landuse=allotments oder leisure=garden

Also Gemeinschaftsgärten im Sinne von https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeinschaftsgarten sind das definitiv nicht.

Aber auch keine leisure=garden, schon alleine deshalb nicht, weil solche Grundstücke nicht überwiegend zur Freizeitgestaltung genutzt werden sondern zur Selbstversorgung mit Obst, Gemüse, Geflügel usw.

Im meinen Augen gibt es hierzulande keine klare Grenze an der man Freizeitnutzung und Selbstversorgung immer trennen kann. Das ist stets Interpretationssache.

Sven

Dafür gibt’s ja die Versionsgeschichte … :roll_eyes:
Ansonsten werfe ich noch Grabeland in die Runde.
Meine Eltern hatten sowas etliche Jahre, war auch kein Verein, sondern direkt von der Stadt gemietet, ist jetzt überbaut, aber weiter westlich das gemappte Gelände ist m.W.n. immer noch Grabeland, kein Vereinsgelände, sieht aber alles kleingartenähnlich aus.
Das ehedem zur Bebauung vorgesehene Beiertheimer Feld ist auch kein Vereinsgelände. Bebauung ist dank einer inzwischen aufgelösten Ini vom Tisch.
DE:Map_Features setzt Kleingärten, Schrebergärten und Grabeland gleich.

Wie wäre es mit landuse=garden statt leisure=garden?
Dann stellt man klar, das es sich um Gärten handelt, die allerdings nicht für klassische Freizeitnutzung gedacht sind, sondern nur Nahrungsmittelproduktion, was in diesem Fall natürlich wohl auch Hobby ist.

Tolle Idee. Im Prinzip sind diese Gärten, die man als Gesamtobjekt taggen könnte, allerdings auch im Micromapping als Einzelgärten nichts anderes als gemietetes Land, den man überwiegend als Nutzgarten anlegt. Das ist also ein Ersatz für Leute, die kein eigenes Haus haben, aber trotzdem einen Garten haben wollen. Ein Hausgarten eines gemieteten Hauses ist nichts anderes. Die Organisation in Kleingartenvereinen ist zwar ähnlichen Ansprüchen anzusiedeln, jedoch ist es nicht das gleiche. Das ganze Gebiet kann man durchaus als landuse=garden mappen (842* in der DB). Davon gibt es schon etliche Beispiele. Im Micromapping fügt man den Gärten die Umzäunung hinzu, das kleine Gartenhäuschen als building=shed und würfelt das ganze Gelände dann mit vielen leisure=garden. Das passt imho am besten. Nur mit dem Rendering …

landuse=garden ist laut osm-wiki aber nicht vorgesehen. bei leisure=garden wird sogar davor gewarnt, dieses zu nutzen, bei landuse=… wird auf leisure=allotments und leisure=garden verwiesen.
Meine Frage davon unabhängig: Was sollte denn der Vorteil von landuse=garden gegenüber leisure=garden sein? Worin sollte der Unterschied bestehen?

Um Grabeland im Sinne der von von Dir verlinkten Definition handelt es sich hier genauso wenig wie um eine Kleingartenanlage, da beide bestimmte rechtliche Rahmenbedingungen implizieren, die in dem von mir zur Diskussion gestellten Fall nicht gegeben sind.
Das aber im OSM-Wiki allerdings Kleingartenanlagen, Schrebergärten und Grabeland gleichgesetzt werden, bestärkt mich darin, dass leisure=allotments gar nicht so schlecht für die von mir zur Diskussion gestellten Gartenparzellen geeignet ist. Nach allen hier ausgetauschen Argumenten jedenfalls passender als leisure=garden. Einen nicht dokumentieren Tag zu nutzen wie z.B. landuse=garden halte ich für nicht zielführend.

Das Problem an leisure ist, dass das auf Deutsch Freizeit heißt und im Wiki auch als Orte beschrieben, an denen Menschen ihre Freizeit verbringen, beschrieben wird.
Und die Gärten aus diesem Bild sehen eher nach Nahrungsmittelproduktion durch Privatpersonen als, als nach Erholungsgarten.
Klar, es gibt z.B. auch leisure=nature_reserve, obwohl Naturschutzgebiete genau nicht für die Erholung gedacht sind, doch wir müssen ja nicht noch einen widersprüchlichen Tag etablieren.

Auch das spricht ja dafür, dass landuse=allotments hier nicht verkehrt ist. Vor allem, weil es bei Kleingartenanlagen und Grabeland - so wie sie ursprünglich gedacht waren - auch vor allem um die Selbstversorgung mit Gemüse ging und viele Kleingartenverieinssatzung vorgeben, dass der überwiegende Flächenanteil dem Gemüse- und Obstanbau dienen muss, ein reiner Freizeitgarten daher nicht zuslässig sei.
Man könnte sich natürlich über den Freizeitbegriff hier trefflich streiten, da die Pächter der von mir in die Diskussion gebrachten Gartenparzellen dort nicht Gemüse gewerblich anbauen sondern in ihrer Freizeit für den Eigenebedarf.

Sehr interessanter Begriff, danke! Hat aber leider den Nachteil, dass auch dieser Begriff (so wie allotments) per definitionem mit bestimmten rechtlichen Voraussetzungen verbunden wird – jedenfalls laut dem zitierten WP-Artikel:

Also ich darf in meinem Was-auch-immer-Nutzgarten auch mehrjährige Dinge anbauen und sogar Bäume pflanzen (solange ich mich an die dafür geltenden Abstände zur Grundstücksgrenze halte). :sunglasses: Also ist das kein Grabeland …

Da aber weder ich noch meine Garten-Nachbarn Mitglied in irgendeinem Verein, Verband, “allotment association” etc. sind und die Grundstücke ganz verschiedenen Leuten gehören, wären das es auch keine allotments im strengen Sinne, wie sie unser Wiki definiert (siehe Zitate oben in #1, #2). Daher hätte ich den allotments-Begriff eben gerne erweitert (wie auch Galbinus schreibt), zumal ich annehme, dass landuse=allotments in OSM de facto längst unabhängig von rechtlichen Fragen verwendet wird, um eine Fläche mit kleinteiligen Nutzgärten zu beschreiben. Auf Luftbildern kann man das Vorhandensein von Kleingärtnervereinen etc. immer so schlecht erkennen … :wink:

Ist doch gar nicht nötig. Auf das kleine Wörtchen “insbesondere” wurde bereits hingewiesen. Insbesondere heißt eben gerade nicht, dass es zwingend einen Verein geben muss, damit es ein Kleingarten sein darf, sondern umgekehrt, wenn es einen solchen Verein gibt, dann ist es zwingend ein Kleingarten.
Nicht einmal das Bundeskleingartengesetz definiert Kleingarten über einen Verein.
Also wenn es irgendetwas gemeinsames gibt, seien es nur die Wege oder die Wasserentnahmestelle, dann ist es in meinen Augen landuse=allotment

Das Problem liegt nicht in der Beschreibung im Wiki. Die passt, und wenn nicht, könnte man sie anpassen. Aber der Schlüsselwert “allotments” ist sowohl von seiner Verwendung im englischen Sprachraum als auch von der Etymologie her mit einer Organisationsform verbunden, bei der ein großes Ganzes aufgeteilt und die Teile den einzelnen Nutzern zugeteilt (to allot=zuteilen) werden. Das passt eben auf den typischen deutschen Schrebergarten, aber nicht auf die hier diskutierten Fälle, wo nicht zugeteilt sondern vermietet wird.

Ist Vermietung keine Zuteilung ?

Wobei Gärten üblicherweise nicht gemietet werden, sondern gepachtet.

Wortklauberei ?

Ja.
Habe im weiteren Sinne damit beruflich zu tun und der Unterschied zwischen Miete und Pacht wäre grad beim Nutzgarten erheblich.
Und wäre das mit den allotments nicht ein Stück weit auch Wortklauberei? :wink:

Das paßt für mich nicht zusammen. Kannst du das näher erläutern?

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Pachtvertrag_(Deutschland)
Überspitzt ausgedrückt: beim Mietvertrag gehört die Ernte dem Vermieter.

Ich hab mal den schönen Vergleich gehört: Wenn du eine Kuh mietest, kannst du sie benutzen – etwa als Zugtier oder als Fotomodell. Wenn du sie pachtest, gehört dir die Milch und das eine oder andere Kalb.

–ks