Ich sehe hier unterschiedliche Interpretationen der Begriffe als Ursache der Probleme.
Viele Einträge werden intuitiv und nicht nach Nachlesen im WIKI und der genauen Definitionen (wo vorhanden/möglich) vorgenommen.
Beispiel: Die Bewohner ihrer neu gebauten Häuser taggen ihre Zufahrtsstraße mit “highway=living_street”, was dem gewünschten und tatsächlichem Charakter dieser Sckgasse auch entspricht, aber eben “residential” ist. Das sind aber noch die einfacheren Fälle.
Eine Rolle spielt auch die Bedeutungsverschiebung bei Übersetzung, die sich oft erst bei längerer Beschäftigung (wieder) erschließt.
Beispiel aus dem WIKI Key:natural
Im Englischen liegt der Fokus auf der Beschreibung von landcover, also der Bedeckung von Fläche.
Die deutsche Übersetzung bringt mit “natürliche Vegetationsformen” bereits eine gewisse Interpretationsmöglichkeit ins Spiel.
So sehe ich bei “natural” Konfliktpotential zum artifiziellen “man_made” hineingebracht.
Das zeigt sich auch in der Diskussion, wo die Grenzen des menschlichen “use” aus landuse=forest zu ziehen sein können.
Dass hierzulande jedes Stück Holz ein Wirtschaftsgut darstellt, macht es nicht einfacher.
Wenn hier auf dem Land ein Heckengehölz am Feldrand geschnitten wird, macht sich dies in Form einer Rechnung ebenfalls als solches bemerkbar, nur dass es sich hierbei nicht um einen Baum handelt, der in Mehrzahl zum “forest” wird.
Handelt es sich um höheres Buschwerk, oder erreichen Äste und Strünke die Dimensionen von Baumstämmen, verschwimmen die Grenzen.
Wenn man dann auch noch einwirft, dass ein Wald sich nicht nur durch seine Bäume auszeichnet, sondern auch durch Buschwerk und Jungbäume (also den “ursprünglichen” Wald), wird klar, warum explizit auch menschlicher Einfluss nicht außen vor bleibt (was zusätzlich durch “landuse” gestützt wird) und dann einen “wood” daraus machen kann (oder eben auch nicht).
Was mein Empfinden angeht, würde ich nur dann von einem Wald reden wollen, wenn das sprichwörtliche “Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen können” erfüllt ist, dass man also gar nicht erst auf die Idee kommen würde, nur von einer Ansammlung einzelner Bäume zu reden.
“wood” wäre so gesehen chaotischer Wald, “forest” Plantagen-Monokultur, überspitzt ausgedrückt.
Aber das löst auch nicht das Problem der Unterscheidung, wenn die Mischformen offensichtlich sind.
Als Mischformen meine ich Unsichtbares (was die Kennzeichnung als landuse=forest und natural=wood erlaubt), und Sichtbares (Baum/Strauch-Verhältnis).
Am Ende steht die Frage im Raum, was tatsächlich getagt werden soll:
Die reine Beschreibung der vorhandenen Objekte (da ist ein Baum, eine Baumgruppe mit oder ohne Buschwerk dazwischen), oder Zusatzinformationen (Stadtpark, Vogelgehölz, Urwald, Weihnachtsbaumplantage).
Ich finde, dass es bei der reinen Beschreibung des Bewuchses doch noch Bedarf gibt.
Allerdings bin ich mir bei “tree_group” - was ich gerne hätte - nicht so sicher, ob der Begriff so glücklich gewählt ist.
In “scrub” etwa fehlen mir die Bäume, aber in “tree_group” die Büsche. Wenn die in D zwar “mitgedacht” werden, muss das nicht auch woanders gelten.