Daten stückweise eintragen oder lokal bündeln und am Stück hochladen?

Hallo,

mir wurde in einem Changeset nahegelegt, ich solle doch bitte Relationen fertigstellen, bevor ich neue anlege.

Das widerspricht aber meinem Verständnis von der Kooperation innerhalb der Community.

Meine Vorgehensweise ist diese: ich sehe ein Wegzeichen, das auf einen Wanderweg hindeutet, mache mir eine Notiz. Zu Hause schaue ich nach, ob es eine entsprechende Relation in der Nähe gibt, und wenn ja, wird die entsprechend ergänzt, andernfalls wird eine neue angelegt.

Dies hat den Vorteil, dass ich (oder auch ein anderer Mapper mit derselben Herangehensweise) beim Begehen anderer Teile desselben Gebietes die Informationen ergänzen kann und dadurch die Relation immer mehr wächst, bis sie irgendwann (hoffentlich) vollständig ist.

Wäre es tatsächlich besser, ich würde die Informationen offline sammeln und eine Relation erst hochladen, wenn sie fertig ist?

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Das erzeugt nur Bearbeitungskonflikte. Ich sehe auch keinen Sinn darin, besonders bei sehr langen Wanderwegen (z. B. Westpfalz-Wanderweg mit an die 400 km) würde man sonst nie fertig werden.

Es sieht vielleicht in der Versionsgeschichte unschön aus wenn da 100 Versionen drin sind, aber unser Ziel ist eine möglichst vollständige Karte und nicht eine saubere Versionsgeschichte.

Selbst wenn ich einen Wanderweg am Stück abgelaufen bin kann es vorkommen das ich das in mehreren Stücken nach und nach hochlade.

Mein Erfahrungswert ist: für jede Stunde tatsächliche Wanderzeit brauche ich auch etwas eine Stunde Bearbeitungszeit.

Und natürlich lege ich dann auch schon mal Relationen mit an wenn zB. eine andere noch nicht erfasste Route nur ein Stück weit auf derselben Strecke verlief.

Note oder FIXME mit an die Relation, und gut.

Und ja, auch ich hab da durchaus seit längerem unvollständige Relationen zu verantworten, wie diese hier zB:

https://www.openstreetmap.org/relation/544426

Gut, dann gehen wir soweit konform.

Gilt das Geschriebene auch, wenn es um kürzere Wege geht, die in der Regel ein oder zwei Dörfer betreffen und vielleicht 6-10 km lang sind?

Insbesondere neige ich dazu, bereits die ersten gesichteten Wegezeichen einzutragen. Dann liegen gelegentlich Relationen rum mit 1-2 Members. Wenn ich in eine Gegend länger nicht komme, kann dieser Zustand auch mal über Wochen oder Monate bestehen.

Manche Wege sind so unvollständig oder auch widersprüchlich ausgeschildert, dass sie einfach nie fertig werden. Wie sollte man da vorgehen?

Würde ich auch nicht machen. Warum soll ich nicht einen Teil einer Route eintragen, wenn sie noch nicht vorhanden ist?

Viel schlimmer finde ich die Relationen-Verknüpfer.

Ich hatte einmal den “gelben Punkt” und den “grünen Balken” gebietsweise aufgetrennt. Diese dann in eine Sammelrelation (superroute) zu bringen, kann gern gemacht werden - aber da werden wieder alle Relationen zusammengefügt. Lade ich nun den “grünen Balken” geht es fast landesweit und teilweise unzusammenhängend, weil es verschieden Gebiete betrifft.

Und das ist dann eventuell ein Ergebnis: “Entschuldigung, es dauerte zu lange, die Daten für die Relation mit der ID 536274 abzurufen.”

Meine Meinung: Man sollte solche Routen als einzelne Stücken belassen. Gefunden werden sie ja - nur das sie gebietsweise vereinzelt angezeigt werden. Und nicht immer sind die Routen nur von einer Gemeinde betreut.

z.B. Relation: Wanderweg Gelber Punkt (1248173)

Der Wunsch einiger Mapper man solle lieber etwas/einen Aspekt komplett eintragen statt (örtlich) vereinzelt rührt daher dass es in OSM oft schwer ist, herauszufinden, ob etwas bloß noch nicht gemappt wurde oder nicht vorhanden ist.

Für einen Mapper der sich in seinem Gebiet zum Ziel gesetzt hat, eine bestimmte Vollständigkeit zu erreichen, fehlen die Mittel, Einzeleintäge von bereits vollständig gemappten Dingen auseinanderzuhalten. Ohne eine gewisse “Disziplin”, Dinge nur ganz oder garnicht zu mappen, bleibt ihnen nur der eigene Notizblock um dies festzuhalten.

Das ist natürlich sehr unkomfortabel und ineffizient, aber andersherum, also Einzeleintäge zu vermeiden, ist noch viel unpraktikabler.

Das Problem betrifft nicht nur Wanderrouten, sondern ungefähr alles in OSM. Man weiß bei einer weißen Karte nicht, ob da wirklich nichts ist, man weiß bei einer Ladenmeile nicht, ob wirklich alle Läden eingetragen sind und man weiß bei einer Straße nicht, ob sie keine Einbahnstraße ist oder es bloß noch nicht überprüft wurde.
Selbst das Herausfinden wann tags zuletzt überprüft wurde, ist nicht trivial.

Meiner Meinung nach gibt es nicht Schlimmeres als Relationen mit Löchern.

Da wir alle Freiwillige sind, kann ich dich nicht zwingen, vollständige Relationen zu mappen. Wenn sie allerdings nach 2 Jahren immer noch unvollständig sind, werde ich sie wieder löschen.

Nach dem, was bisher hier geschrieben wurde, ist das absolut kein Konsens. Ein solches Vehalten würde ich ganz klar als Vandalismus ansehen.

Wenn OSM in drei Jahren nicht komplett ist, lösche ich ALLES :wink:

Ich lege manchmal selbst Relationen für kürzeste Stücke an, wenn ich an einer kreuzenden Route vorbeikomme und sie nicht langgehe, besser ein Fragment als gar nichts, nach und nach wächst das. Es motiviert viele Mapper, wenn sie was zum Weitermachen finden, gerade bei Routen finde ich es vollkommen in Ordnung, die auch schonmal hochzuladen wenn sie noch nicht von Anfang bis Ende vollständig sind, sondern nur Teilstücke enthalten. Mehrere Fragmente zusammenzusetzen ist nicht gerade aufwendig oder schwierig, zumindest mit JOSM.

Anderen ein Ultimatum zum Weitermappen zu setzen halte ich nicht für zielführend, das absichtliche Löschen von richtigen Informationen ist normalerweise Vandalismus.

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Auch wenn ich erst mal nur einen Teilabschnitt erfasse, dann ist diser zu mindestens mal drin… Im Spreewald habe ich einige Routen nur zum Teil erfasst… eine vollständige Erfassung am Stück ist oft nicht möglich gewesen… Zum Teil lagen/ liegen zwischen den Teilerfassungen Wochen oder Monate… einige hab ich gar nicht vervollständigt bekommen… Die lagen dann vielleicht 1-2 Jahre. Dafür hat das dann ein mir bekannter anderer Mapper gemacht, der die Wege vom anderen Ende abgelaufen/ abgeradelt ist…

Gelegentlich ergibt es sich, daß ein Wanderweg (nennen wir ihn mal grüner Balken) aus unterschiedlichen Teilerfassungen stammt und zunächst auch zwei Relationen hat… Erst bei einer dritten Bereisung ergibt sich der Zusammenhang, daß beide eigentlich ein und derselbe Wanderweg ist… dann packe ich alle betroffenen Wegesegmente in eine Relation (die ältere) in lösche die andere.

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Sammelrelationen bringen hier nur ärger und mit setzen der nötigen Tags, können auch so alle gewünschten Relationen abgefragt werden.

Das sehe ich als Vandslismus an.

Sven

Von welchen Relationen sprichst du?
Wander - oder Rad-Routen, die nur im Gemeindegebiet gemappt sind und Lücken zu benachbarten Routen haben?
Oder Lücken in den Routen, wo der Weg nicht mehr ausgezeichnet ist?

Verstehe diese Aussage nicht?
Warum soll ich nicht Einzeleinträge von vollständigen Einträgen unterscheiden können?
Schlimmer erscheint mir, wenn ich vor Ort bin und Daten eintragen könnte, nur zu schreiben: “Hier ist kein Radweg” - aber fehlendes surface, lit, smoothness, … am Weg “zu vergessen”.

Kann ich verstehen. Rein nur nach dem Symbol zusammenzufassen finde ich auch falsch, selbst als Sammelrelation.

Jedes der Symbole (sei es ein grüner Balken, ein roter Punkt oder ein blauer Schmetterling) dient dazu, dass man den Faden nicht verliert.

Aber aufgrund der Einfachheit der Symbole gibt es nicht so viele davon, so dass sie ggf. mehrfach verwendet werden müssen. Unter Umständen werden dadurch Wege zusammengeworfen, die gar nichts miteinander zu tun haben.

Meine persönliche Herangehensweise bei sowas ist, dass ich versuche, dass mein Changeset für sich gesehen zumindest keine eher hinderlichen Unvollständigkeiten in der Karte hinterlasst. Beispiel: Ich habe vor einiger Zeit eine Busroute in Moldawien eingezeichnet Den grundlegenden Verlauf habe ich komplett im ersten Changeset eingezeichnet, die Haltestellen dann erst nach und nach. Ebenfalls in Moldawien habe ich Gemeindegrenzen eingetragen. Da hab ich immer drauf geachtet, dass ich die Grenzen jeder Gemeinde vollständig eingetragen hatte bevor ich das ganze abgesendet habe. Offene, nicht fertig eingezeichnete Grenzen würde ich z.B. immer vermeiden und mein Changeset erst absenden, wenn ich eine Grenzrelation komplett fertig habe.

Ich finde genau richtig was Du tust. Und Wanderwegrelationen können auch ruhig Löcher haben. Das macht garnichts, weil sich nichtmal die Wegbetreiber Gedanken drum machen, wie man einen Park durchquert.

In Schweden haben wir oft über das Problem der Auffindbarkeit von angelegten längeren Wanderwegrelationen geredet. Ich glaube viele “stecken den Weg ab” in dem sie beim neuanlegen einer Relation einzelne Schnipsel von der Strecke mit aufnehmen.

So stellt man sicher, dass beim heruntetladen eines Gebietes sagen wir mal 1 km neben dem bereits gemappten die vorhandene Relation entdeckt wird.

Also so Wegpunkte die aus gemeinfreien Beschreibungen hervorgehen, oft alte Mühlen, Strassenquerungen etc…

Danke für die Rückmeldungen. Das hilft mir, die Aussagen des einen Mappers etwas besser einordnen zu können.

Aber dennoch bereitet mir eines Kopfzerbrechen: Wäre es sinnvoll, zu Beginn einer solchen Mappingaktion erst nur die Wegzeichen zu erfassen und erst, wenn sich ein konsistentes Bild ergibt, die Wege zur Relation einzutragen?

Denn ich hatte auch schon öfters folgende Situation:

Ich begehe einen Waldweg, der sich als Way quer durch den Wald zieht. Dort sehe ich einen Marker. (Alternativ: ich gehe über eine Kreuzung und sehe auf einem der abgehenden Wege ein solches). Jetzt kann ich ja zunächst nur eine Aussage treffen über den Abschnitt bis zur nächsten Kreuzung, da ich u. U. nicht weiß, wie es von dort an weitergeht.

Alternative 1: Ich splitte den Track auf und füge nur den “gesehenen” Teil zur Relation hinzu. Sauber für die Relation, aber dann hinterlasse ich ein Stückwerk an Wegen, bei denen am Ende die Hälfte genausogut hätte zusammen bleiben können. Unschön.

Alternative 2: Ich erfasse erst nur die Wegzeichen als Node, stecke die in eine Relation und, wie oben beschrieben, vervollständige die Relation, wenn zumindest ein Teil fertig ist. Auch unschön, weil in Wanderwegsrelationen gehören in erster Linie Wege und nur untergeordnet Nodes. Zudem ist ein Wegzeichen noch kein Wegweiser. Ansonsten stünden die Wälder voll von tourism=information (o. ä.)

Edit: information=route_marker scheint da wohl richtiger zu sein.

Ich würde die Wegzeichen überhaupt nicht erfassen, so sie, wie hier, lediglich an Hauswänden oder sonstigen Objekten wie Laternenmasten aufgemalt sind. So etwas ist nicht langlebig und verschwindet ähnlich schnell wie Graffiti.

Was anderes, wenn du Relationen vervollständigen willst: Der Wanderatlas (https://www.ich-geh-wandern.de/) hat viele markierte Wege im Archiv und uns offiziell erlaubt, die dort angebotenen (erwanderten) GPXe als Handhabe zum Erstellen von Relationen zu verwenden. Du darfst nur nicht direkt das GPX als Track auf den OSM-Server laden, aber du darfst es herunterladen, in JOSM öffnen und daran deine Relation zusammenbauen.

Damit bleibst du erst dann stecken, wenn für ein dort getracktes Teilstück noch überhaupt kein Weg in OSM existiert :slight_smile:

–ks

Ui! Das ist eine schöne Sache. Es besteht da natürlich die Unsicherheit, dass evtl. jemand einen leicht abweichenden Weg gewandert ist und das dann als “dies ist der erwanderte Weg” hochgeladen hat, aber die hat man im Endeffekt bei Nutzung von Drittquellen immer.

Aber 100%ig sicher ist sowieso nichts…

Danke für den Hinweis, ich schau mir die Sache mal genauer an. Beim ersten Überfliegen meine ich zwar, dass alle hier in der Gegend vorhandenen Wege schon in OSM drin sind, aber Lücken gibt es bestimmt ebenfalls.

Wenn ein Weg nur kreuzt, oder an der Strecke, auf der ich unterwegs bin, als Abzweig beginnt, dann setze ich tatsächlich erst einmal nur ein FIXME Tag an den Kreuzungs- oder Abzweigpunkt, oder mittlerweile sogar eher eine Note als ein FIXME.

Laufen der Weg auf dem ich unterwegs bin, und ein anderer Weg, eine Zeit lang über dieselben Wegstücke, dann tendiere ich eher dahin diese Route auch bereits als unvollständige (und entsprechend mit FIXME=unvollständig markierte) Relation anzulegen.

Ich beschreibe dann das gelaufene Wegstück mit note=“Roter Balken” oder entsprechend. Auch an einem Abzweig ein Stück Weg z.B: mit note=“Grüner Rückstrich”- später (oder andere Mapper) kann man beim erstellen einer Relation darauf zurückgreifen. Bei eingetragenen Wegen sollte man diesen kurz teilen, da man ja nicht weiß ,ob der Wanderweg unterwegs (vor der nächsten erfassten Kreuzung) abzweigt.