bis 200 Meter. Nach dem Zusammenfassen werden die Straßen an der Gemeindegrenze aufgeteilt. Das ist beispielsweise bei dem Straßennamenprojekt für die Zeit geschehen. Für solche Zusammenfassungen braucht es keine street-Relationen. Die Tags und die räumliche Beziehung der Objekte zueinander ist ausreichend.
Wenn eine Straße wirklich über ein längeres Stück hinweg fehlt, aber eigentlich eine ist (z.B. baugeschichtlich), würde ich Tags wie wikipedia=* und wikidata=* an jedes Straßenstück taggen. Zudem würde ich eine Routenrelation (route=road) anlegen, die die Straße repräsentiert. Natürlich muss man da irgendwo eine Grenze ziehen, ab wann eine solche Zusammenfassung über Relationen nicht mehr sinnvoll oder noch nicht sinnvoll ist. Irgendwelche einfachen Wohnstraßen sollte IMHO keine street-Relation oder vergleichbare Konstrukte bekommen. Da genügt es die Tags an den Ways zu erfassen. Wenn mehrere Straße historisch eine einzige waren und mittlerweile aufgeteilt, mehrfach umbenannt worden sind und vom ursprünglichen Charakter nichts mehr zu erkennen ist, kommt der Punkt, wo OSM ein ungeeigneter Ort zur Speicherung ist, weil OSM keine historische Datenbank ist.
Viele Grüße
Michael
EDIT: Link zu http://www.geofabrik.de/projects/strassennamen_zeit/index.html ergänzt