Exzessives Driveway Tagging

Ich kenne die Bedeutung von „should“ in Regelwerken auch als verbindliche Verpflichtung, als lediglich freundlichere, aber sinngleiche Ausdrucksweise des als bevormundend verpönten „has/have to“.

–ks

Man sollte vielleicht auf https://tools.ietf.org/html/rfc2119 verweisen. Da ist definiert, was “SHOULD” (in Großbuchstaben!) bedeutet. https://tools.ietf.org/html/rfc8174 beschreibt nochmal, dass andere Schreibweisen, wie hier bei OSM genutzt, nicht unter die Definition fallen.

Meiner Meinung nach kann Kartenmaterial nicht genau und ausführlich genug sein, aber wie ausführlich man selber mappt bleibt jeden selbst überlassen :wink:

Für mich wird das Kartenmateril durch solchen Eintragungen überladen und verfälscht. Zumal wenn nicht jede Hauszufahrt sondern nur Hauszufahrten von Kunden so eingezeichnet werden.

Ich denke auch, es gibt hier kein richtig und falsch. Wichtig finde ich, dass ein Mehrwert durch mehr Daten/Details geschaffen wird, was ja leider nicht immer der Fall ist.

Das Problem aus meiner Sicht in diesem Thread war, dass viel eingetragen wurde, die Daten aber scheinbar zu einem großen Teil nicht vor Ort geprüft wurden sondern via Satelliten Bild eingetragen wurden. Man müsste die ganzen Driveways eigentlich nochmal manuell abgehen und korrigieren. In meiner Wohnstraße sind ca 30% - 50% der eingetragenen Driveways fehlerhaft - ich bin vorher extra einige abgelaufen. Einen Mehrwert kann ich durch das Extra an Daten in meiner Wohnstraße nicht erkennen.

Gerade Driveways die nicht vor Ort als solche erkennbar sind verwirren aus meiner Sicht eher, als zu helfen.

Na super. :frowning: :frowning: :frowning:

30 bis 50 Prozent Fehler ist eine unterirdische Quote. Da war sogar Amazon Logistics fast besser.

Wer in dem Detailgrad mappt, signalisiert anderen Mappern, dass die Gegend fast perfekt ist. Wenn sich hinter der Fassade jedoch so etwas verbirgt, schadet das dem OpenStreetMap-Projekt auf Dauer. Die Mapper, die so etwas Halbgares eintragen, sollten gebeten werden, die Fehler zu beheben (und ja, das heißt, dass man vor Ort vorbeischauen muss). Wenn das nicht in einer angemessenen Zeit geschieht und keine Bemühungen erkennbar sind, kann man die Hauszufahrten IMHO löschen bzw. die betreffenden Änderungssätze revertieren. Wenn sich der Fehler als systematisch herausstellt, ist es halt ein Haufen Arbeit, die Fehler zu korrigieren, wenn nicht Hauszufahrten gelöscht werden sollen.

Die Aktivitäten organisierte Mapper haben größere Folgen (positiv wie negativ) als die Aktivität eines einzelnen Mappers. Aus dem Grund gelten für Importe und mechanische Edits besondere Regeln. So wie wir von Importen (zumindest hierzulande, siehe Tankstellen-Import von Navads) eine gute Qualität einfordern, sollten wir das auch von organisierten Mappern tun, die nicht nur ein bisschen in OSM aktiv sind. Fehler und Anfangsschwierigkeiten sind kein Problem, aber wenn 30 bis 50 Prozent der Daten mangelhaft sind, muss das zeitnah verbessert oder alles gelöscht werden.

Ich frage mich bei den ganzen Zeitungsverlagen und ihren Zustellerwegen sowieso, wozu man die Hauszugänge überhaupt braucht. Der Abstand des Hauses von der Straße ist ermittelbar (ziemlich einfach sogar). Hauszufahrten machen in typischen Wohngebieten keine riesigen Umwege, sondern verlaufen meist recht geradlinig vom Garagentor zur Straße. 2 * Distanz_Hausmittelpunkt_Straße * Umwegzuschlag sollte ausreichend sein. Ich habe den Eindruck, dass entweder die Hersteller der Programme sich nicht die Mühe machen, künstliche Kanten in ihre Routinggraphen einzufügen oder die Kunden (die Verlage) nicht genügend Druck machen. Vielleicht braucht es eine deutlichere Positionierung der OSM-Community?

Auf der FOSSGIS-Konferenz habe ich mit einem aus der Branche geredet, der auch auf OSM wechseln will. Interessant war, dass nicht nur die Wege zum Briefkasten von Bedeutung sind. Auch die Möglichkeit, die Straßenseite beliebig wechseln zu können (geht auf stark befahrenen Straßen nicht gut und schnell) und das Vorhandensein von Bürgersteigen ist relevant. Wenn die Verlage ihre Energie in das Ergänzen von sidewalk=* stecken würden, wäre OSM mehr geholfen als mit Hauszufahrten, die von den Leuten als Eingriff in ihre Privatsphäre verstanden werden können (ob es das ist, ist eine andere Sache).

Ich habe die Daten mittlerweile berichtigt. Ist bei uns in der Straße etwas kompliziert, da es keine Gehwege gibt und die Straße immer mal breiter und enger wird. Das sieht man auf dem Satellitenbild natürlich nicht und jedes mal wenn die Straße breiter wird könnte man einen Driveway vermuten ;).

Um maschinell den geschätzen Zeitbedarf eines Austrägers zu ermitteln und damit die Bezahlung so zu gestalten, dass der gesetzliche Mindestlohn eingehalten wird?

Sie tragen ja aber nicht die Hauszugänge ein sondern die Zufahrt zur Garage und das oft nicht bei jedem Wohnhaus und teilweise auch noch recht schlampig.
Mit korrekt eingetragenen Hauszugängen (zum Briefkasten) könnte ich gut leben. Die schlampigen, unvollständigen 3m-Zufahrten zu Garagen nerven dagegen.

Hallo SunCobalt,

Dass sie mit der Weglänge bzw. des dadurch resultierenden Zeitbedarfs abrechnen, weiß ich. Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass das auch ohne Hauszufahrten funktionieren sollte. Das Eintragen von zusätzlichen Ways in OSM, damit man diese als routingfähige Kanten im Routinggraph hat, ist einfach und verbilligt die Entwicklung der Software (der Kunde arbeitet dann), ist aber nicht das, was lobenswert ist.

Viele Grüße

Michael

Ich hab jetzt mal 2 Bilder gemacht mit Beispielen die aus meiner Sicht nicht richtig sind. Man sieht auf der Karte recht schön, dass diese auch direkt nebeneinander liegen.

Ich habe keine Möglichkeit gefunden die Bilder hier im Forum hochzuladen, daher hier in der Dropbox: https://www.dropbox.com/sh/0ytgzo7kpt6vigz/AAClawnXCHFvsjU6vUB9gADZa?dl=0

map-overview zeigt die Übersicht auf der OSM Karte. Ich hab die Straßennamen geblurt da ich ums Eck wohne.
Bild 1 zeigt einen “highway=service; service=driveway”, das ist ein Weg mit ca. 1 m Breite. Das sollte aus meiner Sicht nicht als driveway getagt werden, sondern, falls überhaupt, als path mit access=private. Ich finde ein Weg hinter einem privaten Zaun wie hier sollte gar nicht in OSM eingetragen werden.
Bild 2 zeigt einen Privatparkplatz, dieser wurde als 3 Driveways zu den 3 Häusern (siehe Karte) eingetragen. Das sind für mich aber keine Driveways.

Oder interpretiere ich Driveways falsch?

Die Straße bei uns ist aber auch eher ungewöhnlich, es könnte also sein, dass die Daten an anderer Stelle besser sind.

Lg Robin

Der Weg auf Bild 1 scheint mir aber breiter als 1m zu sein. Der linke Torflügel dürfte mind. 1m breit sein und es gibt ja auch einen rechten Torflügel. Öffnet man beide, könnte nach meiner Einschätzung ein nicht zu breiter PKW dort reinfahren. Insofern könnte man es es Grundstückszufahrt interpretieren. Aber als Path oder Footway könnte man ihn auch eintragen. Wenn es sich um die offizielle Zuwegung zur Haustür handelt, halte ich es nicht für falsch, ihn bei OSM einzutragen. Auch hinter dem privaten Zaun. Aber ab dem Gartentor sollte dort access=private hinzugefügt werden und das Tor sollte auch eingezeichnet werden.
Den (privaten?) Parkplatz auf dem zweiten Bild sollte man meiner Meinung nach tatsächlich als Parkplatz (access=private) eintragen und nicht als Grundstückszufahrten.
Insgesamt finde ich es nicht zu beanstanden, wenn jemand die Zufahrt zu einem Privatgrundstück bzw. den Zuweg zur Haustür einzeichnet. Aber erstens dann stets ab der Grundstücksgrenze mit access=private und zweitens kann eine Grundstückszufahrt nicht von einem Fußweg abzweigen. Der Fußweg müsste dann entweder mind. auch ein driveway (ggf. mit foot=designated) sein, wenn mehrere Grundstückszufahrten davon abzweigen sogar als highway=service ohne den Zusatz service=driveway.

Hallo,

um zum Verursacher zurückzukommen:

Einer der Mapper des Verlags hat zwischenzeitlich wieder ein wenig gemappt, weshalb ich ihn noch einmal eindringlich daran erinnert habe, sich an die Regeln zu halten. Er hat auch eine PN bekommen, in der ich ihn auf den Kommentar hinweise.

https://www.openstreetmap.org/changeset/69109897

Mal schauen, was sich da Anfang nächster Woche tut. Die Meldung an die DWG wäre der nächste Schritt.

Viele Grüße

Michael

Die Mitarbeiter der SWP Logistik mappen seit etwa einem Jahr Hauszugänge in der Region Ulm. Am Anfang waren einige kapitale Fehler darunter, z.B. wurden korrekt gemappte Gebäude anhand von Luftbildern mit Versatz (Bing) verschoben. Ich habe die betreffenden Mapper angeschrieben und auch einen Kontakt zum Verantwortlichen der Aktion hergestellt. Ich habe auch Dietmar (okilimu) informiert, der das Thema ja bestens kennt. Daraufhin sind zumindest grobe Fehler ausgeblieben. Ich habe auch vorgeschlagen, dass mal jemand von denen zum Ulmer OSM-Stammtisch kommt. Die Bereitschaft dazu war da, aber wegen dem ÖPNV-Mapathon kam es nicht zeitnah dazu. Derzeit bin ich für längere Zeit nicht vor Ort und kann mich daher nicht weiter darum kümmern.

Die Driveways sind für mich kein Problem. Mich stören mehr solche Sachen. Da fände ich es besser, man würde den Hauseingang mappen und die Software würde den Weg des Zustellers berechnen.

Generell ist diese Gruppe von Mappern für Hinweise offen und setzt Anregungen um. Allerdings sind ihnen dabei wohl durch die eingesetzte Software Grenzen gesetzt. Wahrscheinlich wäre es sinnvoller, dort anzusetzen, als bei den einzelnen Mappern.

Ich sehe grundsätzlich nichts verwerfliches, Gebäude bis zu ihrem jeweilen Zugang an das Verkehrsnetz auch in OSM “quasi physisch” anzuschließen. Das passiert nun man über Zufahren, Zugänge usw. und kann durchaus von Interesse sein, wie man letzten Endes ins Gebäude kommt.
Ich selbst mappe diese Geoinfos seit gut 3 Jahren und versehe sie stets mit dem Tag “access = private”, da ich davon ausgehe, dass diese Art von Wegen auf Privatgrund verlaufen und dementsprechend ein Begehen/Befahren nur mit Zustimmung des Eigentümers/Besitzers/Inhabers erlaubt ist. Das ist jedoch eine rein rechtliche Frage und keine, ob es den Weg nun gibt oder nicht und wo er verläuft. Daher bin ich der Ansicht, sowas gehört auch in ein Geoinformationssystem wie OSM.
Klar kann man sich darüber streiten, was nun “sinnvoll” für OSM/die Karte ist - diese Meinungen werden sicherlich auseinander gehen, aber bei Zufahrtswegen sehe ich ein mehr oder minder hohes Maß an Notwendigkeit, diese in OSM aufzunehmen. Eben ggf. mit dem Zusatz “acces = Private” oder “access = no” um unerwünschtes Routing zu vermeiden.
Auch zu bedenken gilt es, dass Zufahrten in ihrer Ausgestaltung sehr breit gefächert sind und sein können: das kann eine viellicht 2m breiter Weg sein, auf dem ein PKW grad so durchkommt, das kann aber die 15m breite Zufahrtsstraße in ein Industriegelände ebenso sein. Daher, zusätzliche Tags machen hier besonders Sinn um diese Art der Wege näher zu beschreiben.

Das kommt darauf an, wie zugänglich das Grundstück ist. Wenn ein Weg auf Privatgrund liegt, aber es keine Sicherungsmaßnahmen gegen Betreten gibt, ist access=permissive angemessen.
Wenn es ein Tor gibt oder ein Schild “betreten verboten”, kann man imho =private taggen.

Diese “Zufahrt” https://www.openstreetmap.org/way/625519457#map=19/48.28498/9.69473 hat - vom Gehweg bis zum Garagentor - eine Länge von gerademal 5m.
Ist das wirklich eine Zufahrt?
Ich meine Nein.

Fragende Grüße

ich meine schon, so rechnet es auch die Stadt ab und mich persönlich stört es nicht…
(Würde allerdings auch nicht auf die Idee kommen das zu mappen…)

Was rechnet die Stadt ab?