Ich habe nach dem Neubau eines Hauses auf privatem Grundstück eine Hausnummer zugewiesen bekommen. In diesem Zuge hat die Gemeinde zehn weitere Hausnummern auf den noch nicht einmal geteilten Nachbargrundfstücken vergeben. Es stehen heute drei der Häuser. Ob die anderen je gebaut werden, steht in den Sternen. Aber: Die Hausnummern auf unbebauten Grundstücken gibt es offiziell - und das in Sachsen!
Leider nicht nur in Sachsen so. Irgendwann mach ich mal im Wiki eine Seite auf “Abweichungen Realität zu Geoportal RP”, wo ich dann dokumentiere, welche Hausnummern man im Geoportal RP findet (oder eben nicht findet) die es so vor Ort nicht gibt. Es sind wirklich sehr viele.
Nein- das meinte ich nicht damit. Nur geht es um das Prinzip: Wir erfassen, was vor Ort zu sehen ist. Wenn jemand einen Ort mit Gebäuden mappt und die Adressen über WMS bezieht, kann man schon erkennen, welches Gebäude eine Adresse hat. Aber viele setzen einfach node mit addr:= ohne zu schauen ist dort überhaupt ein Haus.
Eine Adresse ist eben nicht unbedingt an ein Gebäude gebunden (vgl. #641).
Und vor Ort sind viele andere Daten, die da so eingetragen werden, auch nicht überprüfbar.
Zu #627k bis #629 möchte ich folgendes anmerken:
Maps4BW scheint inzwischen als Hintergrundbild sehr gut zu sein. Ich habe z.B. von befreundeten Vermessungsbüros Koordinaten im Format Gauß-Krüger erhalten, um neue Gebäude in OSM einzutragen. Die Koordinaten habe ich mit https://www.koordinaten-umrechner.de/Dezimal/48.947716,9.134574?karte=OpenStreetMap&zoom=8
auf WGS84 umrechnen lassen und so die Gebäude eingetragen. Einige Neubauten sind inzwischen in Maps4BW zu sehen und es ist fast keine Abweichung zu meinen Eintragungen festzustellen. Beispiele:
• Borsigstraße 2, 4 und 6 in Bietigheim-Bissingen
• Gröninger Weg 10/1, 10/2, 10/3 und 10/4 in Bietigheim-Bissingen
• Breuningerstraße 8 in Sachsenheim
Meines Erachtens können also in Baden-Württemberg Adressen auf Grund von Maps4BW mit gutem Gewissen ergänzt werden.
Ich hab jetzt zum ersten Mal bei einer größeren Stadt (also kein Dorf) die 100-Prozent-Marke knacken können: Bruchköbel hat aktuell 5344 Adressen und liegt damit bei 102,3 Prozent.
Alle anderen Orte in der Umgebung krebsen, obwohl vollständig gemappt, bei 80 Prozent herum ohne Aussicht auf Besserung (nur Neuberg als “Dorf” hat auch knapp die 100 Prozent erreicht).
Hypothetische Adressen sollte man nicht erfassen - wie (raten?) und wofür auch?
Was ist eine “ungenutzte Adresse”? Wie sollte man feststellen, dass sie nicht genutzt wird? Adressen von “Objekten ohne Briefkasten” könnten zum Beispiel für anliefernde Baufirmen sinnvoll sein…
Unter der (plausiblen) Annahme, dass jedes Wohngebäude eine Adresse haben sollte, habe ich für die Gemeinden im LK BB
das Verhältnis (AnzahlAdressen)/(AnzahlWohngebäude) berechnet.
Wie zu erwarten (neben Wohngebäuden gibt es noch andere Adress-behaftete Gebäude), liegt dieser Wert
meist zw. 100% und 111%.
Allerdings gibt es auch Gemeinden mit Werten < 100%, was nur an nicht erfassten Adressen liegen kann.
Damit erscheint mir die Aussagekraft deutlich höher, als die “theoretische” Abdeckung, die im LK BB trotz gefühlt sehr guter Erfassung
zw. 68% (Sindelfingen) und 106% (Herrenberg) liegt.
Natürlich ist die Zahl der (Wohn)gebäude eine bessere Basis als die Einwohnerzahl. Dort muss man die Verdichtung (Zahl der Einwohner pro Hausnummer) nach Ortstyp abschätzen und - schätzen kann fehlen. Auch Gebiete mit vielen Ferienwohnungen (wenig ansässige Einwohner) werden besser erfasst.
Die Frage ist nur, wie man in anderen Bundesländern an die Gebäudedaten kommt.
[edit]Aha: Die Arbeit von dooley kommt dem schon nahe. Jetzt noch aktueller (z.B. 3% für Bad Überkingen stimmen sicher nicht mehr) und noch eine Spalte für in OSM erfasste Gebäude (ohne Garagen etc) würde ich mir wünschen. Ein Wert dort von deutlich mehr als 100% würde auf Nacharbeitspotential für Nebengebäude hindeuten.[/edit]
Ich würde nur den Quotient zu Adressen/Gebäude umdrehen, damit man dieselbe Ordnung wie bei regio-osm hat (kleine Zahl → schlechtere Abdeckung).
Abgesehen von den Ausreissern ist die regio-osm-Statistik so schlecht nicht, man sieht z.B. sofort, in welchen Bundesländern großflächig Hausnummerndaten wie in Maps4BW zur Verfügung standen und auch genutzt wurden.
Diese tolle Arbeit scheint aber hier nicht sehr bekannt zu sein.
Der Unterschied 2011/2017 in den Wohngebäuden dürfte nicht so signifikant sein, wenn man dadurch einfacher an
die Daten ran kommt.