Also ich stehe dem konkreten Proposal eher ablehnend gegenüber, weil ich es nicht sorgfältig gemacht finde, aber Deinen Einwand verstehe ich nicht. Es gibt viele Dinge, die in OSM nicht einheitlich sind. Im allgemeinen empfehlen wir, sich an lokalen Gewohnheiten zu orientieren. Wenn die Franzosen jetzt liebend gern überall Flächen zusammenkleben wollen und sich da weitgehend einig sind, und die Deutschen wollen das Gegenteil - wieso darf nicht jeder in seinem Land machen, was er will? Wieso müssen wir den Franzosen vorschreiben, wie sie mappen sollen, oder die Franzosen uns, oder wieso müssen wir beide auf einen dokumentierten Konsens verzichten, weil wir uns nicht europaweit einigen können?
(Von Österreich und der Schweiz hat glaub ich auch niemand gesprochen, da steht ganz oben drüber, dass das nur für D gelten soll.)
Ich verstehe ja, dass es hilfreich ist, weltweit Einigkeit darüber zu haben, was highway=motorway ist, aber bei der Multipolygon-Sache wäre es doch im Grunde völlig ok, zu sagen: “Also wir in Deutschland machen das so, jeder andere kann das ja gern anders machen”.
(Es gibt auch jede Menge “$LAND roads tagging”-Seiten im Wiki, auf denen steht, wie die Community in dem Land ihre Straßen mappt, oder auch weitergehende Mappingempfehlungen. Keine Ahnung, auf wie soliden Beinen diese Empfehlungen stehen, aber nichts anderes wäre das hier ja auch, eine nationale Community stellt mal für sich Regeln auf - oder sagen wir: dokumentiert bestehende, mehrheitlich geübte Praxis.)
Wenn das dann bei uns gut läuft und irgendwann die Mapper in anderen Ländern dahin kommen, dass sie sagen “wir müssten das mal einheitlich regeln”, können sie sich ja unsere Erfahrungen anschauen und es dann genauso machen - oder gerade anders.
Also diesen Gedanken “wenn schon dann muss es europaweit einheitlich sein”, den teile ich überhaupt nicht. Im Gegenteil, das ist ein Rezept dafür, dass sich gar nichts bewegt.
Bye
Frederik