Wahlprogramme und Antworten der OSMF-Vorstandskandidaten

Hallo,

Wenn das nicht erlaubt wĂ€re, wĂ€re meinerseits schon das Wort “Maulkorb” gefallen.

Du hast die freie Wahl, wo du kommentierst, solang du nicht die Wiki-Seite, auf der sie stehen, als Ort auswÀhlst. Wenn du OSMF-Mitglied bist, kannst du die Mailingliste OSMF-Talk nehmen [1]. Dort kannst du gerne auch auf Deutsch schreiben. Ansonsten wÀre dieser Thread hier auch ein guter Ort.

Viele GrĂŒĂŸe

Michael

[1] Neumitglieder sind teilweise noch nicht eingetragen, weil die Membership Working Group unterbesetzt ist.

Finde ich gut und herzlichen Dank an Michael Collinson. Im Vergleich zu den letzten Jahren ist es jetzt ĂŒbersichtlicher, fĂŒr mich und vermutlich auch fĂŒr die Kandidaten.

+1. Gerade auch fĂŒr jemanden wie mich, der neu beigetreten ist und zum ersten Mal mitwĂ€hlen darf, ist dieser einheitliche Fragenkatalog eine gute Sache: er hilft sehr dabei, sich einen Eindruck von den Kandidaten zu verschaffen.

Sehr gute Kandidaten, gar nicht so einfach. Wenn ihr mich fragt, könnte man ohne weiteres noch jemanden aus dem aktiven Board “vor die TĂŒr setzen” und 3 Leute neu reinwĂ€hlen. Aber das geht leider nicht.

Mich hat etwas irritiert, dass die Top Ten Tasks als kurz- bis mittelfristig erreichbares Ziel beschrieben werden. Ich halte das eher fĂŒr eine FehleinschĂ€tzung. Das liegt alles ganz weit weg am Horizont. Bei Themen wie Vector Maps diskutieren sich die Leute zu Tode, ohne dass da irgendwas greifbares dabei herauskommt, und da sind noch ganz andere “Klopper” dabei. Was Infrastruktur angeht, hat unter’m Strich nur Guillaume wirklich den Ernst der Lage sauber herausgearbeitet. Aber es gibt ja noch ganz viele andere Themen, die in den Entscheidungsprozess mit einfliessen.

Nach britischem Recht brauchst du 10 Prozent alle Mitglieder, um eine Abwahl eines Vorstandsmitglieds anzustoßen, der dann mit einfacher Mehrheit gestĂŒrzt werden muss. Die OSMF hat laut Satzung drei bis sieben VorstĂ€nde, sodass eine Neuwahl dann aber nicht erforderlich wĂ€re.

EDIT: Vorstands → Vorstandsmitglieds

He, Moment mal :wink:

Was wir meiner Meinung nach dringend endlich haben sollten, ist eine Amtszeitbegrenzung.

Simon hat das ja vor Jahren mal als “Plebiszit” angestossen, und der Vorschlag bekam dabei zwar mehr als 50%, nicht aber die erforderliche Zweidrittelmehrheit. Das lag auch daran, dass der Antrag halt “ausser der Reihe” eingebracht war (der Vorstand war dagegen oder sagen wir mal zumindest nicht dafĂŒr) und viele Mitglieder sich einer Palastrevolte nicht anschliessen wollten. WĂŒrde so ein Vorhaben aber mal ohne Aufruhr “im Frieden” vorschlagen, wĂ€re die Chance, die erforderliche SatzungĂ€nderung durchzukriegen, deutlich grĂ¶ĂŸer. (Soll kein Vorwurf an Simon sein, ich war damals froh, dass er es gemacht hat.)

Es ist glaube ich noch nie vorgekommen, dass ein wieder kandidierendes Vorstandsmitglied nicht gewĂ€hlt wurde. Das heisst in der Praxis, man kann so lange im Vorstand bleiben, wie man will. Die SenioritĂ€t verschafft einem automatisch mehr Einfluss, und ĂŒber kurz oder lang hat man seine Finger ĂŒberall mit drin (bildet sich schlimmstenfalls ein, nichts geht ohne einen). Dabei ist es egal, ob sich einer aus Machthunger oder aus Dienstbeflissenheit (“Du machst das doch so gut
”) immer wieder aufstellen lĂ€sst - gut ist das fĂŒr den Verein nicht.

Die Gegner einer Amtszeitbegrenzung fĂŒhren ins Feld, dass die KontinuitĂ€t der Vorstandsarbeit in Gefahr sein könnte, wenn regelmĂ€ssig Leute gehen mĂŒssen, aber das halte ich fĂŒr Quatsch - man weiss das ja lang genug vorher und kann sich darauf vorbereiten.

Ein weiteres Argument dagegen ist “die Mitglieder können ja selbst entscheiden, ob sie einen Langzeit-Amtsinhaber wieder wĂ€hlen wollen”. Das stimmt, aber ein Langzeit-Amtsinhaber hat auch viele Möglichkeiten, seine eigene Leistung in bestem Licht zu prĂ€sentieren - und selbst wenn es sich um das mit Abstand “beste” Vorstandsmitglied handeln wĂŒrde, wĂ€re es nicht auch dann geboten, mal Platz zu machen?

Ich habe das Thema im April 2017 zuletzt im Vorstand aufgebracht, aber es hat sich keiner so recht dafĂŒr interessiert und ich hatte dann auch nicht den Elan, es weiter zu verfolgen. Es ist auch nicht ganz trivial, diese “term limits” so zu definieren, dass sie ganz klar sind und zugleich nicht die Satzung ewig aufblĂ€hen.

Das bringt mich zu einem zweiten Punkt: Es wĂ€re echt super, wenn die OSMF mal langsam dahin kĂ€me, ihre Mitgliedsversammlungen so zu organisieren, dass Mitglieder auch mitreden können. Derzeit hat ein Mitglied ja kaum eine Chance, mal einen Antrag einzureichen, ausser man bittet den Vorstand freundlich, oder man geht ĂŒber die 5%-Regel wie damals Simon und forciert gleich eine Extra-“Mitgliederversammlung”. Ich fĂ€nde es gut, wenn Mitglieder die Möglichkeit hĂ€tten, auch bei einer normalen Jahresversammlung irgendwelche AntrĂ€ge zu stellen und diese abstimmen zu lassen. DafĂŒr mĂŒsste man aber eine Struktur schaffen - die Jahresversammlung mĂŒsste rechtzeitig geplant und angekĂŒndigt werden, man mĂŒsste Mitglieder einladen, AntrĂ€ge zu formulieren, wenn ihnen was nicht passt oder sie was verbessern wollen, usw.usw. – das ist in vielen deutschen Vereinen ja gang ung gĂ€be, und zugegeben oft auch Grund zu Stöhnen oder Belustigung wĂ€hrend einer MV, aber irgendwie gehört das schon dazu, dass Mitglieder mehr können als nur einmal im Jahr zwei Vorstandsmitglieder zu wĂ€hlen.

Meiner Ansicht nach wÀre die Membership Working Group ein guter Ausgangspunkt, um diese Organisation an sich zu nehmen. Leider kochen die auch nur mit Wasser und haben alle HÀnde voll zu tun. Wenn aber jemand Lust hat, diesen Demoktratie-Aspekt im Verein etwas voranzubringen, und noch nicht 100 andere Arbeitspakete vor sich gestapelt hat
 :wink:

Bye
Frederik

Ich glaube, das ist irgendwie falsch rĂŒbergekommen. Es sollte keine Aufforderung zur Meuterei sein, oder eine Initiative, aktiv Board Member herauszumobben, sondern einfach nur unterstreichen, dass die 7 Kandidat(inn)en deutlich mehr an Potenzial mitbringen, als die beiden zur VerfĂŒgung stehenden Sitze hergeben.

Hab ich schon verstanden.

Wobei meiner Ansicht nach (und wie schon letztes Jahr mal in https://osm.gryph.de/2017/09/so-you-want-to-be-an-osmf-board-member/ ausgewalzt) Leute mit richtig Potenzial eigentlich nicht ihre Zeit im Vorstand verschwenden sollten. Allein schon von der Organisationshierarchie her ist man geneigt, anzunehmen, der Vorstand wĂ€re da, wo man wirklich was bewegen kann, seine Visionen umsetzen, bla bla bla - in der Praxis kann jemand, der gute Arbeit in einer Working Group macht (oder vielleicht sogar “nur” Github-Pullrequests beisteuert oder “nur” den projektinternen Diskurs begleitet), das Projekt insgesamt viel weiter bringen als jemand mit grandiosen PlĂ€nen im Vorstand.

Sagt einer, der das jetzt ne ganze Weile macht und immerhin schon angekĂŒndigt hat, nicht wieder zur Wahl zu stehen. Wobei nicht klar ist, ob das bedeutet, dass meine Amtszeit regulĂ€r bis Dezember 2019 oder Dezember 2020 lĂ€uft (da gibts ein paar UnwĂ€gbarkeiten).

Hallo,

Peda, Christoph und Andi haben in Radio OSM sich ĂŒber die Kandidaten unterhalten. Ich habe mir die 3 Stunden 42 Minuten noch nicht angehört, sondern schreibe erst unabhĂ€ngig davon meine EindrĂŒcke nieder. Von mir gibt es aber noch rechtzeitig auf Deutsch eine Zusammenfassung der Wahlprogramme und Antworten sowie eine Einordnung der Kandidaten.

http://podcast.openstreetmap.de/2018/12/07/osmde051-spezial-osmf-vorstandswahlen-2018/

Laut Inhaltsangabe geht es im Podcast auch um die 100 neuen Mitglieder, die der OSMF unter dubiosen UmstÀnden beigetreten sind.

Hinweis: Wenn ihr eure Stimme abgegeben habt, könnt ihr sie nicht mehr Àndern.

Viele GrĂŒĂŸe

Michael

Ich hab leider verpasst, meine 2 Fragen rechtzeitig zu stellen :frowning: Mich hÀtte da vor allem interessiert:

  • Wie stehen die Kandidaten zur möglichen EinfĂŒhrung eines CoC?
  • Wenn CoC, dann nach Art Emke oder nach Art SQLite?
  • Welche Beziehungen haben die Kandidaten zu HOT?

Wenn das bekannt ist, wÀre es nett, wenn du, @Nakaner, ein paar dazu Worte in deiner Zusammenfassung schreiben könntest.

Gruß, Frank

Nach einem Code of Conduct wurde im Fragenkatalog gefragt. Der Fragenkatalog war eine Zusammenfassung aller Fragen. Die meisten Kandidaten haben zur CoC-Frage auch etwas geantwortet.

Die, die fĂŒr einen CoC sind, lachen i.d.R. ĂŒber den SQLite-CoC. Das ist auch ein CoC, um einen CoC zu haben, damit die Leute, die Websiten nur nach dem Begriff “Code of Conduct” durchsuchen einen finden.

HOT-Beziehungen gehen aus den Antworten (und aus meinem Blogeintrag, der gerade zu 90 Prozent fertiggetippt ist) hervor.

Danke Michael. Dann warte ich gespannt auf deinen Blog.

Hallo,

Teil 1 meines Blogeintrags zur OSMF-Vorstandswahl habe ich soeben veröffentlicht. Er ist recht lang geworden.

https://blog.openstreetmap.de/blog/2018/12/wahlen-zum-vorstand-der-openstreetmap-foundation-2018-die-wahlprogramme-und-der-fragenkatalog/

Viele GrĂŒĂŸe

Michael

Vielen Dank fĂŒr Deine MĂŒhe. Ich finde den Trend, die Kandidaten alle zur Beantwortung der gleichen Fragen zu drĂ€ngen, nicht so gut. Der Trend erzeugt ein riesiges Grundrauschen, aus dem ich die wichtigen Dinge und die jeweiligen Schwerpunkte eines Kandidaten nicht mehr rauslesen kann. VerstĂ€rkt wird die Informationsflut noch durch die verschiedenen Zusammenfassungen. Ich habe keine Lust mir ĂŒber 3 Stunden RadioOSM anzuhören und/oder einen Blogbeitrag zu lesen, der ausgedruckt 19 Seiten lang ist. Das ist mir einfach zuviel.

Versteh mich nicht falsch, ich finde es bewundernswert, wieviel MĂŒhe Du da investiert hast. Und auf einen möglichen Interessenkonflikt weist Du auch hin
 Ein spezielles Danke dafĂŒr. Ich hoffe, dass andere da mehr Geduld haben und sich einlesen. Ich werde wohl aus dem Bauch raus bzw. basierend auf meinen Erfahrungen vor der Wahl, Tordanik und Joost Schouppe wĂ€hlen.

@ Michael:

Vielen Dank auch von mir fĂŒr Deine MĂŒhe! Ich hatte mich zwar schon durch die Manifestos und Antworten der Kandidaten gewĂŒhlt, aber Deine Zusammenfassung war ein guter Double-Check, ob ich auch nichts ĂŒbersehen hatte.

Ich habe gerade gewĂ€hlt, mal sehen, was rauskommt 
 wobei ich (persönliche Meinung nach all der LektĂŒre) nur vier Kandidaten fĂŒr gute Kandidaten halte und daher auch nur diese auf die PlĂ€tze 1 bis 4 verteilt habe.

Nebenbei bemerkt finde ich es immer wieder erstaunlich, dass Personen mit nur wenigen OSM-Edits (bzw. mit nur wenigen bearbeiteten Objekten) ĂŒberhaupt zu so einer Wahl antreten. Aber da wird eben sichtbar, wie unterschiedlich die Perspektiven auf so etwas sind – was mir wichtig ist (praktische Erfahrung), ist fĂŒr andere offenbar nebensĂ€chlich. :wink:

Edit:
Dumme Tippfehler gefixt.

Hallo,

nur nochmal, damit niemand enttÀuscht ist: Der hoffentlich interessantere, aber nicht so neutrale zweite Teil ist noch nicht fertig geschrieben.

Viele GrĂŒĂŸe

Michael

Fragenkataloge gab es frĂŒher auch. Bislang haben die Kandidaten ihre Antworten aber direkt veröffentlicht. Die anderen konnten daher sich auf knappe +1-Statements beschrĂ€nken. Dieses neue Format bietet das Potential, mehr herauszulesen. Gerade bei Nuno finde ich es interessant, wie wenig er ĂŒber die aktuelle OSM-Politik informiert ist. Ich will nicht wissen, wie das letztes Jahr gewesen wĂ€re.

Ich stimme dir zu, dass mein Text lang ist. Ich habe Interesse daran, nÀchstes Jahr den Prozess noch ein wenig zu verbessern. Wollen wir das in einem separaten Thread diskutieren?

Hallo,

in Deinem Blog-Eintrag ist zu lesen, daß alle Mitglieder am 08.12. eine E-Mail mit Link zum Stimmzettel bekommen haben. Ich bin am 12.11. eingetreten, habe sofort per PayPal bezahlt, habe am 13.11. die BestĂ€tigungsmail von OSM Foundation Membership bekommen - aber besagte Mail mit dem Wahl-Link (noch) nicht. Sie ist auch nicht im Papierkorb oder Junk-Ordner zu finden.

Bekomme ich die Mail noch automatisch nachgeliefert oder was muß ich tun, damit ich sie bekomme?

Fragt stirnrunzelnd

tracker51

Hallo,

wende dich mal bitte per Mail an die Membership Working Group membership@osmfoundation.org und CC an Dorothea Kazazi dorothea@osmfoundation.org.

Eine hĂ€ufige Ursache ist der Spamfilter. Die Mail kommt von einer nicht existenten Adresse. Wenn der Mailserver vor der Annahme prĂŒft, ob unter der Absenderadresse auch Mails angenommen werden, wird diese PrĂŒfung fehlschlagen. Das tun meiner Erfahrung nach nur noch kleine Anbieter und Privatpersonen, weil das viele False Positives mit sich bringt (all die noreply@-Mails).

Bist du bei einem seltsamen Mailprovider wie AOL, Yahoo, Google oder Hotmail/Microsoft/Outlook? <FlĂŒche />

Viele GrĂŒĂŸe

Michael

Hallo Michael,

hab’ ich inzwischen getan.

Eigentlich nicht: t-online. Jedenfalls wĂŒrde ich diesen Provider nicht als “seltsam” einstufen :wink: 


FĂŒr die schnelle Antwort dankt

tracker51