Kleine Fragen 2019

Stoplere gerade über das Tag kismet:coordinates=* an diesem Supermarkt. Der Wert scheinen einfach die Koordinaten zu sein, aber was sollen die Plus-Zeichen? Sind die falsch und müssen weg, oder kann das ganze Tag weg? (Koordinatenangaben dieser Art sind für ein ganzes Gebäude doch eigentlich witzlos, da der Gebäudeumriss mit seinen Punkten in OSM ja selbst die Lage viel besser beschreibt.)

shop               supermarket
name               real,-
kismet:coordinates N48.67143 E9.01163++++++++
...

Das Tag stammt vom User “kismet”, es gibt noch genau 21 Objekte damit: https://taginfo.openstreetmap.org/keys/kismet%3Acoordinates

Danke! Ups, stimmt, wenn ich mir die Objekthistorie ansehe, hätte ich auch selbst drauf kommen können. Aber auf die Idee, dass ein User sich ein eigenes Tag (zumindest ein eigenes Präfix) mit seinem Usernamen bastelt, bin ich gar nicht gekommen … :roll_eyes:

Edit:
Ich habe das Tag daher in diesem Fall gelöscht, da es hier (mit den +++…) sowieso fehlerhaft ist und ich davon ausgehe, dass sich die Koordinaten aus den OSM-Daten viel genauer ergeben.

Das könnten Wardriving-Ergebnisse sein.

Das Programm “kismet” kann beim Herumfahren die Koordinaten der maximalen Feldstärke von WLANs einsammeln. Vielleicht hat der User mit sowas rumgespielt und sich auch gleich danach benannt und wollte die Sachen in OSM ergänzen…

wenn man dieser Argumentation folgte wären auch residentials oft wieder track, sofern es schon vor der Wohnbebauung dort einen Weg gab

Diese Bushaltestelle heißt vor Ort “Rathausstraße”, im Fahrplan steht allerdings immer noch “Hauptstraße”. Die Hauptstraße wurde 2014 in Rathausstraße umbenannt (vorher gab es in der Gemeinde drei verschiedene Hauptstraßen in allen drei Ortsteilen), scheinbar hat man vor Ort bei der Bushaltestelle nachgezogen (bei der Post anscheinend noch nicht, der Briefkasten liegt immer noch in der Hauptstraße…), im Fahrplan aber noch nicht.

Nach was richten wir uns also: nach dem was vor Ort steht, oder wie es im Fahrplan steht?

name=Rathausstraße
ref_name=Neuenhaßlau Rathausstraße, Hasselroth

Referenz laut https://reiseauskunft.bahn.de/bin/bhftafel.exe

Rathausstraße ist zukunftswahrscheinlicher.
Zusätzlich alt_name=Hauptstraße und note=Umbenennung der Hauptstraße 2014 in Rathausstraße

ggf. old_name für den ehemaligen Namen

Nein, da track nicht für Straßen innerhalb bebauter Flächen verwendet werden soll - dort sind sie residential.
Aber natürlich sollte die Einteilung nicht unbedingt den Gegebenheiten der Vergangenheit folgen, sondern sich am Jetzt-Zustand orientieren (was historische Bedeutsamkeit ja nicht ausschließt).

Alternativ könnte man über highway=unclassified nachdenken, falls der Weg asphaltiert ist.
Doch die Freigabe für Forstwirtschaft ist ein starkes Argument für track.

Das “highway=” (track, service, residential, unclassified) Tagging von Strassen/Wegen folgt der Nutzung bzw. Widmung und keinesfalls und niemals der Wegbeschaffenheit! :wink:

Fuer die Wegbeschaffenheit gibt es eigene Tags: surface, smoothness, width, …

Ich würde den Waldweg zwischen der Straße “Am Neuwirtshaus” und dem einzelstehenden Haus von highway=track in highway=service oder Highway=unclassified ändern, da dieses Wegstück nach Deiner Beobachtung als Zufahrt zu diesem Haus genutzt wird (Was von den beiden Möglichkeiten, darüber streiten sich meiner Beobachtung nach die Gelehrten). Den Weg “Alter Kahler Weg” dann aber im weiteren Verlauf bis zur Siedlung als track belassen (Schranke, nur Forstwirtschaftl. Verkehr)

Da das als Zufahrt zu dem einzelnen Haus genutzte Weg sicherlich wie ein üblicher Waldweg lediglich eine geschotterte Oberlfäche hat, kommt natürlich noch surface=compacted drann.

Und natürlich gibt es Waldwege, die einen Namen haben. Bei mir um die Ecke gibt es z.B. einen Waldkurpark, da hat jeder Waldweg ein schönes Straßenschild aus Holz: Häherweg, Bussardweg, Meisenweg… Das sind aber trotzdem reine Forst- und Spazierwege. Und nein, dass sind keine Wandwegsbezeichnungen für irgendwelche Rund- oder Streckenwanderwege. Bei letzteren habe ich hier in der Gegend schon reihenweise name=Hermannsweg oder name=Lönspfad etc. in ref=Hermannsweg etc. umbenannt.

Nur rein interessehalber: Sprichst du da von “durchgehenden” Wanderwegen? Wären Relationen da nicht besser gewesen?

Ja, genau, niemals. Ganz eindeutig, immer. Wie in allen Wikis beschrieben. :smiley:

Wenn am Wegesanfang schon die fortwirtschaftliche Nutzung beschildert ist, stellt sich doch die Frage eigentlich nicht.
(Ist das Haus vielleicht sogar ein Forsthaus?)
Zum Haus kommt man doch nur mit forstwirschaftlichen Belangen, also kann das nur in zweiter Linie Zufahrtsweg sein.
Außer man bezieht den nichtmotorisierten Verkehr und den Eselskarren mit ein, da dieser Verkehr sogar überwiegen könnte, wäre dann etwas anderes möglich.
Also von der Nutzung her spricht doch alles für track.

Und vom Erscheinungsbild her? Ein typischer Waldweg - wieder track.

Der Zweck könnte zwar auch die Zufahrt (service) sein, aber da der Weg einen wie auch immer gearteten historischen Namen hat und wohl weiter als nur zu dem Haus führt, müsste man den Weg unterteilen, wie Galbinus vorschlägt.
Ob eine Teilung allerdings sinnvoll ist (ich gehe davon aus, dass der Weg vor und hinter dem Haus sich nicht wesentlich unterscheiden), ist eine andere Frage und bietet je nach Betrachtung Futter für die Gelehrten.
Oh, halt, das wäre ja wieder über die Beschaffenheit definiert… :wink:

Landuse Konzept
Kann mir jemand das landuse Konzept von osm erklären?
Ich verstehe es so: z.b. landuse=residential legt ein Wohngebiet fest.
Darin befinden sich Gebäude, die aber Teil des Wohngebietes sind und daher nicht den landuse “aufbrechen” (kein eigener landuse und auch nicht per MP ausgenommen)
Auf hohen Zoomstufen werden die Gebäude so klein, dass sie nicht mehr sinnvoll angezeigt werden können, daher wird stattdessen nur der landuse (residential / commercial / … ) angezeigt (graue / rote Fläche etc.). So weit so gut.

Warum wird dann aber mit z.b. landuse=grass Elementen der landuse “aufgebrochen”?
Eine Wiese in einem Wohngebiet (oder der Garten eines Hauses) sind ja trotzdem inhaltlich residential.
Auf hohen Zoomstufen sieht ein Wohngebeit dann sehr zerstückelt von Grünflächen aus:
https://www.openstreetmap.org/way/572510749#map=13/48.1206/11.6812

Würde man stattdessen natural=grass* verwenden, wäre der landuse nicht “aufgebrochen” und der mapper könnte die eine einheitliche zusammanhängende Fläche des Wohn/Gewerbe/etc. -gebietes anzeigen.
Das tut der standart-mapper zwar derzeit wohl auch bei der Verwendung von natural=* nicht, aber er könnte es recht einfach machen. (und ich glaube die “Humanitarian” Ansicht von osm tut bereits genau das)

  • Dass es einen kleinen aber signifikanten Unterschied in der Bedeutung von landuse=grass und natural=grassland für die Beschaffenheit der Grünfläche gibt, ist mir bekannt.
    Das ließe sich aber mit einem natural=grassXYZ tag, das die gleiche Bedeutung wie landuse=grass bekommt recht einfach lösen und man hätte wieder sinnvoll zusammenhängende landuse Bereiche.

Das ist aber keine kleine Frage. :wink: Das gibt eine Riesendiskussion …

Daher erst mal nur zu einem Punkt:

Hm, natural=grass* wäre auch etwas suboptimal, weil es eine „natürliche“ Grasfläche beschreibt, und die meisten Grasflächen in Wohnorten sind alles andere als natürlich. Es gibt aber genau für das von Dir angesprochene Problem schon lange den Vorschlag, landcover=* zu verwenden, im Beispiel also landcover=grass. Das würde das Problem elegant lösen. :slight_smile: Warum setzt sich landcover=* dann nicht durch? Keine Ahnung … u.a. aber wohl, weil „man“ nicht gerne Tags verwendet, die nicht gerendert werden.

für ein Wohngebiet würde ich place verwenden, entweder neighbourhood, oder falls es neighbourhoods innerhalb gibt, quarter. landuse beschreibt eine Fläche die überwiegend dem Wohnen dient (d.h. Gärten auf den Grundstücken wären drin, Kleingärten und öffentliche Grünflächen wie Parks nicht, Straßen auch nicht)

Frage: Kann ich highway=bus_stop an neben der Strecke platzierten Haltestellen bedenkenlos löschen, wenn dafür public_transport=platform (als node oder node innerhalb einer Strecke/area) eingetragen ist?
Ich habe hier viele verwaiste Haltestellen, die nicht Teil von route-Relationen sind (aber existieren).

Und wie sieht das aus, wenn zwar bereits nach Schema 2 getagte stop-Position auf der Straße notiert ist, die zugehörige Haltestelle aber als area (public_transport=platform) mit einem enthaltenen node mit highway=bus_stop gekennzeichnet ist? Was spricht gegen das Löschen?

Auf welche Fallstricke müsste ich bei Überführung von Schema 1 nach Schema 2 achten?

Doku:

Ach du liebes Bisschen.
Als Bug Report seit 2014.
Zum Schämen.

Also immer zusätzlich highway=bus_stop an die platform.
Bloß kein Taggen fürs Rendern. :rage:

Dass es da einen Unterschied gibt, hatte ich oben ja schon geschrieben.
Das Problem ist, dass landuse=grass ja auch falsch ist, da kein landuse.
Man hat quasi die Wahl zwischen 2 Varianten die beide falsch sind. (oder die 3. die nicht gemapt wird …)

Gerade bin ich beim Suchen auf das hier gestoßen: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:managed
Würde das nicht zu natural=grass passen?