Finde ich gut und herzlichen Dank an Michael Collinson. Im Vergleich zu den letzten Jahren ist es jetzt ĂŒbersichtlicher, fĂŒr mich und vermutlich auch fĂŒr die Kandidaten.
+1. Gerade auch fĂŒr jemanden wie mich, der neu beigetreten ist und zum ersten Mal mitwĂ€hlen darf, ist dieser einheitliche Fragenkatalog eine gute Sache: er hilft sehr dabei, sich einen Eindruck von den Kandidaten zu verschaffen.
Sehr gute Kandidaten, gar nicht so einfach. Wenn ihr mich fragt, könnte man ohne weiteres noch jemanden aus dem aktiven Board âvor die TĂŒr setzenâ und 3 Leute neu reinwĂ€hlen. Aber das geht leider nicht.
Mich hat etwas irritiert, dass die Top Ten Tasks als kurz- bis mittelfristig erreichbares Ziel beschrieben werden. Ich halte das eher fĂŒr eine FehleinschĂ€tzung. Das liegt alles ganz weit weg am Horizont. Bei Themen wie Vector Maps diskutieren sich die Leute zu Tode, ohne dass da irgendwas greifbares dabei herauskommt, und da sind noch ganz andere âKlopperâ dabei. Was Infrastruktur angeht, hat unterâm Strich nur Guillaume wirklich den Ernst der Lage sauber herausgearbeitet. Aber es gibt ja noch ganz viele andere Themen, die in den Entscheidungsprozess mit einfliessen.
Nach britischem Recht brauchst du 10 Prozent alle Mitglieder, um eine Abwahl eines Vorstandsmitglieds anzustoĂen, der dann mit einfacher Mehrheit gestĂŒrzt werden muss. Die OSMF hat laut Satzung drei bis sieben VorstĂ€nde, sodass eine Neuwahl dann aber nicht erforderlich wĂ€re.
Was wir meiner Meinung nach dringend endlich haben sollten, ist eine Amtszeitbegrenzung.
Simon hat das ja vor Jahren mal als âPlebiszitâ angestossen, und der Vorschlag bekam dabei zwar mehr als 50%, nicht aber die erforderliche Zweidrittelmehrheit. Das lag auch daran, dass der Antrag halt âausser der Reiheâ eingebracht war (der Vorstand war dagegen oder sagen wir mal zumindest nicht dafĂŒr) und viele Mitglieder sich einer Palastrevolte nicht anschliessen wollten. WĂŒrde so ein Vorhaben aber mal ohne Aufruhr âim Friedenâ vorschlagen, wĂ€re die Chance, die erforderliche SatzungĂ€nderung durchzukriegen, deutlich gröĂer. (Soll kein Vorwurf an Simon sein, ich war damals froh, dass er es gemacht hat.)
Es ist glaube ich noch nie vorgekommen, dass ein wieder kandidierendes Vorstandsmitglied nicht gewĂ€hlt wurde. Das heisst in der Praxis, man kann so lange im Vorstand bleiben, wie man will. Die SenioritĂ€t verschafft einem automatisch mehr Einfluss, und ĂŒber kurz oder lang hat man seine Finger ĂŒberall mit drin (bildet sich schlimmstenfalls ein, nichts geht ohne einen). Dabei ist es egal, ob sich einer aus Machthunger oder aus Dienstbeflissenheit (âDu machst das doch so gutâŠâ) immer wieder aufstellen lĂ€sst - gut ist das fĂŒr den Verein nicht.
Die Gegner einer Amtszeitbegrenzung fĂŒhren ins Feld, dass die KontinuitĂ€t der Vorstandsarbeit in Gefahr sein könnte, wenn regelmĂ€ssig Leute gehen mĂŒssen, aber das halte ich fĂŒr Quatsch - man weiss das ja lang genug vorher und kann sich darauf vorbereiten.
Ein weiteres Argument dagegen ist âdie Mitglieder können ja selbst entscheiden, ob sie einen Langzeit-Amtsinhaber wieder wĂ€hlen wollenâ. Das stimmt, aber ein Langzeit-Amtsinhaber hat auch viele Möglichkeiten, seine eigene Leistung in bestem Licht zu prĂ€sentieren - und selbst wenn es sich um das mit Abstand âbesteâ Vorstandsmitglied handeln wĂŒrde, wĂ€re es nicht auch dann geboten, mal Platz zu machen?
Ich habe das Thema im April 2017 zuletzt im Vorstand aufgebracht, aber es hat sich keiner so recht dafĂŒr interessiert und ich hatte dann auch nicht den Elan, es weiter zu verfolgen. Es ist auch nicht ganz trivial, diese âterm limitsâ so zu definieren, dass sie ganz klar sind und zugleich nicht die Satzung ewig aufblĂ€hen.
Das bringt mich zu einem zweiten Punkt: Es wĂ€re echt super, wenn die OSMF mal langsam dahin kĂ€me, ihre Mitgliedsversammlungen so zu organisieren, dass Mitglieder auch mitreden können. Derzeit hat ein Mitglied ja kaum eine Chance, mal einen Antrag einzureichen, ausser man bittet den Vorstand freundlich, oder man geht ĂŒber die 5%-Regel wie damals Simon und forciert gleich eine Extra-âMitgliederversammlungâ. Ich fĂ€nde es gut, wenn Mitglieder die Möglichkeit hĂ€tten, auch bei einer normalen Jahresversammlung irgendwelche AntrĂ€ge zu stellen und diese abstimmen zu lassen. DafĂŒr mĂŒsste man aber eine Struktur schaffen - die Jahresversammlung mĂŒsste rechtzeitig geplant und angekĂŒndigt werden, man mĂŒsste Mitglieder einladen, AntrĂ€ge zu formulieren, wenn ihnen was nicht passt oder sie was verbessern wollen, usw.usw. â das ist in vielen deutschen Vereinen ja gang ung gĂ€be, und zugegeben oft auch Grund zu Stöhnen oder Belustigung wĂ€hrend einer MV, aber irgendwie gehört das schon dazu, dass Mitglieder mehr können als nur einmal im Jahr zwei Vorstandsmitglieder zu wĂ€hlen.
Meiner Ansicht nach wĂ€re die Membership Working Group ein guter Ausgangspunkt, um diese Organisation an sich zu nehmen. Leider kochen die auch nur mit Wasser und haben alle HĂ€nde voll zu tun. Wenn aber jemand Lust hat, diesen Demoktratie-Aspekt im Verein etwas voranzubringen, und noch nicht 100 andere Arbeitspakete vor sich gestapelt hatâŠ
Ich glaube, das ist irgendwie falsch rĂŒbergekommen. Es sollte keine Aufforderung zur Meuterei sein, oder eine Initiative, aktiv Board Member herauszumobben, sondern einfach nur unterstreichen, dass die 7 Kandidat(inn)en deutlich mehr an Potenzial mitbringen, als die beiden zur VerfĂŒgung stehenden Sitze hergeben.
Wobei meiner Ansicht nach (und wie schon letztes Jahr mal in https://osm.gryph.de/2017/09/so-you-want-to-be-an-osmf-board-member/ ausgewalzt) Leute mit richtig Potenzial eigentlich nicht ihre Zeit im Vorstand verschwenden sollten. Allein schon von der Organisationshierarchie her ist man geneigt, anzunehmen, der Vorstand wĂ€re da, wo man wirklich was bewegen kann, seine Visionen umsetzen, bla bla bla - in der Praxis kann jemand, der gute Arbeit in einer Working Group macht (oder vielleicht sogar ânurâ Github-Pullrequests beisteuert oder ânurâ den projektinternen Diskurs begleitet), das Projekt insgesamt viel weiter bringen als jemand mit grandiosen PlĂ€nen im Vorstand.
Sagt einer, der das jetzt ne ganze Weile macht und immerhin schon angekĂŒndigt hat, nicht wieder zur Wahl zu stehen. Wobei nicht klar ist, ob das bedeutet, dass meine Amtszeit regulĂ€r bis Dezember 2019 oder Dezember 2020 lĂ€uft (da gibts ein paar UnwĂ€gbarkeiten).
Peda, Christoph und Andi haben in Radio OSM sich ĂŒber die Kandidaten unterhalten. Ich habe mir die 3 Stunden 42 Minuten noch nicht angehört, sondern schreibe erst unabhĂ€ngig davon meine EindrĂŒcke nieder. Von mir gibt es aber noch rechtzeitig auf Deutsch eine Zusammenfassung der Wahlprogramme und Antworten sowie eine Einordnung der Kandidaten.
Nach einem Code of Conduct wurde im Fragenkatalog gefragt. Der Fragenkatalog war eine Zusammenfassung aller Fragen. Die meisten Kandidaten haben zur CoC-Frage auch etwas geantwortet.
Die, die fĂŒr einen CoC sind, lachen i.d.R. ĂŒber den SQLite-CoC. Das ist auch ein CoC, um einen CoC zu haben, damit die Leute, die Websiten nur nach dem Begriff âCode of Conductâ durchsuchen einen finden.
HOT-Beziehungen gehen aus den Antworten (und aus meinem Blogeintrag, der gerade zu 90 Prozent fertiggetippt ist) hervor.
Vielen Dank fĂŒr Deine MĂŒhe. Ich finde den Trend, die Kandidaten alle zur Beantwortung der gleichen Fragen zu drĂ€ngen, nicht so gut. Der Trend erzeugt ein riesiges Grundrauschen, aus dem ich die wichtigen Dinge und die jeweiligen Schwerpunkte eines Kandidaten nicht mehr rauslesen kann. VerstĂ€rkt wird die Informationsflut noch durch die verschiedenen Zusammenfassungen. Ich habe keine Lust mir ĂŒber 3 Stunden RadioOSM anzuhören und/oder einen Blogbeitrag zu lesen, der ausgedruckt 19 Seiten lang ist. Das ist mir einfach zuviel.
Versteh mich nicht falsch, ich finde es bewundernswert, wieviel MĂŒhe Du da investiert hast. Und auf einen möglichen Interessenkonflikt weist Du auch hin⊠Ein spezielles Danke dafĂŒr. Ich hoffe, dass andere da mehr Geduld haben und sich einlesen. Ich werde wohl aus dem Bauch raus bzw. basierend auf meinen Erfahrungen vor der Wahl, Tordanik und Joost Schouppe wĂ€hlen.
Vielen Dank auch von mir fĂŒr Deine MĂŒhe! Ich hatte mich zwar schon durch die Manifestos und Antworten der Kandidaten gewĂŒhlt, aber Deine Zusammenfassung war ein guter Double-Check, ob ich auch nichts ĂŒbersehen hatte.
Ich habe gerade gewĂ€hlt, mal sehen, was rauskommt ⊠wobei ich (persönliche Meinung nach all der LektĂŒre) nur vier Kandidaten fĂŒr gute Kandidaten halte und daher auch nur diese auf die PlĂ€tze 1 bis 4 verteilt habe.
Nebenbei bemerkt finde ich es immer wieder erstaunlich, dass Personen mit nur wenigen OSM-Edits (bzw. mit nur wenigen bearbeiteten Objekten) ĂŒberhaupt zu so einer Wahl antreten. Aber da wird eben sichtbar, wie unterschiedlich die Perspektiven auf so etwas sind â was mir wichtig ist (praktische Erfahrung), ist fĂŒr andere offenbar nebensĂ€chlich.
Fragenkataloge gab es frĂŒher auch. Bislang haben die Kandidaten ihre Antworten aber direkt veröffentlicht. Die anderen konnten daher sich auf knappe +1-Statements beschrĂ€nken. Dieses neue Format bietet das Potential, mehr herauszulesen. Gerade bei Nuno finde ich es interessant, wie wenig er ĂŒber die aktuelle OSM-Politik informiert ist. Ich will nicht wissen, wie das letztes Jahr gewesen wĂ€re.
Ich stimme dir zu, dass mein Text lang ist. Ich habe Interesse daran, nÀchstes Jahr den Prozess noch ein wenig zu verbessern. Wollen wir das in einem separaten Thread diskutieren?
in Deinem Blog-Eintrag ist zu lesen, daà alle Mitglieder am 08.12. eine E-Mail mit Link zum Stimmzettel bekommen haben. Ich bin am 12.11. eingetreten, habe sofort per PayPal bezahlt, habe am 13.11. die BestÀtigungsmail von OSM Foundation Membership bekommen - aber besagte Mail mit dem Wahl-Link (noch) nicht. Sie ist auch nicht im Papierkorb oder Junk-Ordner zu finden.
Bekomme ich die Mail noch automatisch nachgeliefert oder was muĂ ich tun, damit ich sie bekomme?
Eine hĂ€ufige Ursache ist der Spamfilter. Die Mail kommt von einer nicht existenten Adresse. Wenn der Mailserver vor der Annahme prĂŒft, ob unter der Absenderadresse auch Mails angenommen werden, wird diese PrĂŒfung fehlschlagen. Das tun meiner Erfahrung nach nur noch kleine Anbieter und Privatpersonen, weil das viele False Positives mit sich bringt (all die noreply@-Mails).
Bist du bei einem seltsamen Mailprovider wie AOL, Yahoo, Google oder Hotmail/Microsoft/Outlook? <FlĂŒche />
⊠und inzwischen auch Antwort bekommen: die automatisch an meine t-online-Mail-Adresse versandte Wahl-Mail sei gebounct. Ich habe jetzt einen Wahl-Code bekommen, um ein erneutes Bounce-Problem zu umgehen âŠ